Die Nachfolge der "Panzerschiffe"

Begonnen von harold, 02 November 2005, 19:24:37

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harold

Sehr sehr fein, Ufo!

Im Prinzip würde es schon einmal reichen, für jede der angegebenen Fahrstufen die Geschwindigkeit in kn zu haben (das lässt sich nicht aus den Mittelwerten herauslesen, klar) und entsprechenden Verbrauch dazu.

Wir hätten, um den Heißdampf-Hochdruck-Antrieb (was'n Wortgethüme das!) ziemlich zeitnahe (also noch vor SH und GU) etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, auch noch die drei Schnelldampfer Scharnhorst, Gneisenau und Potsdam - zumindest einer davon ist ja bekanntlich auch unter die Grauen gegangen, wenn auch unter anderer Flagge.

Ein Jahr mehr oder weniger macht bei der raschen Technikentwicklung in den Dreißigern schon n Unterschied...

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

harold

Nachstehende Tabelle zu den stündlichen Verbrauchszahlen in kg / WPS bei verschiedenen Einheiten:



Erfasster Geschwindigkeitsbereich 32 - 15 kn, absteigend.
Erfasste Einzeldaten zu den Normaldruck-Anlagen (Doppelender-Kessel) in grün und blau für die leichten Kreuzer,
in gelb zu den Hochdruck-Anlagen der schweren Kreuzer und BS,
in rot zu den uns am meisten interessierenden Anlagen von SH und GU.

Mittelwert der bisher erfassten Daten: rot gestrichelt.

Von Interesse die Abnahme der Treibstoff-Ausbeute bei modesteren Geschwindigkeiten (dies korreliert meiner Meinung nach mit der Tatsache, dass immer etwas mehr Dampf auf ist, um rasch mit der Fahrt heraufgehen zu können).

Wir liegen, so denke ich, mit einer Annahme von 0.475 kg / WPs-h ziemlich im sicheren Bereich; noch nicht so effizient wie SH, aber nahe dran.

Weitere Datensätze à la {Fahrstrecke/Speed/Tonnage} oder {Verbrauch/Speed} kann man hier mal noch zusätzlich einbauen (schiel nach Schottland...).

Meinung der Mit-re-konstrukteure?
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

oldenburger67

Hut ab, Respekt, Respekt !!!!!

was Ihr da leistet ist wirklich phänomenal, und soll an dieser Stelle einmal gelobt werden!!!!!!
Vor Allem nicht nur immer öde Zahlenreihen, sondern eben auch Grafiken und Diagramme.
Ein Bild kann mehr sagen als Tausend Worte!!!!
Mit welchen Programm habt ihr eigentlich die schöne Seitenansicht des geplanten Panzerschiffs gemalt. Ein X-beliebiges Programm, oder ist es ein spezielles Programm zum erstellen von Schiffs Bildern???
Erlaube mir an dieser Stelle noch eine Frage. Im ersten Teil dieses Threads habt ihr den Entwurf eines Schlachtkreuzers erwähnt (8* 30,5 cm etc.). Mir ist dieser Entwurf in der Literatur auch schon des öfteren über den Weg gelaufen. Existieren von ihm irgendwelche Bilder oder Seitenrisse?
Wenn ja, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr sie mal einstellen könntet!!
Ich danke schon einmal für Eure Mühe, und sage bitte weiter so!!

Gruß Thomas
   

harold

Servus Thomas,

gar kein "spezielles" Programm, sondern nur CorelDraw, Version 12 (funzt als Version 6 oder 7 genausogut).
Fast alle Illustrationen, die ich so fabriziere, mach ich damit - eigentlich eine Schande für mein Handwerk, "gelernt" hab ich an Bleistift, Pinsel und Leinwand ... gute alte Zeit, da Graphik und Graphit noch ein-und-dasselbe waren  :wink: .

