Einsatzbereite S-Boote 16. bzw. 24.09.1940

Begonnen von Bergedorf, 11 Oktober 2011, 18:24:39

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Leandros

Zitat von: Bergedorf am 14 Oktober 2011, 15:02:29
Moin Moin,

ich meine auch gelesen zu haben, dass die schnelle UJadggruppe die Torpedorohre noch an Bord hatte. Das Hauptproblem bei den Booten war eben, dass die Maschinen absolut unzuverlässig waren. Deshalb waren die auch fast nie auf See. Hierzu ein Auszug des KTB des FdT vom 23.09.1940:

Gruß

Dirk

Good information, Dirk. I have looked into this a little and I believe the problem has been overly emphasized. Ruge tried to get at this already before the war (Whitley). As I understand it Ruge's opinion was that this could, for a large part, be rectified by not overtaxing the engines. As these boats from the outset did not achieve the wanted-for speeds this was easily done. That said, I believe all maximum speeds quoted on the S-boats were sprint speeds, ie. not meant to be kept up for longer periods. Much like various aircraft engines.   

Whitley also refers to two particular trial runs, one going around Denmark. The other, somewhat later, taking place in the North Sea. On the first the MAN-equipped boats had problems staying the run but on the other they kept up with the Daimler-boats.

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Leandros

Zitat von: Bergedorf am 11 Oktober 2011, 18:24:39
Hi,
16.09.1940:
1. S-Fl.: Einsatzbereit: S 18, S 20, S 21, S 22, S 25, S 27, S 28 alle in Cherbourg, nicht einsatzbereit: S 19, S 24 und S 26
2. S-Fl.: Einsatzbereit: S 30, S 33, S 37 alle in Ostende, nicht einsatzbereit: S 34, S 35 und S 55
3. S-Fl.: Einsatzbereit: S 1, S 10, S 11, S 13, S 54 alle in Ostende, nicht einsatzbereit: S 12, das erst am 28.9. bei der Flottille eintrifft
zusammen also 15 Boote einsatzbereit und 7 nicht einsatzbereit.

dann zum 24.09.:
1. S-Fl.: Einsatzbereit: S 18, S 20, S 26, S 27, S 28 alle in Cherbourg, nicht einsatzbereit: S 19, S 21, S 22, S 24 und S 25
2. S-Fl.: Einsatzbereit: S 30, S 33, S 34, S 37, S 55 alle in Ostende, nicht einsatzbereit: S 36, S 56, S 201 und S 202
3. S-Fl.: Einsatzbereit: S 10, S 11, S 13, S 54 alle in Rotterdam, nicht einsatzbereit: S 1 und S 12, das erst am 28.9. bei der Flottille eintrifft
zusammen also 14 Boote einsatzbereit und 11 nicht einsatzbereit.

Gruß

Dirk


Then there is only one question which is of great interest to me. The boats which were out of service - did they stay for repair in their operational bases or were they back in Germany for service/overhaul. Would anybody have specific or general information on this?

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Urs Heßling

hi, Fred,

Zitat von: Leandros am 14 Oktober 2011, 23:55:55
The boats which were out of service - 

you have to be careful with your wording/terms

"nicht KB = nicht kriegsbereit" is not synonymous with "out of service". It means "nicht einsatzfähig" = "non operational"

"out of service", literally translated !außer Dienst" would be synonymous to "decommissioned".

greetings, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Leandros

Zitat von: Urs Hessling am 16 Oktober 2011, 22:14:45
hi, Fred,

you have to be careful with your wording/terms, Urs

You are so right, but the non-operational designation would also cover a lot of different reasons, I mention but a few:

1. Minor repairs, lack of spares (maybe on base/tender)
2. Regular maintenance (usually at base/tender)
3. Major repairs or maintenance (could be at base/tender or major wharf)
4. Major damage (normally at wharf)
5. Crew rest or lack of crews

The two first and the last could obviously make it possible for the flotilla to get up to complement with a few days' stand-down.

Fred

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Bergedorf

Moin,

nachdem ich aus Düsseldorf zurück bin und mein Firmenrechner endlich wieder läuft ein paar Antworten:

1) Schnelle U-Jagdgruppe: Die Unzuverlässigkeit der Motoren zieht sich durch die Kriegstagebücher des FdT und des FdV (dem die Gruppe auch zeitweise zugeteilt war und dem Sie während Seelöwe unterstehen sollte) hindurch. Egal Was Whitley sagt, zu dem Zeitpunkt war einfach kein Verlass auf die Boote.
2) Die Boote die ich als aKB bezeichnet habe waren dies aus den verschiedensten Gründen: Zum Teil Große Reparaturen, z.T. Maschinenhauptüberholungen oder Maschinenwechsel, z.T. noch nicht eingefahren und zum Teil auch nur kurzfristige Maschinenprobleme. Dementsprechend sind lagen einige von denen auch in den Einsatzhäfen und andere in Kiel oder Wilhelmshafen (mit den genauen Häfen bin ich mir gerade nicht 100%ig sicher). Mit Chance kann ich morgen noch einmal genauer danach schauen.

