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Flotten der Welt => Bundesmarine / Volksmarine / Deutsche Marine => Thema gestartet von: Steffen1 am 04 Dezember 2014, 18:36:51

Titel: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Steffen1 am 04 Dezember 2014, 18:36:51
Da ein Link der Schiffe der  Bundesmarine besteht, dachte ich mir hier passt auch ein Link für die Volksmarine.

http://forums.airbase.ru/2006/02/t37216--vms-gdr.html
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: halina am 26 Dezember 2014, 16:53:13
Moin , Von einer Flottenparade der VM in Rostock am 4.10. 1979 dieses imposante Foto  ,                         :MG:    halina

                                    Bundesarchiv , Bild 183-U1004-0015 / CC-BY-SA 3.0

Edit :  Ein Schwesterboot der 951 kann im Deutschen Marinemuseum von WHV  besichtigt werden
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 26 Dezember 2014, 19:21:01
Moin Steffen1,

klasse Bilder, aber kannst du den russisch Kurs nicht mitliefern :? Gibt es auch keine "Glattseebilder" :? Also auch mal Aufnahmen, wenn die Ostsee Kopf steht, so wie ich das erleben durfte :?

Wir haben doch heute keine Propaganda mehr nötig. :-D :angel:

Grüße Ronny
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: bitti am 28 Januar 2015, 23:07:58
Zitat von: halina am 26 Dezember 2014, 16:53:13

Edit :  Ein Schwesterboot der 951 kann im Deutschen Marinemuseum von WHV  besichtigt werden

Und auch im Marinemuseum Dänholm...
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: habichtnorbert am 29 Januar 2015, 21:48:16
Moin, moin, Ronny,

meinst Du sowas  :-D
MLR Habicht 212 im Jahre 1970 in der Nordsee
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 29 Januar 2015, 22:48:35
moin,

Zitat von: RonnyM am 26 Dezember 2014, 19:21:01
.. Aufnahmen, wenn die Ostsee Kopf steht, so wie ich das erleben durfte :?

Zitat von: habichtnorbert am 29 Januar 2015, 21:48:16
meinst Du sowas  :-D -MLR Habicht 212 im Jahre 1970 in der Nordsee

Vielleicht eher so was ..  :wink: :O/Y

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 30 Januar 2015, 09:23:35
...entschuldige Norbert, aber Urs kommt dem schon erheblich näher... :-D :MG:

Aber ich danke für deine Bemühungen. top

Grüße Ronny
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: smutje505 am 30 Januar 2015, 11:21:43
Hallo Ronny du weißt doch ,daß es bei der VM strengstes Fotografierverbot gab.Aber trotzdem hatten einige auf den Schiffen heimlich fotografiert und wir haben uns dann die Foto's ausgetauscht.Wir hatten einen an Bord der war im Fotozirkel Peenemünde und für einen kleinen Gefallen  haben die besten Freunde welche abbekommen.
Hier einige wie du sie haben wolltest aus der Ostsee,von den Landungsschiffen nicht so spektakulär.
Bild 10 nicht in der Ostsee aber ein ex VM-Schiff.
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Hastei am 30 Januar 2015, 12:10:23
hallo Hartmut,
danke für die Bilder.
Gruß
     Hastei

ps. den Anderen natürlich auch mein Dank
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 30 Januar 2015, 12:10:36
...na also, geht doch... top

Danke Hartmut. :MG:

Grüße Ronny
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: habichtnorbert am 30 Januar 2015, 19:46:08
weiter gehts
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 30 Januar 2015, 22:16:34
Hallo,
... die Ostsee konnte auch in Landnähe recht ruppig sein ...  :-D ... Hier einige Impressionen von der Abarbeitung des Themas "Seegangsverhalten" während der Technischen Erprobung des Nullschiffes 151.0 des FK-Schnellbootprojektes 151 (NATO: BALCOM-10) der VM. Zeit: Dezember 1988 bei einer Wellenhöhe von ca. 3m (See 5), Wind 8 und einer Geschwindigkeit von 22-24kn bei allen Fahrtrichtungen zur See. Die Erprobung fand bei Arkona/Rügen statt ... Trotz der spektakulären Bilder (leider von etwas schlechter Qualität) ging das Boot weich in die See und kam gut wieder aus der Welle ...  :-) ... (Bilder: Slg. OLPE)
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 30 Januar 2015, 22:27:03
moin,

Zitat von: olpe am 30 Januar 2015, 22:16:34
... die Ostsee konnte auch in Landnähe recht ruppig sein ... 
wohl wahr  :-D 
vor allem dann, wenn sich bei entsprechendem Wind eine "Düsenwirkung" einstellte ..

