Fähre Norman Atlantic nahe der griechischen Insel Othoni in Seenot

Begonnen von Albatros, 28 Dezember 2014, 15:36:36

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bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Albatros

Die Zahl der Opfer wird wohl noch erheblich steigen und dann gibt es auch schon wieder schwere Vorwürfe gegen Besatzung und Reederei.

http://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/--norman-atlantic-,15184900,29437718.html

:MG:

Manfred


Teddy Suhren

Hai

Wenigstens ist der Kapitän diesmal nicht stolpernder Weise als einer der ersten von Bord gefallen.
Trotz der zu erwartenden Vorwürfe - das ist Vorbildlich.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

t-geronimo

Ich weiß auch nicht, ob sich "chaotische Zustände an Bord" bei einem solchen Ereignis heutzutage bei dem immer stärker werdenden Egoismus der Menschheit sich überhaupt noch verhindern lassen.
Aufkommende Panik, jeder ist sich selbst nur noch der nächste - wie sollen in der Anzahl immer geringer werdende Besatzungen das überhaupt noch verhindern?

Ich möchte hier weder etwas schön- noch schlechtschreiben, aber dieser angesprochene zunehmende Egoismus macht es mit Sicherheit nicht leichter...  :|
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Albatros

Zitat von: t-geronimo am 30 Dezember 2014, 11:22:18
Ich weiß auch nicht, ob sich "chaotische Zustände an Bord" bei einem solchen Ereignis heutzutage bei dem immer stärker werdenden Egoismus der Menschheit sich überhaupt noch verhindern lassen.
Aufkommende Panik, jeder ist sich selbst nur noch der nächste - wie sollen in der Anzahl immer geringer werdende Besatzungen das überhaupt noch verhindern?

Ich möchte hier weder etwas schön- noch schlechtschreiben, aber dieser angesprochene zunehmende Egoismus macht es mit Sicherheit nicht leichter...  :|

Ja, bedingt durch die Chaotischen Rettungsmaßnahmen, von der Besatzung alleine gelassen gab es Hauen und Stechen um die Plätze in den Booten und Hubschrauberkörben. Mindestens 80 Leute die auf keiner Passagierliste standen, wenn sich das alles bewahrheiten sollte kommen auch hier auf Kapitän, Reederei und Behörden noch einige Fragen zu.

http://www.20min.ch/panorama/news/story/Passagiere-beklagen-sich-ueber-chaotische-Rettung-13014706

Bei einer gut ausgebildeten Crew von 55 Mann sollte man geordnete Rettungsmaßnahmen für 500 Passagiere und eine Feuerbekämpfung hinbekommen.

:MG:

Manfred

Elektroheizer

Zitat von: Albatros am 30 Dezember 2014, 11:36:18
Ja, bedingt durch die Chaotischen Rettungsmaßnahmen, von der Besatzung alleine gelassen gab es Hauen und Stechen um die Plätze in den Booten und Hubschrauberkörben.
Das Chaos ging aber auch von den Passagieren aus. In einem anderen Artikel (WIMRE der Zeit) war zu lesen, daß da das Recht des Stärkeren herrrschte, irgendwelche Männer haben Frauen und Kinder bei der Evakuierung einfach beisetie geschoben.


Zitat von: Albatros am 30 Dezember 2014, 11:36:18
Bei einer gut ausgebildeten Crew von 55 Mann sollte man geordnete Rettungsmaßnahmen für 500 Passagiere und eine Feuerbekämpfung hinbekommen.
Sehe ich - leider- nur bedingt so. Wenn es einmal richtig brennt, ist da nur noch schwer was zu machen. Überleg mal, wie lange sich schon bei Marineschiffen die Brandbekämpfung hinziehen kann, etwa beim Brand auf der "Mölders". Trotz gut ausgebildeter Besatzung im Überfluß, guter Ausrüstung und oft auch Unterstützung durch fremde Kräfte. Also vergleichsweise bester Voraussetzungen, solange da nicht Gefechtsbedingungen herrschen. Bei der Handeslsschiffahrt gibt es diese Ausbildung und Routine oft genug nur auf dem Papier, auch wenn es regelmäßig positive Beispiele gibt.

Und das ist nur die technische Seite, bei Passagieren kommt noch ein psychologisches Moment ins Spiel. Menschen die zum ersten Mal in so einer Situation sind, von nix eine Ahnung haben und die Örtlichkeiten kaum kennen, womöglich noch vor dem Hintergrund eingeschränkter körperlicher Fähigkeiten. Da ist Panik oder auch nur irrationales Verhalten nicht weit. Dazu kommen möglicherweise noch Sprachbarrieren. Höchsten Respekt vor Crews, die die Passagiere da sicher raus bringen. Vor dem Hintergrund einer minimalen pro-forma-Ausbildung ist Kritik da eher an Reedereien und an die Macher und Kontrolleure der Vorschriften zu richten.
Ich habe das Grauen gesehn

Teddy Suhren

Na, wenn die Männer die Frauen beiseite schieben, wo war denn die ordnende Hand der Besatzung?
Alles nur Gerüchte aber angeblich haben die im warmen Steuerhaus gesessen während auf dem kalten Oberdeck (Dezember!!!) das erwähnte Chaos herrschte.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Albatros

Noch fast 100 Vermisste,
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-12/vermisste-norman-atlantic

Auch hier gibt man sich ob der blinden Passagiere  überrascht, ganz sicher aber wohl ein ganz normaler alltäglicher Vorgang, der von allen gedeckt wird.

:MG:

Manfred



Elektroheizer

Zitat von: Teddy Suhren am 31 Dezember 2014, 16:44:56
Na, wenn die Männer die Frauen beiseite schieben, wo war denn die ordnende Hand der Besatzung?
Selbst wenn da Ordner gewesen wären, die können auch nur bis zu einem gewissen Ausmaß an Panik was ausrichten. Captain Hans hier hat von einer Übung auf einer Ostsee-Fähre berichtet, die unter tatsächlich realistischen Bedingungen stattfand. Da wurde die Besatzung von den Passagieren, gespielt von Bundeswehrangehörigen, einfach überrannt.
Ich habe das Grauen gesehn

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