Zerstörer Z-33 überführung letzten Samstag.

Begonnen von tirpitzpeter, 01 November 2007, 10:09:05

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kalli

Aber das Jahr sollte bezogen auf das Foto 1955 sein ?

Warjag

Zitat von: kalli am 11 November 2007, 19:25:25
Aber das Jahr sollte bezogen auf das Foto 1955 sein ?
Hier bin ich mir leider nicht sicher, muss man noch nachgucken und nachdenken...
Schöne Grüße,
Dmitrij

Warjag

Schöne Grüße,
Dmitrij

Warjag

Zitat von: kalli am 11 November 2007, 16:06:11
ich baue auf Dich :-D

Endlich Urlaub... :-D Später ist besser als nie... Dann fangen wir an...

Die deutschen Zerstörer bei der sowjetischen Marine

Am 5.11.1945 wurden die 4 erbeuteten Zerstörer in die Liste der sowjetischen Marine (Ostseeflotte) eingetragen. Die Übergabe begann im Dezember. Am 1.1.1946 wurde die Z 33 abgenommen, am nächsten Tag – die „Erich Steinbrinck“. Am 2.1. verließ die Gruppe der Beuteschiffe unter dem Kommando von Vize-admiral Rall (Flagschiff – Kreuzer „Nürnberg“) Wilhelmshaven und am 5.1. kam sie in Libau an. Die „Karl Galster“ und „Friedrich Ihn“ wurden am 1. bzw. am 5.2. abgenommen und kamen erst am 7.2. in Libau an.
Am 13.2. geschah der Umbenennungsbefehl. Die Z 33 wurde als Flottillenführer klassifiziert und in die „Provornyj“ („flink“, „hurtig“) umbenannt. Die als Zerstörer gebliebenen „Ihn“, „Steinbrinck“ und „Galster“ wurden bzw. „Prytkij“ (auch „hurtig“, „fix“), „Pylkij“ („feurig“, „leidenschaftlich“) und „Protschnyj“ („haltbar“, „fest“). Laut Befehl vom 15.2. wurden die „Prytkij“ und „Pylkij“ in die Nord-Ostseeflotte (die 8. Flotte) und die „Protschnyj“ und „Provornyj“ – in die Süd-Ostseeflotte (die 4. Flotte) aufgenommen.
Die Prüfung der Schiffe zeigte dass sie für den weiteren und entsprechenden der modernen Anforderungen Einsatz eine große Reparatur und Modernisierung brauchen. Auf der „Prytkij“, der „Provornyj“ und der „Pylkij“ näherte sich diese sogar der Generalreparatur. Notwendig waren auch der Umbau der Wohn- und Diensträume, die Umrüstung mit sowjetischen Nachrichtenmitteln, die neuen Flak-Bewaffnung, Radar- und Sonarstationen. Diese Aufgaben waren noch komplizierter aus praktisch vollem Mangel an der technischen Dokumentation und den Ersatzteilen.
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Ob es interessant ist? Wenn ja, mach ich morgen weiter...
Schöne Grüße,
Dmitrij

Spee

Servus Warjag,

gibt es den genauere Informationen über die Umbauten? Das wäre durchaus interessant.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

kalli

Das was ich im russischen Text gelesen habe deutet darauf hin, dass sehr viel umgebaut wurde und es ist dort auch beschrieben. Letztlich fand man wohl, dass man sich das hätte sparen können, weil die eigenen Entwicklungen zu dieser Zeit schon besser waren.
Für mich ist es aber sehr mühselig dies korrekt wieder zu geben.
Deshalb meine Bitte an Dmitrij den wohlverdienten Urlaub sinnvoll zu verbringen :-D. Das heißt den Beitrag für das Forum zu vollenden- es besteht größtes Interesse :MG:

Warjag

Zitat von: Spee am 23 November 2007, 18:07:58
gibt es den genauere Informationen über die Umbauten?
teilweise... :)
Zitat von: kalli am 23 November 2007, 20:32:18
meine Bitte an Dmitrij den wohlverdienten Urlaub sinnvoll zu verbringen :-D.
wenigstens habe ich versucht... :-) Wie gut es mir gelungen hat, sieh unten... :-)

