Mehrzweckfregatte F126

Begonnen von MP, 04 Januar 2013, 15:02:57

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MP

Beim MANTIS NBS C-RAM (Skyshield) seh ich nur das Problem, das es als reines Nahbereichsflugabwehrsystem ausgelegt ist, wäred das MLG27 als Nahbereichsflugabwehr und -seezielabwehr einsätzbar ist. Würde man MANTIS verwenden würde wieder ein zusätzliches Nahbereichsseezielabwehrsystem nötig, was mehr Gewicht, mehr verschiedene Munition, Lagerplatz für diese, mehr Bedienpersonal usw. zur Folge hätte (Verweis auf Post #56 von Schorsch) ... aber in erster Linie ging es ja um Alernativen zu den körpergestuerten 12,7mm MG's  :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Tostan

#76
Ja, nur die Frage ist, was ist wichtiger. Ein möglichst effektives Flugabwehrsystem(viele Staaten haben mittlerweile moderne Seezielflugkörper) oder die Abwehr von Speedbooten(Die MLG27 kämen ja nur bei einem USS-Cole Szenario oder ähnlichem zum Einsatz .... größere/weiter entfernte Boote lassen sich mit Geschütz und/oder SM-2 bekämpfen) .... Und reichen zur Speedbootabwehr nicht normale Infanteriewaffen? Also "mount points" für normale SMGs und evtl. schultergestützte Lenkwaffen?

Edit: also die Wikipedia meint, die GDM-008 (welche ja in der Marineversion des GDF_007(Skyshield) zum Einsatz kommen) lassen sich auch zur Bekämpfung gegnerischer Schnellboote verwenden. Es war außerdem als einziges System in der Lage, ein simuliertes Periskop eines getauchten U-Boots zu erkennen, aufzuschalten und mit AHEAD-Munition zu bekämpfen.(Quelle Wikipedia). Damit würde das Einsatzspektrum der MLG27 mehr als abgedeckt, und das bei einer vermutlich besseren Feuerleitelektronik. Allerdings ist allein ein Geschützturm vier mal so schwer wie ein MLG27(3,2t vs. 850kg)

ede144

@ Tostan

lassen wir doch im Moment mal die Waage beiseite und schauen was wirklich gut ist. Ich hatte als Basis die F125 vorgeschlagen, die ist mit 7000to schon recht groß, ob wir dann bei 9000to landen und dann noch Gewichtsreserve einbauen, wie von Urs vorgeschlagen oder eine Diät verordnen kann man immer noch diskutieren.
Es würde zu meinem Vorschlag des Aufgabenprofils passen, wenn man in Küstengewässern gezielt gegen schnorchelnde oder periskopierende U-boote vorgehen kann.

Bezüglich des USS Cole Szenarios sollte man wirklich planen, das macht die deutsche Marine auch für die F125 inklusive nicht letale Waffen. Also sollten Leichtgeschütze die sonst Luftabwehr machen das auch können. Und bei einer Fahrt durch die Straße von Hormus oder andere ähnliche enge Gewässer möchte ich nicht die eh schon reduzierte Besatzung damit belasten, in vollem Ornat, in der südlichen Sonne sMG's aufs Wasser zu richten.

Bezüglich der verschiedenen VLS Systeme wie steht es da eigentlich mit dem Nachladen?
Gibt es da Möglichkeiten oder darf man immer schön nach Hause schippern wenn man wirklich mal schießen muß?

@Urs

Angelika Beer, ich hatte die noch bei den Grünen auf der Liste. Aber vielleicht wird ja die Reservekanzlerin auf den Schleudersitz befördert :-D :sonstige_154:

freundliche Grüße
Thomas

Tostan

Zitat von: ede144 am 14 Januar 2013, 21:36:02
Bezüglich der verschiedenen VLS Systeme wie steht es da eigentlich mit dem Nachladen?
Gibt es da Möglichkeiten oder darf man immer schön nach Hause schippern wenn man wirklich mal schießen muß?

Zum einen: Nachladen wird überbewertet.... Kann man bei anderen Startern die Magazine unterwegs auffüllen? Wahrscheinlich noch weniger, denn die VLS-Flugkörper zumindest werden in Containern geliefert und mit diesen Transportcontainern in die Zelle gehoben, die Flugkörper wären also während des Umladens relativ geschützt. Interessanter als Nachladen ist, wieviele Flugkörper man mitführen kann!