Zur Frage nach dem 8 x 30.5-er Entwurf, Zitat aus Garzke-Dulin:
"This design was not completed because German naval constructors recognized that to retain a 30+ knot speed, it would propably be necessary to reduce the number of 305-mm gun positions by using triple or quadruple turrets or to accept a smaller main-battery caliber." (G/D, Axis, S. 127)

Also hier auch gleich mal die Begründung, warum denn zum ersten Mal in der deutschen Entwurfsgeschichte der Drillingsturm angedacht wurde, mitgeliefert (und warum für die Panzerschiffe u.a. auch mal Vierlinge).
Aufgegebener Entwurf = nix an erhaltener Zeichnung! Leider.
(Obwohl, ...nach meiner seltsamen Erfahrung mit den französischen Archiven... unmöglich ist so was nie)

Die 30.5-er kommen dann nochmals als Drei-Turm-Entwurf (Vorentwurf VIII/30) und Zwei-Turm (Vorentwurf II/30) für die Panzerschiffe ins Spiel  - aber mit 24 bzw 21 kn ist das beileibe kein Schlachtkreuzer (Breyer 2002, S. 96 f).

Risse der Vorentwürfe hier reinstellen => gaaanz böse Copyrightverletzung... aber gib mal per PN deine e-mail-Adresse, dann ...  :roll:
:MZ: Harold



4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Huszar

Hallo,

Hier noch einige Zahlenkolonnen für den Kleinkrams:

Typ 23: 1800@17 bei 321 t und ?? PS = 3,03 t/h
Typ 24: 1997@17 bei 327t und ?? PS = 2,78 t/h
Typ 34: 1900@19 bei 770t und ?? PS = 7,7 t/h
Typ 34A: 1530@19 bei 670t und ?? PS = 8,32 t/h
Typ 36: 2050@19 bei 787t und ?? PS = 7,29 t/h
Z28: 2900@19 bei 769t und ?? PS = 5,03 t/h
Typ 35: 1070@19 bei 191t und ?? PS = 3,39 t/h
Typ 37: 1400@19 bei 200t und ?? PS = 2,71 t/h
Typ 39: 2400 @19 bei 375t und ?? PS = 2,96 t/h

Mit der "alten" formel würde das bedeuten:
Typ 23: 478sm@33Kn bei 23.000PS = 22,16 t/h = 0,963 kg/h/PS
Typ 24: 500@34 bei 23000 = 22,24t/h = 0,967 kg/h/PS
Typ 34: 475@38 bei 70.000 = 61,6t/h = 0,88 kg/h/PS
Typ 34A: 383@38 bei 70.000 = 66,53t/h = 0,95 kg/h/PS
Typ 36: 499@38,5 bei 70.000 = 60,72t/h = 0,867 kg/h/Ps
Z28: 808@36 bei 70.000 = 34,27 t/h = 0,489 kg/h/PS
Typ 35: 315@35 bei 31.000 = 21,22 t/h = 0,684 kg/h/PS
Typ 37: 412@35 bei 31.000 = 16,99 t/h = 0,548 kg/h/PS
Typ 39: 772@33,5 bei 32.000 = 23,04 t/h = 0,72 kg/h/PS

ok, ist eindeutig Kleinkrams, und so für unsere Belange wenig representativ...

Hat jemand noch Daten zu "Brummer"?
mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Huszar

Hallo,

Wie versprochen, die Imunitätszonen für 8", 15" und 330mm:

- englische 8": Gürtel komplett sicher, Deck ab 27k yards verletzlich
- englische 15" mit der Mk.VA: Gürtel zwischen 0 und 28k yards, Deck ab 18k Yards verletzlich
- französische 330mm: Gürtel zwischen 0 und 33k, Deck ab 28k verletzlich

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

harold

Danke für die Zahlen, Alex - sollten wir vorab jedoch noch per mail klären, wie wir sie veröffentlichen. Dazu gleich im Anschluss PN.-

Wie Thomas/oldenburger ja schon angemerkt hat: Zahlenreihen sind nix für's Auge, und da wir hier ja eine Rekonstruktion öffentlich erarbeiten, sollten wir das schon vorab ein bisschen aufbereiten, bevor wir allgemeine Verwirrung stiften  :-D .

