Suche nach U47

Begonnen von U-Bootsuche, 06 März 2012, 19:10:24

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U-Bootsuche

Ja, so habe ich das auch gelesen mit der Witwe, ging wohl über Jahre so das man ihr Hoffnung machte !

Möchte mich bedanken für den regen Austausch hier über mein Thema, ich weiß auch das die Suche wohl zu kostspielig und mit wenig Fundhoffnung verbunden wäre, trotz neuster Technikmöglichkeiten ! (Wenn es einen Sponsor gebe) !!

Habe mir nochmal überlegt, wäre es nicht möglich das Prien nach Abschuß der 2 Torpedos am 7.3.41 auf die Walfischkocherei aufgetaucht ist und dann vielleicht zu Nahe an das Riesenschiff herankam und von dem unbewußt gerammt wurde ohne das die Besatzung es überhaupt gemerkt hat !?
So einen "Riesenpott" hätte Prien sich doch nicht entgehen lassen, und wenn er sich verschossen hätte dann wäre er mit der Schiffskanone rangegangen ! Meines Wissens waren keine Sicherungsfahrzeuge nach der Torpedierung in der Nähe, einen Tauchunfall halte ich für ausgeschlossen, es sei denn Sabotage oder Materialversagen. Torpedokreisläufer glaube ich auch nicht, Geräuschtorpedos gab es doch erst später !
Zumindest hat Prien sich nach dem 7.3. nie mehr gemeldet. :MG:
Martin :MG:

Urs Heßling

moin, Martin,

Zitat von: U-Bootsuche am 07 März 2012, 15:29:42
... einen Tauchunfall halte ich für ausgeschlossen, .... Torpedokreisläufer glaube ich auch nicht,

Deine Meinung sei Dir unbenommen, aber mit "nicht glauben" kommt man in einer Sachdiskussion - und die streben wir hier an - nicht weiter.

- Tauchunfälle hat es immer wieder, auch mit gut ausgebildeten Besatzungen, gegeben.

- Kreisläufer gab es ebenso, ich erinnere an O`Kane´s TANG im Jahre 1944.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ufo

#17
Wieso sollte der Tauchunfall ausgeschlossen sein? U-Boote sind komplizierte Waffensysteme und es ist wohl bekannt, dass in Stressbedingungen Dinge schief gehen koennen. Man wird dem guten Prien nicht gerecht, wenn man annimmt er habe auf Wasser gehen koennen oder Dieseloel in Wein verwandeln.  :wink:
Er scheint ein guter U-Bootkommandant mit ausgesprochen guten Nerven gewesen zu sein.

Kreislaeufer beruhen keineswegs nur auf Suchkoepfen. USS Tang und USS Tullibee haben sich beide mit konventionellen Torpedos versenkt, HMS Trinidad hatte ebenfalls einen Torpedo ohne Suchkopf im Rohr als sie sich abgeschossen hat. Das ist einfach ein schadhafter Gyro, der den Torpedo dann auf eine saubere Kreisbahn bringt.

Ufo

Ups - grad gesehen: Urs hatte beide Punkte schon angemerkt. :MG:


Teddy Suhren

Hai

Gibt's eigentlich eine genauere Untergangsposition als die im Gröner?
Die ist diffus irgendwo südlich von Island und das ist weit weg von der Rockall Bank.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Götz von Berlichingen

#19
Zitat von: The Voice am 07 März 2012, 15:16:15
Vor Jahren hatte ich mal eine Recherche über die "Verschwörungstheorie" des Verbleibs der Besatzung von U 47 gelesen.
Leider liegt mir die Quelle nicht mehr vor.

Nach dem II Weltkrieg soll sich eine Person mit der Witwe von Korvettenkapitän Günter Prien, Ingeborg Prien, in Verbindung gesetzt haben.
Er teilte ihr mit, dass er Anfang 1945 ihren Ehemann persönlich in einem KZ gesehen haben will.
Es handelte sich bei dieser Person wahrscheinlich um einen von vielen Betrügern, die zu der Zeit durch die Lande zogen, um gegen Geld "absolut sichere Beweise" über den Verbleib von Verwandten verkaufen wollten.

