Zwischenfall Bundesmarine vs Polnische Marine

Begonnen von Albatros, 31 Dezember 2008, 17:50:25

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Albatros

Es gab da mal einen Zwischenfall in den ich glaube achtziger Jahren der die Bundesmarine und die Polnische Marine betraf.
Auf Deutscher Seite war ein Tender? Beteiligt und auf Polnischer ein Schnellboot?
Das deutsche Schiff erhielt unter anderem so glaube ich einen Treffer im hinteren 10 cm Turm

Kann sich jemand erinnern welche Schiffe beteiligt waren?

Gruß, :MG:

Manfred

Chrischnix

Moin auch

Treffer Achtern im Uffzdeck soweit ich weiß.
Kurz nachdem die SUG des 5. Schnellbootgeschwaders von Bord
gegangen ist.
Es war Tender "Neckar" am 15.06.1987

Grüße:
Chrischnix


Albatros

Danke Euch,

genau das meinte ich. Die Neckar und eine Tarantul.
Nur so recht mag ich immer noch nicht glauben dass es ein Zufallstreffer war.
Die WP-Marinen hatten Luftabwehr auf dem Dienstplan...na ja es gibt ja auch Tiefflieger. :MZ:

Gruß, :MG:

Manfred

Mario

es wäre sicher interessant, wenn man 22 Jahre nach der Geschichte mal an die entsprechenden Geheimunterlagen herankommen könnte. In den Zeitungsberichten wurde ja lediglich wild spekuliert. Die wahren Ursachen liegen irgendwo fest verschlossen in einem polnischem Militärarchiv.
Allerdings habe ich in den wenigen Tagen, die ich 1988 auf einem U-Jäger der Volksmarine auf der Ostsse war, genug Provokationen von westdeutschen, dänischen und schwedischen Schiffen und Booten erlebt. Das gehörte damals dazu und beide Seiten ließen nichts unversucht.

Selbst heute wird sogar innerhalb der Nato spioniert und beobachtet. Ich hab letztens gehört oder gelesen, daß U-Boote der bundesmarine von britischen Hubschraubern und Flugzeugen überwacht und beobachtet werden.

Albatros

Moin Mario und ein Frohes "Neues",

Zitat von: Mario am 01 Januar 2009, 11:30:31
Allerdings habe ich in den wenigen Tagen, die ich 1988 auf einem U-Jäger der Volksmarine auf der Ostsse war, genug Provokationen von westdeutschen, dänischen und schwedischen Schiffen und Booten erlebt.

Was empfindest Du denn als Provokation.

Wir haben in der Ostsee ich glaub vor Putlos mal ein Luftzielschießen gehabt da lag so ein Kondor Typ vielleicht eine halbe Meile von uns Entfernt, ist das eine Provokation?

Zitat von: Mario am 01 Januar 2009, 11:30:31

Selbst heute wird sogar innerhalb der Nato spioniert und beobachtet. Ich hab letztens gehört oder gelesen, daß U-Boote der bundesmarine von britischen Hubschraubern und Flugzeugen überwacht und beobachtet werden.
Stimmt, die schießen aber nicht auf die U-Boote,  :MZ: die möchten nur alle gerne eine Geräuschsignatur der ,,Neuen" Boote haben und möchten gerne wissen wie ,,Leise" die nun wirklich sind.

Gruß, :MG:

Manfred

Leutnant Werner

@ Mario,

Frohes Neues. Cool fände ich, wenn Du mal versuchen würdest, diese Begegnungen aus Deiner Dienstzeit nachzurecherchieren und als Bericht hier hereinzustellen, um den Mitgliedern mal so ein "Kalter Krieg live"-feeling anzubieten. Das wäre echt groß top

Beste Grüße
Lt

Mario

@Albatros und Lt. werner
soviel kann ich da leider auch nicht berichten, es ist ja mittlerweile 21 Jahre her und die grauen Zellen lassen ja im hohem Alter nach ...  :MV:
erinnern kann ich mich noch an die Aufforderung eines kleinen Bootes (dänisch oder schwedisch), sofort zu stoppen. Die wußten natürlich genau, daß diese Aufforderung ignoriert wird, aber ich frage mich, was die Skandinavier wohl gemacht hätten, wenn wir wirklich gestoppt hätten. Bestimmt erstmal bei der Führungsstelle an Land nachgefragt, wie man nun jetzt weiterverfahren sollte.