Wir haben jetzt also verwirrend viele Daten und Zahlen ... viel zu viele (die Zerstörer können zB nur "stören", wir brauchen Daten von Rümpfen vergleichbarer Größenordnung);
aber wie kommen wir von diesen Zahlen zu unseren gewünschten Verbrauchsdaten?

----------------------

Wie üblich, kurzer Einschub à la "Sendung mit der Maus" (copyright by Ralle):

- wir sortieren die Daten erstmal je nach bestimmten Schiff/Rumpf, mit besonderem Augenmerk auf
v (Geschwindigkeit, in kn) und P (Leistung an der Welle, in WPS).

Dieser Rumpf hat eine mittlere Verdrängung (siehe Bemerkung über Konstruktionsdeplacement) D (in t) - und nur jeweils für diesen Rumpf dürfen wir die "Admiralitätsformel" verwenden, die besagt, dass:
ein "bestimmtes Verhältnis zwischen Verdrängung, Antriebsleistung und damit erzielter Geschwindigkeit konstant ist".

Aus Datentripeln D - v - P (je mehr für diesen Rumpf, desto lieber!) können wir aus der Admiralitätsformel

P = D^(2/3) * v^3  / C

die Konstante C errechnen, die für diesen einen Rumpf (und sonst keinen anderen) gilt.

Beim Einsetzen mehrerer Datentripel in diese Formel ergibt sich zB für Scharnhorst ein mittlerer Wert für C von 201.055 (mittlerer Wert deshalb, weil die uns vorliegenden Daten meist gerundet sind).

Damit haben wir jetzt ein Werkzeug, dass uns bei (auch leicht variierender) Verdrängung für jede Geschwindigkeit die dafür benötigte Leistung anzeigt.
(Puristen bitte wegschauen; Feinheiten wie Trimm, Wassertiefe, Bewuchs am Rumpf, Wellengang etc... weggekürzt!)

Nun erst können wir uns Datensätzen widmen, die uns bei Konstruktions- (also mittlerer)-verdrängung
und definiertem Bunkerinhalt in t die Fahrstrecke in sm bei Geschwindigkeit in kn (und damit die Seeausdauer in Stunden) angeben.

Auch hier wieder, je mehr davon, desto genauer engen wir die Schwankungsbreite ein.

Aus Bunkerinhalt und Seeausdauer => Verbrauch pro Stunde,
aus Geschwindigkeit => die dafür benötigte Leistung => Verbrauch pro Stunde und WPS.

Seriöserweise mach ich dies mit möglichst vielen Datensätzen für jeweils nur ein Schiff, um aus den vielen Werten halbwegs brauchbare Mittelwerte zu eruieren.

----------------------

Also, meine Bitte: diese Rekonstruktion-Thread nicht mehr zuspammen mit ewig langen Zahlen-Listen ... sondern möglichst klar aufbereitet die Ergebnisse.

Ewig lange Zahlenlisten können wir per Verteilermail intern nach Lust und Belieben austauschen... aber welchen Gast im Restaurant interessiert's schon, wo genau die Köche eingekauft haben (es sollte kein Gammelfleisch sein, d'accord, und nachfragen können man immer).
:MG: Harold






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harold

Inzwischen ist ein schematischer Hauptspant fertig.



Bei einer Seitenhöhe von 12.7m (so unsere Vorgabe) hat sie
1.6m Doppelboden (vergleichbar mit "C"),
6.7m Einbauhöhe für die Kessel (ob das von der Kesselkonstruktion auch eingehalten werden kann - oder ob's dann auf den schlussendlich für SH fatalen "Buckel" hinausläuft, ist die Gretchenfrage!),
2 x 2.2m Decks.

