Besetzung von Kommandostellen in der russischen Seekriegsflotte

Begonnen von hillus, 07 Juni 2012, 17:01:27

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hillus

Moin,

da jetzt soweit alle höheren neu besetzten Dienstposten abgearbeitet sind, möchte ich den letzten neu Ernannten der SKF präsentieren.

Neubesetzung von Kommandostellen der Seekriegsflotte der Russischen Föderation

Zum Schluß präsentiere ich eine echte militärische Karriere im Bereich der Nord Flotte, den jüngsten Brigadechef, der je in der Nord Flotte mit 34 Jahren ernannt wurde. das war aber nur eine Durchgangsstation seines Weges.

Mit dem Ukas N° 1366 des Präsidenten der Russischen Föderation vom 14.10.2012 wurde

Kapitän zur See Alexander Igorowitsch Peschkow

zum Stellvertreter des Befehlshabers der Kola Flottille gemischter Kräfte ernannt.

Kurzlebenslauf:
Ich mußte schon tief in meinen Unterlagen kramen, um zu seiner Person etwas aussagen zu können.

geboren 1972
ab 1987 Besuch Nachimow-Marineschule in Leningrad
1994 Ende der Seeoffiziersschule "imeni M.W. Frunse" bei der Minen-Torpedo-Fakultät
Kommandierung zur Nord Flotte
- als Leutnant GA-I Kommandeur eines Küstenminensuchers SONYA-
   Klasse
- 2. Offizier auf dem gleichen Boot
- 1997 bis 2001 als Oberleutnant Kommandant von BT-50 YELNYA (PN
   454) der SONYA-Klasse (Projekt 12650) der 83. Abteilung Minensucher
   der 5. Brigade Minensucher in Poljarnyj
- Kommandant eines weiteren, aber bisher unbekanntem Minensucher
   der SONYA-Klasse
- 2000 Beteiligung an der EON    (ekspedizija osobogo nasnatschenija=   
   Sondereinsatzverband für besondere Aufgaben) zur Hebung und
   Untersuchung der Unglücksursache des am 12.08.2000 nach innerer
   Torpedoexplosion gesunkenen Atom-U-Bootes K-141 KURSK.
- 2001 Chef des Stabes der 83. Abteilung Minensucher
   der 5. Brigade Minensucher
in Poljarnyj
- ab 2002 Hörer an der Seekriegsakademie "imeni N.G. Kusnezow"
- 2005 nach Beendigung der Seekriegsakademie Chef des Stabes der 5.
   Brigade Minensucher
in Poljarnyj
- 2006 Brigadechef der 5. Brigade Minensucher in Poljarnyj
- 2009 Auszeichnung der Brigade beim Manöver LADOGA 2009 durch den
   Oberbefehlshaber der SKF als bester Schiffsverband
- 2010 Kapitän zur See
- 2010 bis 2012 Hörer an der Akademie des Generalstabes der
   bewaffneten Streitkräfte
- 08.2012 nach Beendigung der Akademie des Generalstabes zum Chef
   des Stabes der 43. Division Raketenschiffe ernannt
- 14.10.2012 Ernennung zum Stellvertreter des Befehlshabers der Kola
   Flottille gemischter Kräfte


Jetzt heißt es auf die nächsten Ernennungen warten!

hillus


Urs Heßling

#31
moin, Jochen,

Zitat von: hillus am 14 März 2013, 20:42:53
- als Leutnant GA-I Kommandeur eines Küstenminensuchers SONYA-
   Klasse
- 2. Offizier auf dem gleichen Boot
Könntest Du oder könnte ein anderer unserer "Russen" im Zusammenhang mit diesen Lebensläufen bitte einmal die beispielhafte Kommandostruktur eines Schiffes / Bootes / U-Bootes darstellen ?