Ob man VLS nachladen kann, zumindest beim Mark 41 VLS möchte ich da mal Radio Jerewan zitieren. "Im Prinzip ja, aber bei den F123/F124 geht es sowieso nicht. bei den neueren Arleigh Burke Zerstörern(Flight IIA) geht das auch nicht. Bei den älteren Burkes und den Ticonderoga- Kreuzern geht es zwar im Prinzip, aber nicht alle Flugkörper und es empfiehlt sich sowieso nicht...."

Erklärung dazu: Die Ticonderogas haben zwei 61-Zellen Blöcke. Da das Mark 41 ja grundsätzlich aus 8-Zellen-Modulen besteht, fehlen da irgendwie 3 Zellen. Grund: Der Block besteht aus sieben 8-Zellen-Modulen und einem 5-Zellen "strike-down module".(Ähnlich bei den alten Burkes mit 61+29 Zellen)
Dabei ist der Platz von 3 Zellen durch einen Kran zum Nachladen belegt, womit zumindest die leichteren Flugkörper(SM-2/ESSM/etc.) nachgeladen werden können. ABER: "...underway replenishment of missiles is difficult at best, ..." (Norman Friedman World Naval Weapon Systems, 5 Ed., S. 600)

hier nochmal die Anordnung der Zellen beim Ticonderoga und beim "alten" Burke

MP

Eine weiteres Problem, das ich sehe, mal abgesehen von dem Gewicht, ist, das die Skyshield ziemlich viel Platz verschwenden, im Vergleich mit dem MLG27 ... sieh es mal sorum, das MLG27 kann die Aufgabe auch ganz gut erfüllen und ist dabei Gewicht- und Platzsparender  :wink: ... was die MG's angeht, seh ich mitlerweile, dank Urs und Thomas, eher die Vorteile auf seiten der Oto Melara Hitrole NT RCHMG's ... und wie bereits geschrieben, ich wäre auch auf Meinungen von DST, Schorsch und Urs sowei anderen Usern, die das Fachwissen haben, gespannt wie ein Flitzebogen, da mich ihre Sichtweise auch interessieren würde (und nein Urs, das ist kein Zwingen, sondern nur Hoffen) :roll:

Was das VLS und die VL-ASROC's angeht ... da stellt sich eher die Frage, ob das Mk.41 oder das SYLVER besser wäre. SYLVER hat den Vorteil, das es leichter und Platzsparender ist, das Mk.41 hat den Vorteil, in Bezugnahme, das wir erstmal einen Bundesmarine-Demonstrator projektieren wollen, das bereits kompatible Waffensysteme vorhanden sind (SM-2 & ESSM) und das es mehr Nachrüstmöglichkeiten gibt (SM-2 Extended Range, SM-3, SM-6 - und in Bezugnahme auf des geplante MEKO-Design und andere potentielle Kunden auch RUM-139 VL-ASROC und BGM-109 "Tomahawk") ... was mich zum RUM-139 bringt. Ich zweifel dran, dass das BAAINBw erst dieses System einkauft, wenn doch schon mit dem MU90 Torpedo ein recht brauchbares System vorhanden ist. Daher auch meine Projektierung, wieder in Bezugnahme auf einen Bundeswehr-Demonstrator, mit den Torpedoausstoßrohrsätzen (wäre auch das gleiche mit dem SYLVER VLS, müsste man sich erst Aster 15 und Aster 30 besorgen) :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Matrose71

Da Ihr hier so schön diskutiert, habe ich mal eine Frage zum Antrieb.

Warum hat jede deutsche Fregatte seit der F122 Klasse eine andere Antriebsart und andere Motoren?
Die Gasturbine/n sind anscheinend standard, GE LM 2500.

Aber warum benutzt jede Fregatte andere Motoren and ein anderes Antriebssystem?
Warum ist man bei der F 125 von der Antriebsart der F 124, die in meinen bescheidenen Augen am effizientesten aussieht wieder abgewichen?

