Wilfried bei der Bundesmarine - wie alles begann ..

Begonnen von Wilfried, 17 Juni 2006, 19:21:24

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Captain Hans

auch ich würde mich sehr freuen eure Geschichten und Erlebnisse hier zu erfahren.
Für mich als Handelsmarine Seemann ist es immer interessant wie es bei der Marine
war und ist.

Freue mich auf eure Berichte

viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Blauer Peter

Hallo zusammen!
Ich sollte 1971 nach Brake,wurde aber aus beruflichen Gründen ein Jahr zurückgestellt.Im Januar 1972 ging es dann los,allerdings jetzt MVS List auf Sylt,als 62er.Weil ich keine Dosen öffnen wollte habe ich mich sofort auf 4 Jahre verpflichtet,als 76er.Grundausbildung auf Sylt war wie Wanderurlaub.Geschossen haben mit G3 mit Einstecklauf im Kleinkaliberschiesstand,alles andere war wegen Naturschutz untersagt. n ur eben Marschieren und Formaldienst.Anschliessend sofort Gastenleergang in Neustadt,dann F1 und Maatenlehrgang in Plön.Danach ,ich glaube das hiess "Bewährung in der Truppe";MAR in Kappeln.Den Rest in Eckernförde auf der Wilhelmshöhe bei den Funkern.
Zwischendurch noch Flugabwehrlehrgang in Putlos,Methodik der Ausbilder in Plön.

Nickname Blauer Peter:Kennt noch jemand die Kneipe vor der MVS?

P.S. Bei "Mutti"wars am schönsten.

Big A

Yo, die Kneipe kenne ich gut war 1985 für 4 Wochen, dann 87 für 7 Monate auf Lehrgang dort und 89-94 an der MVS als HSL und Chef.
Bei Mutti war's wirklich toll, ihr Schwiegersohn war dann Bezirksleiter der StOV in List. Aber die Kneipe gibt's schon lange nicht mehr :cry:

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Pillendreher

Aber sicher, bei Mutti war immer was los.
Das wussten auch die Mädels vom Klappholttal.
Ich selbst war zwar in der Außenstelle der MVS in Westerland auf Lehrgang, bin aber auch öfters in List gewesen.
Werde mal unter" Pillendreher bei der Bundesmarine " einen Bericht abgeben.
Motto könnte werden: Sommer, Sonne, Bart und Haarerlass, Inselkoller, Herbst und Winterstürme.

Gruß Pillendreher

Wilfried

Zitat von: Pillendreher am 04 Februar 2011, 18:32:31

Werde mal unter" Pillendreher bei der Bundesmarine " einen Bericht abgeben.
Motto könnte werden: Sommer, Sonne, Bart und Haarerlass, Inselkoller, Herbst und Winterstürme.

Gruß Pillendreher

... aber bitte doch! Gerne! Wann?

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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Helge_Nielsen

Zitat von: Wilfried am 06 August 2006, 23:22:30
Dann die Frage: "Sonnenbrille?" Auch nach mehr als 30 Jahren kann ich mich nicht mehr daran erinnern, solch' eine Brille je empfangen zu haben. Aber sei es darum. Es war ein Brillengestell aus gehärteter Baumwolle mit 2 Einsätzen aus braunem Kunststoff. Wozu es gut sein sollte, ich weiß es bis heute nicht. Jedenfalls hatte ich diesen Gegenstand nicht in meinem Seesack und - wie schon oben beschrieben - Verlustmeldung.
Bei der Sonnenbrille hatte ich leider keine Chance. Und so wurden mir wieder einige Märker von meinem Sold abgezogen.
Bezahlen? Wieso? Das Teil kostete doch keine 10 DM! Und alles was unter diesen Betrag fiel, mußte nicht bezahlt werden. Aber, das weiß man in der Dienststellung noch nicht!!! ;)
Die Sonnenbrille war als Einsatz zur ABC-Maske gedacht. Von wegen Atom-Blitz oder ähnlich.
Gruß
Helge
(Btsm. d.R. -63-)
Vorsicht ist keine Feigheit - Leichtsinn ist kein Mut

