Habsburg zur See

Begonnen von Urs Heßling, 02 April 2013, 23:33:38

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Urs Heßling

moin,

Zitat von: Big A am 03 April 2013, 21:44:09
DER Bibliothekar hatte Angst um den bestand in seiner Schatzkammer, so wie man darauf gestürzt hat.... Auch Kopierer und Scanner waren gefährdet
Der Mann sollte froh sein, daß man seine Schätze gewürdigt hat  :MZ:
Die US Marines hatten den Ruf, nach einer Landung die Bibliothek einfach anzuzünden ...  :ML: :MLL:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

harold

... hatten den Ruf, nach einer Landung die Bibliothek einfach anzuzünden ...
?-  und mit den verheizten Schriften die Hamams zu temperieren?
Das wäre, an sich, denn immerhin noch so was wie eine Kultur-Leistung ...
:MV:
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: harold am 04 April 2013, 00:33:35
Das wäre, an sich, denn immerhin noch so was wie eine Kultur-Leistung ...
... denn die Skala der Kulturleistungen hat auch einen negativen Bereich ...  :-D

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Peter K.

@ URS
... schöne Bilder!  top

@ KALLI
... nur leider war die Artilleriehalle wegen Umgestaltung geschlossen!

@ BIG A
... ich hätte mich damals liebend gerne in der "Schatzkammer" über Nacht einsperren lassen!  :-D
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Cord

Hallo Urs,

Danke für das Teilen der schönen Bilder aus einer vergangenen Epoche!

Gruß

Cord
In den Straßengräben auf dem Weg zum Ruhm, liegen die Überreste derjenigen, denen der Erfolg versagt blieb... (unbekannter Verfasser)

halina

Die K.u.K.- Kriegsmarine unterhielt eine beachtliche Schiffsflotte und war 1914 die sechsgrösste der Welt mit
den Hauptstützpunkten in Triest und Pola . Nach Kriegsende 1918 ging der grösste Teil der Flotte an die
Siegermächte , nur einige Patrouillenboote konnten auf der Donau verbleiben .

Als Ergänzung zu den schönen Aufnahmen von Urs einige Fotos der erwähnten Schiffe .       Gruss Halina

Bild # 1 "SMS NOVARA" war eine österreichische Fregatte die berühmt wurde aufgrund der Weltumsegelung
              von 1857-1859 und nahm auch an der Seeschlacht von Lissa 1866 teil . Die Indienststellung erfolgte
1851 und wurde auch mehrmals umgebaut , so ab 1862 mit einem Hilfsmotor . Die Verdrängung wurde mit ca.
2.170 t angegeben und die Länge mit ca.50 meter , 1898 abgewrackt .

Bild # 2 Die "SMS Kaiserin und Königin Maria Theresia" war ein Panzerkreuzer von ca. 5.100 t , eine Länge von
             ca. 110 meter und wurde im März 1895 in Dienst gestellt und 1920 verschrottet . Die Antriebsleistung
wurde mit ca. 9.000 PSi angegeben bei ca. 19 Kn Fahrt , die SA mit 2x 24 cm , Besatzung ca. 475 Mann .

Bild # 3 "SMS VIRIBUS UNITIS" ein Schlachtschiff der Tegetthoff-Klasse , Indienststellung Oktober 1912 mit
              einer Verdrängung von ca. 22.000 t , Länge ca. 160 meter und einer Turbinenleistung von ca. 25.000
             PS mit erreichbarem Speed von ca.20 Kn , die SA hatte 12 x 30,5 cm Geschütze und die Besatzungs -
Stärke war mit ca. 1000 Mann angegeben , am 1.11.1918 mit Torpedo-Sprengsätzen versenkt .

Bild # 4 "SMS TATRA" war das Typschiff der gleichnamigen Torpedo-Bootszerstörer mit einer Baureihe von  6
               Einheiten . Die Verdrängung war mit ca.1.050 t angegeben , die Länge mit ca,84 meter und die
Turbinenleistung mit ca. 20.000 PS und ein Speed von ca. 33 Kn , Besatzungsstärke ca. 100 Seeleute .

Bild # 5 Die "SMS HELGOLAND" , zu Ehren des siegreichen Seegefechtes vor Helgoland unter Führung des
             Kapitäns v. Tegetthoff benannter kleiner Kreuzer . Indienststellung  August 1914 , Verdrängung ca.
3.400 t , Länge ca.130 meter und eine Antriebsleistung von ca.29.000 PS , womit eine Gescwindigkeit von ca.
29 Kn erreicht wurde . Hauptbewaffnung 9 x 10 cm - Geschütze , ca. 320 Mann Besatzung, 1934 verschrottet .