Olaf und Hartmut, schöne Bilder top :MG:

.. allerdings .. Bild 04 Hai ist kein Hai, sondern ein Parchim :wink:

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: habichtnorbert am 30 Januar 2015, 22:56:11
Moin, moin, Olaf,

kann die 151 das auch noch nach den Umbau für den BGS / BP ab?
:MG:
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 30 Januar 2015, 23:13:37
moin, Norbert,

an sich müßte das Seegangsverhalten ohne Geschütz (Gewicht) auf der Back doch besser sein :O/Y

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 31 Januar 2015, 00:01:36
Hallo,

Zitat von: habichtnorbert am 30 Januar 2015, 22:56:11
kann die 151 das auch noch nach den Umbau für den BGS / BP ab?
Zitat von: Urs Heßling am 30 Januar 2015, 23:13:37
an sich müßte das Seegangsverhalten ohne Geschütz (Gewicht) auf der Back doch besser sein :O/Y

... ich denke schon ... die Gewichtsverteilung und die Schwerpunktlage haben sich sicher nach dem Ausbau von Waffen und Gerätschaften sowie des Umbaus von  einem Dreiwellen- zu einem Zweiwellenschiff (nebst Maschinenanlage) etwas geändert ... Inwieweit aber die Vorschriften ein Fahren mit höherer Fahrtstufe gegen rauhe See zulassen, mag dahingestellt sein ...  :-) ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 31 Januar 2015, 10:21:38
moin,

Minensucher, U-Jäger, .. es gab bisher keine Schlechtwetteraufnahmen von VM-Schnellbooten .. (abgesehen vom größeren 151)

Wo waren die "Stoßkräfte" der 6. Flottille (Proj. 205 und 206) bei "Meergang" ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: smutje505 am 31 Januar 2015, 12:12:11
Hallo Urs ich glaube nicht das die kleinen Klassen(LTS,TS und RS)ab See 4 raus gefahren sind.Wenn sie doch in ein Wetter gekommen sind hat bestimmt keiner ans fotografieren gedacht.
Hier noch 2 Bilder  von LTS+RS
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 31 Januar 2015, 12:33:30
moin,
Danke  :MG:

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: M-54842 am 31 Januar 2015, 15:04:30
Schönes Bild vom Projekt 131@smutje505.
Urs, entsprechende Bilder von RS und TS-Booten findest Du u. a. bei Schäfer und Seemann in "DDR-Marine 1949-1990" und in der Chronik "Die Torpedoschnellbootsbrigade der Volksmarine 1959-1971" Teil 2.
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 31 Januar 2015, 15:31:35
Hallo,
da Bilder von VM-Schiffen und -Booten in rauer See eher rar sind, sei mir gestattet, eine ältere Ausarbeitung von 2005 aus meiner Feder hier einzustellen. Es ist die Beschreibung einer Sturmfahrt von zwei UAW-Schiffen (U-Boot-Abwehrschiffe) des Projektes 133.1 (NATO: PARCHIM-Klasse). Sie basiert auf Befragungen von Teilnehmern, einer Veröffentlichung in der damaligen NVA-internen Zeitschrift "Ausbilder" und auf Berichten der Reparaturwerft. Hier nun der Text ... viel Spaß beim Lesen:


Sturmfahrt der Schiffe ,,PARCHIM" (133.102) und  ,,BAD DOBERAN" (133.106) im Jahre 1983