Das entspricht bei einem Konstruktionstiefgang von 7.37m einem Freibord von 5.33m; bei vollem Einsatzdeplacement taucht sie 8.03m.
Wenn man der Konstruktionsrechnung 3/4 der Zuladung zugrunde legt, ist sie hiermit exakt auf den in unseren Quellen genannten 7.71m Tiefe.
(also stimmen meine Rumpf-Form-Quälereien, pffff ... bin ich froh!, sonst wär nämlich die ganze Rechnerei von vorne losgegangen ... éine Frustration weniger).

Alex hat über's Wochenende diesen Querschnitt hergenommen, um ihn virtuell unter Beschuss zu nehmen.
Viele, viele Zahlen!
Was das für "D" im einzelnen bedeutet, bereite ich grade graphisch auf; folgt demnächst.

Aus den genannten Tiefgangswerten und unserer Beladetabelle können wir jetzt mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass ihr maximaler Treibölbunker bei 4200 t läge.
Diesen Wert, und unsere angegissten Verbrauchsdaten, werde ich als nächsten Schritt vorstellen.

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harold

Fahrstrecken werden -normalerweise- unter völlig unreal-idealen Bedingungen errechnet:
das Schiff habe gefälligst konstant die selbe Geschwindigkeit, habe immer gleich viel Kessel in Betrieb ...  :-o ... bitte das mal zu vergleichen mit den höchst interessanten Angaben im KTB Gneisenau, das vor kurzem reingestellt worden ist.

Nun gut, dies sind jedoch die "offiziellen Angaben" zur Fahrstrecke nach Maximalwerten (kommt ja auch gut, oder?).

Realistisch ist, dass ein Schiff in eher unsicheren Gewässern in den Dämmerungszeiten (Überraschung, Überraschung!) für jeweils ca 5- 8 kn mehr Dampf auf hat, das ist hier unten für "D" als 15% der Zeit, und jeweils 1/4 mehr Geschwindigkeit gerechnet, über 18 kn nur noch 1/5 Geschwindigkeitsüberhang, bei 25 kn 15%, beidesmal in nur noch 10% der Zeit.

Ebenso realistisch ist, dass 20% der Fahrstrecke für irgendwelche Rumkurvereien (auch "Gefechtsreserve" genannt) draufgehen, und schließlich

ist die Hälfte dieser errechneten Werte dann die sogenannte "Einsatzreichweite", dh. innerhalb dieses Radius kann die Einheit mit schnellen Fahrstufenwechseln operieren, rumkurven - und dann auch wieder nach Hause kommen, ohne je einen Versorger angelaufen zu haben.



Ich erstell gleich noch ne "Weltkarte" mit den hier gerechneten Werten...



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harold

Fall 1:
"D" ist mit 12.5 kn unterwegs, hat Dampf auf für 15.6 kn in 1/4 der Zeit, und trifft Versorger (20% Rumkurverei drin):




Fall 2:
"D" ist mit höchsten Geschwindigkeitsstufen unterwegs, um Nordkonvois zu attackieren, und braucht keinen Versorger (20% Rumkurverei drin):




Fall 3:
"D" tut das, wozu sie wahrscheinlich 1934 gebaut wird - sie stört den französischen Atlantikverkehr (20% Rumkurverei drin) mit 15 kn und hat Dampf auf in 1/4 der Zeit für 20 kn; und muss nachtanken:



Drei Szenarios, für die dieses Schiff eingesetzt werden könnte...
Fahrstrecke passt jeweils.

