Der verräterische Geburtstagsglückwunsch

Begonnen von Gebirgsmarine, 02 Juli 2008, 10:50:54

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t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Benjamin

Mh ja hast recht mit Berlin..hatte da eine falsche Quelle gefunden!
If there's more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.

Mario

wie findet man eigentlich so ein Grab auf einem Friedhof ? ?
Möglicherweise reicht schon ein nettes Telefongespräch mit den Friedhofsmitarbeitern. Mal im Vorbeigehen das Geburtsdatum aufgeschrieben ... sowas machen die doch bestimmt, wenn man denen erklärt, um was es dabei geht.

kalli

ZitatMöglicherweise reicht schon ein nettes Telefongespräch mit den Friedhofsmitarbeitern. Mal im Vorbeigehen das Geburtsdatum aufgeschrieben ... sowas machen die doch bestimmt, wenn man denen erklärt, um was es dabei geht.

Na dann mal ran Mario :-D top

Karsten

Wenn die Tochter 1939 geboren wurde, dann würde ich das Geburtsdatum der Mutter auf zwischen 1909 - 1919 schätzen (wenn die Mutter bei der Geburt der Tochter zwischen 20 - 30 Jahre alt war). Frau Lindemann könnte also sogar noch leben ....

Andererseits muss bei der Suche nach dem Grab berücksichtigt werden, dass es schon wieder eingeebnet worden sein könnte, wenn sie schon entsprechend lange tot ist und keiner mehr für das Grab bezahlt hat.

Aber den Versuch lohnt es trotzdem!

Grüße,

Karsten
Viele Grüße,

Karsten

kalli

Also der Besuch des Friedhofs in Dahlem hat keine neuen Erkenntnisse erbracht.
Es handelt sich hierbei um die Grabstatte der Eltern Lindemanns.
Dann ist der bekannte Gedenkstein und so sehe ich es ein Vermerk zu seinem gefallenen Bruder.
Einen Hinweis zu seiner Ehefrau gibt es nicht.
Gesprächsweise habe ich erfahren, dass es eine Enkeltochter gibt.

Dockmeister

die goldene Regel ist eben immer Funkstille bewahren :SO/(

Mario

Ich würde ja gerne mit dieser Geschichte in der MGFA vorstellig werden, aber dazu bräuchten wir noch mehr konkrete Informationen. Ich kann ja nicht mit leeren Händen bzw. einigen vagen Vermutungen und Legenden dort auftauchen.
@Gebirgsmarine
Kannst Du Deinen britischen Historiker nochmal kontaktieren und ein zwei konkrete Fakten erfragen ?

Gebirgsmarine

Zitat von: Mario am 18 September 2008, 19:10:39
Ich würde ja gerne mit dieser Geschichte in der MGFA vorstellig werden, aber dazu bräuchten wir noch mehr konkrete Informationen. Ich kann ja nicht mit leeren Händen bzw. einigen vagen Vermutungen und Legenden dort auftauchen.
@Gebirgsmarine
Kannst Du Deinen britischen Historiker nochmal kontaktieren und ein zwei konkrete Fakten erfragen ?



Hallo!

Ich kann ihn zur Zeit nicht erreichen, wahrscheinlich erst im nächsten Jahr.


Gruß

die Gebirgsmarine

t-geronimo

Hier die Auskunft von einem Mitglied der Bordkameradschaft Bismarck:

Lindemanns erste Frau, Auguste Antonie Mathilde Charlotte Weil geb. Fritsche wurde am 21.7.1899 geboren, seine 2. Frau, Hildegard Burchardt am 16.10.1908.


An dieser Stelle sei vielleicht noch einmal an das Buch von Malte Gaack (den einige von uns von der Bismarck Convention 2005 aus Friedrichsruh kennen) erinnert, der sich eben die Besatzungsmitglieder und nicht das Schiff selber zum Thema gemacht hat:
http://www.diebismarck.de/index.html


Also auch mit dieser Geschichte des angeblichen Funkspruchs ab in die Schublade Mythen, Wunschdenken und Wichtigtuereien.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Spee

Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Scheer

Habe diesen Thread gerade mal gefunden und möchte etwas beitragen.

Kann es sein, das eine ganz andere Geschichte gemeint ist?

Am 25. Mai 41 entschlüsselte Bletchley Park eine Meldung aus dem Schlüsselkreis "Red" der Luftwaffe.
Hans Jeschonnek, Stabschef Luftwaffe erkundigte sich nach einem Verwandten auf BS.
Als Antwort bekam er, das BS auf Brest zulaufe.

Bletchley wurde übrigens zuerst nicht ernstgenommen, als sie schon früh Hinweise gaben, das Bismarck nach Frankreich unterwegs wäre. Ihre Hinweise kamen aus der Tatsache heraus, das die Funkleitstelle von Wilhelmshafen nach Paris gewechselt hatte.