Wäre es nicht besser, wenn man dort einen gewissen Standard, schon wegen der Ersatzteilversorgung und Ausbildung der Mannschaften einführen und einhalten würde?

Ich kann weder verstehen warum die F 123 und die F125 eine andere Antriebsanlage haben als die F 124, wobei 2 Gasturbinen (F 122, 123)für mich nach wesentlich mehr Verbtauch aussehen als eine, da sie öfter zugeschaltet werden müssen, wenn die Diesel nicht ausreichen.

Gibt es darauf befriedigende Antworten, wie Einsatzprofil, Fahrstufen etc.....?
Viele Grüße

Carsten

Tostan

#81
Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 08:17:19
Eine weiteres Problem, das ich sehe, mal abgesehen von dem Gewicht, ist, das die Skyshield ziemlich viel Platz verschwenden, im Vergleich mit dem MLG27 ... sieh es mal sorum, das MLG27 kann die Aufgabe auch ganz gut erfüllen und ist dabei Gewicht- und Platzsparender  :wink: ...

Nachteile des MLG27 sind Meiner Meinung nach die eingeschränkte Flugabwehrfähigkeit. Gegen Schnellboote, Helis etc. mögen die ja "ganz gut" sein, aber gegen tieffliegende, überschallschnelle Seezielflugkörper? Warum ist das MLG27 meiner Meinung nach dafür nicht so gut geeignet? 2 Gründe: ausschließlich Optische Zielerfassung(Tageslichtkamera+Wärmebildgerät) und ausschließlich FAPDS-Munition verfügbar(was zwingend direkte Treffer erfordert) Das Skyshield hat zusätzlich Radar und  AHEAD-Munition, damit gilt "knapp daneben zählt auch als getroffen". Außerdem hat die GDM-008 eine höhere effektive Reichweite.
Das Gewicht sehe ich eher weniger als das Problem an, es geht hier ja um ein Schiff mit 7000+ Tonnen, nicht um ein Schnellboot(das MLG ist ja primär für den Einsatz auf leichten Fahrzeugen bestimmt).

Fazit meiner Meinung nach: das Skyshield ist wesentlich effektiver bei der Abwehr von schnellen Seeziel-FKs, alle anderen Aufgaben erfüllt es gleich gut oder besser als das MLG27. Die Bedrohung durch solche Seezielflugkörper nimmt zu, immer mehr Länder besitzen solche Flugkörper(da Russland / China solche FKs an jeden Zahlungskräftigen Kunden liefern(und an einige nicht mehr zahlungskräftige, siehe Lieferung von "Jachont"(SS-N-26) an Syrien vor einem Jahr)). Das Platz/Gewichtsproblem sollte bei einem so großen Schiff nicht so gravierend sein.

Zusammen mit dem RIM-116 hätte man das wohl beste derzeit verfügbare CIWS. Wobei das aktuelle RIM-116(Block 1A) ebenfalls gegen Flugzeuge, Helis und Boote eingesetzt werden kann - man hat also für alle betreffenden Bedrohungen eine effektive kombinierte Abwehr aus Rohrwaffen und Flugkörpern.

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 08:17:19
Was das VLS und die VL-ASROC's angeht ... da stellt sich eher die Frage, ob das Mk.41 oder das SYLVER besser wäre. SYLVER hat den Vorteil, das es leichter und Platzsparender ist, das Mk.41 hat den Vorteil, in Bezugnahme, das wir erstmal einen Bundesmarine-Demonstrator projektieren wollen, das bereits kompatible Waffensysteme vorhanden sind (SM-2 & ESSM) und das es mehr Nachrüstmöglichkeiten gibt (SM-2 Extended Range, SM-3, SM-6 - und in Bezugnahme auf des geplante MEKO-Design und andere potentielle Kunden auch RUM-139 VL-ASROC und BGM-109 "Tomahawk")

Ähm, Vorsicht, Mk.41 ist nicht gleich Mk.41 .... es gibt drei Größen, SDLS, Tactical und Strike. Hauptunterschied ist die Höhe(und damit auch das Gewicht). F123 hat nur SDLS verbaut, F124 vermutlich Tactical, die volle Palette der Flugkörper kann man nur beim Strike nutzen. Hauptsächlich Tomahawks,"große" SM-2(Block IV) und SM-3.... Damit ist z.B. die Fähigkeit zur Abwehr balistischer Flugkörper erst mit MK.41 Strike gegeben(welches die Deutsche Marine bisher nicht nutzt). Außerdem gibt es wohl aussagen, dass auch die Aster ans Mk.41 adaptierbar wären, andersherum ist mir das nicht bekannt. (Stand so zumindest etwa 2002 bei Jane's als ich noch in der Hochschule Zugang hatte... auch Polyphem sollte adaptierbar sein, aber die Entwicklung wurde ja leider abgebrochen...)

