Berechnen des Zuladegewichtes und der Masst. Geschwindigkeit

Begonnen von tirpitzpeter, 09 Dezember 2005, 00:26:25

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tirpitzpeter

Da diese Frage jetzt öfters getellt wird, hier nun 2 Vorschläge.

Gesammtgewicht eines Schiffmodells:

LängexBreitexTiefgang des Modells werden miteinander Miltipliziert. Das Ergebnis wird wiederum mit dem sogennanten "Völligkeitsgrad" Multipliziert- so erhält man das gewicht des Modells. Der Völligkeitsgrad richtet sich nach, Rumpfform und kann 0,5 -0,8 betragen,je nachden wie das Unterwasserschiff beschaffen ist. Für Seenotkreuzer ist 0,5 üblich für l-Kreuzer 0,6 und Schw.Kreuzer-Schlachtschiff 0,7-0,8

Beispiel:
Länge: 1,6 Meter Breite: 0,2 Meter, Tiefgang:0,1 Meter Völligkeitsgrad 0,6
(L-Kreuzer) Um gleich das Kilogramm gewicht zu haben bitte in Dezimeter abmessen!!
Länge: 16 x Breite: 2 x Tiefgang: 1x Völligkeitsgrad 0,6 = 19,2 das fertige Modell hat demnach 19,2 KG Jetzt braucht nur das Modell gewogen werden und der Ballast mit Blei oä ausgeglichen werden.

Die Geschwindigkeit ist einfacher:

Modellgeschwindigkeit = Originalgeschw. : Quadratwurzel aus dem Verkleinerungsmasstab.

Beispiel: Schnellboot
36,5 km/h : QW-25 = 7,3km/h (2m/s.)
Die masstäbliche Geschw. des Modells würde also im masstab 1:25  2 M pro Sec. sein

Hoffe es hilft einigen. :!:
Gruß
Peter
"Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit"! (Rammstein)
"Ein formal stimmiges Produkt braucht keine Verzierung" (Ferdinand Porsche)

Peter K.

Hallo PETER!

Ganz korrekt sollte es meiner Meinung nach aber Völligkeitsgrad der Verdrängung, auch Blockkoeffizient genannt, heißen!
Es gibt ja auch noch andere Völligkeitsgrade ....  :)

Gute Nacht
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

En Echelon

@ Tirpitzpeter: Ein Schnellboot, das 36,5 km/h (19,7 kn) läuft verdient entweder den Namen nicht oder hat einen Motorschaden...

Man kann zur Berechnung des Gesamtgewichtes auch die Originalverdrängung heranziehen. Modellverdrängung = Originalverdrängung / (Maßstab hoch 3).
Gruß

Jan


Nicht Schiffe kämpfen, sondern Menschen!

harold

...kenn ma scho: immer diese Quadratwurzelformel, die da durch die Literatur geistert!  Wer díe wohl in die Welt gesetzt hat??

A propos Geister:
http://forum.schlachtschiff.com/topic.asp?TOPIC_ID=1260
- da war´s auch mal Thema.
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

speedl

Hallo,

das mit dem Quadratding kommt, glaube ich, daher das man nicht die maßstäbliche Geschwindigkeit haben möchte, sondern ein Wellenbild das maßstäblich aussieht. Und dafür muß das Modell schneller als maßstäblich fahren.

Viele Grüße Stefan
WoWs: "speedl2002" und "fluffl"

harold

Genau so isses - nur: je kleiner das Modell (1:200, 1:400 etc...), desto unglaubwürdiger die Sache.
To quote myself:

Geschätzter Wellenabstand hier: ca. 20 cm am Modell in 1:144.
(o.2 X 3.28 ) ^2  = 0.43 kn ^= 0.22 m/s [(Länge in feet)hoch 2 = speed in Knoten ]
Also ist dieses Modell wohl gerade mit 22 cm/s oder ca. 0.8 km/h unterwegs, als Modell-"Realität" wären das satte 62 kn ...
...bei 1/144 entsprechen 22 cm Wellenlänge 28.8 m, runden wirs gnädig auf 100 ft, dann gibt uns das den Wurzelwert von gerade mal 10 kn für diesen Wellenabstand "in der Realität".

Das heißt: bei einer maßstäblichen Geschwindigkeit von 62 kn macht sie ein maßstäbliches Wellenbild für 10 kn.