Quelle: Michael Smith  "Enigma entschlüsselt"

Götz von Berlichingen

Zitat von: Scheer am 24 Oktober 2008, 15:39:47

Kann es sein, das eine ganz andere Geschichte gemeint ist?

Am 25. Mai 41 entschlüsselte Bletchley Park eine Meldung aus dem Schlüsselkreis "Red" der Luftwaffe.
Hans Jeschonnek, Stabschef Luftwaffe erkundigte sich nach einem Verwandten auf BS.
Als Antwort bekam er, das BS auf Brest zulaufe.

Quelle: Michael Smith  "Enigma entschlüsselt"

Diese Sache ist mysteriös. In dem Buch von Ronald Lewin Entschied Ultra den Krieg? Alliierte Funkaufklärung im Zweiten Weltkrieg [Wehr & Wissen, Koblenz/Bonn 1981, S. 241 ff.] heißt es dazu:
ZitatKeith Batey erinnert sich sogar immer noch an einen Funkspruch "an den Militärbefehlshaber Athen", in dem die Position des Schlachtschiffes angegeben wurde. [S. 241]

Von den beiden entzifferten Sprüchen, die Bletchley Park mit größerer Geschwindigkeit lieferte, ist der erste manchmal als "der diplomatische Funkspruch" bekannt. Er wurde anscheinend im Luftwaffenschlüssel "Rot" nach Athen gefunkt den Bletchley entziffern konnte, und zwar in Beantwortung der Anfrage einer hochgestellten Persönlichkeit, deren Neffe sich an Bord der Bismarck befand. [...] Das war der Funkspruch, an den sich Keith Batey erinnert. [S. 243/244]

Allerdings sollte man sich nicht allzusehr auf britische SIS-Schreiberlinge verlassen. Deren Werke dienen nicht selten eher der Verschleierung des wirklichen Geschehens als dessen Aufklärung. Man erinnere sich an Winterbotham, Cave-Brown et al., von denen bösere Zungen auch durchaus behaupten könnten, sie lügen wie gedruckt (und das mit offizieller Genehmigung des SIS, ohne die sie gar nicht hätten publizieren können) - siehe dazu z.B. Wladyslaw Kozaczuk, Geheimoperation Wicher. Polnische Mathematiker knacken den deutschen Funkschlüssel »Enigma« [Karl Müller-Verlag, Erlangen o.J., S. 11 ff. - Originalausgabe bei Bernard & Graefe].


Müllenheim-Rechberg schreibt im Kapitel »Die Rheinübung im Rückblick« seines Buches Schlachtschiff Bismarck [Bechtermünz, Augsburg 1999, S. 282]:
ZitatDer britische Nachrichtendienst hatte Ende April 1941 erfahren, daß Bismarck beim Flottenkommando die Anbordgabe von in Gotenhafen nicht erhältlichen Seekarten für einzuschiffende Prisenkommandos beantragt hatte. [...] Der britische Nachrichtendienst hatte sein Wissen durch die Entschlüsselung des Funkspruches erlangt, mit dem Bismarck die Seekarten angefordert hatte.

Ludovic Kennedy erwähnt diese Episode in seinem Buch Versenkt die Bismarck! [Molden Taschenbuchverlag, Wien/München 1977, S. 35] ebenfalls, allerdings stellt er als Quelle "den Bericht eines Agenten" dar, was nichts heißen will, da die englische Originalausgabe 1974 erschienen ist, im gleichen Jahr wie Winterbothams The Ultra Secret, das seinerseits eine Reaktion auf das 1973 erschienene, den Briten offensichtlich höchst unwillkommene Buch des ehem. Chefs der französischen Funkaufklärung, General Gustave Bertrand Enigma ou la plus grande énigme de la Guerre 1939 - 1945 war, den die Briten seither mit Charakterisierungen belegen, die nicht einer gewissen rachsüchtigen Gehässigkeit entbehren. Zum Zeitpunkt als Kennedy sein Buch schrieb, gab es "Ultra" offiziell nicht.

Im übrigen ist die weiter oben im Thread erwähnte Sperrfrist von Dokumenten von 100 Jahren, die vor nicht allzu langer Zeit um 30 Jahre verlängert worden sei, ein beredtes Zeichen für die vielgerühmte "Transparenz" der westlichen Siegermächte. Ich möchte gern wissen, was man uns da 100 Jahre lang vorenthalten muß...

Nachdem, wie weiter oben in diesem Faden ausgeführt, Bletchley Park damals angeblich keine Marinefunksprüche außer den im Ubootschlüsselkreis abgegebenen entschlüsseln konnte, ergibt sich hier ein weiterer Widerspruch.

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