Atom-Uboot-Entsorgung

Begonnen von bettika61, 11 Juni 2014, 23:13:50

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hillus

Hallo Beate,

ich versuche es einmal, obwohl zur Thematik wenig erscheint!
1. K-27 Projekt 645
Die Bergung von K-27 wurde 2013 mit in die Planung der nächsten Jahre aufgenommen. Dazu sollte eine Expertenkommission gebildet werden, um den Zustand und die Lage des Bootes auf dem Meeresgrund zu untersuchen. Beim Vorliegen des Berichtes sollte dann das Programm zur Bergung des Atom-U-Bootes erarbeitet werden.
Aber: Es liegt wohl noch kein Bericht der Expertenkommission vor!!

2. K-159 Projekt 627
Hierzu liegt mir keine Information hinsichtlich einer Bergung vor. Für Hinweise bin ich dankbar!

3. K-278 KOMSOMOLETS Projekt 685
Es ist bisher von russischer Seite nicht geplant, das Atom-U-Boot zu bergen. Zum einen liegt es in knapp 1900 Meter Tiefe, was eine Bergung in die Milliardennähe bringt, und der derzeitige Schutzmantel erfüllt noch seinen Zweck.
Es war einmal geplant, das Boot mit einem Betonmantel aus Spezialbeton zu umgeben, aber da hat man auch nichts mehr gehört. (Zumindest ich nicht :?)

Bis denne!

Jochen

Albatros

Zitat von: hillus am 14 Juni 2014, 13:53:35

2. K-159 Projekt 627
Hierzu liegt mir keine Information hinsichtlich einer Bergung vor. Für Hinweise bin ich dankbar!


Hallo Jochen,

da scheint sich nicht wirklich etwas zu bewegen......http://navalmatters.wordpress.com/tag/%D0%B3%D1%80%D0%B5%D0%BC%D0%B8%D1%85%D0%B0/  obwohl das Boot in einem für beide Seiten (Norwegn/Russland) wichtigen Fanggebiet liegt.

:MG:

Manfred

Albatros

Zu K-159 gibt es etwas neues.

Norwegen und Russland starteten eine gemeinsame Expedition, um mehr über den Zustand von K-159 zu erfahren. Es gibt Gerüchte das von russischer Seite Radioaktivität am Wrack  gemessen wurde.

http://barentsobserver.com/en/nature/2014/06/norway-and-russia-study-sunken-nuclear-sub-23-06

:MG:

Manfred

Albatros

Zitat von: Albatros am 30 Juni 2014, 18:36:58
Zu K-159 gibt es etwas neues.

Norwegen und Russland starteten eine gemeinsame Expedition, um mehr über den Zustand von K-159 zu erfahren. Es gibt Gerüchte das von russischer Seite Radioaktivität am Wrack  gemessen wurde.

http://barentsobserver.com/en/nature/2014/06/norway-and-russia-study-sunken-nuclear-sub-23-06

:MG:

Manfred


Hier noch ein weiteres Foto der K-159 kurz vor ihrem Untergang.
http://img.yle.fi/uutiset/lappi/article7329542.ece/ALTERNATES/w960/k159_1.jpg

Ein Karte die zeigt wo K-159 liegt
http://img.yle.fi/uutiset/lappi/article7328918.ece/ALTERNATES/w960/30.6+k159+ydinsukellusveneen+hylky+kartta

:MG:

Manfred

Kaschube_29

Moin Moin,

in diesen Tagen wurde eine Meldung über den Abschluß der Verwertung des schnellsten Atom-U-Bootes der Welt, eines Atom-U-Bootes des Projekts 661 (NATO: "Papa"-Klasse); hier kommt die Meldung:

Quelle tass.ru vom Donnerstag, den 02.April 2015 (13.15):

In Sewerodwinsk wurde das schnellste Atom-U-Boot in der Geschichte der Unterwasserflotte verwertet

Archangelsk , 2.April – TASS-Korrespondent Wladimir Anufrijew (Bладимир Ануфриев). Das Schiffsinstandsetzungszentrum ,,Zvezdochka" (,,TsS «Zvezdochka»" = ,,Tsentr sudoremonta «Zvezdochka»" [,,ЦС «Звездочка»" = ,,Центр судоремонта «Звездочка»"]) in Sewerodwinsk hat die Verwertung des schnellsten Atomunterseebootes in der Geschichte der Unterwasserflotte ,,K-222" abgeschlossen, das den Beinamen ,,Goldener Fisch" (,,Zolotaya rybka" [,,Золотая рыбка"]) erhalten hatte. Diese wurde dem TASS-Korrespondenten im Pressedienst der Werft mitgeteilt.