Beispiel Bundesmarine, Schnellboot Zobel-Klasse (142 mod.)
- Kommandant
- Erster Wachoffizier (I WO), Hauptabschnittsleiter I, gleichzeitig verantwortlich für die Abschnitte Waffenleitung, Waffen (Artillerie und Torpedo) und Decksdienst (deren Leiter Unteroffiziere sind)
- Zweiter Wachoffizier (II WO), verantwortlich für die Abschnitte Funk/Fernmelde, Ortung, Navigation, Signalwesen und Elektronische Kampfführung  (deren Leiter Unteroffiziere sind) im Hauptabschnitt I
- Schiffstechnischer Offizier (STO), Hauptabschnittsleiter II (Antriebs- und Elektrotechnik)


Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Die Struktur auf den Schiffen ist eigentlich ähnlich. Der Kommandant steht über allem. Sein Stellvertreter ist der "Gehilfe des Kommandanten", umgangssprachlich стaрпом (старший помощник) genannt. Auf den Schiffen der VM vergleichbar mit dem I.WO. Auf größeren Schiffen (Zerstörer, Kreuzer) gibt es mehrere und einen ältesten Gehilfen. Dem sind die GA Kommandeure unterstellt: GA I- Navigation, GA II- Rakete/Artillerie, GA III - Mine/Torpedo/UAW, GA IV - Funk/Funkmeß, GA V -Maschine, GA VI -Flugwesen, und in der VM gab es noch den GA VII- umgangssprachlich für Militärabwehr/Verwaltung 2000/Stasi. :-D
Die Dienste wie B/A, Chemiker, Koch, Bootsmann, sind dem Gehilfen direkt unterstellt. In den einzelnen GA`s , je größer die Schiffe, um so größer die Aufgaben, gibt es dann noch einzelne Gruppen, zum Beispiel im GA I die E-Nautische Gruppe, oder im GA II die Aufteilung in  Raketen und Artillerie, und diese dann noch weiter unterteilt. Diese werden in der Regel von Offizieren geleitet. Aber auch Fähnriche (Мичман) werden dafür eingesetzt. Ach, fast vergessen. Es werden auch Offiziere für die Erziehungsarbeit mit der Besatzung, frühere PV`s (Politstellvertreter) eingesetzt. Auf größeren Einheiten wiederum gibt es sie auch in den einzelnen Gefechtsabschnitten.
Auf 1241 (Tarantul) war die Aufteilung folgend (sie wurde 1:1 von der sowjetischen Flotte übernommen): Kommandant, Gehilfe des Kommandanten (offiziell hieß das bei uns so, genannt wurde er aber immer I.WO). Diesem unterstand der GA II (Rakete und Artillerie - Rak.WL.Techniker, Rak.WL Maat und Gast, Ari Techniker, Ari Maat, 2 Ari Gasten, 1 Fla.Rak.Gast), der Koch, der Bootsmann und der Chemikersgast. Gleichzeitig war er stellvertreteter des Kommandanten. Dem GA I Kmdr. unterstanden ein Steuermannsmaat und 2 Gasten. Für den GA IV Kmdr. gab es einen FuMWL Techniker und FuMWL Gast ( System MR-123, Funkmeßwaffenleit der Bordartillerie), FuM Techniker und FuM Gast (Seeraumbeobachtungsanlage "Harpon", zuständig für Suche, Auffassen und Begleitung das Gegners und Bestimmung der Zieldaten), Funkmaat, 2 Funker und ein Signäler.
Dem Kmdr. GA V unterstanden ein Wachingenieur, ein Turbinentechniker, Turbinenmaat und 2 Turbinengasten, Pumpenmaat und Gast, E-Maat und 2 Gasten, Mot.Maat und Gast.
Auf den Booten der Prj.205 (OSA) und 206 (Sershen) war es etwas anders. Kommandant, I.WO (ihm unterstanden GA I, GA  II Rakete; GA IV und Bootsmann), II.WO - verantwortlich für Artillerie, Handfeuerwaffen und Verschlussachen. GA V Kommandeur und ab und an, aber nicht immer, als Offizier noch ein Wachingenieur. Das konnte aber auch ein altgedienter Stabsobermeister oder Fähnrich sein. Auf sowjetischen Booten wurde die Funktion des II.WO durch einen Fährich ausgeübt, der WI ebenfalls, dort gab es nur 3 Offiziere an Bord.
Falls die Frage nach den Politstellvertretern kommen sollten, die hatten wir ab Mitte der 70er Jahre nicht mehr an Bord. Es gab sie in den Abteilungen (PV und ein Instrukteur) und in den Brigaden.

