SMS "Viktoria Louise"

Begonnen von Brandenburger, 15 September 2006, 18:11:15

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Brandenburger


          Hallo !!!!

Habe hier noch ein schönes Bild der SMS "Viktoria Louise".
Mir scheint aber , daß das Foto nicht in den 1.WK gehört , oder ?

                    MfG Andreas  :MG:

( gehört mir )
Meine Website !!!!

http://sturmboot-kommando.de/

Mario

Ein wirklich schönes Schiff.
Warum soll das Foto nicht in den WK. I gehören ???
Die "Louise" wurde erst 1919 gestrichen.
Jetzt wäre es schön, wenn uns jemand noch einiges zu den Kriegseinsätzen erzählen könnte. Da habe ich leider nicht viel gefunden.   :|

Torpedo

Sehr schönes Foto. Ist es Dir vererbt worden, oder einer Deiner Vorfahren darauf gefahren?

Hier wird grundsätzlich alles was BIS 1919 passierte in WK I eingeordnet; also auch die Kaiserzeit, daher ist das Foto schon am richtigen Platz.

Hast Du noch mehr Fotos der kaiserlichen Marine?

(Bitte aber immer Copyright beachten; also nicht aus Büchern scannen und hier einstellen)
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe


Mario

@ Kalli

sehr schöne Bilder, aber leider kein Wort zu den Kriegseinsätzen.
Daran merkt man mal wieder, wie wenig es über den WK I zu lesen gibt. Kaum Bücher und im I-Net noch weniger.
Aber ich hab' immer noch die Hoffnung, das es hier im Forum kompetente Leute gibt.
Bitte enttäuscht mich nicht.  :-)

Wilfried

Moin Mario,

na ja so ein bißchen kann man schon zusammenklauben ...

Dieses Schiff lief ja als  Kreuzer Klasse "L" hier bei mir vor der Tür 1897 bei der AG Weser vom Stapel. Bemerkenswert, weil es mit einer Länge von ca. 111 Metern das längste Schiff war, was bis dato auf dieser Werft zu Wasser gelassen wurde. Stapellauf war am 29. März 1897.
Auftraggeber war das Reichsmarineamt und die Taufrede hielt der Erbgroßherzog Friedrich August von Oldenburg.
Erste Erprobungen Februar bis September 1899, danach a.D. Nachbesserungen auf der KW in Wilhelmshaven. August 1900 wieder Erprobungsfahrten.
1901 Teilnahme an der Flotten-Parade zur Trauerfeier von Königing Victoria von England.
Danach gehörte sie zum 1. Kreuzergeschwader; zwischenzeitlich auch zum 2., es folgten 1908/09 die große Auslandsreise. Interessant, weil eine Wissenschaftlerkommision einen Ballonserienaufstieg zur Erforschung der Hochatmosphäre durchführen wollte.
Bei Kriegsbeginn V. Aufklärungsgruppe (Schulschiffdivision) unter Konteradmiral Jasper.
Vorpostendienst auf der Linie Moen-Dornbusch und im Sund.
Wegen ungenügendem Panzerschutz am 28. 10. 1914 a.D. befohlen; Anfang November wurden die Geschütze von Bord gegeben; das Schiff verblieb während des Krieges in Danzig als Minenlager und Wohnschiff. 1. 10. 1919 aus der Liste der K-Schiffe gestrichen. 1920 von der Danziger Hoch- und Tief erworben und zum Handelsschiff umgebaut.

Quellen:
Band I, Die Geschichte der AG Weser, 1843-1918, Reinhold Thiel, Hauschild-Verlag, ISBN 3-89757-271-0
Band VI, Die deutschen Kriegsschiffe, Hildebrand, Röhr, Steinmetz, Koehler, ISBN 3-7822-0237-6

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried




... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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kalli

Also bei Hildebrand, Röhr, Steinmetz ,,Die deutschen Kriegsschiffe" ist die Biographie m.E. ganz gut dokumentiert.
Kurzbiographie im Gröner Bd. 1.
Vielleicht ist diese deshalb nicht so bekannt, weil es nichts Spektakuläres zu berichten gibt, wie Wilfrieds Beitrag ja zeigt.
Hauptsächlich war sie ja als Schulschiff eingesetzt.



Mario

@Kalli und Wilfried

Danke, damit sind meine Fragen beantwortet.  :-)
Wie man sieht, war dieser Kreuzer bereits nach 17 Jahren so veraltet, daß man ihn nicht mehr einsetzen konnte.

Brandenburger

     Hallo Torpedo !!

