Deutsch-Britisches Flottenabkommen 1935 (mal anders)

Begonnen von Sven L., 15 November 2015, 17:51:34

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ede144

Zitat von: Urs Heßling am 28 November 2015, 22:02:46
moin,

ich hielte es für sinnvoll, dort eine Aufrüstung anzukündigen, wo auch der größte Bedarf besteht
- Heer: Aufstellung einer Panzerwaffe
- Luftwaffe: Beginn einer Aufstellung
- Marine: Wiederbeginn des U-Boot-Baus und Aufstellung von 2 Schnellbootgeschwadern in Swinemünde und Pillau ("Zange" gegenüber Polen)

Ich kann den Ton mit der Ankündigung des Baus von D und E sicher noch verschärfen, ohne aber tatsächlich über die Planung hinaus- und in die Konstruktion hineinzugehen

Es ist mir klar, daß wir uns damit (notwendigerweise) etwas aus dem Threadthema herausbewegen :wink:

Gruß, Urs
Urs du hast mit all deinen Argumenten recht, aber um eine Aufweichung / Auflösung des VV zu erreichen, reicht es nicht ihn einfach zu brechen, sondern man muß sich überlegen bei wem ich etwas erreichen kann. Die drei Garanten des VV waren Frankreich, Großbritannien und die USA. Die USA sind im Moment mit sich selbst beschäftigt und zu weit weg um konkret Einfluß zu nehmen.
Mit Frankreich wird man trotz Stresemann am Wenigsten erreichen, da es Deutschland am Liebsten zerschlagen hätte.
Also bleibt Großbritannien. Um mit GB ein Abkommen zu erreichen das den VV bricht und damit obsolet macht, müssen wir mit der Marine anfangen zu rüsten und nicht mit Heer oder Luftwaffe. Es sei denn du verkündest 1934 die Gründung der Luftwaffe und stellst als ersten Flugzeug die Ju 89 vor, mit der Aussage das du 1936 3 Geschwader in Dienst haben willst.
Da sowas nicht darstellbar ist, bleibt die RM mit ihren Panzerschiffen. Die sind etwas was der RN Probleme bereitet und es gibt einer deutschen Regierung den Hebel für ein deutsch / englisches Flottenabkommen.
Grundsätzlich hätte man seinen Standpunkt auch schon dadurch klar machen können, das man die Wehrpflicht wieder einführt. Aber auch das würde Großbritannien nicht zu einem Abkommen ermuntern.

@Alex
Deine Vorschläge als englische Regierung sind zwar nett, aber nicht akzeptabel, weil sie die RM praktisch schwächen. Für eine ausgewogene Flotte braucht man leistungsfähige Zerstörer, Kreuzer und U-Boote. Alles was die Größe und Bewaffnung dieser Einheiten über das Maß von Washington hinaus einschränkt ist abzulehnen. Was nützen mir 8 weiße Elefanten wenn der ganze Rest fehlt.
Also:
- Keine Beschränkungen der Mannschaftsstärken
- Keine Beschränkungen mehr bei Befestigungen alles Art
- Deutschland hält sich an die Klassifizierungen von Washington und London
- Deutschland hält sich an die 20 Jahre für Ersatzneubauten
- Die 3 bisherigen Panzerschiffe zählen zu den Schlachtschiffen
- dafür begnügt man sich für die Dauer des Vertrages mit max 7 Schlachtschiffen
- Sollte eine andere Macht die Eskalationsbedingungen erfüllen, gelten die auch für diesen Vertrag.
- Deutschland darf 40% der RN Zerstörer und 100% der Uboot Tonnage bauen.
- Deutschland darf 30% schwere Kreuzer und 40% leichte Kreuzer und 30% der Flugzeugträger Tonnage verbauen.
- Der Vertrag gilt für 20 Jahre

Urs Heßling

moin,

Zitat von: ede144 am 29 November 2015, 15:56:05
Also bleibt Großbritannien. Um mit GB ein Abkommen zu erreichen das den VV bricht und damit obsolet macht, müssen wir mit der Marine anfangen zu rüsten und nicht mit Heer oder Luftwaffe.
OK, diesem logischen Schluß kann ich folgen.

Zitat von: ede144 am 29 November 2015, 15:56:05
Da sowas nicht darstellbar ist, bleibt die RM mit ihren Panzerschiffen.
Ja, oder die U-Boote !
GB hatte sowohl in Washington als auch in London die Abschaffung der U-Boote vorgeschlagen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Huszar

Hallo, Ede,

ZitatKeine Beschränkungen der Mannschaftsstärken
Wo habe ich solche Beschränkungen erwähnt? Wurde Art. 183 erwähnt?