Urs Heßling

moin,

Большое спасибо  top  :TU:) :MG:

Zitat von: der erste am 15 März 2013, 18:50:31
Auf 1241 (Tarantul) ... Dem GA I Kmdr. unterstanden ein Steuermannsmaat und 2 Gasten.
Das war dann - mit nur 3 unterstellten Soldaten - ein Offizier oder ein Bootsmann ?

Gruß, Urs
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der erste


Urs Heßling

moin,

noch 4 Fragen an einen "Bescheidwisser" ...  :wink:
- "Techniker" ist ein Bootsmannsdienstposten (vgl. Feldwebel) ?
- Welche Aufgabe hat(te) der Chemikersgast an Bord ?
- Proj 1241 hatte keine Anlage des "Funkelektronischen Kampfes" ?
- Wer diente in See als Rudergänger und Ausguck ?

Gruß, Urs
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der erste

Techniker waren bei uns Berufsunteroffiziere, 10 Jahre Dienstzeit, Dienstgrade Meister bis Stabsobermeister. Der Turbinentechniker war von Anfang an eine Fähnrichplanstelle, die andereren Technikerplanstellen wurden nach und nach teilweise, mit Zulauf von der Fähnrichsausbildung in Stralsund, auch auf diese umgewandelt.
Der Chemikergast hatte die Chemielast unter sich. Er verantwortlich für die Einsatzbereitschaft. Dort befanden sich verschiedene Chemikalien zur Entgiftung des Schiffes und der persönlichen Ausrüstung, für die Scchutzmasken an Bord, für Handtornistergeräte und die stationär an Bord eingebauten Filtereinrichtungen. Er hatte eigentlich nicht viel zu tun und wurde immer mehr zur rechten Hand des Bootsmannes.
Tja, funkelektronischer Kampf. Unser ewiges Problem. Außer dem Düppelwerfer PK-16 und der Möglichkeit mit der FuM-Anlage "Harpon" auch passive gegnerische Abstrahlung aufzuklären, hatten wir nichts. Leider.
Am Ruder stand das GA I Personal, also außer dem Leutnant. Als Ausguck fungierte der Signäler und die Ari Gasten, bzw. Fla-Rak.Gast + Bootsmann.

Urs Heßling

moin,

zum 2ten Mal : Большое спасибо  top  :TU:) :MG:

Zitat von: der erste am 15 März 2013, 21:08:23
Am Ruder stand das GA I Personal, 
Wer machte denn dann die "laufende" Navigation ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Der GA Kmdr. in der einen Wache, der Maat in der anderen. Bei Bereitschaftsstufe 1 , bzw. Gefechtsalarm waren beide am Tisch. Und die beiden Gasten lösten sich am Ruder ab. Der Maschinenfahrstand bzw. Turbinenfahrpult in der Brücke wurde bei BS 1 übrigens vom Turbinentechniker gefahren. In den Wachen löste er sich mit dem Turbinenmaat ab. Allerdings fuhren wir nicht so oft in BS II.
Über die Organisation sollten wir uns mal bei einem Treffen unterhalten, da weiß ich auch zu wenig von Euch.

hillus

Hallo Holger,

danke für Deine Antworten für Urs. Ich hatte das gar nicht mitbekommen. Ich bin derzeit gerade dabei, unseren russischen Freund Andrej Nikolajew mit der "Fütterung" von neuen Daten in seinem Portal www.deepstorm.ru/ unter die Arme zu greifen. Wer mal dort reinschauen will, kann meine Ergänzungen gut nachvollziehen.

Hallo Urs, das wäre natürlich Klasse, wenn Du über diese auch mich interessierende Systematika etwas schreiben würdest.