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SchlPr11

Vom SchlPr.11:
Der Fehler ist erkannt und auch die falsch dort gestellte Skizze Kreuzer P.
Gerade im Dickschiffbereich gibt es verschiedentlich Handlungsbedarf.
Morgen kleine Gröner-Runde in Berlin und danach erweiterte Rückäußerung auch zu diesem Thema, welches ich schon eine Weile mitverfolge. Aufschlußreich und bin auf die weitere Entwicklung gespannt. Gesprächsbedarf besteht allemal.
Reinhard

harold

Ich erlaube mir mal, hier Alex' Arbeit reinzustellen, als erstes die Penetrationsdaten der britischen 20.3 cm, bezogen auf unseren Querschnitt:

220mm GP:
bei 0, 2, 4, 6, 8k yards wird der GP durchschlagen (Einfallwinkel jeweils 0, 0,92, 1,8, 3,6, 5,4°), Böschung wird nicht durchschlagen.
Ab 10k hält auch der GP.

35mm Zitadellpanzer, dann 40mm Splitterschott, dann 80mm Hauptdeck:
Hauptdeck kann auf diesem Weg nicht durchschlagen werden!
Unter 12k hab ichs nicht mehr durchgerechnet, das Program kann mit keinem geringerem Einfallswinkel, als 10 (80) Grad rechnen.
12k: 10,5°->10,5°->9,8°
14k: 13,8°, -> 13,8°-> 12,6°
16k: 18,6°, nach ZP 18,3°, nach Splitterschott 16,5°
18k: 23,4°, nach ZP 22.57°, nach Splitterschott 19.9°
20k: 28,3°, nach dem ZP 26,68°, nach dem Splitterschott 22,8
22k: ZP hält

35mm Oberdeck, 40mm Splitterschott, 80mm Hauptdeck
(Unter 12k geht keine Rechnung, da Einfallswinkel zu klein) Unter 25°wird ein Splitterschott auf jedem Fall getroffen!
12k-16k: Oberdeck hält
18k: 23,4°, 32,5°nach Oberdeck, 22,1° nach Splitterschott
20k: 28,3°, 37° nach OD, 26,7°nach SS
22k: 34,5°, 41,4°nach OD, 31,8°nach SS
24k: 40,7°, 44,8°nach OD, 37,6°nach SS
26k: 46,9°, 49,7°nach OD, 42°nach SS
28k: 53,1°, 55,2°nach OD, 45,1° nach SS
30k: 59,3°, 61°nach OD, 47° nach SS

35mm Oberdeck, 80mm Hauptdeck:
28k: 53.1°, 55,2°nach OD,  74,1°nach Hauptdeck
30k: 59,3°, 61°nach OD, 73,7° nach Hauptdeck

Einige dieser Gefechtsentfernungen gegen einen schweren Kreuzer hab ich mal versucht zu veranschaulichen, im Anhang.


4 Ursachen für Irrtum:
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- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

harold

Inzwischen funktioniert uplod-it wieder, so dass ich Illustrationen in den Fließtext einstellen kann. Wird natürlich sofort weidlich ausgenutzt ... :-D

Alex hat die 33-cm-Geschütze der "Dunkerque" wieder vorbildlich in 2 k-yard-Schritten durchgerechnet, hier seine Tabelle:

Französische 330mm Kanone

220mm GP, 80mm Böschung, 45mm T-Schott:
2k: 0,95°->0,95°->4,6°->4,5°
4k: 1.9°->1,9°->5,8°->5,7°
6k: 2,9°->2,9°->7,7°->7,6°
8k: 3,8°->3,8°->8,4°->8,2°
10k: 4,8°->4,8°->9,8°->9,6°
12k: 6,1°->6,1°->11,5°->11,2°
14k: 7,4°->7,4°->13,2°->12,8°
16k: 8,7°->8,7°->14,9°->14,3°
18k: 10,5°->10,5°->17,2°->16,4°
20k: 12,3°->12,3°->19,6°->18,5°
22k: 14,2°->14,2°->22,3°->20,6°
24k: 16,9°->16,36°->24,8°->22,5°
26k: 19,6°->18,14°->27,5°->24,2°
28k: 22,3°->19,64°->30,8°->25,1°
30k: 25°->21,06°->34,4°->23,2°
32k: 27,7°->19,81°->46,9°->TS hält
34k: GP hält