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 08:17:19
... was mich zum RUM-139 bringt. Ich zweifel dran, dass das BAAINBw erst dieses System einkauft, wenn doch schon mit dem MU90 Torpedo ein recht brauchbares System vorhanden ist.

Argumente zur Beschaffung von ASROCS: Reichweite + Reaktionszeit ... Ein MU90 "schleicht"(29 knoten) in 20 Minuten ca. 25 Kilometer weit und dann ist "der Sprit alle". Ein VL-Asroc fliegt bis zu 28km in wesentlich kürzerer Zeit, und dann ist der Torpedo im Wasser, noch "vollbetankt" und beginnt mit der Suche. Will man die Operationszeit der Bordhelis erhöhen, und dafür auf einen Helikopter-Torpedo verzichten, dann kommt man an ASROCs kaum vorbei. MU90 ASROCs gibt es nicht, also bleibt nur Mark-46/54, oder man entwickelt teuer was eigenes. Oder man kauft in Russland SS-N-16 ein und verbaut vollwertige(533mm) Torpedorohre....(was wohl absolut unwahrscheinlich ist)

Warum hat die Bundeswehr keine ASROCs? Früher, als noch die Hauptbedrohung aus dem Osten kam, waren ASROCs benachteiligt, da sie in flachen Gewässern durch die hohe Eintauchtiefe nur bedingt einsetzbar waren. Trotzdem hatte die Lütjens-Klasse ASROC-Werfer, F122 hingegen nicht. F123/F124 hatten ein VLS, wobei die Entwicklung das RUM-139 noch in der Schwebe war, als die F123 gebaut wurden, bei den F124 war dann Mk.41 tactical verbaut, womit dann auch RUM-139 verschossen werden könnten. Aber die Bedrohung durch U-Boote war wohl nicht mehr so aktuell so dass die Flugkörper nicht angeschafft wurden... Aber das kann sich schnell ändern....

Fazit:
- Für moderne UAW-Fähigkeiten ist ein ASROC sinnvoll, da die Reichweite von "normalen" Torpedos zu gering ist.
- MU90 und RUM-139 sind keine vergleichbaren Waffensysteme(Torpedo vs. ASROC ist wie Apfel vs. Birne).
- Die Deutsche Marine konnte vermutlich schon RUM-139 nutzen(F124), aber es bestand bisher kein Bedarf(es gab keine Operationen mit signifikanter Bedrohung durch U-Boote).

Zitat von: Matrose71 am 15 Januar 2013, 10:35:06
Ich kann weder verstehen warum die F 123 und die F125 eine andere Antriebsanlage haben als die F 124, wobei 2 Gasturbinen (F 122, 123)für mich nach wesentlich mehr Verbtauch aussehen als eine, da sie öfter zugeschaltet werden müssen, wenn die Diesel nicht ausreichen.

Gibt es darauf befriedigende Antworten, wie Einsatzprofil, Fahrstufen etc.....?

Ganz knapp: Wechsel des Antriebssystems: CODOG->CODAG->CODLAG(also bei F124/125 wird die Gasturbine zugeschalten während bei F122/123 auf Gasturbine umgeschalten wird) allerdings ist CODOG auch technisch anspruchsloser als CODAG(Getriebeproblematik). siehe globaldefence.net -  Auf dem Weg zu einem elektrischen Schiffsantrieb - Antriebshistorie unserer Fregatten F 122 bis F125(Karlheinz Lippitz)

Zur F125 ist noch zu bemerken, dass die Höchstgeschwindigkeit geringer ist(26-27kt vs. 29(+)kt)... was sich auch in der nötigen Antriebsleistung zeigt.