Gruß :MG:

Jochen

2M3

Hier mal alternativ die Besatzungsliste Minensuch- und Räumschiff Projekt 89.2

1. Kommandant 1. Wache
2. 1. Wachoffizier 2. Wache
3. 2. Wachoffizier

Navigationsgefechtsabschnitt GA-I
4. Obersteuermann/GA-Kmdr.
5. Steuermannsgast

Artilleriegefechtsabschnitt GA-II
6. Artilleriemaat/GA-Kmdr.
7. 1. Ari-Gast
8. 2. Ari-Gast

Sperrgefechtsabschnitt GA-III
9. Sperrtechniker/GA-Kmdr. und Bootsmann, Freiwächter
10. Sperrmaat
11. 1. Sperrgast
12. 2. Sperrgast
13. 3. Sperrgast
14. 4. Sperrgast
15. Koch, Freiwächter

Nachrichten- und Beobachtungsgefechtsabschnitt GA-IV
16. Hydroakustikermaat/GA-Kmdr.
17. Hydrogast
18. Signalmaat
19. Signalgast
20. Funkgast
21. Funkmessgast

Maschinengefechtsabschnitt GA-V
22. Leitender Ingenieur/GA-Kmdr., Freiwächter
23. Wachingenieur
24. Motorenmaat
25. 1. Motorengast
26. 2. Motorengast
27. Pumpengast
28. Elektrikermaat
29. 1. E-Gast
30. 2. E-Gast

Die WI-Planstelle war nur auf ca. jedem 2. Schiff mangels Personal besetzt.
Auf einigen Schiffen fehlte auch ein Sperrgast oder die unbesetzte Sperrmaatdienststelle wurde vom ältesten Sperrgast eingenommen.

Der Bootsmann (auf MSR 89.2 Fähnrich-Planstelle) entsprach der Diensstellung Hauptfeldwebel NVA bzw. Kompaniefeldwebel BW und war zusätzlich für den seemännischen Zustand des Schiffes an Oberdeck zuständig, also Reinschiff, Rostschutz, Leinen und Fender usw. Er war Disziplinarvorgesetzter aller Mannschaften und Uffze.

Bootsmann und Koch waren Freiwächter, bei LI bin ich mir nicht sicher, ebenfalls Freiwächter der Backschafter, meist aus den Reihen der Ari- oder Sperrgasten. Der Bootsmann teilte sich auf Vorposten die Rolle als Diensthabender unter Deck (DuD) mit einem weiteren Uffz., aus den Reihen der seemänischen-waffentechnischen Laufbahn.
Der Kommandant hatte die 1.Wache gemeinsam mit dem II. WO. Vor Anker zog sich der Kmdt. meist in seine Gefilde zurück und lies sich durch den II. WO auf der Brücke vertreten. Da dem II. WO meist noch die Berechtigung zum Führen eines Schiffes in Fahrt fehlte, übernahm der Kmdt. bei ankerauf wieder die Wache.

Bei Fahren als Einzelschiff wie z. B. auf Vorposten kam zusätzlich ein 2. Funker vom Nachbarschiff oder vom Abteilungs-/Flottillenstab, zusätzlich ein Chiffrierer bei Einsatz als Führungsschiff bei Gefechtsübungen auf Abteilungs- oder Brigadeebene.
Auf einem Schiff der Abteilung war der Funkmessgast ein Maat (Abteilungstechniker)

Auf Vorposten zusätzlich als "Aufpasser" an Bord - ein Offizier oder Fähnrich vom Brigade- oder Flottillenstab.

Frank 2M3
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Urs Heßling

#41
moin,

Zitat von: hillus am 15 März 2013, 21:34:52
Hallo Urs, das wäre natürlich Klasse, wenn Du über diese auch mich interessierende Systematika etwas schreiben würdest.
Ja

Also für Schnellboot Kl. 142 mod. (Zobel), bei den 143A strukturell nicht anders

Die ganze Besatzung ist dauernd auf Wache.
Für lange "reine" Transitfahrten (z.B. Verlegen in die Werft) konnten normalerweise mit 2 Personen besetzte Stellen mit 1 Soldaten besetzt werden

Kommandant (Brücke oder OPZ)
Bei "normaler" Seefahrt und immer (!) beim Formationsfahren auf der Brücke
bei Übungen/Waffeneinsatzübungen in der OPZ

Hauptabschnitt I - Leiter I WO (in See: WO Brücke)