ZitatDeutschland hält sich an die Klassifizierungen von Washington und London
eben DIESE Klasifizierungen/Beschränkungen stehen doch in meinen Vorschlägen

ZitatDeutschland hält sich an die 20 Jahre für Ersatzneubauten
Ja, wurde immer in meinen Vorschlägen angegeben.

ZitatDie 3 bisherigen Panzerschiffe zählen zu den Schlachtschiffen
Mir Wurscht. Musst du mit Deutschland (=Carsten) absprechen.

Zitatdafür begnügt man sich für die Dauer des Vertrages mit max 7 Schlachtschiffen
Mir recht. 5 schon verbaut, kannst weitere zwei bauen.

Zitat- Sollte eine andere Macht die Eskalationsbedingungen erfüllen, gelten die auch für diesen Vertrag.
Nicht "eine andere Macht". England.

ZitatDeutschland darf 40% der RN Zerstörer und 100% der Uboot Tonnage bauen.
Hahahaha. Nö.

ZitatDeutschland darf 30% schwere Kreuzer und 40% leichte Kreuzer und 30% der Flugzeugträger Tonnage verbauen.
Hahahaha. Nö.


@Urs:
England hatte etwa 175 Zerstörer für 15 Schlachtschiffe, 7 Träger, 64 Kreuzer (=86 grosse Einheiten). 2,03 Zerstörer/grosse Einheit. Auch andere Länder bewegten sich in diesem Rahmen. Dtl hätte nach meinem Vorschlag etwa 12-14 Kreuzer und 8 Schlachtschiffe (=20-22 grosse Einheiten). Mit den vorhandenen und noch möglichen hätte Dtl um die 36 Zerstörer. = 1,63-1,8 pro grosse Einheit. Sooo schlimm isses nicht. Wobei ich die englische Zerstörertonnage nicht durchgezählt, nur abgeschätzt habe. Kann etwas mehr für Dtl abfallen.

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Huszar am 29 November 2015, 16:38:37
England hatte etwa 175 Zerstörer für 15 Schlachtschiffe, 7 Träger, 64 Kreuzer (=86 grosse Einheiten). 2,03 Zerstörer/grosse Einheit. Auch andere Länder bewegten sich in diesem Rahmen. Dtl hätte nach meinem Vorschlag etwa 12-14 Kreuzer und 8 Schlachtschiffe (=20-22 grosse Einheiten). Mit den vorhandenen und noch möglichen hätte Dtl um die 36 Zerstörer. = 1,63-1,8 pro grosse Einheit. Sooo schlimm isses nicht.
Da bleiben wir wohl unterschiedlicher Meinung :O/Y
Die britischen Schiffe in "Übersee", z.B. im Südatlantik und im Indik, brauchen keinen Zerstörerschutz. Damit erhöht sich der Quotient auf britischer Seite weiter.
Dem DR fehlen bei der genannten Anzahl der Zerstörer die "Reserven", um neben der Deckung von Flottenunternehmen und bei Inrechnungstellung von "Verschleiß" durch Verluste und Schäden auch Geleitzüge decken zu können.

Gruß, Urs
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Sven L.

Da hier - leider zu oft - von Nichtfinanzierbarkeit geschrieben wird, habe ich mir Gedanken über ein moderates Bauprogramm gemacht und dann eine Tabelle mit den jährlichen Baukosten erstellt, um zu sehen wo die Ausgaben für Neubauten in etwa liegen.



Als Vorlage haben mir die beiden Tabellen bei Dülffer gedient.

Was mir noch nicht ganz klar ist, ob die Kosten für Umbauten oder Modernisierungen auch aus dem Topf für Neubauten bezahlt werden.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Huszar

Hallo, Urs,

Wenn dir die Zahl der Zerstörer nicht reicht, baue sie halt kleiner. Niemand zwingt dich, im Durchschnitt 1.500ts pro Einheit zu verbauen.

mfg

alex
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Albin

Zitat von: Halvar66 am 29 November 2015, 17:06:02
Da hier - leider zu oft - von Nichtfinanzierbarkeit geschrieben wird, habe ich mir Gedanken über ein moderates Bauprogramm gemacht und dann eine Tabelle mit den jährlichen Baukosten erstellt, um zu sehen wo die Ausgaben für Neubauten in etwa liegen.

Wie willst Du eine Verdreifachung des Marine Etats von 1933 -35 politisch rechtfertigen?

Sven L.

Ich möchte dafür ein wenig weiter ausholen.

Die Weimarer Verfassung war in einigen Punkten anders als das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Unter der WV hatte der Präsident wesentlich mehr Befugnisse als der heutige Bundespräsident. Zu Beispiel war er im Kriegsfall der Oberbefehlhaber der Streitkräfte. Der Reichswehrminister war somit sein Untergebener, nicht der des Reichskanzlers!

