Wie viele Tote auf der "Preußen"?

Begonnen von Holger, 30 September 2009, 11:27:09

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Holger

Die Fähre "Preußen" des Reichsverkehrsministeriums (210 Mann Besatzung, 2529 BRT, 94 Meter lang) wurde Ende April 1945 kurz nach dem Ablegen von Brunsbüttel von Fliegerbomben versenkt. An Bord war auch eine Heider Marschkompanie, die in Cuxhaven aussteigen und in die Abwehrkämpfe um Bremen eingreifen sollte. Nach Angaben eines Zeitzeugen seien a l l e an Bord ertrunken! Weiß jemand die Zahl der Todesopfer und stimmt das Datum 24. April? Sind weitere Details bekannt? Es ist eine anscheinend vergessene Katastrophe.

:?

SchlPr11

Das Eisenbahnfährschiff PREUSSEN der Deutschen Reichsbahn/Reichsverkehrsministerium von etwa den genannten Abmessungen befand sich bei Kriegsende unbeschädigt in Dänemark.

Möglicherweise ist die Fähre PREUSSEN des Dienstes Cuxhaven-Brunsbüttel, erbaut 1939 bei Pahl, HH, eher in Erwägung zu ziehen.
Baunr. 199
573 BRT   Länge 44,, Breite 10 m
17.11. 1938 vom Stapel, 06.07. 1939 abgeliefert an das Deutsche eich, bereedert durch die HAPAG, 1945 britische Beute
Über Bombenschäden habe ich derzeit keine Angaben in den Unterlagen
1946 an das Land Nedersachsen und in NIEDERSACHSEN umbenannt, bis 1968 im Einsatz und dann verkauft

REINHARD

Albatros

Moin Holger,

das war eigentlich auch meine Frage an Dich, meinst Du die Eisenbahnfähre Preußen ?

Reinhard hat es ja schon geschildert, um die könnte es sich dann nämlich eigentlich nicht handeln.

Gruß, :MG:

Manfred

t-geronimo

Hier listet Wiki noch eine Preußen, auf die die genannten Maße nach dem Umbau ziemlich exakt hinkommen.
Aber dieses Schiff wurde zum Hilfminenleger umgebaut und ging laut Wiki schon am 09.07.1941 vor Öland auf einer schwedischen Minensperre verloren.

[wiki]Preußen_(1926)[/wiki]
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

SchlPr11

Stimmt, die Schiffe vom SEEDIENST OSPREUSSEN wurden verschiedentlich auch als Fährschiffe bezeichnet. Nach frühem Verlust als Minenschiff, hatte ich diese PREUSSEN schon gar nicht mehr in Erwägung gezogen.
REINHARD

Holger

Liebe Freunde,

die genannten Schiffe scheiden ja nun alle aus. Also brauchen wir eine Quellenkritik:
Die von mir gemachten Angaben über die Umstände sind von einem Wehrmachtoffizier, der auch sonst sehr zuverlässige Informationen geliefert hat. Die in Klammern gesetzten Angaben zu Besatzung und Größe habe i c h aus der üblichen Schiffsliteratur hinzugefügt in der Meinung, dass es das Unglücksschiff sein werde. Also bitte streichen.
Was bleibt, ist die Tatsache des Untergangs mit vielen Menschen an Bord und der Name "Preußen". In Dinklage u. Witthöft: Die Deusche Handelsflotte 1939-1945 sind folgende "Preußen" aufgeführt:
Dampfer Bj. 1922, 8230 BRT, 23.5.1940 in Norwegen durch brit. U-Boot Truant versenkt
Eisenbahnfähre (Dampfer) Bj. 1909, 2954 BRT, abgeliefert an UdSSR, kann es daher auch nicht sein
Motorschiff 2529 BRT, wie von Euch erwähnt 1941 bei Öland nach Minenkollision gesunken
Fischdampfer ex August Wriedt, Bj. 1930, 425 BRT, 13.8.1944 im Jadebusen versenkt, also nicht das richtige
Fischdampfer Preußen ex Caroline Köhne, Bj. 1916, 218 BRT, weiter deutsch, also auch nicht
Eisbrecher (Dampfer) Bj. 1920, 677 BRT, X-Schiff Nr. X 2767 - wer hat dazu Informationen???
Fähr-Motorschiff Bj. 1938, 490 BRT, an Wasserstraßen-Hafenamt Cuxhaven als "Niedersachsen" - das verstehe ich so, dass es nach 1945 weitergefahren ist - dennoch nicht ganz auszuschließen, dass es gehoben wurde nach einer Versenkung
Fährdampfer Bj. 1911, 390 BRT, X-Schiff Nr. X 2045 - sind wir da auf dem richtigen Dampfer?
Welches war das Unglücksschif????
:?


igor

In Groener war letzte schiff (1911 jahre) in 1945 gesunken neben Schiewenhorst. Aber er war wohnhulk von anfang krieg, keine dampfer.