Bild # 6 das schöne Wappen der K.u. K. - Kriegsmarine von 1915 - 1918
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Peter K.

Triest war kein Marinestützpunkt!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

halina

Moin , wo war denn die ganze Flotte stationiert , ausser Pola ???                                           Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

harold

Günther - !
Wikipedia, dein Leibgericht  - !!
=> http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Marine - !!
Lesen - !!
Verstehen - ??
(wenn nix verstehen, drück ich Dir aufs Aug', dass Hamburg ein deutscher Kriegshafen gewesen sein muss, weils ein Foto mit GS und dem Michel im Hintergrund gibt)
:MV:
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Asahi.3

Pola war mit Abstand der wichtigste Marinestützpunkt Österreichs, Triest der wichtigste Handelshafen. (Triest war von 1382 bis 1918 bei Österreich, mit nur unbedeutenden Unterbrechungen.)

Von einer österreichischen Marine kann man ernsthaft erst ab der Zeit der Napoleonischen Kriege sprechen (1797 Friede von Campoformio), als Venedig mit seiner Marine zu Österreich kam und Venedig war auch der Stützpunkt dieser Marine. Bei der Revolution 1848 zeigte sich aber, dass das eigentlich eine italienische Marine mit österreichischer Flagge war (verständlicherweise). Die durchwegs italienischen Besatzungen und die Soldaten im Marinearsenal in Venedig schlugen sich bei Beginn des Aufstandes sofort auf die italienische Seite. Kapitän Marinovich, der Kommandant des Arsenals, wurde vom Mob ermordet, wenige Offiziere und Mannschaften blieben loyal. Der Kern von Österreichs Seemacht implodierte in seinem maritimen Hauptquartier Venedig. Erst danach begannen in der österreichischen Marine sehr umfassende Reformen mit dem klaren Hauptziel, den italienischen Einfluss in der Marine zurückzudrängen und eine österreichische Marine aus allen Teilen der Monarchie (mit Deutsch als Kommandosprache) zu schaffen (davor war es das nur auf dem Papier). Es wurden auch viele Norddeutsche (u.a. nach dem Ende der Reichsflotte 1852) und Skandinavier aufgenommen.

Das sollte hier alles aber keineswegs missverstanden werden, es war nicht das Italienische an sich das Problem, es ging einfach um den Aufbau einer loyalen Marine, die Österreichs Interessen gerade in und gegen Italien verteidigen würde. Es konnte eigentlich niemand von den Italienern erwarten, dass sie sich mit großem Eifer gegen die italienische Einigung engagierten, die aber in der Praxis den Rauswurf Österreichs aus Italien bedeutete. Natürlich blieben weiterhin auch Italiener (meist aus Dalmatien) in der Marine, bis 1918, und Italienisch blieb eine wichtige Sprache in der Realität dieser Marine; es ging nach 1848 aber vorrangig um die Zurückdrängung des bisher absolut dominierenden italienischen Elementes. Dabei muss bedacht werden, dass Österreich nicht nur Anteil an der heute italienischen Küste hatte, sondern auch die lange dalmatische Küste österreichisch war (die heute kroatisch ist). Aber die dortigen Küstenstädte waren damals von der Bevölkerung und Sprache her auch italienisch geprägt.

Kurzum: Venedig war nach der 1848-Revolution nicht länger als Marinestützpunkt für Österreich geeignet. Ein kleines italienisches Fischer-Städtchen an der Südspitze von Istrien wurde als neuer Marinestützpunkt ausgewählt, Pola (kroatischer Name Pula). Es hatte um die Mitte des 19. Jahrhundert nur ca. 1000 Einwohner. Hier wurde nun ein neuer Kriegshafen ausgebaut, ein Marinearsenal mit Werftanlagen geschaffen, sowie Ausbildungseinrichtungen gegründet. Pola wurde zur österreichischen Marinestadt schlechthin. 1885 hatte Pola bereits eine Bevölkerung von 20.000 und bei Kriegsausbruch 1914 hatte es über 70.000 Einwohner aus allen Teilen der Monarchie und war voll und ganz von der Kriegsmarine geprägt, vergleichbar etwa mit Wilhelmshaven in Deutschland (bis Mitte des 19. Jahrhunderts war das auch nur ein landwirtschaftlich genutztes Küstengebiet).

Es gab bis 1918 einen Reihe weiterer Stützpunkte, aber keiner hatte für die k.(u.)k. Marine auch nur annähernd die Bedeutung von Pola.

Es gibt zur k.(u.)k. Marine eine ausgezeichnete Homepage, viel werden sie ohnehin kennen:

http://www.kuk-kriegsmarine.at/

Übrigens: in der Tat, Urs, sehr schöne Bilder! Schön auch, dass Du wieder das Thema österreichische Marinegeschichte aufgegriffen hast.