Ich glaube, diese Unvereinbarkeit lässt sich so um die 1:200 bis 1:100 herum kaum lösen; ein bissl mit der gefahrenen Geschwindigkeit "betrügen" muss man da wohl schon. -
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

ingura

Ein Vergleich mit den Eisenbahn-Modelbauern ist hilfreich:

Die haben mit der Geschwindigkeit keine Probleme, müssen eine maßstäblich verkleinerte Strecke in der gleichen Zeit wie das Original durchfahren. Dafür kommen die Eisenbahner mit den Gleislängen in Konflikt. Wer kann schon originalgetreu in H0 8 m Streckenlänge zwischen zwei Weichen verbauen. Als Gerade - versteht sich...

Anders im Schiffsmodellbau - wir haben keine Probleme mit den Abmaßen, jedenfalls solange der Maßstab richtig gewählt wird. Allerdings nimmt die Dichte des Wasser nicht mit ab - wir fahren immer noch im selben Medium wie die Originale. Nimmt man ein 1:100 Modell und macht sich mal Gedanken über die Dichte des Wasser, dann wäre es ungefähr so, als würde das Originalschiff in einer Yoghurtähnlichen Masse fahren müssen.
Um also die gleichen Strömungsverhältnisse herstellen zu können - denn sonst funktioniert das alles mit Schrauben und Ruder nicht wirklich - muß die Geschwindigkeit höher ausfallen. Stichwort: Froud'sche Formel.


Für die Verdrängung gibt es auch klare Regeln:

Originalverdrängung in Tonnen * 1000 / (Maßstab^3) = Modellgewicht in kg

Also Hindenburg in 1:100:

31.500 * 1000 / (100^3) = 31,5 kg  (1:100 ist so praktisch)

Hindenburg in 1:200:
31.500 * 1000 / (200^3) = 3,94 kg

Hindenburg in 1:50
31.500 * 1000/ (50^3) = 252 kg

usw. usw.

Für die Maßstäbliche Geschwindigkeit (also gleiche Strömungsverhältnisse wie beim Original)  [Froud'sche Formel]

Originalgeschwindig in Knoten * (0,5144*(Quadratwurzel aus (1/Maßstab))) = Modellgeschwindigkeit in m/sec.

Hindenburg 1:200= 1,04 m/sec
Hindenburg 1:100= 1,47 m/sec
Hindenburg 1:50  = 2,08 m/sec
Hindenburg 1:25  = 2,94 m/sec
Hindenburg 1:10  = 4,65 m/sec
Hindenburg 1:1    = 14,71 m/sec entspr. 28,6 kn

Und das Schnellboot von weiter oben:

36,5 Knoten sind für den Maßstab 1:25 = 3,76 m/sec.

Alles unklar jetzt?

Torpedo

Hi ingura,

schön, dass Du wieder mitschreibst!

Ich habe dazu eine rein praktische Anmerkung, die ich aus Erfahrung sammeln konnte. ingura und ich hatten darüber auch diskutiert und ich habe relativ langsamlaufende Motoren in mein Torpedoboot eingebaut, die eine wahrscheinlich ziemlich maßstäbliche Geschwindigkeit lieferten. NUR...dann traf ich auf die anderen Recken der IG Kaiserliche Marine, die sich einen F... um diese Formel scheren und ... fuhr immer hinterher mit meinem T-Boot!
Das machte nicht wirklich Spaß und so habe ich sehr mühevoll (das Deck war schon eingeklebt) die Motoren wieder ausgetauscht und fahre jetzt mit einer "Geschwindigkeitsreserve", die mir erlaubt bei den anderen Jungs mitzuhalten. Außerdem ist auch ein Sicherheitspuffer gegen aggressive Wildvögel da mit drin. Allerdings sieht es ziemlich lustig aus, wenn mein T-Boot bei Vollgas plötzlich den Bug hebt und wie ein Cris-Craft durch das Wasser fegt...aber wer fährt schon mit Vollgas.:lol:

Fazit: Das Mittelmaß macht's. Objektiv die maßstabsähnliche Geschwindigkeit wird keinen am See befriedigen, denn subjektiv ist einem das zu langsam. Zu schnell ist auch albern, also sollte man dazwischen ein vernünftiges Maß finden und das ist leider schlecht mit Formeln zu erfassen...
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

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