35mm Zitadellpanzer, dann 40mm Splitterschott, dann 80mm Hauptdeck:
0-16k: Rechnung geht nicht
18k: 10,5°->10,5°->10,4°-> Deck halt
20k: 12,3°->12,3°->12,2°->Deck hält
22k: 14,2°->14,2°->14°->Deck hält
24k: 16,9°->16,87°->16,6°->Deck hält
26k: 19,6°->19,52°->19,2°->Deck hält
28k: 22,3°->22,15°->21,8°->Deck halt
30k: 25°->24,78°->24,4°->34,5°
32k: 27,7°->27,41°->26,9°->36,5°
34k: 30,6°->30,22°->29,7°->38,1°
36k: 33,5°->33,02°->32,5°->39,8°

35mm Oberdeck, 40mm Splitterschott, 80mm Hauptdeck
0-16k: Rechnung geht nicht
18k: 10,5°->11,2°->11,1°->Deck hält
20k: 12,3°->13,1°->12,9°->Deck halt
22k: 14,2°->15,2->15°->Deck halt
24k: 16,9°->18,1°->17,8°->Deck hält
26k: 19,6°->21°->20,7°->Deck hält
28k: 22,3°->24,8°->24,4°->Deck halt
30k: 25°->26,5°->26,1°->36,1°
32k: 27,7°->29,1°->28,6°->37,6°
34k: 30,6°->31,8°->31,3°->38,8°
36k: 33,5°->34,5°->33,9°->40,2°

35mm Oberdeck, 80mm Hauptdeck:
30k: 25°->26,5°->35,7°
32k: 27,7°->29,1°->37,3°
34k: 30,6°->31,8°->38,7°
36k: 33,5°->34,5°->40,3°

Da siehts für unsere "D-34" dann schon wesentlich anders aus:



Hier sind nur mal die signifikantesten Entfernungen dargestellt; wie man sieht, gibt es keine geeignete Immunitätszone mehr, und das gegenüber einem leicht schnelleren, besser gepanzerten Gegener ... der eben einfach artilleristisch überlegen ist.


Dazu eine bemerkenswerte Anmerkung aus den
Unterlagen zur Bestimmung der Hauptkampfentfernung und der Geschoßwahl", GKdS Berlin 1940, OKM; Heft k: Eigene Durchschlagsangaben für Panzerschiffe und Beispiele:

"Scheer gegen Dunkerque:
Bei der Überlegenheit des Gegners nach Armierung und Panzerschutz muß angestrebt werden, daß 'Scheer' seine gute Eignung für das Gefecht auf große Entfernungen ausnutzt; dabei muß in Kauf genommen werden, daß der feindliche Hauptpanzer nicht durchschlagen werden kann.
Dagegen kann gegen das ungeschützte Vorschiff, das große ungeschützte Oberschiff und die großen Aufbauten gute Wirkung erwartet werden.
Läßt sich die große Entfernung nicht halten, Entfernung unter 100 hm anstreben, da hier eine vernichtende Wirkung gegen Seitenschutz und Barbetten zu erzielen ist."

Andersrum wird gegebenfalls auch n Schuh draus ... :|  ...!
----------

Wenn man nochmal die letztens reingestellte Grafik (Beschuss durch 20.3cm) betrachtet, fällt die Häufigkeit von ganz blöden Treffern auf, die zwar das Panzerdeck nicht durchschlagen, aber durch das Splitterlängsschott gehen und somit empfindlich nahe bei den Abgasführungen und Lüfterdurchbrechungen liegen.