In diesem Zusammenhang eine Frage: Warum gibt es eigentlich in diesem deutschsprachigen Forum zur Marinegeschichte keine eigene Untergruppe zur österreichisch-ungarischen Marine? Es gibt ja zumindest regelmäßig Beiträge dazu und nun sogar eine Untergruppe chinesische Marine.

Liebe Grüße aus Manila,
Asahi.3

Baunummer 509

Zitat von: harold am 07 April 2013, 00:52:26
Günther - !
Wikipedia, dein Leibgericht  - !!
=> http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Marine - !!
Lesen - !!
Verstehen - ??
(wenn nix verstehen, drück ich Dir aufs Aug', dass Hamburg ein deutscher Kriegshafen gewesen sein muss, weils ein Foto mit GS und dem Michel im Hintergrund gibt)
:MV:

Schlechtes Wochenende gehabt, oder was?

halina

Moin , in dem von Asahi erwähnten Link sind die Kriegshäfen der Monarchie aufgeführt , darunter auch der Hafen Triest , sehr
interessant auch die Darstellung des Arsenalsgeländes im Technischen Museum Wien , ich denke dass man wohl doch von
einem Marinestützpunkt ausgehen kann ,zumal hier auch bedeutende Kriegsschiffe gebaut wurden .
                                                                                                                                                                     Grüsse Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

t-geronimo

Zitat von: Asahi.3 am 07 April 2013, 11:39:07
In diesem Zusammenhang eine Frage: Warum gibt es eigentlich in diesem deutschsprachigen Forum zur Marinegeschichte keine eigene Untergruppe zur österreichisch-ungarischen Marine? Es gibt ja zumindest regelmäßig Beiträge dazu und nun sogar eine Untergruppe chinesische Marine.

Eigentlich eine sehr gute Frage, die ich leider nicht beantworten kann... :|

Wir können gerne eines einrichten. Dann würde ich nur gern die KuK-Moderatoren fragen und bitten, ob sie ein wenig in den bisherigen Themen stöbern und die zutreffenden verschieben möchten?
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Peter K.

ZitatMoin, in dem von Asahi erwähnten Link sind die Kriegshäfen der Monarchie aufgeführt, darunter auch der Hafen Triest.

... wobei man die dortige Überschrift nicht überbewerten sollte!

Tatsache ist jedenfalls, dass es bei Kriegsausbruch 1914 nur den Zentralkriegshafen Pola und den Kriegshafen Castelnuovo (Bocche di Cattaro) gab.

ASAHI hat bereits die überragende Bedeutung von Pola dargestellt und Triest hatte eine ähnliche Bedeutung für die Handelsmarine wie Pola für die Kriegsmarine. Daneben war Triest von eminenter strategischer Bedeutung, denn bei einem Verlust der Stadt wäre ganz Istrien und damit auch Pola nicht zu halten gewesen - Stichwort Isonzoschlachten! Natürlich war Triest auch ein bedeutender Werftstandort, andererseits gab es dort trotz gegenteiliger Planungen bei Kriegsausbruch nicht die geringsten Verteidigungsanlagen und keine Stationierung von Kriegsschiffen vor dem Kriegseintritt Italiens!
Nein, Triest war kein Marinestützpunkt, ebensowenig wie Fiume, das als zweitwichtigster Handelhafen der Monarchie Triest mit großem Abstand in der Bedeutung folgte.
Die Marine hätte gerne einen Kriegshafen in Dalmatien eingerichtet, aber der Ausbau von Spalato bzw. Sebenico scheiterte am Geldmangel, ebenso wie jener im exponierten Ragusa.

Literaturtipp:
Erwin Anton Grestenberger
Festung Pola - Die Verteidigungsanlagen des k.(u.)k. Hauptkriegshafens 1823-1918
ISBN 3-7083-0123-4


ZitatDann würde ich nur gern die KuK-Moderatoren fragen und bitten, ob sie ein wenig in den bisherigen Themen stöbern und die zutreffenden verschieben möchten?

... da muss ich im Moment passen - ich habe kommenden Mittwoch OP-Termin!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

harold

@Sebastian:
Schlechtes Wochenende gehabt, oder was?
Nöh.
Aber schon wieder mal Nonsense-Füllfunk mit völlig beliebig aus dem Internet gezupften Fotos angespeckt lesen dürfen.
Ist eben nicht grad meine Sonntags-Speise, sondern eher "Seperatoren-Fleisch".
@Peter:
alles Gute!
@T-G:
... bin ab Mittwoch oder Donnerstag wieder für 10 Tage weg, in Süditalien.
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

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