Tartus ( Syrien ) einziger Auslandsstützpunkt der russischen Marine

Begonnen von Albatros, 16 Oktober 2011, 08:52:23

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Trimmer

Hallo Stefan- ich beziehe das auf viele Korrespondenten die uns mit ihren Nachrichten "beglücken ". Nicht mehr aber auch nicht weniger. Wie manche Berichte "erarbeitet " wurden ist - genau wie Du schreibst - bekannt.

Gruß - Achim- Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Götz von Berlichingen

»Russian warships launch drill from Tartus versus US-Israeli-Greek naval exercise

April 3, 2012, 10:09 AM (GMT+02:00)
Not 24 hours after Russian Foreign Minister Sergey Lavrov warned that a pre-emptive strike (by the US and/or Israel) would violate international law, Moscow put muscle into his warning: Tuesday, April 3, the Russian guided missile destroyer »Smetliviy« arrived  in the Syrian port of Tartus from its Black Sea base for a naval exercise. The warship's support group is on the way.

[...]


http://www.debka.com/article/21886/

RonnyM

Mit der Verlegung kann man aber auch als eine Warnung an Israel deuten, die Absicht den Iran anzugreifen, zu überdenken. :MZ:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Kaschube_29

#108
Moin Moin,

nach einiger Zeit der schöpferischen Pause ist es hier einmal wieder an der Zeit, etwas zur Präsenz russischer Einheiten der Seekriegsflotte zu schreiben. So wurde am 19.März auf der Internet-Seite des russischen Verteidigungsministeriums gemeldet:

Quelle: mil.ru vom Montag, den 19.März 2012 (21:15):

Es gibt keinerlei russische Kampfschiffe, die Aufgaben vor Syrien ausführen

Im russischen Verteidigungsministerium riefen Meldungen einer Reihe von Massenmedien über die angebliche Ausführung von Aufgaben durch Kampfschiffe der russischen Seekriegsflotte vor Syrien Unverständnis hervor.
Es gibt keinerlei russische Kampfschiffe, die vor der syrischen Küste Aufgaben ausführen.
Im syrischen Hafen Tartus befindet sich für zehn Tage das Schiff der Hilfsschiffsflotte (ein Tanker) ,,Iman" (,,Иман"), das Aufgaben für die materielle Unterstützung (das Auffüllen der materiellen Vorräte) von Kriegsschiffen der Schwarzmeerflotte und der Nordflotte ausführte, die im Rahmen der Sicherstellung der Sicherheit der zivilen Schiffahrt vor den Piraten im Golf von Aden waren.
Die Besatzung des Tankers ,,Iman" (,,Иман") ist mit zivilem Personal bemannt, der eine Schutzeinheit zugeteilt wurde.
Verwaltung des Presse- und Informationsdienstes des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation

Hier die russischsprachige Meldung: http://www.function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=11000324@egNews
Etwas später meldete die russische Nachrichtenagentur in deutsch:  http://de.rian.ru/opinion/20120321/263123910-print.html
Hier hat aber der automatische Übersetzer ins deutsche sich etwas in der Zeit vertan...

Etwas zum Hochseetanker ,,Iman" (,,Иман"): dieses Schiff wurde im Jahre 1964 (!!!) gebaut und befindet sich nach 47 Jahren in Fahrt (zur Anfang noch in der Handelsflotte, später in der russischen Marine) immer noch im Dienst der russischen Schwarzmeerflotte. Die auf der "Iman" eingeschiffte "Schutzeinheit" sind Marineinfanteristen aus der Schwarzmeerflotte, die mit Handfeuerwaffen (sicherlich auch Panzerfäusten) bewaffnet sind.

Dann wurde am 22.März 2012 auf dem russischen Portal "navy.ru" folgendes zu weiteren Aktivitäten russischer Einheiten gemeldet:

Quelle: navy.ru vom Donnerstag, den 22.März 2012 (10.33):

Ein Aufklärungsschiff der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation lief ins Mittelmeer aus