Um es nochmal zu wiederholen. Der Reichsmarine war für die nächsten 5 Jahre (1933-1937) jährlich zusätzliche 100 Mio RM zugesagt. Unter der Bedingung dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Durchsetzen können hätte es der Reichspräsident per Notverordnung, falls der Reichstag nicht zugestimmt hätte.

Und 50 Mio. + 100 Mio. ergeben nach Adam Riese 150 Mio.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Albin

Zitat von: Halvar66 am 29 November 2015, 18:31:26
Um es nochmal zu wiederholen. Der Reichsmarine war für die nächsten 5 Jahre (1933-1937) jährlich zusätzliche 100 Mio RM zugesagt. Unter der Bedingung dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden. Durchsetzen können hätte es der Reichspräsident per Notverordnung, falls der Reichstag nicht zugestimmt hätte.

Okay, du bist was das angeht beratungsresistent ... :-D

Anders gefragt, mit welcher Begründung liegt deine Hauptausgabe für die Marine auf der Erweiterung der Panzerschiffflotte und wie würdest Du diesen forcierten Bau vor einem liberalen Parlament vertreten bzw. begründen wollen?

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Huszar am 29 November 2015, 17:39:31
Wenn dir die Zahl der Zerstörer nicht reicht, baue sie halt kleiner.
Was natürlich auf Kosten der Kampfkraft ginge  :-(

Zerstörer, die große Kampfschiffe durch die Nordsee bis zu den Atlantikausgängen geleiten sollen (das ist jetzt meine Annahme), müßten eher noch mehr Tonnage haben.

Gruß, Urs
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Huszar

Hallo, Urs,

ZitatWas natürlich auf Kosten der Kampfkraft ginge  :-(

Zerstörer, die große Kampfschiffe durch die Nordsee bis zu den Atlantikausgängen geleiten sollen (das ist jetzt meine Annahme), müßten eher noch mehr Tonnage haben.

Und das interessiert mich (=England) aus welchem Grund?  :-D
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Urs Heßling

moin,

Zitat von: Huszar am 29 November 2015, 19:07:40
Und das interessiert mich (=England) aus welchem Grund?  :-D
Darum geht es doch nicht. Wir gingen bisher - nach meinem Verständnis - von deutschen Interessen und Sichtweisen aus.

Aus deutscher Sicht wären die vertraglich vereinbarten ca. 48.000 t für eine "ausreichende" Zerstörer-Anzahl nicht genug. Damit genug davon, jedenfalls meinerseits.

Gruß, Urs
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Matrose71

Salve,

alles eine Verhandlungsfrage, was man anbietet und ich bin bei den Zerstörern und der Größe, ganz bei Urs.
Viele Grüße

Carsten

Sven L.

Zitat von: Albin am 29 November 2015, 18:39:09
Anders gefragt, mit welcher Begründung liegt deine Hauptausgabe für die Marine auf der Erweiterung der Panzerschiffflotte und
Die Begründung ist der dem Reichstag vorgelegte und genehmigte Umbauplan.

Zitat von: Albin am 29 November 2015, 18:39:09
wie würdest Du diesen forcierten Bau vor einem liberalen Parlament vertreten bzw. begründen wollen?
Mit den Gleichen Argumenten die seinerzeit die Marineleitung bzw. der Reichswehrminister benutzt haben.

Ich werde aber jetzt keine elend langen Zitate hier einfügen. Möge jeder selber bei Rahn, Dülffer oder vergleichbaren Autoren nachlesen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Albin

Zitat von: Halvar66 am 29 November 2015, 19:21:22
Zitat von: Albin am 29 November 2015, 18:39:09
Anders gefragt, mit welcher Begründung liegt deine Hauptausgabe für die Marine auf der Erweiterung der Panzerschiffflotte und
Die Begründung ist der dem Reichstag vorgelegte und genehmigte Umbauplan.

Zitat von: Albin am 29 November 2015, 18:39:09
wie würdest Du diesen forcierten Bau vor einem liberalen Parlament vertreten bzw. begründen wollen?
Mit den Gleichen Argumenten die seinerzeit die Marineleitung bzw. der Reichswehrminister benutzt haben.

Ich werde aber jetzt keine elend langen Zitate hier einfügen. Möge jeder selber bei Rahn, Dülffer oder vergleichbaren Autoren nachlesen.

Da verstehe ich dich jetzt aber in der Frage das Flottenabkommen einmal anderes darzustellen nicht, wenn Du die Vorlagen weiterführst, die schon historisch bestanden haben.


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