Munitionsbelastung in den deutschen Meeresgewässern

Begonnen von Albatros, 20 Oktober 2012, 19:29:29

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bettika61

Zitat von: bettika61 am 21 Oktober 2020, 20:07:10
Hallo,
in der Kadetrinne nördlich von Rostock sind 2 englische Luftminen gefunden worden, die gesprengt werden sollen.
https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/britische-minen-in-ostsee-vor-rostock-gefunden-0540935710.html

ZitatDa es in den Küstengewässern von Mecklenburg-Vorpommern keine größeren Munitionsversenkungsstellen von Minen gebe, gebe es keine Alternativen zur Sprengung, sagte Grammann. Diese werde aktuell gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Munitionsbergungsdienst vorbereitet. Grammann sprach dabei von Vergrämungsmaßnahmen und Lärmdämpfung durch einen Blasenschleier.
Hallo,
die Sprengungen sollen nächste Woche stattfinden.
ZitatNach wochenlangen Vorbereitungen sollen sie am Dienstag und Mittwoch mit der Sprengung unschädlich gemacht werden, sagte der Chef des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSH) Stralsund, Stefan Grammann, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/notfaelle-rostock-britische-minen-in-kadetrinne-gefunden-sprengtermine-stehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201120-99-404211
ELWIS
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

SchlPr11

Hallo,
zurück zu Roy Tull und dem Verlust des Saugbaggers POLLUX. Zusammen mit dem Schwesterschiff CASTOR gehörte er zu den Betriebsfahrzeugen des Kaiser-Wilhelm-Kanals.
Die drei Fotos von Verladen der Bomben und den Aufbauten eines Saugbaggers zeigen nicht eines der beiden Schiffe, sondern die frühere sowjetische Baggerschute TUNGUSKA als LIBAU I, die in den Notizen von Tull als LIBAU mit Rückgabe an die UdSSR am 27.11.1945 genannt wird.
Da wird wohl eine der vom Saugbagger/Hopperbagger POLLUX in der Ostsee verklappte Bombe nicht entzündert worden zu sein - wirklich tragisch - REINHARD

bettika61

Zitat von: bettika61 am 22 November 2020, 20:19:33

Hallo,
die Sprengungen sollen nächste Woche stattfinden.
ZitatNach wochenlangen Vorbereitungen sollen sie am Dienstag und Mittwoch mit der Sprengung unschädlich gemacht werden, sagte der Chef des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSH) Stralsund, Stefan Grammann, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/notfaelle-rostock-britische-minen-in-kadetrinne-gefunden-sprengtermine-stehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201120-99-404211
ELWIS
Hallo,
Die 2 englischen Grundminen konnten gesprengt werden. Glüchwunsch an die Beteiligten für diese nicht einfache Aufgabe  :MG:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Grundmine-nahe-der-Kadetrinne-gesprengt,minensprengung108.html
ZitatBlasenschleier soll Tiere vor Schall schützen Für eine Bergung sei ihr Zustand zu schlecht, sagte der Chef des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Stralsund, Stefan Grammann. Es bleibe nur die Sprengung. Zum Schutz von Umwelt und Tieren wurde ein Blasenschleier eingerichtet. Die Luftblasen sollten den Schall abfangen. 

Die 2. Mine NDR
Grüße
Beate

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bettika61

Hallo,
ZitatGrüne und FDP wollen Altmunition aus dem Meer bergen und umweltverträglich vernichten lassen. Die Bundestagsfraktionen beider Parteien werden dazu einen gemeinsamen Antrag stellen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-und-fdp-plaedieren-fuer-bergung-von-weltkriegsmunition-in-nordsee-und-ostsee-a-00000000-0002-0001-0000-000174629115
:biggre:
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

Hallo,
neue Forschungsergebnisse und Projekte von GEOMAR
ZitatDie Fahrt AL548 war für die technologischen Ziele der beiden Projekte BASTA und ExPloTect sehr erfolgreich", sagte Fahrtleiter Professor Dr. Jens Greinert. ,,Zudem haben wir insbesondere in der Lübecker Bucht erhebliche Mengen an Munition gefunden, die außerhalb bekannter Belastungsflächen liegt. Damit konnten wir erneut nachweisen, dass die auf Seekarten vermerkten Gebiete nicht vollständig sind", so Greinert weiter. Zur Ausfahrt AL548 und den dabei erzielten ersten Ergebnissen sendet ARTE am 19. Januar 2021 um 19:40 eine Reportage....
....
Wie geht es nun weiter? Derzeit werden am GEOMAR weitere Projektanträge zum Thema Munition im Meer vorbereitet. So befinden sich die Anträge ProBaNNt (KI-basierte Evaluation von Räummethoden) und AMMOTRACE (In-situ Sprengstoffanalyse) in der finalen Bewilligungsphase. Ein Antrag zur Entwicklung eines Räum- und Zwischenaufbewahrungssystems wird in Kürze unter dem Namen CLEAR mit der SeaTerra GmbH in Seevetal eingereicht. Ziel ist es, eine umweltverträgliche Technologie für die Räumung von Munitionsversenkungsgebieten zu entwickeln. ,,Wenn der Antrag bewilligt wird, sind wir zuversichtlich in zwei Jahren mit einer ersten echten Testräumung in der Kolberger Heide zu starten", so Dieter Guldin von SeaTerra.
https://idw-online.de/de/news761372
Grüße
Beate

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Darius

Hallo Beate,

gibt es denn schon den Jahresbericht 2020 mit den Fundstellen?