In unserer Quelle steht auch eine bislang eher von uns (Peter, David und mir) angezweifelte Angabe, nämlich "Aufbaudeck 45mm" - im Lichte der Erkenntnis gegen Kreuzerkaliber wage ich jetzt mal die Annahme, dass damit Panzerschutz bis in den Bereich des Aufbaudecks gemeint ist, auf etwa 12% der Schifflänge zum Schutz seitlich und abgeschrägt zwischen den Rauchgasführungen - wie zB auf SH (dort jedoch, wie auch das Splitterlängsschott, nur 20mm).
Würde meiner Meinung nach Sinn machen - und käme überschlagsmäßig auf ca 52 t (ein vertretbarer Wert).

4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

harold

Hier nun die letzte der Berechnungsserien von Alex, die ich im Anschluss wieder grafisch a bissele verdeutlicht habe:

Englische 15" Kanone

220mm GP, 80mm Böschung, 45mm T-Schott:
2k: 1,2°, 1,2° nach GP, 4,4° nach B, 4,3° nach TS
4k: 2,4°, 2,4° nach GP, 6° nach B, 5,9° nach TS
6k: 4°, 4° nach GP, 7,9° nach B, 7,8° nach tS
8k: 5,6°, 5,6° nach GP, 10° nach B, 9,8° nach TS
10k: 7,3°, 7,3° nach GP, 12,2° nach B, 11,9° nach TS
12k: 9,8°, 9,8° nach GP, 14,7° nach B, 14,3° nach TS
14k: 12,3°, 12,3° nach GP, 17,3° nach B, 16,7° nach TS
16k: 15,6°, 15,47° nach GP, 20,5° nach B, 19,6° nach TS
18k: 18,9°, 17,89° nach GP, 23,5° nach B, 22,2° nach TS
20k: 22,3°, 20,04° nach GP, 26,8° nach B, 24,6° nach TS
22k: 26,5°, 22,51° nach GP, 30,2° nach B, 26,9° nach TS
24k: 30,7°, 24,46° nach GP, 34,4° nach B, 27,8° nach TS
26k: 35,2°, 26,01° nach GP, 41,2° nach B, TS hält
28k: 39,7°, 26,3° nach GP, B hält

35mm Zitadellpanzer, dann 40mm Splitterschott, dann 80mm Hauptdeck:
Unter 12k hab ichs nicht mehr durchgerechnet, das Program kann mit keinem geringerem Einfallswinkel, als 10 (80) Grad rechnen.
14k: 12,3°,  12,3° nach ZP, 12,2° nach SS, Deck halt
16k: 15,6°, 15,6° nach ZP, 15,4° nach SS, Deck halt
18k: 18,9°, 18.84° nach ZP, 18,6° nach SS, Deck hält
20k: 22,3°,  22.17° nach ZP, 21,9° nach SS, 29,7° nach Deck
22k: 26,5°, 26,28° nach ZP, 25,9° nach SS, 35,1° nach Deck
24k: 30,7°, 30,36° nach ZP, 29,9° nach SS, 36,3° nach Deck
26k: 35,2°, 34,73° nach ZP, 34,2° nach SS, 39,3° nach Deck
28k: 39,7°, 39,08° nach ZP, 38,5° nach SS, 42,5° nach Deck

35mm Oberdeck, 40mm Splitterschott, 80mm Hauptdeck
0-12k: Rechnung geht nicht
14k: 12,3°->13°->12,8°, Deck hält
16k: 15,6°->16,6°->16,4°, Deck hält
18k: 18,9°->20,1°->19,8°->71,3°
20k: 22,3°->23,7°->23,3°->31,6°
22k: 26,5°->27,8°->27,3°->34,6°
24k: 30,7°->31,8°->31,2°->37,2°
26k: 35,2°->36°->35,4°->40°
28k: 39,7°->40,3°->39,6°->43°

35mm Oberdeck, 80mm Hauptdeck:

