1910 Kleiner geschützter Kreuzer 'Uruguay'

Begonnen von NFK, 23 November 2013, 02:17:17

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NFK

Ein Thema für Interessierte an 100 Jahre alter Marinetechnik und Modellbauer.

In der Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure (VDI-Zeitschrift), Band 55, 1911, findet sich im ersten und zweiten Heft ein Beitrag über den Bau des kleinen geschützten Kreuzer 'Uruguay', erbaut von der Stettiner Maschinenbau-A.-G. Vulcan, für das gleichnamige Land.

Dieser mit zwei Fotos und vielen technischen Zeichnungen versehene Bericht über den 1910 abgelieferten Kreuzer gibt einen repäsentativen Einblick in die Technik jener Tage.

Die zugehörige Bildtafel 1 zeigt einen Längsschnitt und vier Grundrisse (Stauungsplan, Oberer Ansicht, Oberdeck und Zwischendeck) des Schiffes. 

In Bildtafel 2 sind die Hauptmaschinen im Maßstab 1:25 dargestellt.

Die beigefügten Bilder zeigen ein Foto des Kreuzers, die Tafel 1 und eine Zeichnung der Spillanlage.

Wer den Artikel mit den Tafeln möchte, möge sich per PN melden und mir seine E-Mail-Adresse mitteilen.

Gruß

Norbert






Wissen ist das einzige Gut, was sich vermehrt, wenn man es teilt.

kalli

Soweit ich das beurteilen kann, wird die Erinnerung an den Kreuzer Uruguay immer noch hoch gehalten, insbesondere auch aufgrund seiner "Zeugenschaft" beim Gefecht der Graf Spee.

Hier Fotos aus dem Marinemuseum Montevideo, das ich 2005 besuchte.


Urs Heßling

moin,
interessanter Beitrag  top :MG:
Zitat von: NFK am 23 November 2013, 02:17:17
Dieser mit zwei Fotos und vielen technischen Zeichnungen versehene Bericht über den 1910 abgelieferten Kreuzer gibt einen repäsentativen Einblick in die Technik jener Tage.
Hier ist, denke ich hinzuzufügen, daß die im Weyer von 1914 als "Torpedokreuzer" bezeichnete "Uruguay" mit einer Bewaffnung von 2-12 cm und 4-7,5 cm-Geschützen, einer Verdrängung von 1150 ts, Expansionsmaschinen und einer Geschwindigkeit von 23 kn im Jahre 1910 nicht mehr "state of the art" eines Kleinen Kreuzers war.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Leutnant Werner

Torpedokreuzer, Urs,

waren eine Schiffsklasse für sich und stellten eine Mischform zwischen dem kleinen geschützten Kreuzer und dem Torpedokanonenboot dar. Die kaiserliche Marine selbst hatte mit die ersten gebaut, in den 1880er Jahren, hier hießen sie anfangs "Aviso".

Die URUGUAY war mit 23 Knoten sicherlich schneller als ein Großteil der geschützten Kreuzer, welche bei Kriegsausbruch in Dienst standen.

Mit den zwei Zwölfzentimetern standen auf ihr Kanonen, die vermutlich wirkungsvoller waren als die 10,5 cm-Kanonen zeitgenössischer deutscher Kreuzer.

Peter K.

Zitatzwei Zwölfzentimetern
... die von Skoda kamen!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Matthias Strauß

Hier eine kleine Story dazu:

,,Unser Schiff legte nachmittags von der Pier ab, auf der sich eine Menge Deutscher zum Abschied eingefunden hatten. Am nächsten Morgen legten wir in Montevideo an. Neue Passagiere nach Europa erklommen den Dampfer. Noch vor dem Frühstück meldete sich ein uruguayischer Fregattenkapitän bei mir und bat mich in ein vor dem Schiffe auf der Pier haltendes Auto. Ja, warum nicht. Es war ein kurzer Weg zum Jefe de la Armada dieses kleinen südamerikanischen Landes. Ein Staat, der die Beziehungen zum Deutschen Reich noch nicht wieder aufgenommen hatte, die während des Krieges abgebrochen waren. Aber ich wusste ja um die Zusammenhänge. Der Jefe de la Armada war der ehemals kaiserlich deutsche Kapitänleutnant Ruete, der wegen irgendeiner dummen Geschichte den Abschied hatte nehmen müssen. Ihn zog es zu seinen Verwandten nach Uruguay und reorganisierte hier die bescheidene Armada. Ruete begrüßte mich herzlich und übernahm dann selbst das Steuer seines Wagens, um mir die schöne Stadt mit dem weltberühmten Badestrand höchstpersönlich zu zeigen. Punkt 10.00 Uhr waren wir wieder an Bord des holländischen Dapfers ,,GELRIA", der uns in die Heimat zurückbringen sollte. Ich freute mich, dass ich meinen Dank für die wunderschöne Fahrt wenigsten dadurch zum Ausdruck bringen konnte, dass ich Ruete, der mich bat, ihm Dienstvorschriften der Kaiserlichen Marine zu überlassen, wenigstens den ,,Fielitz" (Kommentar zur Disziplinarstrafordnung) gab. Er erzählte übrigens sehr interessant, dass er mit seinem Flaggschiff, dem Kreuzer ,,Uruguay" während des Krieges verschiedentlich die Engländer durch fingierte Funksprüche, die so klangen, als ob sie von S.M.S. ,,Dresden" kämen, an der Nase herumgeführt habe."

Jack

Leutnant Werner

@5, Jack => Danke für die Story
@4, Stockerau-Peter....wie hätte es auch anders sein können :-D

Schaarhörn

Hallo,

hier gibt es ein Papiermodell-Bausatz der URUGUAY inkl. Daten zum Schiff und einigen paar Fotos:

http://urumodel.galeon.com/papel/crucero.html

SCHAARHÖRN


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