Müllentsorgung auf U-Booten 1944

Begonnen von Zerstörerfahrer, 02 Mai 2007, 22:30:02

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Zerstörerfahrer


U-26

 :O/Y


Stimmt daran muss man ja auch denken...

Habe dazu gleich mal eine frage :-), warum sollte der Abfall gerade bei Rohr VI ausgestoßen werden?..


Gruß U26

Zerstörerfahrer

Hallo,

die Frage kann ich dir leider nicht beantworten, denn ich interessiere mich nicht so für die U-Boote.
Mir war diese Anweisung nur bei meinen Unterlagen aufgefallen und dachte sie könnte euch interessieren.
Aber hier gibts ja U-Bootexperten, die das ganz bestimmt wissen.

Bis dann.

Woelfchen

So, zwar kein Experte, aber ich rate mal lustig drauf los.

Ist Rohr VI vielleicht das Rohr um Täuschkörper (Bolde) auszustoßen?
Ein U-Boot vom Typ VII hatte ja nur 5 Torpedorohre.
Deshalb wohl auch den Müll in Boldform bringen.

Johannes

Tri

Hallo,


Rohr VI  :?  Wieviel Rohre hatte denn das Arbeitspferd VII C? Ich meine  4 Bug + 1 Heck = 5 Rohre. Allerdings habe ich auch gelesen das mit der Umstellung von VII B auf VII C das außenliegende nicht nachladbare Torpedorohr durch zwei innenliegende nachladbare Rohre ersetzt wurde.  :?

Ich meine ja 5 Rohre und die sollten ja in typisch deutscher Manie mit I - V gekennzeichnet sein. Oder gab es gar ein VI Rohr um Müll und Täuschkörper auszustoßen?

Da muss jetzt aber mal ein Fachmann ran und das Ganze klären.  :-)


Grüße
Tri   

[EDIT]Woelfchen war schneller.[/EDIT]
Wozu brauchen wir Bürgerrechte, wir leben doch in der EU.

Thor

Hallo,
bin zwar auch kein Fachmann, aber soweit ich weiß hatten von den konventionellen U-Booten nur der Typ IX  6 Torpedorohre, wobei die beiden Hecktorpedorohre die Bezeichnungen Rohr V und Rohr VI hatten.
Das Typ VII Boot hatte immer 5 Torpedorohre, wobei ab Variante B (?) das außenliegende Heckrohr gegen eines im Druckkörper ausgetauscht wurde.

Was die Bolde betrifft kann ich leider nicht viel beitragen.

Gruß
David

"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

Tri

Hallo,

Als Bold (Mehrzahl: Bolde oder Bolds) wurden seit 1942 von den deutschen U-Booten genutzte Täuschkörper zur Abwehr feindlicher ASDIC-Ortung bezeichnet. Ein Bold bestand aus einem zylindrischen Drahtgitterbehälter, gefüllt mit einer Mischung aus grobkörnig gemahlenem Calciumhydrid und überzogen mit wasserlöslichem Lack, der aus einem speziellen Rohr im Heckraum ausgestoßen wurde und ca. 45 Minuten lang eine Wolke aus Wasserstoffbläschen erzeugte, die die vom Gegner ausgestrahlten Schallwellen wie ein U-Boot reflektierte und auch das Horchen erschwerte.
Quelle: Wikipedia

Aha, spezielles Rohr im Heckraum. Gab es also ein Rohr VI im VII C?


Grüße
Tri
Wozu brauchen wir Bürgerrechte, wir leben doch in der EU.

Peter K.

Tja, ich bin ja auch kein Fachmann, aber meiner Meinung alles richtig so.

Übrigens sollten auch die nicht mehr gebauten VII C/42 zwei Heck-Torpedorohre erhalten ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Albatros

Tach auch,

hier mal was zu Rohr sechs und den Täuschkörpern. :wink:

Der "Pillenwerfer war ein Täuschkörper, der aus einem Behälter Kalzium-Zink-Kügelchen
absonderte,die bei Kontakt mit Seewasser Wasserstoffblasen bildeten. Von diesen Blasen erhielt das ASDIC-Gerät ein Echo, das in etwa dem einesU-Bootes entsprach.Die Briten nannten diesen Pillenwerfer Submarine Bubble Target (SBT U-Bootblasenziel).Der Täuschkörper wurde durch durch ein Sechszollrohr ausgestoßen. (Rohr VI auf den VIIC-Booten).
Dieser Täuschkörper hatte jedoch auch wenig Erfolg. da er sich wohl in 30 Meter Wassertiefe etwa 20 Minuten hielt und Blasen auswarf, jedoch bewegte er sich nicht horizontal fort. Die ASDIC-Bediener fielen in den meisten fällen nicht darauf rein.
Später wurden dann auch Täuschkörper entwickelt, die sich horizontal fortbewegten und mehr Erfolg hatten.

Gruß, :MG:

Manfred

Teddy Suhren

Zitat von: Tri am 06 Mai 2007, 11:59:38
Allerdings habe ich auch gelesen das mit der Umstellung von VII B auf VII C das außenliegende nicht nachladbare Torpedorohr durch zwei innenliegende nachladbare Rohre ersetzt wurde.  :?

Nicht ganz richtig (Thor hats schon angedeutet):
Typ 7a hatte ein Torpedorohr über der Wasserlinie am Heck. Ab Typ b war das Heckrohr unter der Wasserlinie. Inwieweit das Überwasserrohr nachladbar war, weiß ich nicht.
Vom Typ 7a gabs aber auch nur 10 Boote.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Thor

Hallo,
ich zitiere mal aus "Der U-Boot Krieg 1939 -1942" von Clay Blair:

..... waren mit einem Hecktorpedorohr bewaffnet. Es lag jedoch ungünstig außerhalb des Druckkörpers und musste über eine Fernbedienung im Heckraum abgeschossen werden. Das Rohr war mit einem luftgetriebenen Torpedo bestückt, der weniger Wartung und weniger Wärme brauchte als die Elektro-Torpedos. Es konnte auf See nicht nachgeladen werden. Diese Nachteile wurden bei der nächsten Generation der mittelgroßen Boote (Typen VIIB und VIIC) beseitigt, indem man das Rohr in den Heckraum verlegte und unter den Flurplatten für einen Reservetorpedo Platz schaffte. .....

Gruß
David
"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

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