Aus dem Hafen Sewastopol lief das mittlere Aufklärungsschiff (SRZK = sredniy razvedyvatelnyy korabl [СРЗК = cредний разведывательный корабль]) der russischen Schwarzmeerflotte ,,Kildin" (,,Кильдин") zur Ausführung von Aufgaben ins Mittelmeer aus, wurde im Stab der russischen Schwarzmeerflotte mitgeteilt.
,,Der «Kildin» («Кильдин») Besatzung unter dem Kommando von Kapitän 2.Ranges Alexej Rumjanzew (Алексей Румянцев) steht die Ablösung des Spezialschiffs  «Ekvator» («Экватор») bevor, die seit Jahresbeginn Aufgaben zur Zweckbestimmung im Mittelmeer ausführt", sagte ein Vertreter des Stabes, wie die Nachrichtenagentur ,,Interfax" meldete.
Zuvor wurde mitgeteilt, daß der mittlere Hochseetanker der Schwarzmeerflotte ,,Iman" (,,Иман") unter dem Kommando von Kapitän 2.Ranges der Reserve Schakir Dschafarow (Шакир Джафаров) sich gegenwärtig im syrischen Hafen Tartus aufhält. Die Sicherheit seiner zivilen Besatzung stellt eine Schutzeinheit sicher. Die ,,Iman" (,,Иман") hat auf der Wache den großen Hochseetanker der Schwarzmeerflotte ,,Ivan Bubnov" (,,Иван Бубнов") abgelöst.
Das mittlere Aufklärungsschiff ,,Kildin" (,,Кильдин") wurde im Jahre 1970 auf einer Schiffbauwerft in Polen gebaut. Seine maximale Fahrt beträgt 17 kn (31,5 km/h). Der Fahrbereich beträgt 9.700 sm bei 11 kn.
In der Bewaffnung des maritimen Aufklärungsschiffs gibt es nur die tragbare Fliegerfaust ,,Igla" (NATO: SA-N-5). Die Besatzung besteht aus 85 Personen.

Hier die russischsprachige Originalmeldung: http://www.navy.ru/news/navy/index.php?ELEMENT_ID=107416

Anmerkung: beide Einheiten gehören der "Moma"-Klasse an; die «Ekvator» («Экватор») wurde im Jahre 1968 und die ,,Kildin" (,,Кильдин") im Jahre 1970 an die sowjetische Seekriegsflotte übergeben; damit sind die Einheiten 44 bzw. 42 Jahre im Flottendienst...

Weiterhin wurde am gestrigen Tage das Auslaufen des Wachschiffs ,,Smetlivyy" (,,Cметливый") aus Sewastopol gemeldet:

Quelle: navy.ru vom Dienstag, den 03.April 2012 (09.52):

Ein Kriegschiff der russischen Seekriegsflotte lief nach Syrien aus

Text: Zeitung ,,Vsgljad" (,,Взгляд")
Das Wachschiff der russischen Schwarzmeerflotte ,,Smetlivyy" (,,Cметливый"), das am letzten Wochenende Kurs auf den Bosporus und die Dardanellen nahm, wird Aufgaben in der Nähe der syrischen Küste ausführen, teilte eine militärisch-diplomatische Quelle mit.
,,Es ist auch ein Arbeitsbesuch in den syrischen Hafen Tartus vorgesehen, in dem sich ein Punkt für die materiell-technische Sicherstellung der russischen Seekriegsflotte befindet", sagte eine Quelle gegenüber RIA Novosti.
Darüber, dass ein Kriegsschiff sich ins Mittelmeer aufmacht, teilte zuvor der Leiter der Abteilung für die Informationssicherstellung der Schwarzmeerflotte Kapitän 1.Ranges Wjatscheslaw Truchаtschow (Вячеслав Трухачёв) mit. Aber Einzelheiten führte er nicht an. Wie die Zeitung ,,Vsgljad" (,,Взгляд") mitteilte, traf vor kurzem eine Gruppe russischer Kriegsschiffe, in deren Bestand ein Flugzeugträger einging, im Hafen Tartus in Syrien ein.
Syrische Massenmedien nannten dies einen Akt der Solidarität Moskaus mit Damaskus.
Anfang Dezember hatte sich eine Kriegsschiff-Flugzeugträgergruppe unter der Führung des Flugzeugträgers ,,Admiral Flota Sovetskogo Soyuza Kuznetsov" zu einer Fernfahrt aufgemacht. Die Nordflottenangehörigen lösten Aufgaben im Bestand einer flottenübergreifenden Gruppierung im Bereich des Mittelmeeres.