Decksabschnitt : 1 Bootsmann, 1 Maat, 3 Mannschaften
Artilleriewaffe    : 1 Maat, 1 Mannsch.
Torpedowaffe    : 1 Mannsch.
Waffenleitung    : 2 Bootsleute, 2 Maate (in der OPZ)
Verpflegung       : 1 Maat, 1 Mannsch. (Kombüse) (bei Schadensübungen: Sanitäter)
Die Mannschaften der ersten 3 Abschnitte stellten in See den Rudergänger und die Ausgucks,
bei Artilleriealarm waren der Seemännische Maat Geschützführer am vorderen, der Artilleriemaat Geschützführer am achteren Bofors-Geschütz (außerhalb des Geschützes stehend)
Ein Geschütz war dann mit einem Richtschützen (vorn: seem. Mannsch., achtern: Ari-Mannsch.) und zwei Ladeschützen (Mannsch. von Seem. Dienst, Funk, Verpflegung und Antrieb) besetzt.
Bei gleichzeitigen Schadens-(Treffer-)übungen verließen die Ladeschützen das Geschütz und schlossen sich den Brand-/Leckabwehrtrupps an.

Innerhalb des Hauptabschnitts I dem II WO (in See: Wachleiter OPZ) unterstellt
Funk/Fernmelde : 1 Maat, 1 Mannsch. (Funkraum)
Ortung/Radar     : 1 Maat, 1 Mannsch. (OPZ)
Navigation          : 1 Maat, 1 Mannsch. (OPZ)
Signal                 : 1 Maat, 1 Mannsch. (in See 1 UHF-Sprecher in der OPZ, 1 Mann Brücke)
Eloka                  : 1 Maat (OPZ)

Hauptabschnitt II - Leiter STO
Antrieb              : 1 Bootsmann, 3 Maate, 3 Mannsch. (in See: 2 Maate im Fahrstand für "Fahren von oben")
E-Technik           : 1 Maat, 1 Mannsch.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Zitat von: Urs Heßling am 15 März 2013, 22:22:34
moin,

Zitat von: hillus am 15 März 2013, 21:34:52
Hallo Urs, das wäre natürlich Klasse, wenn Du über diese auch mich interessierende Systematika etwas schreiben würdest.
Ja

Also für Schnellboot Kl. 142 mod. (Zobel), bei den 143A strukturell nicht anders

Die ganze Besatzung ist dauernd auf Wache.
Für lange "reine" Transitfahrten (z.B. Verlegen in die Werft) konnten normalerweise mit 2 Personen besetzte Stellen mit 1 Soldaten besetzt werden

Gruß, Urs

Bei unseren Prj.205 und 206 war es auch so. Kommandant immer auf Brücke außen, nur bei "Raketenangriff" wurde von innen gefahren.
Wenn der I.WO auch die Kommandantenprüfung hatte, wurde vielleicht mal abgewechselt, damit der Kmdt. auch mal rein konnte.
Übrigens waren die 76 mm Geschütze AK-176 in BS I immer mit 2 Mann besetzt, ein Maat und ein Gast. Nur bei "Raketenangriff" gingen sie unter Deck.

hillus

Moin aus Braunschweig,

ja das waren ja richtig schöne und vor allem aussagekräftige Auflistungen zu den Besetzungen in den Abschnitten. Wenn nun mit der Royal navy verglichen wird, dann hat sich doch gar nicht viel geändert.
Allerdings Schnellbootfahren war schon anstrengend und manchmal frage ich mich, wie hat man das alles so ohne Schaden überstanden. Einschränkend muss ich aber sagen, ich bin nur Erprobung gefahren. Erprobung heißt aber auch, alle theoretisch und praktisch vorkommenden Situationen beherrschen. Im Klartext, wir sind bei Windstärken und Seegang gefahren, die für die Kampfboote theoretisch nicht  vorgesehen waren, es sei denn, man war draußen zum Einsatz und da gibt es kein zurück!!

Bis denne!

hillus

hillus

#44
Es gibt wieder Veränderungen bei den Kommandostellen der Russischen Seekriegsflotte!