Helge_Nielsen

Ich habe jetzt alle Beiträge gelesen und mich an vieles erinnert, welches gleich oder ähnlich abgelaufen ist.
Wenn ich auch "nur" beim 6./MAusBtl 3 in Glückstadt meine 3 Monate Grundausbildung von Oktober bis Dezember 1972
absolviert habe, um anschließend zur 4./MVS nach List/Sylt zu fahren. Der Beginn meiner 12jährigen Marinezeit.
Oftmals geflucht, gebibbert auf Wache z.B. im Wachhäuschen vor dem Tor zur Schwimm- und Sporthalle in List,
weil gegenüber dem Wachhäuschen eine große Uhr (wie in Bahnhöfen üblich) hing. Und dann ist die Wachzeit sehr lang,
wenn Du auch alle Dienstgrade bitten kannst, sich auszuweisen...

zum Bild: nach 6 Wochen Grundausbildung nur noch 85 kg auf 2m.
Vorsicht ist keine Feigheit - Leichtsinn ist kein Mut

Chief tank

ZitatOftmals geflucht, gebibbert auf Wache z.B. im Wachhäuschen vor dem Tor zur Schwimm- und Sporthalle in List,
weil gegenüber dem Wachhäuschen eine große Uhr (wie in Bahnhöfen üblich) hing. Und dann ist die Wachzeit sehr lang,
wenn Du auch alle Dienstgrade bitten kannst, sich auszuweisen...

Moin Helge,
das kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich habe damals in Bremerhaven oft genug die MOS bewachen müssen. Dann stand man nachts als Torposten in zweiter Geige blau mit G3 auf dem Rücken, der Trageriemen schubberte den rauhen Stoff langsam in die Schulter und nach gefühlten zwei Stunden stellte man mit Entsetzen fest, dass erst eine halbe Stunde vergangen war. :-P Zum Ende meiner Zeit an der MOS habe ich immer zugesehen, dass ich als Streifenposten eingeteilt wurde, da hatte man wenigstens etwas Bewegung.
Gruß
Uwe

Helge_Nielsen

Auf der MVS (übrigens war ich 3mal da: Gastenlehrgang, F1 und F2 immer im Winter), gab es 3 Wachbereiche: Hauptwache, die zum Schwimmbad,
und 3 Streifenbereiche:
- um die Kaserne (von außen)
- zum Kfz-Bereich am Hafen
- zum O-Heim auf Holzbohlenwegen durch die Dünen.
Als ich auf dem F2 da war, lief die Streife nur noch innerhalb des Kasernenzaunes um die selbige.
Was da vorgefallen war, weiß ich nicht.

