Tamiya Farben zu RAL mischen

Begonnen von Carsten76, 20 September 2006, 20:03:32

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Carsten76

HI
hat jemand mal versucht aus Tamiya´s die RAL standarts für KM zusammen zumischen ?
Mich würden die Mischungsverhältnisse brennend interessieren  :-D

ICh mag Acryls lieber als Enamels, deswegen würde ich ungern auf Revell oder die WEM´s wechseln.

Es gibt allerdings noch die KM Ral Töne von ModelMasters, da hab ich aber nix gutes von der
verarbeitbarkeit der Farbe gehört, hat da jemand Erfahrung mit ?


Gruß


Carsten

Scharnhorst66

Gibt es von Tamiya nicht sogar Farben , welche die Töne der KM wiedergeben sollen ??
Meine da wäre was gewesen !
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Gruss Micha

Blane

Ich wüsste jetzt nicht, dass tamiya sowas hätte.
Aber es gab doch mal so "Umrechnungstabellen" wo man sehen konnte welche Ton
z.B. Revell 374 (RAL 7001) bei Humbrol, Tamiya usw entspricht
Schöne Grüsse
Christian

Wilfried

Moin, moin zusammen!

habe hier gerade eine Farbkarte von Humbrol aus Urzeiten vorliegen; hier gibt es diverse Farbschlüssel von Gunze, Tamiya ....
Als Beispiel: Mein Favorit für Aufbauten KM Humbrol 147 (FS 36945) findet sich bei Tamiya unter der Nr. XF 19 ..., bei Gunze unter der Nummer 340.

Wenn sich jemand die Mühe machen möchte, und eine Tabelle hier erstellen kann, bin ich gerne bereit, Kopien an ihn zu schicken ...  :-D

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried

PS: Just eben finde ich von Model Master auch solch eine Vergleichstabelle ... :-D



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Murdock

Hallo Carsten,

ich möchte Dich in Deinem Elan bestimmt nicht bremsen, aber erlaube mir ein paar Bemerkungen zu der Farbensuche. Die KM verwendete eine eigene Farbtonliste, die erst Mitte 1944 in das RAL-System übertragen wurde. Die RAL-Angaben würde ich deshalb nur als "gute Annäherung" an die KM-Farben bezeichnen. Einige Farben/Farbnummern des RAL-Systems wurden im Laufe der Jahrzehnte geändert oder entfielen ganz, so dass es auch dort Verschiebungen gab. Die Color Charts der (Modellbau)-Farbenhersteller sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Pinselt man angeblich gleichen Farbtöne verschiedener Hersteller (Tamiya XX = Humbrol YY= Model Master ZZ) nebeneinander, kann man mitunter deutliche Farbunterschiede erkennen. Ist man gezwungen mehrere Tabellen zu benutzen, z.B. Tamiya nach FS und danach FS nach RAL, geht es oft gar nicht mehr.  Ich halte es auch für sehr schwierig aus mehreren Tamiya-Kleingebinden eine exakte (sprich RAL konforme) Mischfarbe herzustellen, weil schon kleine Abweichungen in den zugemischten Farben - besonders bei Grautönen-  sichtbare Unterschiede produzieren. Man kann sich da echt "totmischen". Letztendlich gibt es dann noch den berühmten "Scale-Effekt", der bei Maßstabsverkleinerungen die Aufhellung der Originalfarbe propagiert, und den man weder qualitativ noch quantitativ formulieren kann. Da liegt die Schönheit -oder Originaltreue- im Auge des Betrachters. 

Der Aufwand, die "richtige" Farbe zu mischen, wird dadurch sehr hoch und das visuelle Ergebnis befriedigt eigentlich nur den Erbauer so richtig. Unbedarften Betrachtern sind die Farbnuancen entweder egal oder unbekannt und  "anerkannte Fachleute" finden trotz all der Mühe immer irgendwelche Kritikpunkte.   
Ich persönlich lasse bei meinen Modellen die Farbphysik insoweit außen vor, als das ich mich zwar an den Farbvorgaben der Originale orientiere, die Lackierung aber mit vorgemischten Farben durchführe. Das Selbstmischen ist mir idR zu aufwändig (mache ich aber im extremen Notfall auch), führt nur selten zu besseren Ergebnissen und zusätzlich erschwert es Reparaturlackierungen (Farbreseve vorhalten).. 

Eine ganz pragmatische Lösung für Deine Farbsuche wären vielleicht Airbrushfachhändler oder Farbenfachgeschäfte mit Mischstation. Gut sortierte Farbläden führen auch feinpigmentierte Acrylfarben. Die kommen natürlich nicht aus dem Modellbausektor, lassen sich aber entsprechend verdünnt genauso gut verarbeiten. Sofern es kein gängiger RAL-Ton ist kann man Dir dort anhand von Tabellen jeden beliebigen Farbton aus allen möglichen Farbsystemen mischen. Du kannst auch ein Farbmuster mitnehmen und es mit deren Musterkarten vergleichen.Die Mindestabnahmemenge ist meistens 0,5 oder 1 Liter.

Gruß
Lutz

Blane

Zitat von: Murdock am 22 September 2006, 16:35:47Die Mindestabnahmemenge ist meistens 0,5 oder 1 Liter.
Mal eine Frage:
Wieviele Modelle in 1:400 oder 1:700 der DKM soll man denn bauen, damit sich solche Farbmengen rentieren :wink:
Schöne Grüsse
Christian

Murdock

Nun, da gibt es einige Möglichkeiten. 400 Bausätze kaufen und schnell bauen, in Kleingebinde abfüllen und als Spezialfarbe bei ebay verhökern...   :wink: 
So, wieder ernsthaft. Das lohnt sich eigentlich nur bei Großmodellen. Bei den kleinen Maßstäben tritt imho die Originalität einer Farbe eh in den Hintergrund. Für einen 1/700er würde ich diesen Weg nicht gehen, sondern auf modellbauübliche Farben und Gebindegrößen zurückgreifen. Aber viele Modellbauer sind ein wenig radikal und kompromislos, und wenn's ein ganz bestimmter Farbton sein muß, und man ihn nur in 1Liter Dosen bekommt...
Ich habe mir einmal im Farbenfachgeschäft einen Liter Schnellbootweiß nach einem "Geheimrezept" mischen lassen. Nachdem der Rumpf lackiert war hatte ich soviel Farbe übrig, dass es noch für's komplette Garagentor gereicht hat. Irgend eine Verwendung findet man sicherlich.

Dominik

Naja, immerhin hast Du jetzt ein Garagentor in Schnellbootweiß! Schneller aufgehen tut es aber deswegen nicht, oder? :D

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