Zitat von: U-Bootsuche am 07 März 2012, 15:29:42
Ja, so habe ich das auch gelesen mit der Witwe, ging wohl über Jahre so das man ihr Hoffnung machte !

Die gesuchte Quelle dürfte Hans Herlins Buch Verdammter Atlantik. Schicksale deutscher U-Boot Fahrer sein. Und die angebliche "Verschwörungstheorie" stammt mit allergrößter Wahrscheinlichkeit aus den Giftküchen der alliierten Greuelpropaganda, genauer von den Herren Sefton Delmer, Ellic Howe und Konsorten, die im Auftrag der Political Warfare Executive und "Ihrer Majestät Informationsminister" Brendan Bracken Desinformationen verbreiteten und Greuelhetze betrieben.

Die Prien-Story paßt haargenau zu den von diesen berufsmäßigen Lügnern in die Welt gesetzten "Schwarzen Propaganda", z.B. dem, wie Delmer selbst zugab, von ihm nach dem Absturz von Werner Mölders gefälschten, an Generalfeldmarschall August von Mackensen geschickten, angeblichen "Mölders-Brief".

Bei Herlin heißt es:

»Mit den britischen Truppen kam das Gerücht in die Stadt. Plötzlich war es da. Und dann hatte ein britischer Sender die Nachricht gebracht: Günther Prien, Kommandant von U 47, lebt! - Er ist mit seiner Besatzung in einem Konzentrationslager aufgefunden worden. Prien selbst wird, sobald er wiederhergestellt ist, über den Rundfunk sprechen...«

Dafür wurde auch noch ein falscher (Berufs-)"Zeuge" (ein Kerl, der sich unter dem Namen "Heinz Grann" vorstellte (Anschrift: Hamburg, Kleiner Schäferkamp 44) und als angebliches Besatzungsmitglied von U 47 ausgab) aufgeboten, der an die Witwe von Kptlt. Wolfgang Barten (Kmdt. U 40, gefallen 13.10.1939, Crewkamerad von Prien) herangespielt wurde und dieser ein ungeheuerliches Lügenmärchen auftischte:

»Das Boot, unser Boot ... Es sollte von seinem Stützpunkt auslaufen. Das war in Lorient, im Februar '41. [...] Das Boot war ordentlich mitgenommen. Es war zwar überholt worden, aber auf einer Probefahrt zeigte sich, daß der Motor [sic!! Singular! Wußte der Lügner nicht mal, daß Uboote zwei Diesel- und zwei E-Maschinen hatten? Anm. GvB] noch immer muckte. Prien wollte mit so einem Boot nicht ausfahren. Es war auch wegen der Mannschaft. Er verlangte das Letzte von uns. Aber er wußte, wenn es zuviel war... Als der Befehl kam, da liefen wir aus. Und dann... Ein anderes Boot war auch ausgelaufen. Es hatte Befehl, uns zu rammen. Aber das wußten wir da noch nicht. Ich will den Namen des Bootes nicht nennen.« Er schwieg eine Weile, als wolle er ihr [Fr. Barten, Anm. GvB] Zeit lassen.
»Wir hatten das andere Boot im Horchgerät ausgemacht. Wir tauchten auf und da war es. Wir signalisierten hinüber - und in dem Augenblick sahen wir, daß es zum Rammen ansetzte. Wir begriffen erst, als man uns aufgefischt hatte und Posten mit Gewehren...« Er brach ab.
»Und was ist mit - Günther?« [...]
»Er wurde verletzt. Ersparen Sie mir das. Und das war auch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, daß Kameraden... [...] Die ersten Wochen verbrachten wir in einem Lazarett, in Wilhelmshaven. Ein abgetrennter Flügel. Posten vor den Türen. Wir hatten mehrere Verletzte. Später ging es weiter. Bei Nacht, unter strenger Bewachung. Zuerst nach Torgau, dann Esterwegen
[sic! siehe unten - man hatte das Lügenmärchen also mit den Genossen Kommunisten in der SBZ gut abgestimmt!] ... Ich lag dort mit ihm in einer Stube. [...] Die Engländer halten ihn noch versteckt, bis die deutschen Behörden die Todeserklärung zurücknehmen [...]« [was für eine absurde Begründung - und wie bürokratisch überkorrekt von der Besatzungsmacht gegenüber den deutschen Behörden, Anm. GvB]

Einige Tage später wiederholte "Heinz Grann" sein Lügenmärchen und hatte nun sogar zwei Adressen parat, unter denen Prien angeblich zu finden sei:

»In Lüneburg und bei Hannover. [...] Frau Barten brauchte einen Passierschein. Sie lief von Dienststelle zu Dienststelle. Im Rathaus schickte man sie zum Esso-Haus am Neuen Jungfernstieg. Endlich wurde sie beim Stadtkommandanten vorgelassen.

