Einsatzbereite S-Boote 16. bzw. 24.09.1940

Begonnen von Bergedorf, 11 Oktober 2011, 18:24:39

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Bergedorf

#30
Unter exellentes Wetter für die Invasion würde ich was anderes verstehen. Ich frage mich auch wo Cox die Daten her hat.

Ich habe hier einen Eintrag aus dem KTB des FdT vom 26.09.40:
"2. S-Flottille ist um 20.30 Uhr noch nicht zu ihrer Minenunternehmung ausgelaufen, da es in Ostende aus Nordost mit Stärke 5-6 weht, Seegang 4"

Die Invasionsflotte hätte also aus Ostende nicht auslaufen können.

Gruß

Dirk

kgvm

Wenn ich die Angaben von Cox richtig verstehe, bezieht sich das excellente Wetter primär auf die britische Luftaufklärung verhindernden Wolken.

Leandros

Zitat von: kgvm am 17 November 2011, 20:44:43
Wenn ich die Angaben von Cox richtig verstehe, bezieht sich das excellente Wetter primär auf die britische Luftaufklärung verhindernden Wolken.

.....and a reasonable sea state....

Fred
www.fredleander.com - a book on Unternehmen Seelöwe - Operation Sea Lion

Bergedorf

Zitat von: Leandros am 17 November 2011, 21:05:51
Zitat von: kgvm am 17 November 2011, 20:44:43
Wenn ich die Angaben von Cox richtig verstehe, bezieht sich das excellente Wetter primär auf die britische Luftaufklärung verhindernden Wolken.

.....and a reasonable sea state....

Fred


Moin,

wenn ich das richtig sehe sind die Daten von Cox diejenigen die auch auf www.alternetewars.com veröffentlicht sind. Danach sind es Daten von Dungeness, d.h. beim Seegang ist der Schutz durch die Küste bereits berücksichtigt. Die Kriegsmarine hatte als Bedingung für ein Übersentzen u.a. einen Seegang von unter 2 festgesetzt. Selbst wenn mann davon ausgeht, dass dies vielleicht ein wenig vorsichtig sein könnte, dürfte bei Seegang 3 die Invsion schon extrem schwierig und über 3 wohl unmöglich sein (Stichworte: Entladen der Transporter, Leckschlagen der Prähme bei Anlandung und Reißen der Schleppverbindungen).

Für den 26.09. habe ich noch z.B. zu bieten:
13.00 Uhr Den Helder nach BSN: NNW 6-7
Ohne Zeitangebe Ostende nach 32. MS.-Fl.: WSW 6-7
08.00 Uhr Le Havre nach 38. MS-Fl: NNO 4-5 mit Seegang 3-4
Dazu die Meldung aus dem KTB des FdT... da hätte die Invasionsflotte nicht übersetzen können.

Und selbst wenn das Wetter gut genug zum Übersetzen gewesen wäre, hätten die Transporter nicht erntladen werden können und die Prähme nicht zurückkehren können, da ab dem  28.09. durchgängig bis zum 10.10. schlechtes Wetter mit zu viel Wind und Seegang geherrscht hatte.

Ob ein verhangener Himmel wirklich zugunsten der Wehrmacht gewesen wäre, mag ich auch zu bezweifeln. Eine Unterstützung des Heeres durch die Luftwaffe und vor allem eine Bekämpfung der anmarschierenden Royal Navy wäre dadurch extrem behindert worden und die Invsionsflotte hätte bei der Größe wohl sowieso keine Chance dem britischen Radar bzw. den unzähligen Bewachern zu entgehen. Ist aber hier eigentlich alles Off-Topic. Wenn die Diskussion fortgeführt werden soll, dann sollte man das ggf. besser im Seelöwe-Threat machen.

Gruß

Dirk

Götz von Berlichingen

Wetterkarten vom 26.09.1940:

http://tinypic.com/view.php?pic=6itjk3&s=5

http://tinypic.com/view.php?pic=30di4v5&s=5

Die Auswertung überlasse ich jemandem, der davon mehr Ahnung hat als ich.  :-D

Urs Heßling

moin, Dirk,

Zitat von: Bergedorf am 17 November 2011, 17:58:40
Ich habe hier einen Eintrag aus dem KTB des FdT vom 26.09.40:
"2. S-Flotille ist um 20.30 Uhr noch nicht zu ihrer Minenunternehmung ausgelaufen, da es in Ostende aus Nordost mit Stärke 5-6 weht, Seegang 4"

Zitat von: Bergedorf am 18 November 2011, 17:27:28
Für den 26.09. habe ich noch z.B. zu bieten:
Ohne Zeitangebe Ostende nach 32. MS.-Fl.: WSW 6-7

Da scheint etwas nicht zu stimmen. Nach der zur Verfügung gestellten Wetterkarte  top :MG: kann ich mir WSW nur schwer vorstellen.