Ich hab von anderen gehört, daß bei fast jeder Übung ein Nato-Schiff in der Nähe lag, daß den Funkverkehr überwacht hat. Man hat sich bei uns erzählt, daß dann meistens die Sendeleistung gedosselt wurde, um sie anschließend schlagartig auf volle Stärke zu schalten. Es wurde halt keine Gelegenheit verpasst, den "Gegner" zu ärgern.

Als ich vor zwei Jahren die ehemaligen sowjetischen Bunkeranlagen südlich von Berlin besichtigen konnte, wurde uns erzählt, wie die Nato-Flugzeuge regelmäßig Richtung Grenze geflogen kamen, um im letzten Augenblick scharf abzudrehen. Die Luftabwehr der NVA und vor allem Koljas Truppen sind dann natürlich jedesmal in Alarmbreitschaft gegangen und "drüben" wurde das natürlich alles mit einem fetten Grinsen beobachtet.

Albatros

#8
Hallo Mario,

ist doch interessant was Du berichtest, wo habt ihr Euch denn befunden als die Aufforderung kam sofort zu stoppen.
Bestimmt in nicht in deren Hoheitsgewässer oder?  :MZ:

Gruß, :MG:

Manfred

kalli

Einige dieser Begebenheiten beschreibt Ewald Tempel in seinem Buch "Im Alarmzustand".
Obwohl mir der Schreibstil nicht besonders zusagt sind da interessante Sachen enthalten. Darüberhinaus gibt es mindestens ein Volksmarineforum ( Adresse habe ich jetzt nicht zur Hand ) in dem auch von solchen Ereignissen, Begegnungen die Rede ist.
Bewußte oder angeordnete Provokationen schließe ich aus.
M.E. ging es beiden Seiten immer um Aufklärung. Dass dabei kritische Situationen entstehen können versteht sich von selbst.
Das war nicht nur auf See der Fall. Amerikaner, Engländer und Franzosen hatten in Potsdam ja ihre offiziellen Aufklärungsstäbe als Folge der Vereinbarungen über militärische Verbindungsmissionen. Da gab es auch einige schwere Zwischenfälle. Die sind bestimmt schwerwiegender anzusetzen als jene, die sich möglicherweise auf See zugetragen haben.




kalli

Vollständigkeitshalber: Die Sowjetische Armee hatte ihre Verbindungsmission in Baden und hat das selbe veranstaltet.

Wilfried

Moin, moin zusammen!

Also, ich kann mich noch gut an eine Aufklärungsfahrt Ende 1970 erinnern; die zu respektierende Schutzzone der Seegrenzen betrug damals 6 Seemeilen; wir gaben aus Reserve bei unseren Kursen immer noch 6 dazu.
Wir hatten noch kurz im MARS Kiel einige technische Probleme beheben lassen und befanden uns so gegen 20 Uhr nähernd Fehmarn; die Jungs auf der Krake - sie lagen immer Marienleuchte 100° - ließen auf einmal unseren Dampfer taghell mit allen Scheinwerfern beleuchten. Eigentlich nichts Schlimmes - eine Provokation aber allemal ...  :-D Zumal wir ja nicht im Verschlußzustand abgeblendet fuhren und alle Lichter ordentlich gesetzt hatten. Na ja, was will man auch sonst machen, wenn der Klassenfeind wieder einmal nachschaut, welche Veränderungen es im Mare Balticum elektronisch und schwimmend gegeben hat?
Damals war es üblich, daß sich gegrüßt wurde, wenn man einander passierte; die Polen und die Russen hielten sich immer daran. Es wurde Seite gepfiffen und die Flagge kurz gedippt; die Jungs der Volksmarine hatten diesen Kurs wohl nicht im Lehrplan gehabt?
Die einzigen, die eigentlich immer versucht haben, uns ein wenig zu provozieren - tut mir leid - waren die Schiffe der Volksmarine.

Mit einem lieben Gruß
der Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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http://www.forum-marinearchiv.de - wenn Marine Dein Ding ist!

Spee

@Wilfried,

Die einzigen, die eigentlich immer versucht haben, uns ein wenig zu provozieren - tut mir leid - waren die Schiffe der Volksmarine.

Wundert mich nicht im geringsten.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Albatros


Zerstörerfahrer

Lieber Wilfried,

war nicht eigentlich schon die alljährliche " Aufklärung Ost " -fahrt eine Provokation, so tief im " feindl. " Hinterland?  :-D

Grüße
René

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