Genau wie das andere Material , habe ich auch dieses Bild
geschenkt bekommen .  :-D
Dazu war nur noch ein Mützenband der SMS "Mecklenburg".
Kann ja mal ein Foto von reinsetzen , wenn Du willst .

Wenn ich wieder etwas Interessantes habe , setze ich es
gern wieder ins Forum .

                               MfG Andreas  :MG:

PS.: An alle Danke, die geantwortet haben !! 
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Leutnant Werner

@Mario,

Stimmt, dass die Hertha-Klasse für den Einsatz in der Nordsee im 1WK ungeeignet war, bei den Nebenkriegsschauplätzen war eine Eignung durchaus noch gegeben. In der Ostsee hätte man sie zum Küstenschutz und zum Vorpostendienst einsetzen können. Bloß waren die Russen in der Ostsee null offensiv. Wenn sie in der Türkei gewesen wären, wären sie im schwarzen Meer bis Anfang 1916 gut einsetzbar gewesen, auch an den Dardanellen, als schwimmende Batterie wären sie willkommen gewesen. Die Schiffe verfügten über eine für ihre Größe ziemlich schlagkräftige Bewaffnung und hatten ein durchaus ausreichendes, stark geböschtes Panzerdeck, so dass man von einem Panzerkreuzer reden kann. Ihre Achillesferse war die Geschwindigkeit. Nur einer der fünf Kreuzer erreichte eine höhere Geschwindigkeit als die vertraglich geforderten 19 Knoten, alle andern schafften gerade etwas mehr als 18 Knoten. "Bad steamers" also. Sie waren als Schulschiffe und für den Auslandseinsatz konstruiert und so hätte ich sie auch aufgebraucht. 1914 befand sich aber keiner dieser Kreuzer mehr beim Ostasiengeschwader.

Gruß
Lt.

Torpedo

und so knuddelige niedliche Schiffe...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

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Mario

Auslandsdienst ? ? ?
Dann ginge eigentlich nur der Raidereinsatz al la SMS Emden. Und dabei hoffen, daß man möglichst lange unentdeckt bleiben würde.

Leutnant Werner

Hätten auch noch in der Linie kämpfen können, immer vorausgesetzt, dass in den großen Werftliegezeiten etwas mit den Kesseln geschehen wäre und moderne Entfernungsmesser eingebaut worden wären. Bei schwerem Wetter wären diese Schiffe mit ihrer hoch eingebauten Batterie und vor allem den zwei 21cm Krupp QF einem britischen Panzerkreuzer der Kent-Klasse durchaus ebenbürtig gewesen. Wie gesagt, die Herthas hatten ganz schön Bums. Aber Lahmärsche. Wegrennen wäre nicht möglich gewesen.

Sehr schöne Schiffe, Klipper-Rambug usw.

Gruß
Lt.

Woelfchen

Noch eine Allgemeine Frage:
Zitat: Zum Handelsschiff umgebaut
Lohn sich so etwas?
Ist ein Kreuzer dafür nicht komplett ungeeignet?
Sind da die Unterschiede nicht zu groß?


Langensiepen

Deine Frage ist schon richtig gestellt. Lohn es sich? Man muss die wirtschaftliche, politische Lage Deutschlands in der Zeit 1919-1921 mit in Betracht ziehen. Weltweit war nicht von einem Tonnagemangel die Rede, da bis 1921 auch weiterhin das Bauprogramm des USSB lief und geklaute deut./ östr. Tonnage hinzulief. Davon waren deutsche Reeder natürlich ausgenommen, zudem fehlte Kapital nach dem verlorenen Krieg und dem Beginn der Reparationszahlungen. Die deutsche Handelsflotte und die Kriegsmarine existierten nur noch als Schatten. In solch Zeiten  kommen natürlich Pläne auf den Tisch, die  sonst nur ein müdes Lächeln bewirkt hätten. So wurden 1919/21 eine Reihe von Kriegsschiffen ( ältere Panzerschiffe ) zu Eisenbahntransporten u.ä. umgebaut. Rechnen hat sich das nicht, sobald wieder normale Zeit anbrachen war das Spiel vorbei. Gutes Material über die Aktion findet sich in , Hansa Jg1919-21 und WRH J.1919-21, sowie in Schiffbau aus den betr. Jahren.
Ähnliche gab es auch ab 1916 auf alliierter Seite. Dort wurden einige ex- Kriegsschiffe zu Frachtern umgebaut. Auch hier nur ein keines Zwischenspielchen.
BERND

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