Der Town-Major, ein Mr. Bender, war verständnisvoll - Günther Prien? Sicher, er kannte diesen Mann. [...] Die Gerüchte? Oh - well, das stimmt. Mr. Prien lebt - das hatte er auch gehört. [...]

Während Frau Barten, wieder in Hamburg, Tag um Tag verzweifelter auf Nachricht wartet, meldet sich ein Herr Voss. Er ist Deutscher. Er arbeitet als Dolmetscher beim britischen Secret Service. Und Herr Voss schwört: Prien und die Männer seiner Besatzung leben. Er weiß, sie waren einige Tage im Gebäude des Secret Service in Hamburg in der Feldbrunnenstraße untergebracht. [...]
Als sie das untätige Warten nicht mehr aushält, fährt sie noch einmal nach Lüneburg. Im Kohlenzug. Stundenlang steht sie auf dem Trittbrett. Und wirklich. Man hat dort eine Nachricht für sie. Eine Nachricht, an der sie nicht zweifeln kann, Antwort aus Genf. Das Rote Kreuz hat geschrieben, daß Günther Prien, wenngleich verletzt, am Leben sei. Seinen derzeitigen Aufenthalt allerdings kenne man nicht. [...] So wird es Ende 1945. Weitere Spuren weisen nur ins Leere.«


Das angebliche Mitglied von Priens Besatzung legte bezeichnenderweise eine bemerkenswerte Rücksichtnahme dem angeblichen "Täterboot" gegenüber an den Tag: »Ich will den Namen des Bootes nicht nennen« – eine für solcherlei niederträchtige Lügengeschichten typische Vorgehensweise, würden bei Nennung einer Bootsnummer die folgenden Nachforschungen doch umgehend zur sofortigen Widerlegung dieser Schwarzen Propaganda führen. Im übrigen ein bemerkenswertes Vorgehen der "Nazi-Marine": Im Februar 1941 opfert man zwei der viel zu wenigen vorhandenen Uboote, um einen angeblich widerspenstigen Kommandanten (und im Kollektivschuldverfahren dessen ganze Besatzung - hochausgebildete, fronterfahrene und erfolgreiche Spezialisten - gleich mit) zu "bestrafen". Auch dies ein typisches Merkmal für Greuelpropaganda.

Wie schrieb doch der oberste britische Hetzpropagandist Sefton Delmer in seinem Buch »Die Deutschen und ich«:

»Ich tat mein Bestes, um auf diesem Wege auch das älteste Ziel unserer psychologischen Kriegsführung zu fördern: Deutsche gegen Deutsche aufzuhetzen.« [S. 617]

»Einige Stunden später trat ich vor mein Team, um meine Abschiedsansprache [nach der deutschen Kapitulation, Anm. GvB] als "Leiter der Sonderoperationen" zu halten und meinen Leuten von den Aufgaben zu erzählen, die nun vor ihnen lagen.
Ich hatte sie alle in der Kantine zusammenrufen lassen - deutsche und österreichische Kriegsgefangene, deutsche Emigranten, britische und amerikanische Sektionschefs und Redakteure...
"Bis jetzt hat unser Sicherheitssystem hervorragend funktioniert", sagte ich, "Ihr habt mit Außenstehenden nicht über eure Arbeit gesprochen und über uns und unsere Methoden ist kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen. Manche Leute haben vielleicht ihre Vermutungen, aber mit Sicherheit wissen sie nichts. Ich möchte gern, daß das so bleibt. Laßt euch nicht dazu verleiten, euch mit der Arbeit, die wir geleistet haben und den Fallen, die wir dem Feind gestellt haben, großzutun. [...]