Hier die russische Originalmeldung: http://www.navy.ru/news/navy/?ELEMENT_ID=108259

Die ,,Smetlivyy" (,,Cметливый") ist ein Kriegsschiff, das zunächst als "großes U-Bootabwehrschiff" (bolshoy protivolodochnyy korabl [большой противолодчный корабдь]) einklassifiziert wurde, aber bereits vor einigen Jahren zum "Wachschiff" (NVA/VM-Sprachgebrauch: Küstenschutzschiff] storozhevoy korabl [сторожевой корабль]) heruntergestuft wurde; seitens der NATO wurde dies Kriegsschiff der "Kashin"-Klasse zugeordnet und war zunächst als Zerstörer einklassiziert. Die  ,,Smetlivyy" (,,Cметливый") ging im Jahre 1969 in Dienst und ist damit inzwischen 43 Jahre im Dienst (war aber auch in diesem Zeitraum für eine längere Zeit in der Werft...)

Und schließlich ist heute noch ein weiteres Schiff erwähnt worden auf der Internetseite des russischen Verteidigungsministeriums:

Quelle: mil.ru vom Mittwoch, den 04.April 2012 (19.42):

Das hydrographische Schiff der Schwarzmeerflotte ,,Donuzlav" (,,Донузлав") läuft zu einer Fernfahrt aus

Heute verließ das hydrographische Schiff der Schwarzmeerflotte ,,Donuzlav" (,,Донузлав") den Hafen Sewastopol und jetzt steht der Besatzung des Schiffes die Lösung von Aufgaben im Bereich des Mittelmeeres bevor.
Hauptziel der Fahrt ist die Sicherstellung der Teilnahme russischer Spezialisten an der 18.Internationalen Hydrographischen Konferenz, die vom 23. – 27.April im Fürstentum Monaco stattfindet. Es wird erwartet, daß an ihr Vertreter von mehr als 70 Ländern teilnehmen werden, aber nur Rußland, die USA und China werden durch ihre hydrographische Schiffe vertreten.
Die Besatzung der ,,Donuzlav" (,,Донузлав") hat bereits Erfahrung an internationalen Foren dieser hohen Ebene; so haben die Angehörigen der Schwarzmeerflotte in den Jahren 1987 und 2009 Rußland in diesem Monaco vertreten.
Im Zeitraum der anderthalb Monate dauernden Fahrt wird die Besatzung des Hydrographen ozeanische Forschungen mit dem Ziel der Korrektur von Navigationskarten und das Absuchen von Flächen bei verschiedenen Ankerliegeplätzen ausführen, als auch Parameter der Arbeit und der Reichweite von maritimen Funkfeuern und Funkfeuern für Flugzeuge bestimmen.
Pressedienst des südlichen Militärbezirks

Hier die russischsprachige Quelle: http://www.function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=11042958@egNews     

Dieses ozeanische Forschungsschiff der "Yug"-Klasse ist der "Jüngling" unter den bisher genannten Einheiten: im Jahre 1983 wurde er auf der polnischen Stocnia Polnocna in Gdansk fertiggestellt und der sowjetischen Marine übergeben.

Das sind die bisherigen Meldungen über Präsenzen russischer Kriegsschiffe im Mittelmeer.
Zusätzlich wird demnächst noch der Nordflotten "Udaloy"-Zerstörer "Vitse-admiral Kulakov" ("Вице-адмирал Кулаков") aus der Nordflotte sich über den Atlantik und das Mittelmeer auf den Weg machen zur "Piratenjagd" am Horn von Afrika aufmachen. Hier werden sich noch ein Hochseeschlepper und ein Tanker (vermutlich aus der Baltischen Flotte oder der Schwarzmeerflotte, eventuell sogar die "Iman"?) anschließen. Die letzte Präsenz russischer Kriegsschiffe im Golf von Aden (aus der Pazifikflotte) hat sich erst einmal ohne Ablösung im Seegebiet auf Heimatkurs begeben.

Außerdem wurde am 22.März auf dem russischen militärnahen Fernsehsender von Vorbereitungen der Korvette "Steregushchiy" ("Стерегущий") zu einer sechsmonatigen Fernfahrt "zur Unterstützung der Erprobung eines algerischen U-Bootes" berichtet: http://tvzvezda.ru/news/forces/content/201203220922-tm0c.htm

So, dann schauen wir in der nächsten Zeit noch einmal, wer sich sonst noch in der russischen Seekriegsflotte wieder in Marsch setzt!