,,In den letzten Märztagen haben unsere Spezialisten die einzigartige Operation zur Entladung des abgearbeiteten Kernbrennstoffs (OYaT = otrabotannoye yadernoye toplivo [OЯТ = oтработанное ядерное топливо]) und der Hermetisierung der Reaktoren des Atomunterseebootes abtgeschlossen", wurde im Pressedienst mitgeteilt. ,,In der bevorstehenden Navigationsperiode wird der beim Verschrotten des Atomunterseebootes übrig gebliebene Drei-Abteilungs-Block (bestehend aus der Reaktorabteilung und zwei angrenzenden Abteilungen – Anmerkung der TASS) in die Sajda-Bucht (Sayda-guba [Caйда-губа]) auf der Kola-Halbinsel verbracht, wo die Reaktorabteilung an Land gebracht wird und in den Langzeitlagerplatz überführt wird."

Zuvor hatte ,,Zvezdochka" die Ausschreibung gewonnen und einen Vertrag mit ,,Rosatom" zur Verwertung von ,,K-222" abgeschlossen; das war das erste einheimische Unterseeboot, dessen Rumpf aus Titanlegierungen hergestellt wurde. Die Arbeiten zu seiner Verwertung begannen im Jahre 2010.

Wie bei ,,Zvezdochka" erklärt wurde, war das Entladen des abgearbeiteten Kernbrennstoffs der schwierigste Teil des Projekts. ,,Die konstruktiven Besonderheiten der Reaktoren der «K-222» gestatteten nicht, für das Herausholen der Treibstoffstäbe die Ausrüstung zu verwenden, die bei Atomunterseebooten anderer Projekte eingesetzt wurde; dem Wesen nach mußte neue Ausrüstung konstruiert und hergestellt werden", wurde in der Werft festgestellt. Im Mai 2013 begann ,,Zvezdochka" mit der Entnahme des abgearbeiteten Kernbrennstoffs aus den U-Bootreaktoren. ,,Mehr als 700 radioaktive Stäbe mußten aus den Reaktoren des Unterseebootes in spezielle Transportcontainer umgeladen werden", wurde in der Werft präzisiert. ,,Im Dezember vergangenen Jahres verließ der erste Spezialzug «Zvezdochka», der den abgearbeiteten Kernbrennstoff für die Aufbewahrung und Aufbereitung zum Ural-Kombinat «Mayak» («Maяк») verbrachte."

Die ,,K-222" (bis 1978: ,,K-162") wurde im Dezember 1963 auf der Schiffswerft ,,Sevmash" (,,Ceвмаш") auf Kiel gelegt und im Jahre 1970 in den Bestand der Nordflotte einbezogen. Wegen des langwierigen und kostspieligen Baus und der einzigartigen Charakteristika erhielt das Boot den Spitznamen ,,Goldener Fisch". Im Jahre 1989 wurde das Atomunterseeboot aus dem Bestand der Seekriegsflotte herausgenommen. Der vom Unterseeboot im Jahre 1970 aufgestellte Rekord bei der Unterwasserfahrt in Höhe von 44,7 kn (rund 83 km/h) ist bis heute nicht gebrochen worden.

Hier ist die Meldung nachzulesen: http://tass.ru/armiya-i-opk/1874767

Bei der Rekordfahrt war das U-Boot aber praktisch "taub", weil sich unter Wasser eine sehr starke Geräuschentwicklung bemerkbar machte; danach war die Geschwindigkeit nicht mehr so erstrebenswert...
Nach meinen Angaben wurde die Verschrottung der "K-222" nur mit russischen Mitteln durchgeführt; hier wurde aber auch wieder einiges an Titan gewonnen, was das ganze wieder lukrativ machte...

Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

olpe

Zitat von: Kaschube_29 am 07 April 2015, 22:19:57
... Abschluß der Verwertung des schnellsten Atom-U-Bootes der Welt, eines Atom-U-Bootes des Pro-jekts 661 (NATO: "Papa"-Klasse)...
Hallo,
ja, es ist schade, das ein derartiger Mosaikstein der technischen Entwicklung nun verschrottet wird. Es gab in der Vergangenheit Aktivitäten, das U-Boot als Museum zu erhalten ... aber augenscheinlich ohne Erfolg. Das Projekt 661 ANCHAR (NATO: SSGN der PAPA-Klasse) beinhaltete einige für die sowjetische U-Bootsflotte einige bedeutsame Innovationen. So sind beispielhaft zu nennen
  • die Titanbauweise
  • die sehr hohe Unterwassergeschwindigkeit
  • die Unterwasserstartfähigkeit der mitgeführten FK
  • eine hydrodynamisch neue Form des Achterschiffes mit Zweiwellenantrieb
  • ein hoher Automtisierungsgrad
Als Resumé kann allerdings gesagt werden, dass der Weg hin zu einem schnellen, tieftauchenden und mit Anti-Schiff-FK bewaffneten Atom-U-Boot zwar auch über die PAPA-Klasse lief, dieses Projekt aber letztlich als solches nicht weiter verfolgt wurde. Woran lag es? Hier einige Ansätze:
  • die Titanbauweise ermöglichte zwar hohe Tauchtiefen, Titan ist aber schwer zu gewinnen, zu verarbeiten und – zu teuer. Eine ganze Serie von Booten ist kaum zu rechtfertigen.
  • die sehr hohe Unterwassergeschwindigkeit führt zu einem hohen Unterwassergeräuschpegel. Der Hauptemittent akustischer Signaturen ist und bleibt der Propeller, danach kommen Aggregate und Systeme und dann wirkt erst die Hydrodynamik. Die Propeller des Projektes 661 waren noch klassisch geformt, erst später war die UdSSR in der Lage, skew-back-Propeller zu bauen, die dann auch beim späteren Projekt 949A ANTEY (NATO: SSGN der OSCAR-II-Klasse) zum Tragen kamen.
    (siehe auch die Story: http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,11164.msg124418.html#msg124418
  • die Reichweite der Flugkörper P-70 AMETIST (NATO: SS-N-7 STARBRIGHT) mit ca. 70 km entsprach ungefähr der effektiven Reichweite des Sonarortungssystems MGK-300 RUBIN (NATO: SQUID ARM). Diese Kombination Sensor-Effektor besaß eine viel zu geringe Waffeneffizienz ... man rückte später von dieserart Lösung trotz Unterwasserstartfähigkeit wieder ab, obgleich noch eine ganze Serie von SSGN der CHARLIE-I und CHARLIE-II-Klasse in Fahrt kam ...
Hier einige Bilder und Skizzen des Bootes:

Grüsse
OLPE

olpe

Hallo,
ergänzend noch ein alter Film über die Entwicklung, Bau und Erprobung der K-162/K-222 (russ.) ...  --/>/> klick
Grüsse
OLPE

Albatros

Moin Axel & Olaf, eure Beiträge zum Projekt 661, sind sehr interessant.

Ein paar Fragen würde ich gerne noch stellen dürfen.

Die 10 Flugkörper P-70 AMETIST (NATO: SS-N-7 STARBRIGHT), waren sie einzeln Startbar oder nur in Salven?

Die Torpedos sollen blasenfrei aus bis zu 200 m Tiefe ausgestoßen worden sein können, trifft dies zu und war/ist dies eine Besonderheit auch zum Vergleich heutiger Boote?

Bis zu welcher Tiefe und Geschwindigkeit konnten denn die  Flugkörper P-70 AMETIST gestartet werden?

Befand sich im vorderen Teil des Turmes die passive Sonaranlage?

War die K-162 als Unterwasser - Raider  konzipiert?

Geleitzüge und Flottenverbände überraschend angreifen um dann mit überlegener Geschwindigkeit einer Verfolgung auszuweichen.

Bei Höchstgeschwindigkeit soll in der Zentrale der Lärm der Umströmungsgeräusche bei 100 Dezibel gelegen haben, dass ist knapp unter der Schmerzgrenze und reicht für einen Gehörschaden....... :-o

Beim Wendemanöver mit drei Grad Ruderlage konnte sich angeblich wegen der Schlagseite keiner mehr auf den Beinen halten, dass soll kein Drehkreis mehr gewesen sein, sondern schon ein Flugmanöver...... :MZ:

Vielleicht kann man auch noch einmal etwas zur beinahe Katastrophe in den siebzigern schreiben.

:MG:

Manfred

olpe

#23
Hallo,
ich würde versuchen, mich den Fragen zu nähern ...