Ansonsten gebe ich Dir recht: Das war keine geeignete Wetterlage zum Überqueren des Kanals für die "Invasionsflotte" ...

Zitat von: Bergedorf am 18 November 2011, 17:27:28
Ist aber hier eigentlich alles Off-Topic. Wenn die Diskussion fortgeführt werden soll, dann sollte man das ggf. besser im Seelöwe-Thread machen.
ja

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Bergedorf

#36
Hallo Urs,

ich kann mir die Windrichtung auch nicht vorstellen, aber so steht sie tatsächlich im KTB der 32. MS. Vielleicht haben die da einen falschen Eintrag gemacht? Ganz fehlerfrei sind die KTBs ja nicht.

Der gesamte Eintrag lautet:
26.9.40: Ostende WSW 6-7. Kein Auslaufen wegen Wetterlage. Usw.

Also sind am 26.9. weder die S-Boote noch die Hifsminensucher wegen Wetter aus Ostende ausgelaufen.

Gruß

Dirk

Leandros

Zitat von: Urs Hessling am 18 November 2011, 18:47:57
moin, Dirk, da scheint etwas nicht zu stimmen. Nach der zur Verfügung gestellten Wetterkarte  top :MG: kann ich mir WSW nur schwer vorstellen.

Gruß, Urs

The weather map actually conforms with the actual weather given by Cox

www.fredleander.com - a book on Unternehmen Seelöwe - Operation Sea Lion

Leandros

Zitat von: Bergedorf
Moin,

wenn ich das richtig sehe sind die Daten von Cox diejenigen die auch auf www.alternetewars.com veröffentlicht sind. Danach sind es Daten von Dungeness, d.h. beim Seegang ist der Schutz durch die Küste bereits berücksichtigt. Die Kriegsmarine hatte als Bedingung für ein Übersentzen u.a. einen Seegang von unter 2 festgesetzt. Selbst wenn mann davon ausgeht, dass dies vielleicht ein wenig vorsichtig sein könnte, dürfte bei Seegang 3 die Invsion schon extrem schwierig und über 3 wohl unmöglich sein (Stichworte: Entladen der Transporter, Leckschlagen der Prähme bei Anlandung und Reißen der Schleppverbindungen).

Hi, Dirk - exactly where do you find that the KM leadership set a maximum sea state at 2 for the invasion fleet?

Zitat von: BergedorfDazu die Meldung aus dem KTB des FdT... da hätte die Invasionsflotte nicht übersetzen können. Und selbst wenn das Wetter gut genug zum Übersetzen gewesen wäre, hätten die Transporter nicht erntladen werden können und die Prähme nicht zurückkehren können, da ab dem  28.09. durchgängig bis zum 10.10. schlechtes Wetter mit zu viel Wind und Seegang geherrscht hatte.

With Cox's weather there should have been little problems with the unloading of the freighters and barges. They would have been leeward from the wind at the beaches. As for the return of the barges, unloaded they would be much easier to handle for the tugs. That said, the barges of the first wave were more or less disposable as they numbered only about 1.150 and the Germans had modified in all approx. 2.300 barges for the invasion.

Zitat von: Bergedorf
Ob ein verhangener Himmel wirklich zugunsten der Wehrmacht gewesen wäre, mag ich auch zu bezweifeln. Eine Unterstützung des Heeres durch die Luftwaffe und vor allem eine Bekämpfung der anmarschierenden Royal Navy wäre dadurch extrem behindert worden und die Invsionsflotte hätte bei der Größe wohl sowieso keine Chance dem britischen Radar bzw. den unzähligen Bewachern zu entgehen. Ist aber hier eigentlich alles Off-Topic. Wenn die Diskussion fortgeführt werden soll, dann sollte man das ggf. besser im Seelöwe-Threat machen.

Gruß

Dirk

The Germans themselves did not expect strategical surprise. However, the British would not know where the landings were to take place. The innumerable guard ships were spread around the whole coast with their daily chores, minesweeping, etc. As a matter of fact in that period the Royal Navy had standing orders not to venture out in the Channel during daytime. This order was in effect untill the invasion in 1944. Why? Because of the Luftwaffe. As for radar, to my knowledge, at that time the German coastal artillery radars on the French coast were much more effective than the similar British ones. Virtually no British destroyers had radar installed at the time.