Matrose71

Danke für den Link.  top

Allerdings erschließen sich mir noch nicht die Vorteile CODLAG zu CODAG.
Für mich sieht die F124 Anlage sehr effizient aus von den Antriebssträngen, die Getriebe scheinen in der Tat aufwendiger.

Edit:

Noch eine etwas naive Frage:
Die Arleigh-Burke-Klasse fährt ja mit 4 Turbinen (2 Turbinen für eine Welle) durch die Gegend und hat entsprechend wenig Reichweite.
Würden dort 2 x 4 MTU 1163 Diesel Sinn machen?

Oder wiegt sich das Gewicht für Sprit und Motoren wieder auf und wären die 8 MTU wesentlich träger beim beschleunigen?
Viele Grüße

Carsten

Tostan

Zitat von: Matrose71 am 15 Januar 2013, 11:58:14
Allerdings erschließen sich mir noch nicht die Vorteile CODLAG zu CODAG.
Für mich sieht die F124 Anlage sehr effizient aus von den Antriebssträngen, die Getriebe scheinen in der Tat aufwendiger.

Meines Wissens nach ist CODLAG wesentlich sparsamer, die Elektromotoren sind außerdem agiler als Diesel.

Zitat von: Matrose71 am 15 Januar 2013, 11:58:14
Noch eine etwas naive Frage:
Die Arleigh-Burke-Klasse fährt ja mit 4 Turbinen (2 Turbinen für eine Welle) durch die Gegend und hat entsprechend wenig Reichweite.
Würden dort 2 x 4 MTU 1163 Diesel Sinn machen?

Oder wiegt sich das Gewicht für Sprit und Motoren wieder auf und wären die 8 MTU wesentlich träger beim beschleunigen?

hm, auch nur meines wissens nach:
1) die Burkes sind alt. als die Planung begann gab es die MTU 1163 noch nicht, bzw. sie waren noch sehr neu.
2) die Burkes sind schwer ... zehn 1163er wären nötig für die 100000 PS
3) Diesel sind träge, es gäbe also gravierende Nachteile bei der Beschleunigung
4) Diesel sind schwer

Also ob das Gewicht für Sprit und Motoren die zusätzliche Reichweite wieder auffrisst weiss ich nicht, aber nicht ohne Grund verwenden Kriegsschiffe, welche eine hohe Höchstgeschwindigkeit und Agilität benötigen nie reine Diesel-Antriebe.

Dampf- bzw. Gasturbine oder kombinierte Antriebe sind die Regel. Wobei die kombinierten Antriebe zuerst bei kleinen Kriegssschiffklassen eingesetzt wurden, während Schwere Einheiten in der Regel noch rein mit Dampf(Öl oder Nuklear (oder und - CONAS(combined nuclear and steam) in der Sowjetischen Kirow-Klasse))  betreiben wurden.

Mittlerweile ist CODLAG selbst bei großen Einheiten anzutreffen. Siehe USS Makin Island (LHD-8). Die Treibstoffersparniss ist dabei sehr hoch, an einem durchschnittlichen Tag "nur" 15000 Gallonen im Vergleich zu 35-40000 bei den älteren Schiffen der Klasse. Daher sollen wohl auch die Burkes so umgerüstet werden.(Quelle: The San Diego Union-Tribune)


Matrose71

ZitatDampf- bzw. Gasturbine oder kombinierte Antriebe sind die Regel. Wobei die kombinierten Antriebe zuerst bei kleinen Kriegssschiffklassen eingesetzt wurden, während Schwere Einheiten in der Regel noch rein mit Dampf(Öl oder Nuklear (oder und - CONAS(combined nuclear and steam) in der Sowjetischen Kirow-Klasse))  betreiben wurden.

Also ich dachte an die Panzerschiffe, die meines Wissens nach wesentlich agiler waren als Dampfturbinen, da sie durch die Diesel viel schneller beschleunigen konnten.

Gasturbinen sind natürlich eine völlig andere Klasse.

Das es nie reine Dieselantriebe gab, lag m.M auch daran das nach WWII solche Konzepte wie der MAN V12Z 32/44 (60t bei 12500PS Turbo aufgeladen) erstmal nicht weiterverfolgt wurden.