Bis dann,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

der erste

Zitat von: Kaschube_29 am 04 April 2012, 23:01:38
Moin Moin,


Die ,,Smetlivyy" (,,Cметливый") ist ein Kriegsschiff, das zunächst als "großes U-Bootabwehrschiff" (bolshoy protivolodochnyy korabl [большой противолодчный корабдь]) einklassifiziert wurde, aber bereits vor einigen Jahren zum "Wachschiff" (NVA/VM-Sprachgebrauch: Küstenschutzschiff] storozhevoy korabl [сторожевой корабль]) heruntergestuft wurde; seitens der NATO wurde dies Kriegsschiff der "Kashin"-Klasse zugeordnet und war zunächst als Zerstörer einklassiziert. Die  ,,Smetlivyy" (,,Cметливый") ging im Jahre 1969 in Dienst und ist damit inzwischen 43 Jahre im Dienst (war aber auch in diesem Zeitraum für eine längere Zeit in der Werft...)


So, dann schauen wir in der nächsten Zeit noch einmal, wer sich sonst noch in der russischen Seekriegsflotte wieder in Marsch setzt!

Bis dann,

Kaschube_29

Interessant ist an diesem Schiff, das es das einzige Schiff vom Ursprungsprojekt 61 ist, welches sich noch im Dienst befindet  Durch Umbau ab 1987 -1996 wurde es zum Prj.01090 (verbesserte Sonaranlage und Seezielraketenkomplex "Uran"). Er ist das einzige Schiff, auf welchem der Seezielraketenkomplex "Uran" nachgerüstet wurde. Daran wiederum das besondere ist, das er der einzige Komplex in der SKF ist, bei dem die Startbehälter in der Peenewerft in Wolgast hergestellt wurden. Eine weitere Besonderheit ist, das er als das letzte noch im Dienst befindliche Schiff dieses Projektes die Bordnummer des zuerst in Dienst gestellten Schiffes der Serie, der "Komsomolets Ukraine" ("Ukrainischer Komsomolze" - am 31.12.1962  in Dienst gestellt) trägt.

Tostan

Hallo,

mal einige Bilder zu den Meldungen :)

Die drei Momas wurden im Sommer 2010 in Sewastopol fotografiert, die Smetliwy 2009.

hillus

Moin zum Karfreitag,

Mein Freund Axel löst mit seinem Bericht, wie er schrieb nach schöpferischer Pause, bei mir Überlegungen aus, denn der Name vom Kapitän der IMAN , Kapitän 2.Ranges der Reserve Schakir Dschafarow, kam mir sehr bekannt und gegenwärtig vor.
Ohne jetzt eine längere Suche einzuleiten, fand ich jetzt beim Ordnen meiner Ablagen zufällig das Richtige. Der Kapitän der IMAN ist ein alter Syrien-Stratege, kann perfekt Englisch und Arabisch, die Landessprache Syriens. In der Ausgabe von MORSKOY SBORNIK, Heft 11/1999, S.38 bis 42 ist ein interessanter Bericht zum russischen Stützpunkt Tartus enthalten.
Im Wesentlichen ging es um die Versorgung des Stützpunktes nun unter russische Flagge durch die Werkstattschiffe PM-138 und PM-56, die sich bis heute ständig in Tartus ablösen. Im speziellen Fall löste PM-138 am 06.10.1999 die PM-56 ab, die den Rückmarsch nach Sewastopol antrat. Sie war sechs Monate im Tartus und da kommt nun auch die Lösung. Fregattenkapitän Schakir Dschafarow war damals der Kommandant der PM-56, später Fregattenkapitän S. Sawitschew und PM-138 kommandierte Fregattenkapitän P. Pusilow, später Fregattenkapitän A. Wolkow und Fregattenkapitän A. Robow!!

Ergänzung zum Text:
Sowohl PM-56 als auch PM-138 gehörten damals zur 472. Abteilung Hochsee-Sicherungsschiffe der Schwarzmeer Flotte und sind heute nach der Umstrukturierung der Schiffsverbände der Schwarzmeer Flotte im Bestand der 1. Gruppe der 205. Abteilung der Schiffe der Verwaltung Hilfsschiffe der Schwarzmeer Flotte.

Der oben erwähnte Tanker IMAN ist im Bestand der 2. Gruppe des gleichen Verbandes. Der Vorgänger von Kapitän Schakir Dschafarow war Kapitän Wladimir Abramenko.