Am 17. Januar 1983 erhielten die beiden UAW-Schiffe ,,PARCHIM" [242] und ,,BAD DOBERAN" [222] der 4. bzw. 2. UAW-Schiffsabteilung der 4. Flottille (Warnemünde) abends den Auslaufbefehl zur Begleitung des U-Bootes S-174 der Bundesmarine. Vorposten 72 am Fehmarn-Belt hatte das Boot auf Ostkurs gemeldet, dessen Begleitung zu übernehmen war. Die Besatzungen machten die Schiffe Seeklar. Nach den letzen Wettermeldungen war mit starkem Wind und rauer See zu rechnen, daher gab es zusätzlich die Weisung: ,,Schiff klarmachen zu Sturmfahrt". Die Seefestzurrungen aller Anlagen und Geräte sowie der beweglichen Gegenstände galt es zu überprüfen, Luken, Schotten und Bulleyes mussten dichtgesetzt, gegebenenfalls verkeilt werden. Die Lüfterrolle wurde abgearbeitet und ein Abspritzen durchgeführt. Vor dem Ablegen gab es eine nochmalige Kontrolle des Verschlusszustandes. Um 22.00 Uhr verließen die Schiffe ihren Liegeplatz und gingen mit Kurs NO in See. An Witterungsbedingungen lagen zu diesem Zeitpunkt an: Wind SW 6-7, See 4, Sicht 50 Kbl, hydroakustische Reichweite <14 Kbl. Obwohl ein stark aufbrisender Wind aus SW vorhergesagt wurde, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand an Bord der beteiligten Einheiten, dass ihnen am folgenden Tag seemännisch einiges abverlangt werden würde.

Die Schiffe liefen zunächst mit Kurs 70° in Richtung Kadetrinne auf das U-Boot zu. Die Vorkopplung bestätigte sich, es ist in Überwasserlage recht schnell entdeckt und daraufhin begleitet worden. Der Kurs des Verbandes ging in Richtung Bornholmsgat, welches dann auch nachts durchfahren wurde. Da Wind und See von achtern kamen, konnte man bis dahin trotz stärker werdendem Wind und Seegang relativ entspannt fahren. ,,... Ruhige Lage, mäßiges Gieren mit 10°-20°, mäßiges Schlingern mit 20°-30°, Kurshalten bei Ruderlagen mit 10° ... ". Ab 02.00 Uhr bis 08.00 Uhr frischte der Wind auf 8-10, die See auf 6, Sicht 50-80 Kbl, hydroakustische Weite 0-10 Kbl. Die Männer auf dem U-Boot hatten es auch nicht gerade leicht. Von Bord der U-Jäger konnte man dieses gut am stark schwankendem Turm erkennen. Verwundert hat die Kommandanten nur eines: Das U-Boot tauchte nicht, bei dieser Wetterlage und den Wassertiefen nördlich Arkona wurde dieses Manöver eigentlich erwartet. Im Bornholmsgat endete die Verantwortungszone der Volksmarine und normalerweise hätte dort die Begleitung an die Baltische Rotbannerflotte oder die Polnische Seekriegsflotte übergeben werden müssen. Der Sturm erreichte Stärke 11 bis 12 (40 m/s, in Spitzen 48 m/s). Vergeblich ist der Seeraum nach einem ablösenden Fahrzeug abgesucht worden. Nach Meldung an OP-Dienst wurde von dort die Aufgabe abgebrochen und das Rücklaufen in die Tromper Wieck befohlen.