Der MTU 1163 Diesel ist ja nochmal eine Halbierung des Leistungsgewicht (24,5t bei 10000 PS) mit Common Rail Technik und bis 1325 U/min.
Also träge finde ich was anderes, eine Dampfturbine beschleunigt der auf alle Fälle um Welten aus, aber gegen das Leistungsgewicht und die Beschleunigung einer Gas Turbine ist halt wenig Kraut gewachsen, da kann man nur mit Verbrauch punkten, aber langsam im beschleunigen sind diese Motoren glaube ich nicht.
Viele Grüße

Carsten

Tostan

Zitat von: MP am 13 Januar 2013, 09:57:45
Seezielbekämpfung
- 2x Vierfachstarter für Seezielflugkörper AGM-84 "Harpoon"

Es scheint so, als ob bei Lockheed Martin gerade Seezielflugkörper für das Mk. 41 VLS in der Entwicklung sind: Next Generation Missiles - LRASM.

Evtl. wäre es angebracht, statt der alten Harpoon bzw. der schweren RBS15 nur 1-2 Vierfachstarter für einen modernen leichten SZFK einplanen, z.B. den norwegischen NSM, und bei schwereren SZFK auf die LRASM warten, in der Hoffnung dass diese Entwicklung nicht auch eingestampft wird(wie VL-Harpoon, Polyphem, etc.). Damit hätte man 2 unterschiedliche SZFK mit unterschiedlichen Einsatzgebieten verfügbar.(man muss ja nicht beide mitführen, da das VLS ja unterschiedlich bestückt werden kann)


Zitat von: Matrose71 am 15 Januar 2013, 13:16:03
Also ich dachte an die Panzerschiffe, die meines Wissens nach wesentlich agiler waren als Dampfturbinen, da sie durch die Diesel viel schneller beschleunigen konnten.

Ups, ja missverständlich geschrieben.
Also bei Einzelantrieben gilt vereinfacht:
Dampf: leicht (daher bei großen Einheiten .. die nötige Antriebsleistung ließ sich effektiv nur mit Dampf erreichen)
Gasturbine: agil
Diesel: spritsparend
Und die modernen kombinierten Antriebe versuchen halt die Vorteile bestmöglich zu verbinden, daher ist "reiner Diesel-Antrieb" keine echte Option für die Burkes.

MP

Nun, das sind ein paar Argumente. Allerdings versteh ich dann nicht, warum die Franzosen be ihrer FREMM "anti-sous-marines" ebenfalls auf MU90 sätzen (?). Gut, sie benutzen ihr SYLVER ... oder auch diverse andere Schiffsklassen, deren Planung erst lange nach der Indienststellung der RUM-139 abgeschlossen waren und trotzdem auf Torpedorohre gesätzt werden ... und dann stellt sich auch die Frage, ist es wirklich dringend notwendig, VL-ASROC's zu nutzen? Und ich werd das Gefühl nicht los, das es in Deutschland wieder zu der politisch motivierten Entscheidung kommen würde, das VL-ASROC's als "zu aggresiv" und "das falsche Bild vermittelnd" anzusehen sind ...

Was das VLS angeht, stellt sich mir die Frage, ist das Strike-Modul unterbringbar, ohne die Höhe des, über das Deck herausstehenden, Blocks signifikant zu erhöhen (wenn man jetzt mal von einer F124 ausgeht) und auch hier ist wieder die Frage, ist es wirklich zwingend notwendig, SM-3 (oder auch SM-6) nutzen zu können? Immerhin scheint die F124 mit ihrer Konfiguration auch als ziemlich brauchbar zu gelten  :? ... aber ja, an sich hat man mich von der SM-3 als überzeugt ^^

Das Gleiche gilt natürlich für die Frage MLG27 oder Skyshield ... wobei du mich auch fast schon überzeugt hast  :O/S

Im Bezug auf die  Next Generation Missile, möglich, denk aber eher, das man beim BAAINBw eher auf die RBS15 sätzen würde. Zumal es ja absolut in den Stärnen steht, was aus diesem Projekt wird ... aber vergiss nicht, wir wollten den Kahn ja so oder so als MEKO-Design auslegen, was viele Bewaffnungsvarianten möglich macht  :wink:

Und um das auch anzusprächen ^^ ich persönlich würde mich freuen, wenn wir bei der Dimensionierung in der Drehe F125 bis Type 45 Daring Klasse landen. Gleiches gilt für das Gewicht. Meiner Meinung nach brauch man den Kahn ja nicht größer und schwerer machen, als zwingend notwendig  :wink:

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Tostan

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 14:17:15
Nun, das sind ein paar Argumente. Allerdings versteh ich dann nicht, warum die Franzosen be ihrer FREMM "anti-sous-marines" ebenfalls auf MU90 sätzen (?). Gut, sie benutzen ihr SYLVER ... oder auch diverse andere Schiffsklassen, deren Planung erst lange nach der Indienststellung der RUM-139 abgeschlossen waren und trotzdem auf Torpedorohre gesätzt werden ... und dann stellt sich auch die Frage, ist es wirklich dringend notwendig, VL-ASROC's zu nutzen? Und ich werd das Gefühl nicht los, das es in Deutschland wieder zu der politisch motivierten Entscheidung kommen würde, das VL-ASROC's als "zu aggresiv" und "das falsche Bild vermittelnd" anzusehen sind ...

Die Frage ist nicht "MU90-Torpedorohre oder ASROC" sondern "Helikopter mit MU90 oder ASROC". Verzichtet man auf ASROCs muss man UAW-Helis fast grundsätzlich mit Torpedo losschicken. Torpedorohre können zusätzlich verbaut werden, wenn noch Platz/Gewicht da ist(da die ja nicht so schwer sind, ist das relativ häufig der Fall). Außerdem zukünftig wohl noch als Torpedoabwehrwaffe benutzbar(MU90 als Anti-Torpedo-Torpedo)!

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 14:17:15
Was das VLS angeht, stellt sich mir die Frage, ist das Strike-Modul unterbringbar, ohne die Höhe des, über das Deck herausstehenden, Blocks signifikant zu erhöhen (wenn man jetzt mal von einer F124 ausgeht) und auch hier ist wieder die Frage, ist es wirklich zwingend notwendig, SM-3 (oder auch SM-6) nutzen zu können? Immerhin scheint die F124 mit ihrer Konfiguration auch als ziemlich brauchbar zu gelten  :? ... aber ja, an sich hat man mich von der SM-3 als überzeugt ^^
Zwingend notwendig sicher nicht, aber will man die Möglichkeit ballistische Flugkörper abzuwehren(was ja immer bedeutender wird) oder Landziele anzugreifen(Deutsche Marine nicht so, aber evtl. Export?) dann benötigt man das Strike.

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 14:17:15
Im Bezug auf die  Next Generation Missile, möglich, denk aber eher, das man beim BAAINBw eher auf die RBS15 sätzen würde. Zumal es ja absolut in den Stärnen steht, was aus diesem Projekt wird ... aber vergiss nicht, wir wollten den Kahn ja so oder so als MEKO-Design auslegen, was viele Bewaffnungsvarianten möglich macht  :wink:

Ja, war nur als Option mit in die Diskussion geworfen worden, da es wohl etwas Gewicht sparen würde und der Flugkörper durch stealth-Eigenschaften recht interessant klingt. Aber die RBS15 sind eh vorhanden, daher würden die wohl eher genommen werden.

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 14:17:15
Und um das auch anzusprächen ^^ ich persönlich würde mich freuen, wenn wir bei der Dimensionierung in der Drehe F125 bis Type 45 Daring Klasse landen. Gleiches gilt für das Gewicht. Meiner Meinung nach brauch man den Kahn ja nicht größer und schwerer machen, als zwingend notwendig  :wink:

Hm, zur Not könnte man noch die Arleigh-Burke-Klasse(IIA) als Tonnage-Obergrenze nehmen ;)  Diese hat ja schon vieles was hier auch besprochen wurde ... (fast zu) großzügiges VLS, Hangar für 2 Helikopter, Torpedos, 5" Geschütz, SZFK-Starter(zumindest vorbereitet zum Einbau), Schleppsonar(zumindest teilweise), .... aber auch eine sehr starke Mannschaft.... wäre ein relativ guter Ausgangspunkt für eine neue Entwicklung bzw. Hinweis was so möglich ist...

