Mario's Dienststelle Heute

Begonnen von Zerstörerfahrer, 01 Mai 2006, 19:05:15

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Zerstörerfahrer

Hallo Mario,

ich hab heute mit meinem Lütten 'ne kleine Radtour unternommen und dabei ein paar Bilder von deiner alten Dienststelle aufgenommen. Vielleicht kannst du ja mal was dazu erläutern ?



Hier hätten wir dann das Haupttor, das du sicherlich lieber von vorn als von hinten gesehen hast. Mein Kleiner wollte unbedingt mit auf's Foto.





Dies ist dann gleich das erste Gebäude auf der rechten Seite, wenn man durchs Haupttor kommt.





Dies hier die Reste der überdachten Abstellfläche für Fahrzeuge auf der linken Seite.





Dies ist das 2. Gebäude auf der rechten Seite, allerdings entgegengesetzt fotographiert.





Dann hätten wir hier noch einen Bunkereingang, in der Nähe der Steilküste. Ich wusste gar nicht , das dort soviele Bunker sind.





Irgend so eine Halle beim Heizhaus.





Und gegenüber der Halle ein KFZ-Werkstatt oder so ?





Früher befand sich ja auch das Schloss Dwasieden auf dem Gelände und dies sind die Reste das Marstalles. Das Schloss selbst wurde ja nach dem Krieg gesprengt.





Dieser Eingang befindet sich ca. 100m links vom Nebentor und liegt fast an der Steilküste. Sag mal Mario, wo führt der hin, zum Tanklager im Hafen ?





Eine Streife ging ja früher immer von der Kaserne zum Hafen runter, stimmts ? Und auf halben Wege befindet sich jetzt ein Fussgängerbrücke. Was auch immer die da soll ?





So Mario, ich hoffe du hast auch was wiedererkannt.

Mario

ZitatSo Mario, ich hoffe du hast auch was wiedererkannt

LOL, der war gut. Ich danke Dir erstmal ganz herzlich für die Bilder.
Nun zur Erklärung:
Bild 1 zeigt das KDL-2 (Kontrolldurchlaß), wo ich auch so manche Nacht Wache schieben durfte.
Bild 2 : dort waren einige Spatensoldaten untergebracht.
Bild 5 zeigt das ehemalige Munitionslager. Dort gab es reichlich geschützte Unterstände, wo jede Menge Torpedos und sonstige gefährliche Spielsachen verstaut waren. Auch dort habe ich so manchen Tag und manche Nacht mit der Kalaschnikow über der Schulter verbracht.

ZitatUnd gegenüber der Halle ein KFZ-Werkstatt oder so ?
Das war mein Arbeitsbereich !!! Sieht ja ziemlich runtergekommen aus. In diesem Gebäude befanden sich Werkstätten für die Artillerie, Torpedos und Tauchausrüstung. Im oberem Geschoss Arbeitsräume für die elektronischen Sachen an Bord der Kriegsschiffe. Alles natürlich streng geheim und deshalb immer von einem bewaffnetem Posten bewacht.

Den Trampelpfad hinunter zum Hafen bin ich jeden Tag viermal gegangen. Immer, wenn es über den kleinen Bach ging, dann konnte man genau erkennen, wer am Abend vorher Alkohol konsumiert hatte. In dem Bach wurden nämlich die Äbwässer vom Fischwerk Sassnitz geleitet. Hat lecker gerochen !!! Wer dort am Morgen mit Restalkohol lang gehen mußte, der brauchte vorher nix frühstücken. Das landete ja doch jedesmal hinter den Büschen.

rosenow

Nette Idee von dir Zerstörerfahrer!  :)
Mario bist du in Sassnitz bei den Grenzern gewesen oder was war das für eine Truppe? (Reine Neugier)
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Mario

Als Matrose im Stützpunkt Sassnitz.
Neben den drei großen Flottillen in Warnemünde, Dranske auf Rügen und Peenemünde gab es noch diesen kleinen Stützpunkt. Zu meiner Zeit lagen dort vier Küstenschutzschiffe III. Ranges (Parchim-Klasse) und ein Raketenschnellboot russischer Bauart.
Wir waren dort eine Handvoll Leute im Stützpunkt, die diese Schiffe zu versorgen und zu betreuen hatten. Kraftfahrer, ein Kinovorführer, Wachmannschaften und "Reparaturfachleute".

Zerstörerfahrer

Wann war den " deine Zeit " Mario ?

Mario

Ende August 1988 bis zum 28. Oktober 1989.
Pünktlich zum Mauerfall war ich wieder zu Hause. :-D

Zerstörerfahrer

Ich war denn einer der Jugendlichen, die am Stromhäuschen an der Strasse zum Fischwerk gesessen haben.  :D
Hast uns bestimmt mal gesehen. :oops:

Mario

Zitat von: ZerstörerfahrerIch war denn einer der Jugendlichen, die am Stromhäuschen an der Strasse zum Fischwerk gesessen haben.
Und auf die weiblichen Lehrlinge vom Fischwerk gewartet, stimmts ???