22k: 26,5°->27,8°->34,5°
24k: 30,7°->31,8°->37,3°
26k: 35,2°->36°->40,2°
28k: 39,7°->40,3°->43,4°



Der Gürtel wird hier auf jede beliebige Entfernung durchschlagen, das Panzerdeck hält unterhalb von 20 k yards.
Hier ganz klare Sache, sobald Repulse, Renown oder Hood am Horizont sind ... das war's dann.-

Für mich war die Untersuchung dieser Durchschlagstabellen "auf zeichnerischem Wege" durchaus erhellend ... und es zeigt sich auch schon éin gewichtiges Argument gegen "D-34" :

"Verbessert" am Panzerschiff ist da nix viel ... gut, gegen einen 20.3cm-Kreuzer schaut's schon eher sicher aus, was die Vitalia betrifft, - aber ein Raider, der oberhalb des Pz-Decks viel Kleinholz hinnehmen hat müssen in solch einem Gefecht, der hat fernab irgendwo im Mittelatlantik wenig Chancen.

---[Zwei Zitate dazu aus den oben schon mal zitierten "Richtlinien zur Bestimmung der Hauptkampfentfernung":

- "Der eigenen großen Geschoßwirkung steht ein guter, wenn auch wenig ausgedehnter Panzerschutz beim Gegener gegenüber. Daher keine ausgesprochene Hauptkampfentfernung. Entfernung ist unter 200 hm so zu wählen, daß die Feuerkraft des Gegners unter Ausnützung der überlegenen eigenen Feuerleitungsanlagen und E-Messung möglichst schnell zerschlagen wird." (Lützow gegen Algérie).

- "Hauptkampfentfernung 190 - 260 hm. Hierbei aber einen eigenen Lagewinkel von 4 Dez anstreben, dann gute Überlegenheit bezüglich Standfestigkeit und Geschoßwirkung." (Lützow gegen Suffolk).]---

Was kann D-34 denn wesentlich mehr als die bisherigen 3, von denen erst eins so richtig in Erprobung ist? (ketzerische Frage!)

Bei der Kiellegung schon mal Bauchschmerzen (das vertraglich einzuhaltende Deplacement ist um 93% überschritten, "kaa Lercherl ned" wie man hierorts zu sagen pflegt); rechnet man das Schiff etwas näher durch (wie wir hier grade versuchen) isses wesentlich aufwändiger zu bauen (Panzermaterial), ohne wirklich gegen die wahrscheinlichen Opponenten geschützt zu sein;    ... offenbar sind wir hier auf einer heißen Spur.

Nicht unbedingt nur mehr auf der Spur von "D-34", sondern langsam-langsam auf der von "D-35" (oder SH & GU) - nämlich warum die so konzipiert waren... da geht's nicht mehr nur um das Kaliber-Rohranzahl-Dönkes, wie Raeder vom Schnäuzelbart auf einmal 3 Türme genehmigt bekommen hat... , sondern um schiffbauliche, technische, konzeptionsmäßige Zusammenhänge.

Schade, dass Peter schon in Kuba weilt - da könnt ich mir (jenseits von akribischer Genauigkeit im technischen Detail) doch noch so einiges an lang-spekulativen Gesprächen in der kleinen Runde vorstellen...

Trotzdem, ich spitz mal den Bleistift und mach mich dann an die vorderen Aufbauten; irgendwo im fernen Schottland sitzt Ufo vor seinem hochinteressanten Ansatz zur Tauglichkeit der Fahrstrecke ...
... wir kriegen die "D" noch so halbwegs gebacken, denk ich.




4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Jefgte

#59
Maschinen kaputt  :cry: :cry: :cry:

That is not a big surprise with "franzosischen 33cm & britischen 38.1cm". (similar with Richelieu 38cm...)


Very interresting infos Harold.



Jef  :MZ:
1/700 WL scratchbuilt in progress
- HMS Lion
- SMS Friedrich dre Grosse
- USS Arkansas

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