Die Schiffe drehten auf Gegenkurs und bekamen sofort die volle Wucht des Sturmes zu spüren. Es türmte sich eine außergewöhnlich schwere See (7-8) mit Wellenhöhen von 5-6m, was es schwierig machte, die Schiffe auf Kurs zu halten. Das war nur möglich mit einer Geschwindigkeit von 8-10 kn bei beständigem Korrigieren mit dem Ruder. Die Schlinger- und Stampfbewegungen nahmen zu. Der Krängungswinkel erreichte durchschnittlich 35°. Als Extremfall wurden 53° gemessen. Der Kenterwinkel nach den Stabilitätsunterlagen betrug für ein Schiff des Projektes 133.1 ca. 59°. Die Besatzungen wurden physisch und psychisch dadurch hoch belastet. Die Seekrankheit forderte zunehmend ihre Opfer, trotzdem waren 50% der Mannschaften voll einsatzbereit. Die Offiziere verblieben auf ihren Gefechtsstationen und hielten ständig über BÜ (Befehlsübermittlungsanlagen) Verbindung zu ihren Gefechtsabschnitten. Der PV (Politstellvertreter des Kommandanten) kontrollierte im Stundenrhytmus alle Gefechtsstationen, sprach den Leuten Mut zu und meldete stündlich dem Kommandanten die Vollzähligkeit und den Zustand der Besatzung. Als weitere Maßnahmen wurden befohlen: Das Zurückziehen des Beobachtungspersonals vom Signaldeck in die Brückennocks, später in den HBS (Hauptbefehlsstand), verstärkte Radarbeobachtung des Seeraumes, besetzen der von Wassereinbrüchen am stärksten gefährdeten Abteilungen, regelmäßige Kontrolle der Bilgen in kurzen Abständen. Trotz aller Vorkehrungen kam es doch zum Wassereinbruch auf beiden Schiffen. Dieser geschah jeweils in der Vorpik (Abteilung XII) und auch in den Mannschaftsunterkünften (Abteilung XI). Die Ursache war zunächst unklar und es wurde versucht, die Abteilungen lenz zu halten. Es zeigte sich, dass ein konstruktiver Mangel dieses verhinderte: Zum Lenzen war ein Schieber an Oberdeck zu bedienen. Ein Herankommen an den Schieber beim ständigen Überholen der Brecher war aber nicht möglich, ohne sich Lebensgefahr auszusetzen. Der WI meldete sich freiwillig und robbte, angeleint und gesichert, immer wieder von den Wellenbergen begraben, vor zur Back an den Schieber und öffnete ihn. Trotzdem gelang das Lenzen nicht, da immer wieder umherschwimmende Gegenstände die Saugköpfe dicht setzten. Mit einer transportablen Pumpe gelang es dann, die Abteilung einigermaßen lenz zu halten. Als Ursache des Wassereinbruches in Abteilung XII wurde später das Fehlen von Klappen in den Kettenfallrohren ausgemacht. Für weitere Einbrüche waren unzulängliche Dichtgummis bei den Pilzkopflüftern an Oberdeck verantwortlich. Diese widerstanden zwar einer Abspritzprobe, aber nicht den Gewalten auf Hoher See. Bei einem stärkeren Wassereinbruch hätte der Kommandant nach den Leck- und Stabilitätsinformationen die Stabilität des Schiffes sichern müssen. Das wäre dann über das Fluten oder Lenzen von Ballastwasserzellen sowie über das Umbunkern von Treibstoff geschehen.

Zum ersten Mal waren Schiffe des Projektes 133.1 solchen extremen See- und Witterungsbedingungen ausgesetzt. Selbst bei der Technischen Erprobung des vorgezogenen Serienschiffes 133.101 oder bei den Werfterprobungen der Folgeschiffe ist eine derartige ,,Seegangserprobung" nicht erfolgt. Die Schäden hielten sich in Grenzen, obwohl die Back bis zum Aufbau der 30mm-Waffe AK-230 einiges hinnehmen musste. Der Vormast war geknickt und gebrochen, lag auf Deck, Nischentüren waren aufgerissen, Reelingstutzen und Reelingläufe verbogen, BÜ-Kästen und Lampenschirme weggerissen. Die Arbeitplattform um das vordere Geschütz ist deformiert worden oder fehlten teils, Schotttüren im Aufbau waren verzogen. Es hatte sich als zweckmäßig erwiesen, die vorliche See bei Fahrt mit einem Winkel von 30° anzuschneiden. So verringerte sich die Schlingerbewegungen auf 30°-40°. Allerdings musste in Kauf genommen werden, dass das Schiff erheblich größeren Stampfbewegungen ausgesetzt war.

Als günstige Geschwindigkeit konnten 8-10 kn ermittelt werden. Hierbei wurden die Seegangsbewegungen verringert, aber noch Fahrt über Grund gemacht. Bei zu geringer Fahrt bestand die Gefahr, dass die Propeller aus dem Wasser tauchten und die Maschinen durchtörnten. Höhere Geschwindigkeiten hätten dagegen ein Unterschneiden des Vorschiffes in der schweren See begünstigt. Aus Sicherheitsgründen haben die Schiffe alle drei Hauptmaschinen in Betrieb gehabt. Da der Wind zwischenzeitlich auf West drehte, ist wegen des genannten Anschneidewinkels anstelle der Tromper Wieck die Prorer Wieck angelaufen worden.

Das U-Boot S-174 lief übrigens nach dem Passieren des Bornholmsgat in die Dänischen Hoheitsgewässer und wetterte den Sturm - geschützt hinter der Insel - dort ab.