:MG:

Darius

bettika61

Hallo Darius,
Die Jahresberichte wurden bisher erst Mitte des Folgejahres erstellt.
Seit 2020 ist dies für den Bericht  2019 entfallen.
https://www.schleswig-holstein.de/DE/UXO/Themen/Fachinhalte/textekarten_Berichte.html

2020 ist Jens Sternheim, Referent im MELUND und Leiter der
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord-und Ostsee (BLANO) –Expertenkreis Munition im Meer,  in den Ruhestand gegangen.
Die Stelle wurde bisher nicht wiederbesetzt.
Ob darin ein Zusammenhang besteht, kann icht nicht beurteilen, spricht aber nicht für eine Wertschätzung der Politik für dieses Thema.
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius


Darius


bettika61

Hallo,
Die Arbeit von EGEOS und Munition im Meer am praktischen Beispiel
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Munitionssuche-mit-kuenstlicher-Intelligenz-in-Kiel,munitionssuche120.html
ZitatAm Ende kann er mit Uwe Wichert schnell eingrenzen, was Lewis Mulhearn und seiner Crew höchstwahrscheinlich passiert ist: "Wahrscheinlich hat sich seine Leine in dem Zünder einer deutschen Ankertaumine verfangen." In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar 1945 waren vier deutsche Schnellboote in genau dieses Seegebiet gerast, um eine Minensperre zu legen. 
Da hilft auch das HMA  :MG: https://www.historisches-marinearchiv.de/projekte/s_boote/lebenslauf_boot.php?where_value=120
Zitat14.01.1945 - 15.01.1945 Gemeinsame Minenunternehmung der 2. (S 174, S 176, S 177, S 180, S 181, S 209, S 210, S 221) und 5. S-Fltl (S 48, S 67, S 85, S 92, S 98, S 127) vor der Humbermündung, mit Maschinenschäden werden S 221 mit Sicherung durch S 180, S 177 mit Sicherung durch S 181 und S 98 mit Sicherung durch S 67 vorzeitig entlassen, Minenwurf nur durch 8 Boote, auf dem Rückmarsch läuft S 180 auf eine deutsche Mine und geht verloren

Das Schadensereignis https://www.gov.uk/government/publications/preliminary-assessment-galwad-y-mor/explosion-resulting-in-damage-to-fishing-vessel-galwad-y-mor


Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Urs Heßling

#190
moin,

nach Skizze im KTB des FdS wäre es eine von der 5. S-Fltl gelegte Mine (siehe unten). Die Position stimmt relativ genau mit der im 2. Link gezeigten Position überein.

Die nach Meldung der 5. S-Fltl gelegten Minen LMB und UMB waren allerdings keine Ankertauminen

Gruß, Urs

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

Hallo Urs,

Zitat von: Urs Heßling am 10 Februar 2021, 13:03:40
(...)
...und UMB waren allerdings keine Ankertauminen
(...)
...die UMB sind entgegen Deiner Aussage Ankertauminen. (Vgl. Abbildung aus DMRV/Nr. 13!)

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Urs Heßling

moin, Schorsch
danke für die Korrektur :TU:)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

bettika61

#193
Hallo,
Danke Euch beiden für die hilfreichen Ergänzungen  :MG:

Der # 189 NDR Film zeigt kurz ab 2:45  ein Dokument über die Versenkung der "Freiburg" :
"mit Giftgasmunition am 13.7.1946 im Skagerrak.."
Die "Freiburg" war Teil des CW-Convoi Nr. 5, für den nur die "Gertrud Fritzen" als weiteres Versenkungsschiff bekannt ist.
Über diesen Convoi schreibt Erlend Bonderud in "Identifisering av skip senket i Skagerak med gassammunisjon i etterkrigsårene" :[überetzt mit google]
ZitatDiese Fahrt wurde von vielen Dingen geplagt. Zuerst gab es einen solchen Sturm, dass drei Boote sanken
unterwegs; der Schlepper "Nordstern" und das Bergungsboot "Toucher" im Kattegat "sowie
" A.C.M. 562 "in Fünen, etwas, was die Marine am 15. August 1946 kommentieren musste.
Zweitens
Es besteht völlige Verwirrung darüber, wo die Schiffe Freiburg und Gertrud Fritzen versenkt wurden, als sie versenkt wurden.
Es wurden keine Positionen für die Versenkung registriert, wahrscheinlich aufgrund des Sturms.
Diese  Schiffe können sich also überall im Skagerak befinden.
Der Schlepper Nordstern -? (1936) - 430 BRT, M1608, M4046?
Bergungsboot Toucher -
ACM 562 -
Hier ist es möglich, die Konvois CW-5 und C-Konvoi 5 zu mischen.

Gibt es zu den o.g. Ereignissen und Schiffen noch weitere Informationen?
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Erlbon

Tut mir leid, Beate. Die Dokumente von Kamp beweist eindeutich dass die Beschreibung oben sich von C-Convoy 5 handelt.

Von CW-5 wissen wir nicht so viel, ausser dem datum, 13. Juli. 1946.

Wir nehmen an dass die beide Schiffe mit Tabun unterwegs war, und deshalb keine offizieller versenkungsposition habe.

Nichtdestotrotz, meine ich, das Freiburg dem FFI/Wrack 10 sein muss.

Mfg. Erlend Bonderud

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