Gruß

Dirk

Leandros

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Bergedorf

#21
Hi,

zunächst einmal eine Korrektur: Bei der 2. S-Fl. muss es am 16.09.40 S 36 statt S 35 heißen. Ich habe leider keine Edit-Funktion gefunden (vielleicht bin ich auch zu doof?). Kann ein Moderator das sonst editieren?

Mit den aKB Booten fange ich dann mal mit der 2. S-Fl. an:

16.09: In Werft Rotterdam: S 36 nach Bombentreffer am 07.09 und S 55 nach Gefechtschaden (über 20 Treffer 2cm und 4cm) am 10.09. S 34 in Grundüberholung in W´haven.
24.09: S 36 noch in Instandsetzung Rotterdam, S 56 wird an diesem Tag in W´haven kB, S 201 und 202 sind beide nach diversen Maschinenproblemen zum Einfahren in W´haven, bei S 201 fällt an diesem Tag bei einer Probefahrt das Wendegetriebe aus. S 201 und S 202 müssen auch noch zur E.K.K. und T.E.K. Erprobung nach Kiel. S 56 ist am 15.10 noch in der Gustowerft in Rotterdam, S202 ist dann auch dort in der Werft und S201 in der Kriegsmarinewerft in Kiel (S 37 zu dem Zeitpunkt gesunken).

3.S-Fl.
24.09.: S 1 hat unklare Maschine am 25.09. wieder klar. Dafür fällt am 25.09 S 11 wegen aus. Und am 26.9. wieder S 1.
S 12 taucht erst am 28.9. in dem KTB auf. Ich nehme an das davor in der Heimat eine Grundüberholung durchgeführt wurde. (Hätte vielleicht in meiner Aufstellung gar nicht vorkommen sollen?)

1. S-Fl.:
16.09:  S 19, S 24 und S 26 alle in Kiel. S 26 zum Motorenwechsel. S 19 und S 24 auch länger in der Werft (genauer Grund ist mir nicht bekannt). S 26 läuft am 24.09. 18:15 in Cherbourg ein und tritt damit wieder zur Flottille.
24.09: S 19 und S 24 s.o., S 21, S 22 (ab 22.9) und S 25 alle mit Kolbenproblemen in Cherbourg. Diese 3 sind zumindest auch am 30.09 noch immer außer KB (da Anscheinend auch noch die Brennstoffpumpe umgebaut wurde).

Gruß

Dirk





Urs Heßling

moin,Dirk,

top Klasse, weiter so (wenn möglich)

Zitat von: Bergedorf am 21 Oktober 2011, 00:52:24
S 56 wird an diesem Tag in W´haven kB
interessant: 4 Tage (!) nach dem "offiziellen" Indienststellungsdatum (nach Gröner)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Leandros



Some interesting info came to light at this website: http://atlantikpirat.proforums.org/viewtopic.php?p=11600#11600
Taken from Hümmelchen's Schnellboote.

According to his list of Sept. 30th 1940 the 3 S-flotillas had 20 KB S-boats, 27 in all - most of these seven performing engine overhaul in Wilhelmshafen. In addition S201 and 202 in Wilhelmshafen and the "Schnelle U-jagdgruppe" in Rotterdam with 5 boats. S  6 and S 7 are not accounted for.

I find these figures reasonable as I should think the build-up towards Seelöwe would have expedited a readying of most possible boats. If the go-ahead for Seelöwe had been given on the last practical date, Sept. 17th. we might have seen even more boats ready at the time of S-day - Sept. 27th.

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Bergedorf

#24
Hallo Leandros,

ich glaube nicht, dass viel mehr als ca. 15 Boote jemals im September zur Verfügung gestanden hätten. Die Boote hatten aufgrund von schlechten Wetter vor dem 24.09. schon sehr wenige Seetage und trotzdem war der Bereitschaftsstand gering. Hinzu kommt, dass die Maschinen z.T. schon rehct hohe Laufzeiten hatten und kurz vor einer Grundüberholung standen. Vor dem eigentlichen Seelöwe-Termin sollten die Boote auch noch Minensperren werfen.

Und Seelöwe am 27.09 wäre sowieso ein Fiasko geworden, da an diesem Tag ein Sturm aufzog. Die 1. R.-Flotille meldete um 11.00 Uhr vor Dünkirchen bereits Wind NW 5 auffrischend mit Seegang 3-4. Da hätte mit den Mitteln der Kriegsmarine keine Landung stattfinden können.