Nach Ankunft in Warnemünde gingen die Schiffe nicht an ihren normalen Liegeplatz, sondern an die Bunkerpier. Beide waren kaum fest, da kamen Vertreter des Kommandos der Volksmarine, der Flottillenführung, der technischen Schiffsüberwachung und weiterer Vertreter der Dienststellen und Stäbe an Bord. Die Begrüßung war eher kühl, es wurden die Schäden begutachtet, die erbrachte seemännische Leistung trat ein wenig in den Hintergrund. Auch die Tatsache, dass es keine Verletzten oder gar Verluste bei der Besatzung gab und dass man die Schiffe gut durch den Sturm steuerte, fand nicht die nötige Beachtung. Eine Bestrafung der Kommandanten im seerechtlichen oder militärdienstlichen Sinne erfolgte nicht, obwohl dieses nicht ausgeschlossen werden konnte. Immerhin mussten zwei einsatzbereite Schiffe für eine geraume Zeit durch die entstandenen Schäden mit geringerem Einsatzklarzustand aus dem Kampfkern genommen werden. Es gab nur eine Aufforderung an die Kommandanten, über die Fahrt einen Artikel in der NVA-internen Reihe ,,Ausbilder" zu verfassen. Die Kapitänleutnants V. und L. trugen es mit Fassung und kamen dieser de-facto-Weisung nach.

Bei den nachfolgenden Werftaufenthalten beider Schiffe sind weitere Schäden an E-Teilen der Ankerspills, der MES-Anlagen u.a. festgestellt worden. Die erkannten Mängel wurden ausgebessert und flossen in den noch laufenden Serienbau der U-Bootjäger ab Schiff 133.109 ein.

Heute, über 20 Jahre später, bei einem Telefonat des Autors mit Herrn V., mussten beide nach der Frage lachen, ob nach dem Einlaufen in Warnemünde vom Abteilungschef ein Bier spendiert wurde ... leider gab es das Bierchen nicht. Die seemännische Leistung der beiden Kommandanten wurde nicht so wirklich gewürdigt, hatten sie doch zwei Kampfschiffe mit deren Besatzungen nach Sturmfahrt wieder nach Hause gebracht.

Soweit der Bericht zu dieser Fahrt ... auch gedacht als eine kleine nachträgliche Wertschätzung dieser seemännischen Leistung ...  :-)
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 31 Januar 2015, 17:31:47
moin,

Zitat von: olpe am 31 Januar 2015, 15:31:35
eine nachträgliche Wertschätzung dieser seemännischen Leistung ...  :-)
.. und wohlverdient  top :MG:

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: smutje505 am 31 Januar 2015, 18:39:28
Hallo Olaf  top top top
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 31 Januar 2015, 19:57:33
Zitat von: Urs Heßling am 31 Januar 2015, 17:31:47
.. und wohlverdient  top :MG:

Zitat von: smutje505 am 31 Januar 2015, 18:39:28
Hallo Olaf  top top top

Hallo,
... meine Herren ...  :MG:

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Albatros am 31 Januar 2015, 20:24:07
Hallo Olaf,

Danke für die interessanten Schilderungen zur Sturmfahrt...... top

Als Frage, könntest Du einschätzen bis zu welchen Witterungsbedingungen ein Waffeneinsatz bei den Parchims möglich gewesen wäre?

:MG:

Manfred
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: habichtnorbert am 31 Januar 2015, 22:19:58
hab da noch ein paar Bilder
1: MLR Habicht
2: MLR Krake
3: R11 blick vom Signaldeck
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 01 Februar 2015, 00:11:45
moin, Manfred,