Zitat
Die 10 Flugkörper P-70 AMETIST (NATO: SS-N-7 STARBRIGHT), waren sie einzeln Startbar oder nur in Salven?
Die FK konnen sowohl einzeln als auch in Salven (zeitlicher Abstand ca. 5s) gestartet werden.

Zitat
Die Torpedos sollen blasenfrei aus bis zu 200 m Tiefe ausgestoßen worden sein können, trifft dies zu und war/ist dies eine Besonderheit auch zum Vergleich heutiger Boote?
Das Ausstoßen eines Torpedos aus größeren Tiefe ist technisch dadurch möglich, dass in das mit dem Außendruck geflutetete Rohr Wasser noch höheren Druckes aus dem Bootsinneren in den hinte-ren Teil gedrückt wird und der Torpedo damit das Rohr verläßt. Blasen werden hierbei nicht erzeugt, die Technik ist aber aufgrund der hohen Drücke etwas aufwändiger.

Zitat
Bis zu welcher Tiefe und Geschwindigkeit konnten denn die  Flugkörper P-70 AMETIST gestartet werden?
Die P-70 AMETISTS war weltweit der erste Flugkörper, welcher aus der Unterwasserlage mit der ,nassen' Methode gestartet werden konnten (aus dem gefluteten Startcontainer SM-70 bei Projekt 661 ANCHAR und SM-70M bei Projekt 670 SKAT). Die Starttiefe betrug ca. 30m, Fahrtgeschwindigkeit des Träger-U-Bootes: nach meiner Schätzung ca. 5-7 kn ... habe hierüber nichts gefunden ...

Zitat
Befand sich im vorderen Teil des Turmes die passive Sonaranlage?
Im Turm ist eine Antenne des hydroakustischen Komplexes MGK-300 RUBIN untergebracht (in der Skizze die Nr. 22). Ob es sich dabei um den Passivteil oder die Unterwassertelefonieanlage handet, konnte ich bisher leider nicht eruieren ...für den Passivteil erscheint mir dieser Schwinger aber eher zu klein ...

Zitat
War die K-162 als Unterwasser - Raider  konzipiert? Geleitzüge und Flottenverbände überraschend angreifen um dann mit überlegener Geschwindigkeit einer Verfolgung auszuweichen.
Ja und nein. Das Hauptziel der sowjetschen und russischen SSGN's waren (und sind ... :-) ...?) US-Träger bzw. Trägerverbände. Diese können insbesondere in der U.S.-Navy sehr schnell sein, 30 kn und mehr sind da keine Seltenheit. Um da überhaupt ranzukommen, werden für U-Boote hohe Unterwassergeschwindigkeiten benötigt ... diesem taktischen Ziel näherte man sich in der Sowjetischen Seekriegsflotte mit dem Konzept des Projektes 661 ANCHAR. Die ,Krönung' und die eigentlich gefährliche U-Bootsklasse war dann das spätere Projekt 949A ANTEY (NATO: SSGN der OSCAR-II-Klasse).

Zitat
Bei Höchstgeschwindigkeit soll in der Zentrale der Lärm der Umströmungsgeräusche bei 100 Dezibel gelegen haben, dass ist knapp unter der Schmerzgrenze und reicht für einen Gehörschaden....... :-o
... in der Tat, man sollte schon einen Ohrenschützer oder Ohropax benutzen ... In Berichten über diese Fahrt(en) - m.E. waren es zwei Hochgeschwindigkeits-Testfahrten mit mehreren Strobs (Halsen, Durchläufe) - wurde über den "Krach" im Boot geschrieben. Die MaxGeschwindigkeit war wohl eher für das Buch der Rekorde geeignet als für taktische Überlegungen ...

Zitat
Beim Wendemanöver mit drei Grad Ruderlage konnte sich angeblich wegen der Schlagseite keiner mehr auf den Beinen halten, dass soll kein Drehkreis mehr gewesen sein, sondern schon ein Flugmanöver...... :MZ:
Nun, getaucht fahrende U-Boote verhalten sich bezogen auf die Stabilität ähnlich wie Schnellboote bei Gleitfahrt ... Der Formschwerpunkt gleitet beim Tauchmanöver über den Gewichtsschwerpunkt. Die Folge: der Rumpf krängt bei Ruderlage in die Richtung des Ruderausschlages ... die Besatzung wird eher in die Sessel gedrückt als aus dem selbigen geworfen ...