Die TTD lasse ich weg, sonst wird es wieder zu lang!

hillus






olpe

Hallo,
zu den Berichten hier einige VideoClips des russischen Stützpunktes von Tartus (russ., teils leider eher mäßige Qualität, aber durchaus interessant):


Grüsse
OLPE

The Voice

Moin!
Die Smetlivy(y) wird wohl einen Monat, also bis zum Mai, in den gewässern vor Syrien stehen
und dabei natürlich auch TARTUS anlaufen.
Dies berichten mehrere russische und amerikanische Quellen.
NavalToday

Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Götz von Berlichingen

»Russische Marine beschließt ständige Präsenz vor Küste Syriens
14:54 13/04/2012

MOSKAU, 13. April (RIA Novosti).

Die russische Marine wird nun ständig vor der Küste Syriens patrouillieren, wie ein ranghoher Sprecher im russischen Verteidigungsministerium am Freitag RIA Novosti mitteilte. 

,,Eine ständige Präsenz der russischen Marine nahe der Küste Syriens ist beschlossen worden", so der Sprecher. Das Küstenschutzschiff »Smetliwy«, das seit Montag vor Syrien patrouilliert, werde im Mai von einem anderen Schiff der Schwarzmeerflotte abgelöst. Auch sei nicht ausgeschlossen, dass ein Schiffsverband in die Region geschickt werde.

Das russische Küstenschutzschiff ,,Smetliwy" der russischen Schwarzmeerflotte war am Montag vor der syrischen Küste in Stellung gegangen.

[...]«

http://de.rian.ru/politics/20120413/263352432.html

RonnyM

...und hier noch mal ein Bild vom "kleinen" Küstenwachschiff - fast vergleichbar mit unseren ehem. Küstenminensucher :-D

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Kaschube_29

Moin Moin,

RIA Novosti verfügt auch löblicherweise über eine Seite in deutscher Sprache. Leider wird dort (natürlich) auch nicht alles so detailliert gemeldet, wie es in der Ursprungssprache russisch der Fall ist. Hier deshalb einmal die ("handgemachte2) Übersetzung der Meldung auf RIA Novosti vom vergangenen Freitag:

Quelle: ria.ru vom Sonnabend, den 13.April 2012 (13.38):

Kriegsschiffe der Seekriegsflotte der Russischen Föderation werden ständig vor der syrischen Küste in Bereitschaft sein