Ich weiß, der psychologische Krieger wird der großen Versuchung ausgesetzt sein, aufzustehen und sich vorzustellen. Er wird der Welt gern von all den großen Dingen erzählen wollen, die er geleistet hat. Wir "Schwarzen" von MB müssen dieser Versuchung widerstehen, gleichgültig, was unsere Kollegen von der BBC, der SHAEF oder der 12. Heeresgruppe auch tun mögen.
Warum ich das von euch verlange? Nun, erinnert euch einmal daran, was nach dem Ersten Weltkrieg geschehen ist. Damals war Lord Northcliffe Leiter der britischen Propaganda. Und dieser Mann war nicht imstande, der Versuchung zu widerstehen. Ihn hungerte es nach Schlagzeilen, Artikeln und Biographien, in denen seine großen Taten gepriesen wurden. Er war nicht zufrieden mit der persönlichen Genugtuung, die ein Mensch über eine vollbrachte Arbeit empfindet. Er brauchte den Beifall des Publikums. Und darum lieferte er der Nachkriegspropaganda der Deutschen gefährlichen Stoff. [...]

Wenn wir jetzt anfangen wollten, uns der gerissenen Tricks zu rühmen, die wir angewandt haben - wer weiß, was daraus entstehen könnte. Darum kein Wort darüber! Propaganda ist etwas, worüber man den Mund hält.«
[S. 632 f.]

Auf Nachfrage der in Leipzig lebenden Mutter von Prien, Frau Bohstedt, wurde ihr vom Hauptausschuß "Opfer des Faschismus" ("gez. Raddatz") im Dezember 1945 folgendes mitgeteilt (sinngemäß veröffenticht in der Berliner Zeitung Der Morgen vom 03.02.1946):

»Was hat sich wirklich ereignet? Das erfuhren authentisch zuerst Leute aus Neu-Seddin bei Potsdam nach dem Zusammenbruch. Dort wurden auf dem Güterbahnhof in einigen Waggons Akten des Reichsjustizministeriums gefunden, die dann von den Besatzungsbehörden beschlagnahmt wurden. Unter ihnen befindet sich die Akte Prien [Was hat das Reichsjustizministerium mit einem angeblichen Kriegsgerichtsverfahren gegen Marineangehörige zu tun? Dafür war das Reichskriegsgericht zuständig und Angehörige der Wehrmacht unterstanden der Wehrmachtsjustiz und nicht der Ziviljustiz, Anm. GvB]

Elektroschweißer Busse aus Beelitz, der die Akte gelesen hat, [großartige proletarische Leistung des Genossen Elektroschweißers Busse, der mal eben so nebenberuflich Akten des Reichsjustizministeriums auswertet, Anm GvB] stellt den Inhalt so dar:

Günther Prien ist vor ein Kriegsgericht gestellt worden und zusammen mit dem größten Teil der Mannschaft seines Bootes in das KZ Torgau und später in das Moorlager Esterwegen (Hann.) gebracht worden. Beim Hauptausschuß "Opfer des Faschismus" in Berlin liegen Zeugenaussagen ehemaliger Häftlinge vor, die mit Prien zusammen in Haft waren. Einer dieser Zeugen ist Fritz Reichert aus Wittenau, Rödernallee. Er hat Prien noch Ende Februar 1943 in Torgau gesehen. Weiter liegt dem Hauptausschuß ein Brief von Hans Bothmann aus Gotha vor. Er ist Vater des Leitenden Ingenieurs des Bootes Prien. Bei ihm hat sich der Zeuge Werner Kowernik aus Berlin gemeldet, der Prien und den Ingenieur Bothmann im Moorlager Esterwegen getroffen hat. Nach weiteren Zeugenaussagen ist Prien noch im Januar/Februar 1945 in Torgau gesehen worden.«


Ins "KZ Torgau" also soll Prien samt Besatzung verbracht worden sein. Kennt das seltsame KZ jemand?
Wenn es sich um → dieses hier handeln soll, hat man bei der Konstruktion der Lügengeschichte dummerweise übersehen, daß das dortige Männerkonzentrationslager bereits 1937 aufgelöst worden war. Aber gut...:

»seit 1941
Unterbringung einer SS-Bekleidungskammer, Einrichtung eines Außenkommandos des KZ Sachsenhausen mit 15 Häftlingen

Frühjahr 1942 – April 1945
Nutzung als SS-Hauptzeugsamt, weitere 50 Häftlinge aus Sachsenhausen kommen in das Kommando«

http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=32880

... 65 Häftlinge, da könnte ja dann die U 47 - Besatzung darunter gewesen sein, in der SS-Bekleidungskammer und im SS-Hauptzeugamt, wo der Genosse Reichert aus Wittenau den Kkpt. Prien »noch Ende Februar 1943« gesehen haben will - und andere ungenannte Zeugen noch im Januar/Februar 1945...


Was diese ungeheuerliche Lügengeschichte für Priens Mutter bedeutete, für die es wohl schwer genug gewesen sein muß, zuerst das Boot ihres Sohnes seit Frühjahr 1941 als vermißt gemeldet zu bekommen und sich nach und nach mit dem Gedanken vertraut machen zu müssen, daß es wohl keine Hoffnung mehr gebe und ihren Sohn mit seiner gesamten Besatzung irgendwo im nassen Grab auf dem Grund des Nordatlantik ruhen zu wissen – und nun will man ihr nach über vier Jahren einreden, er lebe doch noch, er sei gar nicht gefallen, sondern die Nazis hätten ihn mit seiner gesamten Besatzung in ein Konzentrationslager gesteckt.

Das folgende ist so gemein und niederträchtig, daß ich es aus Herlins Buch wörtlich zitieren will:

»Seit diesem Tag kennt die Mutter Günther Priens nur noch ein Ziel: fort aus dieser Stadt [Leipzig]. Sie hat hier niemanden, der ihr raten kann. Niemand, dem sie vertrauen kann.
Die Mutter hat noch ein paar Bücher gerettet: die Bibliothek ihres Sohnes mit nautischen Fachbüchern. Sie verkauft sie. Für das Fahrgeld nach West-Berlin.
Das Wenige, das ihr sonst noch geblieben ist, läßt sie zurück. Die Bronzebüste ihres Sohnes, die man ihr aus Lorient geschickt hatte, und ein paar Sachen packt sie in eine alte Seekiste. Sie erhält die Erlaubnis für einen Besuch nach West-Berlin. Im März 1950 verläßt die Mutter Günther Priens Leipzig.

"Als ich floh, dachte ich Ruhe zu finden, aber scheinbar bekomme ich sie nie", schreibt sie in ihrem ersten Brief aus West-Berlin. Sie hat ein kleines Zimmer in Charlottenburg gefunden. Sie erhält ihren Flüchtlingsausweis und Aufenthaltsgenehmigung für West-Berlin. Dann kommt auch ihr Rentenbescheid, fünfundvierzig Mark. Sie wird in das Städtische Wohnheim in Berlin-Siemensstadt eingewiesen. Sie bewohnt dort ein Zimmerchen mit einer Kochnische, das Zimmer Nummer zehn. Sie zahlt dreißig Mark dafür, Gas und Licht extra. Und sie muß sich selber verpflegen. Immer noch findet sie keine Ruhe, immer noch kommen die sich widersprechenden Nachrichten über ihren Sohn. Dann wird sie krank. Fünf Monate liegt sie in ihrem Zimmer im Heim. Dann bringt man sie ins Krankenhaus. Nach neun Monaten wird sie entlassen. Hoffnungslos, sagen die Ärzte, Krebs.

Ihre Briefe, in denen sich ihr Schicksal spiegelt, werden seltener. Sie weiß, daß sie keine Kraft mehr hat. Auch für eine Frau, die im Leben gelernt hat, allein zu sein, gibt es eine Grenze. "Niemand fragt nach meinem Leben. Wozu noch? Könnte ich nur Günthers Kindern noch etwas sein, aber die sind für mich unerreichbar."