Der technische Zustand der „Provornyj“ war grauenhaft. Der Versuch die am Kriegsende bekommene Beschädigungen hier in Libau bei der „Tosmare“-Werft zu reparieren, misslang, deshalb kam der Zerstörer im August 1946 zu Reparatur in Rostock, auf die „Neptun“-Werft. V.J.Usov (Marineoffizier, später – Historiker – Dmitrij), der zu dieser Zeit auf der „Provornyj“ diente, schrieb: „das Personal vom elektromechanischen Dienst unter Korvettenkapitän M.S.Katschan (ehemaliger LI vom Zerstörer „Soobrasitelnyj“) meisterte die Bedienung von der komplizierten Beutetechnik, aber es gelang nicht, die Kesselautomatik voll in Dienst zu stellen und für die manuelle Kesselsteuerung bei der Fahrt brauchte man bei jeder Wache 12 Mann in jedem Kesselraum [bei der Kriegsmarine bestand diese Wache aus 3 Mann. – Autor.]
Die Zerstörer der Typ34-Klasse wurden nur im Minimalmaß repariert. Unklar ist sogar ihr Bewaffnungsbestand. Man kann nur vermuten, dass die 3,7cm-Flak C/30 und teilweise die 2cm-Flak durch die sowjetischen 37mm-Flak „V-11“ und „70-K“ ersetzt wurden, und ihre TR für die sowjetischen Torpedos angepasst wurden. Schon am 16.11.1948 wurde die „Pylkij“ a.D. in die Reserve gestellt. Am 30.04.1949 wurde der ehemalige Zerstörer in die schwimmende Kaserne „PKS-2“ umklassifiziert und in die Liste der Schwimmittel der Kronstadt-Marinefestung eingetragen. Am 24.12.1955 wurde die Kaserne dem Flottenstützpunkt Leningrad übergeben und in Priosersk stationiert, am 19.2.1958 – aus der Liste gestrichen und am 18.4. zum Abbruch abgegeben. Das Schwesterschiff „Prytkij“ war länger in Dienst, aber am 22.3.1952 wurde es auch unbewaffnet, aus der Liste gestrichen und zum Abbruch abgegeben.
Inzwischen, laut Verordnung der Regierung vom 2.8.1948 arbeitete das TsKB-53 Entwürfe für Neubewaffnungen der „Protschnyj“ und „Provornyj“ aus. Diese wurden von Marinebefehlshaber Admiral I.S.Jumaschew am 25.5.1949 bestätigt. Die beiden Zerstörer behielten ihre Hauptartillerie, die 2cm-Vierlinge auf dem Heckaufbau (die „Protschnyj“ – auch die 2 2cm-Zwillinge auf den Brückenflügeln), die übrige Fla-Bewaffnung musste durch 4 (die „Protschnyj“) oder 5 (die „Provornyj“) 37mm-Zwillinge „V-11“ ersetzt werden. Dazu bekamen die beiden je 4 Wabowerfer „BMB-1“ und 2 Abwerfer (insgesamt 36 große Wabos).
Als Ergebnis entstand es eine geringe Überlastung (die „Protschnyj“ – 13 t, die „Provornyj“ – 17 t), und die metazentrische Höhe verringerte sich auf 4 cm. Eine negative Folge der Modernisierung war eine schwerwiegende Verschlechterung der Bewohnbarkeit. Z.B. auf der „Protschnyj“ steigerte die Zahl der Offiziere im Vergleich zur Kriegsmarine von 12 bis 16 Mann und statt 9 Feldwebel gab es jetzt 14 Unteroffiziere.
Als eine mögliche Variante wurde auch das Ersetzen des 15cm Bugturms durch einen 2-röhrigen 130mm Turm „B-2-LM“ und der 15cm-Einzelgeschütze – durch 130mm „B-13-2s“ vorgesehen, aber diese Pläne wurden nie realisiert.
Die „Protschnyj“ war bis 1948 bei der 4. Flotte und stationierte in Rostock, später wurde sie bei der Werft „Petrosavod“ in Leningrad repariert. Am 30.11.1954 wurde der Zerstörer a.D. gestellt, unbewaffnet und in die schwimmende Kaserne „PKS-99“ umklassifiziert. Sie lag dann in Leningrad auf dem Zhdanov-Werk und diente als Wohnschiff für Besatzungen der neugebauten Zerstörer des Projekts 56. Am 25.6.1956 wurde die ex-„Karl Galster“ aus der Liste der sowjetischen Marine gestrichen und zum Abbruch abgegeben.
Die Reparatur der „Provornyj“ in Rostock dauerte ca. 3,5 Jahre. Im März 1950 kam der Zerstörer (die Klasse „Flottillenführer“ wurde schon abgeschafft) in Libau zurück, von dort ging er im Mai nach Kronstadt für die Montage der Fla-Bewaffnung (diese außer dem Heck-Vierling wurde noch 1946 abgebaut). Der Endzustand der Fla-Bewaffnung unterschied sich vom nach dem Modernisierungsprojekt vorgesehenen: das Schiff hatte 6 37mm-Zwillinge „V-11“ (2 – auf dem vorderen und 4 – auf dem mittleren Aufbau) und 2 37mm-Einzllafette „70-K“ (auf den Brückenflügeln). Der renovierte Zerstörer kam in die Süd-Ostseeflotte zurück. Am 30.11.1954 wurde er a.D. gestellt und in den Schulzerstörer umklassifiziert. Am 1.3.1958 wurde er dem Flottenstützpunkt Leningrad übergeben, unbewaffnet und nach 3 Monaten als Schwimmende Kaserne „PKS-149“ dem Seenotrettungsdienst übergeben. 3 Jahre lag der ehemalige Zerstörer am rechten Neva-Ufer in der Utkina-Savod’-Bucht. Im Sommer 1961 wurde er bei den Übungen bei Kap Pestschanyj (Finnenbusen) versenkt und am 27.9. aus der Liste gestrichen. Später wurde der Rumpf vom letzten „Narvick“ gehoben und verschrottet.
Schöne Grüße,
Dmitrij

Alex Shenec


kalli


Warjag

Schöne Grüße,
Dmitrij

Woelfchen


Alex Shenec

Hallo.

Noch die Fotografie "Provornyj".

Schöne Grüße

Alex

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