Moskau, 13.April – RIA Novosti. Russische Kriegsschiffe werden sich zu einer ständigen Bereitschaft im Mittelmeer in der Nähe der syrischen Küste aufhalten, teilte RIA-Novosti ein hochgestellter Vertreter des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation mit.
Nach der Verschärfung der Situation in Syrien im Februar 2011 wurde in diesem Gebiet des Mittelmeers die Anwesenheit von Kriegsschiffen der US-Navy, aus Frankreich, aus Großbritannien und aus anderen Ländern, darunter auch aus Deutschland. Gegenwärtig befindet sich vor der syrischen Küste in einer Gefechtsbereitschaft das Wachschiff (die Fregatte) der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation ,,Smetlivyy" (,,Сметливый").
,,Es wurde die Entscheidung zur ständigen Präsenz von Kriegsschiffen der russischen Seekriegsflotte in der Nähe der syrischen Küste getroffen. Zur Ablösung der «Smetlivyy» («Cметливый») wird im Mai ein anderes Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte kommen", sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums.
Er merkte an, dass sich gegenwärtig mehrere Kriegsschiffe zu einer Fahrt in das Mittelmeer vorbereiten. ,,Das kann das Wachschiff «Pytlivyy» («Пытливый») oder eines der großen Landungsschiffe sein. Nicht ausgeschlossen ist auch die Entsendung eines Verbands von Kriegsschiffen und Schiffen der Schwarzmeerflotte", sagte der Vertreter des Verteidigungsministeriums.
Der Gesprächspartner der Agentur erinnerte daran, dass das Mittelmeer in den Verantwortungsbereich der Schwarzmeerflotte eingeht und gerade durch diesen Umstand ist auch die Anwesenheit des Wachschiffs ,,Smetlivyy" (,,Сметливый") in diesem Bereich erklärt. Die Führung der russischen Seekriegsflotte erklärte bereits mehrfach die Notwendigkeit einer ständigen Präsenz von russischen Kriegsschiffen in diesem Bereich der Weltmeere.
In Syrien brechen die gegen die Regierung gerichteten Proteste seit mehr als einem Jahr nicht ab. Täglich treffen Meldungen über den Tod von Menschen ein – sowohl von zivilen Bürgern, als auch von Angehörigen der Sicherheitsstrukturen. Nach UNO-Angaben übersteigt die Gesamtzahl der Opfer bereits die Zahl von 9.000 Menschen. Syrische Behörden erklären, dass in den Zusammenstößen mit der bewaffneten Opposition mehr als 2.500 Militärangehörige und Mitarbeiter der rechtsschützenden Organe Syriens ums Leben kamen, gegen die gut bewaffnete Kämpfer im Einsatz sind, während die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung mehr als 3.200 Menschen ausmacht.
Zur sowjetischen Zeit befand sich im Mittelmeer auf ständiger Grundlage die fünfte Eskadra der Schwarzmeerflotte mit Kriegsschiffen und Unterseebooten aus anderen Flotten. Ihre Gesamtzahl erreichte bis zu 50 Einheiten.
Im Winter diesen Jahres befand sich eine Kriegsschiffsgruppierung unter Führung des Flugzeugträgers ,,Admiral Kuznetsov" (,,Адмирал Кузнецов") im Mittelmeer; im Februar 2012 kehrte sie in die Hauptbasis der Nordflotte Seweromorsk nach dem Abschluß der zweimonatigen Übungen zurück.
Gegenwärtig befinden sich im Mittelmeer das Aufklärungsschiff ,,Kildin" (,,Кильдин") der Schwarzmeerflotte, im syrischen Tartus befindet sich der Tanker ,,Iman" (,,Иман") und das Werkstattschiff ,,PM-138" (,,ПМ-138") der Schwarzmeerflotte.
Zuvor erklärte der Leiter der Abteilung für Informationssicherstellung der Schwarzmeerflotte Kapitän 1.Ranges Wjatscheslaw Truchatschow (Вячеслав Трухачёв), dass die Sicherheit des Wachschiffs ,,Smetlivyy" (,,Сметливый") beim Durchfahren der Schwarzmeerzugänge und während der Liegezeiten in den Häfen durch eine Antiterrorgruppe aus dem Bestand der selbständigen Marineinfanteriebrigade der Schwarzmeerflotte sichergestellt wird.
Das Wachschiff ,,Smetlivyy" (Projekt 01091) ging im Jahre 1969 in den Bestand der Seekriegsflotte der UdSSR ein und durchlief eine Modernisierung. Es hat eine Wasserverdrängung von 4.390 t, eine maximale Fahrt von 34 kn, einen Fahrbereich von 3.500 sm und eine Besatzung von 266 Mann. In der Bewaffnung befinden sich aerodynamische Flugkörper vom Typ ,,Uran" (,,Уран"), Startvorrichtungen
des Flugabwehrraketenkomplexes ,,Volna" (,,Волна"), ein 76,2-mm Artilleriegeschütz, reaktive Wasserbombenwerfer RBU-6000 und 533-mm Torpedorohre.


Hier der Text der russischsprachigen Meldung: http://ria.ru/arab_sy/20120413/625075341.html

Hier gewisse Anmerkungen zur russischen Agenturmeldung: Das Kriegsschiff gehört nach der Modernisierung definitiv dem Projekt 01090 an;
entsprechend dem Projekt 01091 wurde der Umbau des Schwesterschiffs "Sposobnyy" ("Способный") ab dem 30.06.1987 begonnen, aber am 06.01.1993 wegen der nicht vorhandenen Finanzierung des Umbaus (bei einem Fertigstellungsgrad von 70%) eingestellt und der Umbauwerft zur Begleichung der noch unbeglichenen Schulden überlassen, die das Kriegsschiff dann dem Abwracker übergab.
Der Seeziel-Flugkörperkomplex ,,Uran" (,,Уран") wird in der NATO unter SS-N-25 ,,Switchblade" und der Flugabwehrraketenkomplex ,,Volna" (,,Волна") unter SA-N-1 ,,Goa" geführt.