Zitat
Vielleicht kann man auch noch einmal etwas zur beinahe Katastrophe in den siebzigern schreiben.
Gemeint ist hier sicher die Temperatur- und Druckerhöhung im Reaktorteil und im Primärkühlkreislauf durch eine Fehlschaltung am 30.11.1980 während der Werftliegezeit in der SMP-Werft in Severodvinsk. Hier müssten besser Jochen (@hillus) oder Axel (@kaschube_29) ran ...  :-)

Grüsse
OLPE

Albatros

Zitat von: olpe am 12 April 2015, 14:36:17
Hallo,

Zitat
Vielleicht kann man auch noch einmal etwas zur beinahe Katastrophe in den siebzigern schreiben.
Gemeint ist hier sicher die Temperatur- und Druckerhöhung im Reaktorteil und im Primärkühlkreislauf durch eine Fehlschaltung am 30.11.1980 während der Werftliegezeit in der SMP-Werft in Severodvinsk. Hier müssten besser Jochen (@hillus) oder Axel (@kaschube_29) ran ...  :-)

Grüsse
OLPE

Hallo Olaf,

Deine Antwort..... top

zur beinahe Katastrophe.......

gemeint ist der Zwischenfall als ein Techniker einen Schraubenschlüssel in die aktive Zone eines Reaktors des Bootes fallen lies und der anschließenden Verwechslung der Phasen der Reaktorstromversorgung, dass soll angeblich ziemlich eng gewesen sein.

:MG:

Manfred



olpe

Hallo,

Zitat von: Albatros am 12 April 2015, 16:33:17
zur beinahe Katastrophe.......
gemeint ist der Zwischenfall als ein Techniker einen Schraubenschlüssel in die aktive Zone eines Re-aktors des Bootes fallen lies und der anschließenden Verwechslung der Phasen der Reaktorstromver-sorgung, dass soll angeblich ziemlich eng gewesen sein.
Hallo,
nun, der geschilderte Ansatz erscheint mit - bei allem Arrangement bezogen auf die Aufklärung derartiger Vorfälle - doch etwas zu vereinfacht. In den geschirmten Sicherheitskreis des Erzeugungs- und Primärkühlkreislaufes einer Atomanlage kann man nicht einfach – von außen – einen Schraubenschlüssel fallen lassen ... wenn, dann verlor der Techniker das Werkzeug innerhalb der Reaktorzone ... nun, das kann ja mal vorkommen. Das hierdurch ein anschließendes Verwechseln von Phasen der Reaktorstromversorgung einhergeht, erschließt sich mir nicht wirklich ... Bevor ein System in der Werft oder an Bord wieder ans Netz geht, werden die Phasen und die Drehrichtung geprüft – so es sich um eine Drehstromanlage handelt ...

Ein Vorfall – mit oder ohne Schraubenschlüssel – fand im Januar 1975 statt. Im Stützpunkt wurde ein Riss in einem der Brennstäbe enteckt, die Folge waren dreitägige Dekontaminationsarbeiten an Bord.
Grüsse
OLPE

Albatros

Hallo Olaf,

da besteht auch wohl nur ein indirekter Zusammenhang.

Man war angeblich nach dem Zwischenfall mit dem Schraubenschlüssel gezwungen die aktive Zone aus dem Reaktor auszuladen und nach Kontrolle der Schutzanlagen wieder neu zu beladen.

Dadurch verlängerten sich die Instandsetzungsarbeiten und die Folge war Zeitnot und Hektik.
Und dann bei der Wiederinbetriebnahme der Kraftanlage wurden die Phasen der Reaktorstromversorgung verwechselt und es kam zum unkontrollierten Start eines Reaktors.

Quelle, Sowjetisch-Russische Atom-U-Boote

:MG:

Manfred

olpe

Zitat von: Albatros am 12 April 2015, 20:42:15
Quelle, Sowjetisch-Russische Atom-U-Boote
Hallo,
ich hab mir eben auch nochmal "Sowjetisch-Russische Atom-U-Boote" von Antonov, Marinin und Valuev zur Hand genommen und diesen Zwischenfall gelesen (S.75/76) ... Leider konnte ich in anderer Literatur und im Net nichts weiterführendes hierzu finden ...
Grüsse
OLPE

Albatros

Zitat von: olpe am 12 April 2015, 14:36:17
Hallo,

Hier müssten besser Jochen (@hillus) oder Axel (@kaschube_29) ran ...  :-)

Grüsse
OLPE

Die möchten wohl lieber nicht........ :MZ:

:MG:

Manfred

Peter K.

... müssen sie ja auch nicht!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

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