Zerstörerfahrer


uaw233

Hallo Jungs,
ich war auch bis 1989 im Stützpunkt Sassnitz. :MG:
Ich war auf einem der U-Jäger gewesen.
Achso welches Raketenschnellboot hat dort gelegen? Die Tarantul war eigendlich in Dranske stationiert. :MV:
In Sassnitz lagen nur die beiden Russen und die vier U-Jäger der 3.UAWSA. In den Wintermonaten gab es im Hafen neben der Fähre noch einige TS und RS Boote aus Dranske.
Mario was hast Du genau gemacht. Warst Du im Verpflegungsdienst?

Tschau

Mario

#10
Hallo uaw233
Dann sind wir uns bestimmt desöfteren mal über den Weg gelaufen. Ich habe in der kleinen Baracke direkt an der kleinen Hafenmole gewohnt. Nettes Viermannzimmer mit Blick auf's Meer.  :-D. Ihr hattet ja eine "etwas stärkere" Belegung in Euren Schlafräumen. Im November oder Anfang Dezember 1988 durfte ich mal eine Woche auf so einem U-Jäger verbringen. Es ging raus auf die Ostsee für einige Übungen oder einem Manöver. Nach einem Tag lief der Pott nochmal kurz zu einer Reparatur in den Hafen. Später lag die ganze Flottille im Tromper Wiek und wartete auf ruhigeres Wetter, weil der Wind ziemlich stark wehte. Die Signalgasten vertrieben sich die Zeit mit Witzeerzählen per Flaggenwinkspruch. Vieleicht sagt Dir das irgendwas ???
Meine Aufgabe war eigentlich die Reparatur der Schiffsartillerie, vor allem der AK-230. Aber wenn nicht geschossen wird, kann auch nix kaputt gehen und die paar Wartungsarbeiten erledigte der Ari-Gast allein.

Das Schiff, das immer direkt an der Hafenausfahrt an der kleinen Mole festlag, war doch laut Nato-Bezeichnung eine Raketenkorvette gewesen. Nannten wir das nicht Raketenschnellboot ???

P.S. Was macht Dein Modell des russischen Linienschiffes ???

uaw233

Hallo Mario,
ist ja interessant,was du da schreibst.

ich habe aber in einer Zweimannkammer gewohnt an Bord. Ich war von Mai 1982 bis Juni 1989 bei der Marine.
Eigentlich wollte ich 10 Jahre bleiben, doch als man mir in Februar 1989 mitteilte ich sollte von Bord gehen, habe ich mein E-Gesuch geschrieben und sogar beim 2. Anlauf durchbekommen.
Ich war als Speer-WL-Techniker an Bord der 233. War also für dir RBU 6000 und die Torpedoanlage mitverantwortlich, vorallem für die Waffenleitsysteme beider Waffensysteme.
das mit der fahrt kann sein, doch ich weiß nichtmehr jede kleine Übung. was sich eingeprägt hat waren die taktischen Trainings, das Torpedoschießen in Russland und einige ander Spezielle seetörns, wie die Fahrt nach Schweden.

Das Linienschiff liegt im Schrank und wartet erstmal ab, da ich erstmal meine angefangenen Schiffe fertigbauen möchte.

Tschau Olaf

Mario

Hallo Olaf
Dann müßtest Du Obermeister oder Meister gewesen sein.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein gastgebendes Schiff am 2. Tag wegen der techn. Probleme in den Hafen lief. Auf der Pier stand der Abteilungskommandant und der Schiffskommandant wollte natürlich ein blitzsauberes Anlegemanöver hinzaubern. Aber wie das immer so ist, es ging natürlich vieles schief und der Pott mußte ein zweites Mal anlaufen. Schadenfreude auf dem ganzen Schiff und der Käp'tn ziemlich sauer ob der Blamage.
Ich hatte meine Koje natürlich ganz vorn in der Back. Wie konnten das die Matrosen überhaupt aushalte ??? Zwei Schlafräume mit jeweils 16 Mann und ein einziger Aufenthaltsraum für 32 Matrosen.
Es war so eng, das es unmöglich war, die ganze Truppe gleichzeitig zum Essen fassen zu schicken. Deshalb mußten die jüngsten immer die Töpfe aus der Kombüse mittschiffs holen und den Rest der Truppe bedienen. Und wehe, beim Essenservieren wurde nicht peinlich auf die jeweilige Dienstzeit der Matrosen geachtet. Das gab Ärger. Es konnte doch nicht angehen, daß ein Matrose im 2. Diensthalbjahr eher Essen konnte, wie einer aus dem 5. Diensthalbjahr. Allerdings ist mir aufgefallen, das es einen Ober- oder Stabsmatrosen gab, der schon recht lange dabei war, aber von allen als Dachs behandelt wurde.

Mario

#13
Hallo Olaf
Ich hab mal ein wenig im Schrank gestöbert und diese alte Postkarte gefunden. Irgendwie komisch: Neben militärischen Gebäuden durften keine Aussichtstürme gebaut werden und in Sassnitz gab es militärische Objekte auf der Postkarte.
Der Pfeil deutet übrigens auf mein "Hotel"  :-D
etwas darunter, das müßte eines der sowjetischen Schiffe sein, hinten quer ist wohl ein Minensucher zu sehen.

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