Einer der letzten Briefe, die sie vor ihrem Tode erreichen, kommt aus Leipzig. Und selbst jetzt noch, Anfang des Jahres 1954, quält man sie. Ein Herr Trauts schreibt ihr, an dem Tag, an dem sie Leipzig verlassen hätte, hätte ihr Sohn sie in ihrer Wohnung gesucht.«


Das ist ein ganz besonderes Schurkenstück "humanistischer und menschenfreundlicher" kommunistischer "psychologischer Kriegsführung" (vulgo: Rachsucht und Niedertracht): Eine einsame, todkranke, verzweifelte alte Frau nach Strich und Faden fertigzumachen, nur weil sie das Pech hatte, die Mutter eines "Nazi-Kriegshelden" zu sein. Zum Kotzen.

The Voice

Zitat von: Götz von Berlichingen am 07 März 2012, 18:35:53
Zitat von: The Voice am 07 März 2012, 15:16:15
Vor Jahren hatte ich mal eine Recherche über die "Verschwörungstheorie" des Verbleibs der Besatzung von U 47 gelesen.
Leider liegt mir die Quelle nicht mehr vor.
Die gesuchte Quelle dürfte Hans Herlins Buch Verdammter Atlantik. Schicksale deutscher U-Boot Fahrer sein.
Danke für die Quellenangabe und die Erläuterungen
Nun muss ich zu meiner Schande gestehen, ich besitze das Buch ja selbst!
Bin nur nicht drauf gekommen, wo ich das gelesen habe!
Gruß: Uwe
In God we trust - all others we track

Arche

Hallo!

Zu den Ausführungen von Götz zu Berlichingen ist nur zu vermerken, dass es diesen Heinz Grann nie gab. Der Name ist falsch und bei der Kriegsmarine ist er nie gewesen. Die Gerüchte sind sicherlich u.a. dadurch entstanden, dass ein
Besatzungsmitglied von U-47 tatsächlich in Torgau war und später als Bewährungssoldat an der Ostfront fiel. Die Legende hat sich dadurch schon während des Krieges bei den Frontsoldaten verbreitet und wurde dann durch immer
weitere "neue Details" verstärkt.

Gruß

Heinz-Jürgen

Maurice Laarman

Sehr interessanter Beitrag, Götz von Berlichingen, danke!

Ja, dieser Soldatensender Calais..Leider sind die Ausstrahlungen nicht erhalten geblieben. Die letzte habe ich aber auf ein CD. War Horst Bredow nicht mal beschäftigt mit ein Recherche nach dieses Thema? Kann mich erinneren eine Suchanfrage gesehen zu haben.

Obwohl niemand durch ein Radioausstrahlung getötet wird, haben solche Berichte sicher Ihrer Auswirkung gehabt.

mehr findet man hier:
http://bobrowen.com/nymas/radioproppaper.htm

Herzliche Gruss,

Maurice

U-Bootsuche

Zitat von: Urs Hessling am 07 März 2012, 15:58:00
moin, Martin,

Zitat von: U-Bootsuche am 07 März 2012, 15:29:42
... einen Tauchunfall halte ich für ausgeschlossen, .... Torpedokreisläufer glaube ich auch nicht,

Deine Meinung sei Dir unbenommen, aber mit "nicht glauben" kommt man in einer Sachdiskussion - und die streben wir hier an - nicht weiter.

- Tauchunfälle hat es immer wieder, auch mit gut ausgebildeten Besatzungen, gegeben.

- Kreisläufer gab es ebenso, ich erinnere an O`Kane´s TANG im Jahre 1944.

Gruß, Urs

Okay,
war vielleicht zu "unsachlich" ausgedrückt, klar sind die beiden Ursachen möglich aber wahrscheinlich nicht die Ursache, genauso wie die angebliche "KZ" Geschichte. Obwohl im 3.Reich war vieles möglich  :|
Martin :MG:

U-Bootsuche

Zitat von: Teddy Suhren am 07 März 2012, 18:11:24
Hai

Gibt's eigentlich eine genauere Untergangsposition als die im Gröner?
Die ist diffus irgendwo südlich von Island und das ist weit weg von der Rockall Bank.