Vizeadmiral Alexander Wiktorowitsch Witko wurde mit Wirkung des 17.04.2013 zum Befehlshaber der Schwarzmeer Flotte ernannt. Er löst damit Vizeadmiral Alexander Fedotenkow ab. Dieser wurde mit gleichem Wirkungstag zum Stellvertreter des Oberbefehlshabers der Russischen Seekriegsflotte berufen. Dieser Posten war schon seit längerer Zeit vakant!

Kurzlebenslauf von Vizeadmiral A.W. Witko

13.09.1961 in Witebsk geboren
30.06.1984 Beendigung der Seeoffiziersschule "imeni P.S. Nachimow" in
         Sewastopol und nach Fernost zur Pazifik Flotte kommandiert.
08.1984 bis 12.1984 2. Offizier auf einem Raketenboot der 523.
         Abteilung Reserveschiffe der 89. Brigade Raketenboote der
         Kamtschatka Kriegsflottille gemischter Kräfte der Pazifik Flotte in
         Petropawlowsk-Kamtschatskij
12.1984 bis 06.1986 2. Offizier des Raketenbootes R-107 (Proj.
         205) der 16. Abteilung Raketenboote der 89. Brigade
         Raketenboote der Kamtschatka Kriegsflottille gemischter Kräfte
         der Pazifik Flotte
06.1988 bis 09.1988 Kommandant des Raketenbootes "R-83"
         (Proj. 12411) der 2. Gardeabteilung Raketenboote der 165.
         Brigade Raketenboote der Primorsker Flottille gemischter Kräfte
         der Pazifik Flotte in Wladiwostok (Malyj Uliss Bucht)
10.1988 bis 07.1989 Speziallehrgang für höhere Offiziere an der
          Seekriegsakademie (WOLSOK)
08.1989 bis 09.1991 Kommandant "R-76" (Proj. 12411) der 2.
          Gardeabteilung Raketenboote der 165. Brigade Raketenboote
          der Primorsker Flottille gemischter Kräfte der Pazifik Flotte
09.1991 bis 09.1996 Abteilungschef der 2. Gardeabteilung
          Raketenboote der 165. Brigade Raketenboote der Primorsker
          Flottille gemischter Kräfte der Pazifik Flotte
09.1996 bis 04.1998 Chef des Stabes der 47. Küstenvorfeldbrigade der
          Primorsker Flottille gemischter Kräfte in Wladiwostok, Grosse
          Uliss-Bucht
08.1998 Beendigung der Seekriegsakademie im Fernstudium
04.1998 bis 04.2000 Chef des Stabes der 165. Brigade
          Überwasserschiffe der Primorsker Flottille gemischter Kräfte der
          Pazifik Flotte in Wladiwostok, Grosse Uliss-Bucht
04.2000 bis 08.2002 Brigadechef der 165. Brigade Überwasserschiffe
          der Primorsker Flottille gemischter Kräfte der Pazifik Flotte in
          Wladiwostok, Grosse Uliss-Bucht
09.2002 bis 07.2004 Hörer an der Akademie des Generalstabes der
           Russischen Streitkräfte
08.2004 bis 06.2005 Stellvertreter des Flottillenchefs der Primorsker
            Flottille gemischter Kräfte der Pazifik Flotte in Fokino
06.2005 bis 11.2006 Chef des Stabes der Truppen und Kräfte des
            Fernen Ostens der Pazifik Flotte in Petropawlowsk-Kamtschatskij
11.2006 bis 02.08.2009 Befehlshaber der Truppen und Kräfte des
            Fernen Ostens der Pazifik Flotte in Petropawlowsk-Kamtschatskij
02.08.2009 bis 17.04.2013 Stellvertreter des Befehlshabers der Nord
            Flotte in Seweromorsk
17.04.2013 Befehlshaber der Schwarzmeer Flotte in Sewastopol

Der sollte sich auskennen, zumal er auch einige Fernfahrten mit Schiffsabteilungen der Pazifik Flotte und der Nord Flotte als Vorgesetzter der Fahrt mitmachte.

Bis bald!

hillus

P.S. Der Lebenslauf wurd konkretisiert in Zusammenarbeit mit "Der Erste" (Holger) Danke!!!




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