Zuvor meldete am 03.April die russische Armeezeitung das Auslaufen der ,,Smetlivyy" (,,Сметливый") aus dem Schwarzen Meer und gab dabei auch den Namen des Kriegsschiffskommandanten an:

Quelle: redstar.ru vom Dienstag, den 03.April 2012 (18.01):

,,Smetlivyy" (,,Сметливый"): Kurs aufs Mittelmeer

Das Wachschiff ,,Smetlivyy" (,,Сметливый") der Schwarzmeerflotte hat unter dem Kommando von Kapitän 2.Ranges Wiktor Skokow (Виктор Скоков) am vergangenen Wochenende Sewastopol verlassen und nahm Kurs auf die Schwarzmeerzugänge.
Wie der Pressedienst des Südlichen Militärbezirks mitteilt, wird die Besatzung in Übereinstimmung mit dem Plan der Fahrt Aufgaben im Bereich des Mittelmeeres ausführen. Im Zeitraum der langen Fahrt sind im Rahmen von Vorhaben der internationalen Marinetätigkeiten für das Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte Anläufe in ausländische Häfen vorgesehen.
Die Sicherheit des Kriegsschiffs wird beim Durchlaufen der Schwarzmeerzugänge und während des Liegens im Hafen durch eine Antiterrorgruppe aus dem Bestand der selbständigen Marineinfanteriebrigade der Schwarzmeerflotte sichergestellt.
Matwej Koschukin (Матвей Кожукин)

Hier die russischsprachige Meldung: http://redstar.ru/index.php/news-menu/vesti/iz-vmf/item/1553-smetlivyiy-kurs-na-sredizemku

So, das wäre es erst einmal,

Kaschube_29
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

hillus

RIA NOVOSTI berichtete heute:
(Wiedergabe des deutschen Textes im Internetjournal)

Was sagt die Opposition??

Eine Diskussion über die weitere Präsenz der technischen Basis der russischen Marine im syrischen Hafen Tartus ist laut Abdulaziz al-Hayer vom oppositionellen Nationalen Koordinierungsrat Syriens vorerst noch verfrüht.

,,Das ist eine verfrühte Frage, es ist noch zu früh, darüber zu reden. Jetzt ist es wichtig, die Gewalt einzustellen", äußerte al-Hayer, Mitglied des auswärtigen Exekutivausschusses des Nationalen Koordinierungsrates, am Dienstag vor Journalisten.

Seit der Sowjetzeit befinden sich im Hafen Tartus mehrere Schwimmdocks und Werkstätten, die von der russischen Marine genutzt werden. Russische Kriegsschiffe laufen den Hafen von Tartus an, um zu tanken und sich mit Trinkwasser und Lebensmitteln einzudecken.

Laut al-Hayer ist die Basis in Tartus eine wichtige Frage für Syrien. Sie werde diskutiert, sobald zwischen Syrien und Russland feste Beziehungen bestehen.

Dabei glaube die syrische Opposition nicht, dass ,,die Präsenz des Stützpunktes die russisch-syrischen Beziehungen irgendwie beeinflussen kann", so al-Hayer.

Die Delegation des Nationalen Koordinierungskomitees Syriens, einer der beiden Hauptfraktionen der syrischen Opposition, war am Montag zu einem dreitägigen Besuch in Moskau eingetroffen.

Es sind Treffen der Delegationsteilnehmer mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow und mit seinem Vize Michail Bogdanow, gleichzeitig Nahost-Beauftragter des russischen Präsidenten, sowie Termine in der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments) geplant. Wie aus der syrischen Delegation verlautete, will sie die aktuelle Lage in Syrien sowie die Rolle Russlands bei der Bewältigung der Krise erörtern.

Gedanken von hillus:
Diese klare Antwort der Opposition sollte nun endlich all denjenigen genügen, die mit unterschiedlichsten Theorien und Mutmaßungen sich sonstwas wünschten. Ich sehe hier eine Bestätigung der russischen Außenpolitik, die über ihren Außenminister Lawrow immer zu überlegten Worten und Handlungen bezüglich Syriens aufforderte. Sie scheint somit schon recht lange mit der Oppsition in Verbindung zu stehen, wenn man von ihr solche Worte hört!

Grüße aus Braunschweig

hillus

RonnyM

Es ist ja auch nicht schlecht, wenn man mehrere Eisen im Feuer hat... :O/Y

(Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt) :-D

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Trimmer

Ja Ronny- aber zwischen zwei Stühlen sitzt es sich auch nicht besonders gut - " wasch mir den Pelz aber mach mich nicht naß "

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

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