MP

ZitatDie Frage ist nicht "MU90-Torpedorohre oder ASROC" sondern "Helikopter mit MU90 oder ASROC". Verzichtet man auf ASROCs muss man UAW-Helis fast grundsätzlich mit Torpedo losschicken. Torpedorohre können zusätzlich verbaut werden, wenn noch Platz/Gewicht da ist(da die ja nicht so schwer sind, ist das relativ häufig der Fall). Außerdem zukünftig wohl noch als Torpedoabwehrwaffe benutzbar(MU90 als Anti-Torpedo-Torpedo)!

Ja, das war der Gedanke hinter meiner Auslegung ^^ NH-90 NFH + Topedorohre ... aber warum nutzt die Mehrheit keine VL-ASROC oder ASROC, trotz der offensichtlichen Vorteile?

ZitatZwingend notwendig sicher nicht, aber will man die Möglichkeit ballistische Flugkörper abzuwehren(was ja immer bedeutender wird) oder Landziele anzugreifen(Deutsche Marine nicht so, aber evtl. Export?) dann benötigt man das Strike.

Nun, mögliche Nötigkeit in Punkto Bundesmarine wär wohl die Möglichkeit ballistische Flugkörper abzuwehren.  Allerdings bleibt da die Frage, wie viel Platz man nun wirklich braucht  :?

ZitatHm, zur Not könnte man noch die Arleigh-Burke-Klasse(IIA) als Tonnage-Obergrenze nehmen ;)  Diese hat ja schon vieles was hier auch besprochen wurde ... (fast zu) großzügiges VLS, Hangar für 2 Helikopter, Torpedos, 5" Geschütz, SZFK-Starter(zumindest vorbereitet zum Einbau), Schleppsonar(zumindest teilweise), .... aber auch eine sehr starke Mannschaft.... wäre ein relativ guter Ausgangspunkt für eine neue Entwicklung bzw. Hinweis was so möglich ist...

Ich seh da eher die F125, Daring Klasse (auch wenn da noch massig Bewaffnung fehlt) und die Horizon Common New Generation Frigate als Basis, auf die man Schielen sollte  :O/Y ... Edit: Wobei die Horizon meinen Vorställungen am nächsten kömmt, was Größe, Gewicht und Leistungen angeht ...
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Tostan

Zitat von: MP am 15 Januar 2013, 16:04:01
... aber warum nutzt die Mehrheit keine VL-ASROC oder ASROC, trotz der offensichtlichen Vorteile?

Vermutung: Weil das ein Waffensystem ist, welches erst nach dem Kalten Krieg entstand, als die U-Boot-Gefahr als nicht mehr so akut eingeschätzt wurde? Ein konkurenzprodukt ist ja auch nicht soo erfolgreich wie erhofft: Italien nutzt z.B. das  Milas auf den De-la-Penne und FREMM. Das Milas wurde ursprünglich auch von Frankreich entwickelt, aber Frankreich ist dann nach ende des Kalten Krieges ausgestiegen. Blieb Italien als einziger Nutzer. In den USA wurde zur selben zeit die Entwicklung der UUM-125 Sea Lance eingestellt. (und die Entwicklung der RUM-139 erst in dem Zuge wieder aufgenommen!)
Es bestand also scheinbar zu der Zeit kaum Bedarf.

Den Vorgänger RUR-5 nutzten noch wesentlich mehr Staaten, Im Kalten Krieg gab es auch noch andere, ältere Systeme... Ikara(Australien), Malafon(Frankreich), und natürlich die Sowjetischen Typen(die im Unterschied zu den westlichen auch auf Überwasserschiffen aus Torpedorohren abgefeuert werden.)



Zitat
Nun, mögliche Nötigkeit in Punkto Bundesmarine wär wohl die Möglichkeit ballistische Flugkörper abzuwehren.  Allerdings bleibt da die Frage, wie viel Platz man nun wirklich braucht  :?

So viel mehr wird nicht gebraucht ... Grundfläche bleibt gleich, höhe +1m... Gewicht ist auch nicht soo unterschiedlich, mehr als die hälfte des Gewichtes sind eh Container+Flugkörper...   


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