RK-Träger Walter Gerhold (K-Flottille 361) verstorben.

Begonnen von Rheinmetall, 04 Oktober 2013, 14:28:51

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smutje505


Hallo ich hatte doch versprochen einen noch Lebenden Einmanntorpetofahrer aufzusuchen.(Beitrag #102)
Es ist Fritz Keltsch und wohnt nicht weit von meinem Wohnort.Er ist mit seinen 90 Jahren noch ganz schön mobil.In einem Gespräch wurde mir folgendes erzählt.
Fritz wurde 1944 mit 18 Jahren zur Marine eingezogen.Die Grundausbildung absolvierte er in Arsweiler(Elsass Lothringen nach der Besetzung 1940 der Wehrkreis XII)in Feldgrau,die Marineuniform war im Seeack.Nach der 1´/4 jährlichen Grundausbildung ging es nach List(Sylt)von hier aus die Aufteilung.Fritz war bzw.ist vom Beruf Bäcker und so wurde er zum Kochlehrgang nach Wilhelmshaven versetzt.Hier wollte er nach einigen Wochen genervt durch die ständigen Bombenangriffe und Fliegeralarm unbedingt wieder weg.Er meldete sich mit noch einen Kameraden zum K-Verband(Kleinkampfmittel)-ich will auch ,,Neger" werden sagte er.Nach einen Gespräch mit einen ,,Seeleverkäufer"wie sie den Vorgesetzten nannten ging es nach Lübeck und hier nahm er an den Übungen im Einmanntorpeto teil.Geübt wurde auf der Trave,wenn es auf die Ostsee ging waren wir fast ständig unter Wasser durch die Wellen.Auch das aussteigen mußte geübt werden ich dachte ich ersaufe.Er erinnerte sich auch an die ,,Blaukoppel" beim Landgang.Nach einigen Wochen ging es nach Thüringen(Saalburg)hier wurde entschieden tauglich oder nichttauglich.Saalburg war übrigens eine Nebenstation der TAM(Torpetoarsenal Rudolstadt hier wurden die Einmanntorpeto's gebaut)) und hier entschied man für den Fronteinsatz.In dem geheimen Ort wurde Sitzprobe im Einmanntorpeto von 6 Std. mit Atmungsgerät durchgeführt.Anschließend ging es in ein Becken mit Salzwasser(ähnlich Nordseewasser),beim Einsteigen kippte sein Torpeto immer nach vorn auch wenn es mit Blei achtern stabilisiert wurde.Sein Übergewicht rettete ihn bestimmt das Leben,denn er war Untauglich und kam nicht zum Einsatz.Von den 60 Kameraden die zum Einsatz kamen überlebten 16 Kameraden.
Im Jahre 1993 hatte er erfahren das sich die noch Lebenden aus dem Verband (Taucher,Torpetofahrer und Sprengbootfahrer)sich in Eckernförde treffen.Von seiner Truppe leben heute noch incl.Fritz  3 Kameraden.
Hier einige Bilder die er mir zur Verfügung zum Zeigen überließ.

smutje505

Teil 2
Wer weis wo sich das Offiziersheim Marienburg befindet?Fritz hatte es vergessen.Der Bootsmann war der jüngste Bootsmann,er erhielt das Deutsche Kreuz in Gold.(4 von rechts)

bettika61

Hallo,
Vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag mit einem noch lebenden Zeitzeugen :MG:
Die unteren Bilder sind in Eckernförde im Marinestützpunkt entstanden.
Dort ist auch das O-Heim "Haus Marienburg"
http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/belastungsgrenze-deutlich-ueberschritten-id12434881.html

Die Übungen in Saalburg fanden  im Tauchbecken des Marmorwerk am Bleiloch-Stausee statt.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,20693.msg282386.html#msg282386
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

smutje505


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