Vorsicht ist keine Feigheit - Leichtsinn ist kein Mut

Matrose 08-15

Hallo Wilfried,

vielen Dank für Deine imposanten Beträge Brake betreffend. :MG:
Ich selber war dort in der Zeit vom 1. April bis 19. April 1970, 6. Kompanie, 4. Zug. Zugführer war meines Erachtens Obermaat Glaser und / oder Obermaat Grah. Beides waren sehr gute Ausbilder. Nach der Grunsausbildung sollte ich dann im Gastenlehrgang zum Radaler ausgebildet werden (kann es sein das es die Fachgruppe 37 oder 47 war? Vielleicht weiß das noch jemand). :roll:
Wir lagen zu 13 Mann auf einer Bude, 6 Doppelbetten und 1 Einzelbett (der Kamerad kam aus Augsburg). Er meinete dann, man könne doch aus einem Doppelbett auch ein 3-er Bett machen, wobei wir ihm natürlich halfen. Beim Bettenbauen meinte er nur die beiden Fronten machen zu müssen, was dann dazu führte, dass während unseres Frühstücks gleich alle 3 Betten bein der Kontrolle durchfielen. Dieses führte unweigerlich zu Verdruss der anderen beiden Kameraden. Es wurde beschlossen, dass das 3-er Bett bleiben könne, jedoch unter strengster Aufsicht der beiden unteren Betteninhaber. Diese kontrollierten immer das oberste Bett, bevor es zum Frühstück ging.
Einen Maskenball - auch Flagge Luzie genannt - habe ich mitmachen dürfen. Dieses geschah mitten in der Nacht. Wir mußten im Schlafanzug antreten und nach wenigen Minuten - ich meine es waren 10 gewesen -wieder in Nato-Oliv antreten. Unser Augsburger Kamerad, der seinen Mund nicht halten konnte, fragte, ob er auch früher kommen dürfe. Was dann geschah kann sich jeder selber ausmalen.
Ich erinnere mich noch an die Kaiserhalle, in der der Bär am Wochenende tobte. Die ganze Lokalität voller Mariner und plötzlich tauchten "Grauröcke" aus Varel auf. Es wurde eine wüste Klopperei, bei der einige ganz schön blutige Nasen davon trugen. Und wie im richigen Leben auch tauchte plötzlich die Militärpolizei auf. Auf die Frage, wer amgefangen hätte, kam lapidar: keiner, das ergab sich so.
Es war eine sehr kurze, aber schöne und sehr intressante Zeit, in der ich in den Marineallteig eintauchen durfete. Es war immer mein Traum gewesen auf ein Schiff zu kommen aber der blieb mir jedoch wegen gesundheitlicher Probleme versagt.
Vielleicht ist noch jemand aus der Zeit, der sich an mich erinnert (Udo Lange).
Es wäre schön, von anderen auch noch etwas zu hören.

Liebe Grüße


smutje505

Hallo Udo ..interessanter Beitrag...Maskenball-Flagge Lucie---Landgang am Wochenende Lokalität Zinnowitz oder Koserow mit Fliegern Klopperei..wie bei uns in den 60gern
   
    Ahoi Hartmut

Trimmer

Hallo Hartmut - seit Ihr nicht auch in die "Ella " in Karlshagen gegangen  ? Da steht heute noch "mein Motorrad "  :/BE:

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Stm

Hallo wilfried
  Wie sich die Bilder gleichen, deine Erlebnisse in der Bundesmarine und meine.in der Volksmarine
Ich habe von jungen Marinesoldaten (jetzt marine) ein ganz anders Bild Der Bundesmarine erhalten und dachte das war immer eine Na ja , Ich schreibe es nicht .
Jedenfalls war dein Lebensbericht für mich sehr ,sehr interessant .
Man wird Alt und lernt immer dazu  :-D
Horst-Dieter

DF3GF

Moin moin liebe Oste-Freunde,

ich bin gestern durch Zufall auf dieses Forum gestossen und habe mit grossem Interesse die Ausführungen von Wilfried gelesen. Ich bin der Siegfried aus Freiburg, den Wilfried in seinem Beitrag vom  25. Juni 2006 im selben Thread genannt hat. Ich war mit Wilfried vom Anfang unserer 18monatigen Wehrzeit, von Oktober 1969 bis März 1971 (Brake/Bremerhaven/ Marienleuchte auf Fehmarn und Bordeinsatz auf der Oste) durch dick und dünn gegangen. Vieles was er in seinem Bericht aufführt hatte ich vergessen, hauptsächlich die Namen unserer Vorgesetzten. Vielen Dank Wilfried, dass Du das alles nochmal aufbereitet und meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen hast. Bei Gelegenheit kann ich auch noch das eine oder andere Bild einstellen.

Wilfried, vielleicht können wir bei Gelegenheit mal miteinander telefonieren.

Mit den besten Grüßen

Siegfried

Kettenhund

Hallo DF3GF,

wie schön, dass sich auf diesem Wege alte Kameradschaften wieder beleben lassen. So fügt sich doch Eins zum Anderen. Willkommen an Bord und viele Grüße DF3GF,
Carsten  :MG:
veritatis iter age et honeste vive

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