Dazu würde ich gerne wissen ob es genaue Koordinaten zur ersten Torpedierung des Walfangkochereischiff gibt, die dürften doch SOS gefunkt haben. Da würde ich meine Suche ansetzen !
Martin :MG:

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Teddy Suhren am 07 März 2012, 18:11:24
Gibt's eigentlich eine genauere Untergangsposition als die im Gröner?
Die ist diffus irgendwo südlich von Island und das ist weit weg von der Rockall Bank.

http://www.uboat.net/boats/u47.htm

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

U-Bootsuche

Zitat von: Urs Hessling am 07 März 2012, 21:22:02
moin,

Zitat von: Teddy Suhren am 07 März 2012, 18:11:24
Gibt's eigentlich eine genauere Untergangsposition als die im Gröner?
Die ist diffus irgendwo südlich von Island und das ist weit weg von der Rockall Bank.

http://www.uboat.net/boats/u47.htm

Gruß, Urs



Sunk by U-99 (Otto Kretschmer)



Position

60N, 12.50W - Grid AM 1225

50 Minuten vorher hatte Prien das Schiff angegriffen, wenn bedenkt das danach nur noch kleine Fahrt machte kann man ungefähr den letzten Standort von U47 eingrenzen

Urs Heßling

moin,

[Terje Viken]
Zitat von: U-Bootsuche am 07 März 2012, 21:35:58
Sunk by U-99 (Otto Kretschmer) ... Position 60N, 12.50W - Grid AM 1225
50 Minuten vorher hatte Prien das Schiff angegriffen, wenn bedenkt das danach nur noch kleine Fahrt machte kann man ungefähr den letzten Standort von U47 eingrenzen


hier zuckt sofort der Navigator: da scheint dann in den Daten von u-boat.net etwas nicht zu stimmen, denn die Verlustangabe für U 47 ist 60 N, 19 W, und 7 Längengrade sind auch bei 60 Nord noch eine Menge Holz (mehr als 200 sm)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

U-Bootsuche

Okay,
aber wer hat die genauen Daten denn bestimmt ?
Niemand weiß doch eigentlich wo er abgesoffen ist, da gibt es soviele Geschichten, auch von dem komischen roten Licht das ein Zerstörer bei einem Wasserbombenangriff nach untertauchen des U-Bootes lange gesehen haben will !

Ich denke wirklich wenn man suchen sollte dann in der Nähe von dem Angriff U99 auf das Walschiff mit einem kleinen Umkreis was ein vorher getroffenes Schiff in 50 Minuten noch mit kleiner oder keiner Fahrt gelaufen ist ! Da wird irgendwo Prien sein nasses Grab heute vor 71 Jahren gefunden haben, aus welchen Gründen auch immer !
Weiß eigentlich jemand wann er zuletzt gefunkt hat und ob er von dem Angriff auf das Walschiff berichtet hatte ? Wann hat er sich zuletzt gemeldet ? Der Angriff am 7.3.41 scheint auch nicht so ganz sicher zu sein das er es war !
Viele Fragen !!! :?
Martin :MG:

040652

Hallo,
hier ist der Bericht "Das Archiv" Nr. 4 vom März 1995, Freundeskreis U-Boot-Archiv e.V. Cuxhaven/Altenbruch.

Was war nun wirklich mit U 47:
Im März 1991 wurde vom britischen Ministry of Defense die neuesten Ermittlungen bekannt gegeben. U 47 wurde NICHT, wie 50 Jahre lang angenommen, am 08. März 1941 vom Zerstörer HMS "Wolverine" versenkt. Über die letzte Feindfahrt von U 47 gibt es keine Aufzeichnungen, außer den Funksprüchen. Anhand dieser Tatsache und einer inzwischen exakt ausgearbeiteten Versenkungsliste, kann die letzte Feindfahrt des Bootes teilweise rekonstruiert werden.
Am 25.02.41 sichtete U 47 den Geleitzug OB.290 und meldet dem BdU: "Feindlicher Geleitzug in Sicht. Westkurs. Werde durch Flieger abgedrängt". Fünf Stunden nach der ersten Sichtmeldung gibt Prien einen neuen ausführlichen Bericht über den Konvoi ab. Nach der zweiten Meldung bleibt es vier Stunden still im Äther. In dieser Zeit gewinnt U 47 Fühlung am Konvoi. Prien greift wieder an. In den ersten Morgenstunden des 26.02.41 geht der belgische Dampfer "Kasongo" unter. Prien erzielt weitere Erfolge und meldet in einem kurzen Funkspruch: "Wabo-Verfolgung. Habe Fühlung verloren. Bisheriger Erfolg 22.000 BRT. Prien". Am 28.02.41 treffen sich U 47 und U 99 während der Verfolgung des Geleitzuges. Prien berichtet Kretschmer, daß er erst vor kurzem auf U 100 (Schepke) getroffen war. Am Morgen des 06.03.41 meldet sich U 47 zum vorletzten Mal. Das Boot hat den Geleitzug OB.293 gesichtet. Durch diesen Funkspruch bringt Prien die Boote U 70 und U 99 an den Konvoi heran. Wenig später meldet U-A (Eckermann) auch den Geleit gesichtet zu haben. U 47 hängt sich als Führungshalter an und gibt am Morgen des 07.03.41 noch einmal Peilzeichen und meldet Standort und Kurs des Geleitzuges. Dann bricht die Verbindung ab. Im Verlauf des 07. März wird U 47 mehrfach gerufen, meldet sich aber nicht mehr.