Karlchen

Oha so eine Story habe ich doch schomal gehört:

Am 24.2 1946 sollen Angehörige der deutschen Minensuchverbände auf der Hafenfähre Lichtwark (1928 142 BRT) von Brunsbüttel nach Cuxhaven gebracht werden. Die britischen Besatzungsbehörden zwingen die Manschaft auch bei stürmischsten Wetter auszulaufen. Die Fähre kentert bei Verlassen des Brunsbüttelkoogs und sinkt. 101 Menschenleben waren damals zu beklagen.

Vieleicht stimmt ja nicht mal der Name überein :|, ist aber die selbe Strecke.

Holger

Das Unglück mit der Lichtwark ist ja noch so eine vergessene Katastrophe! Woher hast Du die Informationen?

Es kann sich nicht um das gleiche Unglück handeln, denn "mein" Zeitzeuge befand sich nur im April 1945 in Süderdithmarschen und wäre beinahe auf der dann gesunkenen "Preußen" mitgefahren. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass er sich auf einen Vorfall nach der Kapitulation bezieht. Die Soldaten an Bord sollten ja auch noch Bremen verteidigen. Weiß jemand Genaues?

Karlchen

Die Lichtwark und 3 ihrer Schwesterschiffe gibts vom HMV Verlag als Kartonmodellbaubogen. hübsche klenie Schiffchen!

http://www.moduni.de/product_info.php/products_id/6133320

Holger

Diese Schiffchen scheinen mir mit 101 Mann schon überladen zu sein - und dann bei Sturm.

Albertus

Zitat von: Holger am 01 Oktober 2009, 14:45:41
Das Unglück mit der Lichtwark ist ja noch so eine vergessene Katastrophe!

Hallo zusammen,

ja das stimmt leider. Und weil das so ist, bin ich dabei alle Informationen über das größte Schiffsunglück auf der Unterelbe zu bündeln.

Hier mein Bericht für Interessierte:

http://frauenundwehrmacht.siteboard.eu/f50t311-1946-zum-minensuchen-abkommandiert-und-die-folgen.html

Freundliche Grüße

Jane

kalli


TD

und es gibt zur Lichtwark die Angaben von Kludas in den HADAG- Bänden !


Aber Vorsicht mit den Fotos dort !!

Micha muß eine gute Quelle zum Schifff sein.


Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

TD

#14
zur ostdeutschen PREUSSEN:

PREUSSEN

Vor ca. 30 Jahren habe ich für Herrn J. Micinski u.a. auch den Lebenslauf der DIANA ex PREUSSEN überarbeitet und damals als Erbauer J.C. Tecklenborg, Geestemünde und als Besteller die Weserschiff - GmbH., Oldenburg irgendwie ermittelt. Soweit ich mich noch erinnere war damals das Schiff für die Weser nicht geeignet und wurde noch 1911 an Zedler verkauft. Gleiches letztendlich auch im Gröner Bd. 5 / Seite 85 / 86
1939, 25. Aug.: Bei der 7. Hafenschutzflottille in Pillau i.D. gestellt.
25.Sept.: Schiff nach Neufahrwasser verlegt.
1.Okt.: Schiff zum Einbau von Dampfheizungen in Danzig zur Werft verlegt ( soll Wohnschiff werden )
14.Okt.: Einbau beendigt und zur Flottille zurück und als Wohnschiff in Hela eingesetzt.
26.Okt.: Bei Auflösung der Flottille weiter als Wohnschiff verwendet ( Festungskommandant Gotenhafen ? )
1940; Wohnschiff in Pillau für AGRUFRONT ( Technische Ausbildungsguppe für Front- U - Boote in Pillau )    Lt. Gröner auch für 25. und 28. U- Boot- Flottille.
1945, März / April: In /bei Schiewenhorst gesunken / selbstversenkt.


hier noch schnell der neueste Stand im DDK:

Preussen (27.5.11, Elbing: Schenk, 14) 1.8.11 S/P Preussen streichen: (Weserschiff-Ges.) 1911 an  A. Zedler, 1939 Umbau zur Wohnhulk für KM; 25.8.39 Wohnhulk 5. Hs-Fl. Pillau; 1.1.42 28. U-Fl.; 23.9.41 25. U-FL; 20.3.43 Agrufront/ 1945 + ~ Schiewenhorst /...//1947 , rep., 1948 poln. M/P Diana; 1961 br.



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