To my knowledge the S-boats had stricter weather limitations on minelaying than regular torpedo operations. I don't think one should compare routine minelaying operations with an operation such as Seelöwe would have been - referring to the order from the FdT.

Fred



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Bergedorf

Zitat von: Leandros am 18 November 2011, 20:02:57
Zitat von: Bergedorf
Moin,

wenn ich das richtig sehe sind die Daten von Cox diejenigen die auch auf www.alternetewars.com veröffentlicht sind. Danach sind es Daten von Dungeness, d.h. beim Seegang ist der Schutz durch die Küste bereits berücksichtigt. Die Kriegsmarine hatte als Bedingung für ein Übersentzen u.a. einen Seegang von unter 2 festgesetzt. Selbst wenn mann davon ausgeht, dass dies vielleicht ein wenig vorsichtig sein könnte, dürfte bei Seegang 3 die Invsion schon extrem schwierig und über 3 wohl unmöglich sein (Stichworte: Entladen der Transporter, Leckschlagen der Prähme bei Anlandung und Reißen der Schleppverbindungen).

Hi, Dirk - exactly where do you find that the KM leadership set a maximum sea state at 2 for the invasion fleet?

Hallo Fred,

unter anderem in der Denkschrift der Seekriegsleitung vom 29.07.1940 (Abgedruckt im Dokumentenband von Karl Klee) oder in der Anlage 3 zum grundlegenden Befehl der Skl: I. Skl B.Nr. 12040/40 gKdos (BAMA RM 7/3425) und auch sonst findet man das in den Originaldokumenten immer wieder.

Zu dem Rest antworte ich später am Abend in dem Seelöwe-Threat.

Gruß

Dirk

Leandros

Zitat von: Bergedorf am 18 November 2011, 20:21:52
Zitat von: Leandros am 18 November 2011, 20:02:57
Zitat von: Bergedorf
Moin,

wenn ich das richtig sehe sind die Daten von Cox diejenigen die auch auf www.alternetewars.com veröffentlicht sind. Danach sind es Daten von Dungeness, d.h. beim Seegang ist der Schutz durch die Küste bereits berücksichtigt. Die Kriegsmarine hatte als Bedingung für ein Übersentzen u.a. einen Seegang von unter 2 festgesetzt. Selbst wenn mann davon ausgeht, dass dies vielleicht ein wenig vorsichtig sein könnte, dürfte bei Seegang 3 die Invsion schon extrem schwierig und über 3 wohl unmöglich sein (Stichworte: Entladen der Transporter, Leckschlagen der Prähme bei Anlandung und Reißen der Schleppverbindungen).

Hi, Dirk - exactly where do you find that the KM leadership set a maximum sea state at 2 for the invasion fleet?

Hallo Fred,

unter anderem in der Denkschrift der Seekriegsleitung vom 29.07.1940 (Abgedruckt im Dokumentenband von Karl Klee) oder in der Anlage 3 zum grundlegenden Befehl der Skl: I. Skl B.Nr. 12040/40 gKdos (BAMA RM 7/3425) und auch sonst findet man das in den Originaldokumenten immer wieder.

Zu dem Rest antworte ich später am Abend in dem Seelöwe-Threat.

Gruß

Dirk

He-he - it undoubtedly smells of Raeder's obstruction policy towards the Seelöwe operation. Also, in the Seelöwe discussion many confuse the Sea state 2 minima laid down in the regulation for landing crafts with operational limitations for a given mission.

Have you read about the practical towing tests performed by the 17th infantry division in the Channel?

Fred

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Bergedorf

Hi,

bisher war mir ja noch nicht klar was mit S 29 zu diesem Zeitpunkt war. Anwort ganz einfach: Das Boot war noch nicht in Dienst. Es wurde erst am 28.11.40 in Dienst gestellt: http://schnellboot.net/de/kriegsmarine/schnellboote/schnellboot-typ-s26/

Gruß

Dirk

Leandros

Zitat von: Bergedorf am 04 Dezember 2011, 20:25:46
Hi,

bisher war mir ja noch nicht klar was mit S 29 zu diesem Zeitpunkt war. Anwort ganz einfach: Das Boot war noch nicht in Dienst. Es wurde erst am 28.11.40 in Dienst gestellt: http://schnellboot.net/de/kriegsmarine/schnellboote/schnellboot-typ-s26/

Gruß

Dirk

S-29 was not among the 25 operational boats as listed by Hümmelchen end of Sept. 1940.

Fred
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Knouterer

Do I understand correctly that according to the Seelöwe plans all of the S-Boote would have been used for last minute minelaying close to the enemy shore (to protect the landing zones), so that in principle none of them would have been available for other tasks, such as protecting the convoys?

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