Dokumente, Augenzeugenberichte und amtliche Unterlagen aus deutschen und britischen Quellen belegen zweifelsfrei, daß die "Wolverine" am Morgen des 8. März 1941 elf (11) Angriffe gegen ein U-Boot fuhr und dieses auch wahrscheinlich versenkte. Bei der Auswertung der deutschen Unterlagen nach Kriegsende wurde durch die britische Untersuchungs-Kommission (U-Boat Assessment Committee) festgestellt, daß U 47 am Konvoi OB. 293 verloren gegangen war. Dabei folgerte die Kommission, daß durch diese Angaben das Ende von U 47 genau mit der B-Meldung (B=wahrscheinliche Versenkung/A=sichere Versenkung) der "Wolverine" übereinstimmt. Somit wurde die B-Meldung in eine A-Meldung umgewandelt und der Verlust von U 47 dem Zerstörer "Wolverine" zugerechnet.
Die Eintragung aus dem KTB von U-A (Eckermann) wurde hier nicht berücksichtigt. U-A stand am 07.03.41, zum selben Zeitpunkt als U 47 in Verlust geriet, ebenfalls am Geleit OB.293. In diesem KTB-Eintrag schildert der deutsche U-Boot-Kommandant eine siebeneinhalbstündige Wasserbombenverfolgung am frühen Morgen des 08.März 1941 durch einen britischen Zerstörer. Die Angaben stimmen minuziös mit denen der "Wolverine" überein ! Nach Vergleichen und Auswerten dieses Berichtes mit dem der "Wolverine" bestehen keine Zweifel mehr darüber, daß die Verfolgung des Zerstörers U-A galt und nicht U 47. U-A erlitt durch die Wabo-Verfolgung extrem starke Beschädigungen, die den Kommandanten veranlaßten, die Feindfahrt sofort abzubrechen um nach Frankreich zurückzukehren.

Nach neuesten Ermittlungen des britischen Ministry of Defence ist U 47 sehr wahrscheinlich schon am 07. März 1941 gesunken. U 47 wurde am 07.03.41 entweder ein Opfer des ersten Wabo-Angriffs der "Wolverine", unmittelbar nach der Torpedierung der "Terje Viken" im OB.293, oder das Boot geriet in die stundenlangen Verfolgung von U 70 durch die britischen Korvetten "Camellia" und "Arbutus", die U 70 noch am selben Tag versenkten. Die genaue Ursache, die zum Verlust von U 47 führte ist aber weiterhin unbekannt. Die weiteren Untersuchungen, der zutreffenden Angriffe auf U 47, ergibt keinen Beweis für die Zuordnung zu einer britischen U-Boot-Jagdeinheit. U 47 könnte auch Treibminen zum Opfer gefallen sein ! Möglich wären noch technische Schäden, da U 47 bereits seit Kriegsbeginn, nur durch kleine Werftliegezeiten abgesehen, ununterbrochen im Einsatz stand und deshalb die Material- und Seefestigkeit fragwürdig erscheint. -  Der Verlust von U 47 ist nicht mehr nachvollziehbar. -

Gruß
Horst

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