Gruß

Dirk

t-geronimo

Zitat von: Bergedorf am 17 November 2011, 11:52:22
Hallo Leandros,

ich glaube nicht, dass viel mehr als ca. Boote jemals im September zur Verfügung gestanden hätten.


Da hast Du wohl die Zahl vergessen. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Bergedorf

Zitat von: t-geronimo am 17 November 2011, 12:02:31
Zitat von: Bergedorf am 17 November 2011, 11:52:22
Hallo Leandros,

ich glaube nicht, dass viel mehr als ca. Boote jemals im September zur Verfügung gestanden hätten.


Da hast Du wohl die Zahl vergessen. ;)

Huch  :-o :-o

Danke! habe die Zahl jetzt eingefügt.  :-D

Leandros

Zitat von: Bergedorf am 17 November 2011, 11:52:22
Hallo Leandros,

ich glaube nicht, dass viel mehr als ca. 15 Boote jemals im September zur Verfügung gestanden hätten. Die Boote hatten aufgrund von schlechten Wetter vor dem 24.09. schon sehr wenige Seetage und trotzdem war der Bereitschaftsstand gering. Hinzu kommt, dass die Maschinen z.T. schon rehct hohe Laufzeiten hatten und kurz vor einer Grundüberholung standen. Vor dem eigentlichen Seelöwe-Termin sollten die Boote auch noch Minensperren werfen.

Und Seelöwe am 27.09 wäre sowieso ein Fiasko geworden, da an diesem Tag ein Sturm aufzog. Die 1. R.-Flotille meldete um 11.00 Uhr vor Dünkirchen bereits Wind NW 5 auffrischend mit Seegang 3-4. Da hätte mit den Mitteln der Kriegsmarine keine Landung stattfinden können.

Gruß

Dirk


At that time the first wave would have been ashore. The crossing would have taken place during the night. North-western winds on the English side would have been ideal landing conditions giving quiet sea under land.

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Bergedorf

Zitat von: Leandros am 17 November 2011, 13:36:43
Zitat von: Bergedorf am 17 November 2011, 11:52:22
Hallo Leandros,

ich glaube nicht, dass viel mehr als ca. 15 Boote jemals im September zur Verfügung gestanden hätten. Die Boote hatten aufgrund von schlechten Wetter vor dem 24.09. schon sehr wenige Seetage und trotzdem war der Bereitschaftsstand gering. Hinzu kommt, dass die Maschinen z.T. schon rehct hohe Laufzeiten hatten und kurz vor einer Grundüberholung standen. Vor dem eigentlichen Seelöwe-Termin sollten die Boote auch noch Minensperren werfen.

Und Seelöwe am 27.09 wäre sowieso ein Fiasko geworden, da an diesem Tag ein Sturm aufzog. Die 1. R.-Flotille meldete um 11.00 Uhr vor Dünkirchen bereits Wind NW 5 auffrischend mit Seegang 3-4. Da hätte mit den Mitteln der Kriegsmarine keine Landung stattfinden können.

Gruß

Dirk


At that time the first wave would have been ashore. The crossing would have taken place during the night. North-western winds on the English side would have been ideal landing conditions giving quiet sea under land.



Hallo Leandros,

abgesehen davon dass nach meiner Erinnerung auch in der Nacht das Wetter zumindest in Teilbereichen des Aufmarsch-/Landungsraumes nicht gepasst hätte, bekommst Du bei dem Wetter aber leider die Transporter nicht entladen. Und nur mit der ersten Welle wird das auch nichts. Im niederländischen Raum hat nach meiner Erinnerung bereits Sturm geherrscht, so das die Transporter aus Rotterdam und Antwerpen zumindest nicht die Prähme hätten mitschleppen können.

Zu Berücksichtigen ist auch, dass Fallschirmlandungen nur bei Wind bis Stärke 4 möglich waren (bzw. 14 m/h nach Airborne Operations: A german Appraisal).

Gruß

Dirk

Leandros


Richard Cox quotes this weather in his book Operation Sealion:

Thursday, Sept. 26th - start of transport movements out of of ports and Channel crossing starting in the afternoon

0700 cloudy, mod. visibility   Wind: N  2  Sea 2
1300 overcast, mist                "    NE 4    "  3
1800 overcast, mist                "    N   4    "  3

Excellent weather actually, enemy reconnaissance difficult

Friday, Sept. 27th - S-Tag - landings at dawn

0700 cloudy, poor visibility    Wind WNW 3 Sea 2
1300 cloudy, mist mod. vis.      "    W     4 Sea 1
1800 ovcst, cloudy, mod. vis.   "    WSW 5 Sea 3

Again, excellent weather, covered approach

Saturday 28th had much the same weather.

Fred
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