Zitat von: Albatros am 31 Januar 2015, 20:24:07
Danke für die interessanten Schilderungen zur Sturmfahrt...... top
Als Frage, könntest Du einschätzen bis zu welchen Witterungsbedingungen ein Waffeneinsatz bei den Parchims möglich gewesen wäre?
nach Lesen dieser Schilderung kannst Du Dir diese Frage schon halb selbst beantworten ..
Wie so oft gilt: Es kommt darauf an  :wink:
Muß ich, evt. gegen die See, die Fahrt eines Konvois mithalten und mit höherer Fahrt Zick-Zack-Kurse laufen , oder kann ich bei einer "einfachen" Gebietskontrolle vor der See laufen ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 01 Februar 2015, 10:38:02
Zitat von: Urs Heßling am 01 Februar 2015, 00:11:45
Wie so oft gilt: Es kommt darauf an  :wink:
Muß ich, evt. gegen die See, die Fahrt eines Konvois mithalten und mit höherer Fahrt Zick-Zack-Kurse laufen , oder kann ich bei einer "einfachen" Gebietskontrolle vor der See laufen ?
Hallo,
ja, da ist in der Tat was dran ...
Die Forderungen des Auftraggebers bezogen auf den Waffeneinsatz bei einem Schiff ist das eine, die praktische Umsetzung dann das andere. Sicher steht in den Bau- bzw. Typ- oder Schiffsunterlagen ein Wert ...See: so-und-so, Wind: auch-nicht-anders ... , begrenzt u.a. durch die Parameter der Haupteinsatzsysteme eines Schiffes (bei Kriegsschiffen zweifellos die wesentlichen Waffensysteme, bei Aufklärern z.B. die Funk- und Radarsysteme usw.).
Ich habe mal ein wenig geblättert, um das Pferd von der Waffenseite aufzuzäumen ... leider nicht viel gefunden ... der RBU-6000 (reaktiver Wasserbombenwerfer) ist bis 25° Krängung einsatzfähig ... Es ist davon auszugehen, die Artilleriewaffen im Hauptverfahren (mit Funkmeß-Waffenleitanlage) und im Reserveverfahren (über die Visiersäule "Kolonka") etwas mehr zulassen. Bei den automatischen und stabilisierten Systemen stellt eine Begrenzung sicherlich die Leistungsfähigkeit der Kreiselbasis dar.
Aber bei zu starkem Krängen, Stampfen und Gieren ist dann eben auch mal Schluss ...  :-)
Grüsse
OLPE


Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: RonnyM am 01 Februar 2015, 11:22:22
Danke für den "Sturmfahrtbericht" Olaf. top

Kann ich mir richtig vorstellen, wenn diese Sesselpupser aus ihrer warmen Stube kommen und sich dann über die Schäden mokieren, deren Einsatz sie selbst veranlasst haben.

Da haben die Schreibtisch-Weisheiten mal wieder voll durchgeschlagen. flop Leider wird diese Spezies nie aussterben. :x

Grüße Ronny
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Hastei am 01 Februar 2015, 11:39:32
habe eben erst den Bericht der Sturmfahrt gelesen.
Danke Olaf.
Wer schon mal eine Fahrt bei Schwerer See mitgemacht hat, kann sich das gut vorstellen.
Über die kühle Begrüßung nach der schwierigen Fahrt kann ich nur den Kopf schütteln .
Es grüßt der Hastei
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 01 Februar 2015, 14:27:17
moin,

Zitat von: RonnyM am 01 Februar 2015, 11:22:22
Kann ich mir richtig vorstellen, wenn diese Sesselpupser aus ihrer warmen Stube kommen und sich dann über die Schäden mokieren, deren Einsatz sie selbst veranlasst haben.
O-Ton eines STO :MS: bei einem vergleichbaren Fall in der Schnellbootflottille (Bundesmarine)

"Die Ratten betreten das sinkende Schiff" ..  :wink:

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sualk am 05 August 2015, 22:28:12
Hallo Habichtnorbert - R21 an R11 - dein eingestelltes Bild 2 Kraken in See ist eine Fotomontage!
Ich habe die Original Negative - trotzdem ein sehr schönes Foto.
Gruß Sualk
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sualk am 05 August 2015, 22:37:03
Muß mit dem einfügen der Bilder noch üben !!!!
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:38:22
Nun es kommt immer auf den Fotografen an. Wetter ist immer, bloß welches ist entscheidend.
Hier ein paar Typen der Schnellboote.
Da haben wir zunächst die TS-Boote 183 oder P 6
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:47:21
... dann haben wir den Nachfolger, die TS-Boote 206 oder SHERSHEN
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:49:18
... dann haben wir die Kleinen, die Schnellsten, ILTIS
auf dem zweiten Bild eingeschlagene Frontscheiben durch eintauchen in die See
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:53:23
... dann haben wir noch die HYDRA in vier Varianten möglich
a reine Torpedovariante mit drei Rohren
b Minenvariante mit einem Torpedorohr und sechs Minen
c Kampfschwimmervariante mit einem T-Rohr und 16 Sitzen (fehlt als Bild)
d Transportvariante mit 24 Sitzen für Mot-Schützentransport
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:57:20
... nun noch deren Nachfolger, die LIBELLE
auch hier zwei Varianten
a normale Ausrüstung zwei T-Rohre und zwei Minen
b zwei T-Rohre und 16 Sitze für Kampfschwimmer
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 20:59:46
... die Bekleidung der kleinen Boote, LTS mit Panzerhaube, KTS mit Pilotenhelm
a LTS alle drei Mann (Kommandant, Maschinist und Funkmeßmaat)
b KTS alle fünf Mann (Kommandant, Steuermann, Motorenmeister, E-Gast und Ari-Gast)
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 21:04:12
... nun bleiben nur noch die Raketenträger, OSA I und TARANTUL
OSA auf Slip
OSA in See
OSA beim Raketenstart
TARANTUL
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 07 August 2015, 21:09:04
... zum Schluss die "Vögel" dazu
a P 15 für OSA I am Kran
b P 22 für TARANTUL (abklappbare Flügel) in einer mobilen Regelstrecke
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Hastei am 07 August 2015, 21:56:51
hallo Eddy ,
tolle Fotos ! danke füe`s Zeigen.
Gruß Hastei
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 07 August 2015, 21:57:02
moin, Eddy,
schöne Aufnahmen top :MG:

Frage zu SHERSHEN Bild #4 : sind das Wasserbombendetonationen ?

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Bugsierstefan am 08 August 2015, 09:15:06
Moin,

schließe ich mich an, Klasse Fotos! Vielen Dank für´s Zeigen!
Für mich waren die auch neu.

:MG:
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: smutje505 am 08 August 2015, 11:10:05
Hallo Eddy sehr schöne,für mich neue Bilder,von den VM-Schiffen....DANKE .... top :MG:
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: 2M3 am 08 August 2015, 12:59:39
Zitat von: Urs Heßling am 07 August 2015, 21:57:02
moin, Eddy,
schöne Aufnahmen top :MG:

Frage zu SHERSHEN Bild #4 : sind das Wasserbombendetonationen ?

Gruß, Urs
Moin Urs,

Ich denke JA.

ZitatBackbord und Steuerbord war ein Gerüst montiert zur Aufnahme von je 6 Wasserbomben. Projekt 206 verfügte allerdings über kein Sonar zur Suche nach U-Booten, so dass diese Wasserbomben nur in Zusammenarbeit mit entsprechend ausgerüsteten Einheiten gezielt eingesetzt werden konnten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Shershen-Klasse#Bewaffnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Shershen-Klasse#Bewaffnung)

Gruss Frank
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: der erste am 08 August 2015, 14:43:30
Ja. Prj.206 in der Rolle als Hilfs-U-Jäger.
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 08 August 2015, 20:01:09
moin,

[exkurs zu diesem Thread] der Hintergrund meiner Frage ist der folgende:
Bei einer Übung am Simulator der "Seetaktischen Lehrgruppe in Wilhelmshaven-Ebkeriege http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46170015.html war ich auf Seiten von ORANGE als Chef einer S-Boots-Gruppe von 3 SHERSHEN eingesetzt. Im Verlauf der Übung kam die Gruppe an den Ostausgang des Fehmarnbelt (Wassertiefe ca. 25 m). Dann wurde auf dem Simulator-Bildschirm die optische Sichtung eines Sehrohrs ca. 400 m voraus angezeigt. Ich ging mit allen Booten auf hohe Fahrt (40 kn) und in enge Dwarslinie und warf ca. 30 Sekunden nach der Sichtung mit allen Booten im 2-Sekunden-Abstand nacheinander alle Wasserbomben (natürlich alles "simuliert"). Als die Übung im Auditorium nachgespielt wurde, erschien das dort befindliche Unterseeboot als nach "meinem" Angriff unbeschädigt. Auf meine Nachfrage hin erhielt ich die kühle Antwort, daß Schnellboote keine U-Jäger seien und U-Booten nichts anhaben könnten. Ich hatte angesichts der beschriebenen Gefechtsgeometrie mit Wassertiefe, Abstand und Verzugszeit so meine Zweifel, aber hielt den Mund, da der interessante Teil der Übung noch folgte und die Zeit knapp war.

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 08 August 2015, 22:37:55
Zitat von: der erste am 08 August 2015, 14:43:30
Ja. Prj.206 in der Rolle als Hilfs-U-Jäger.
Hallo,
die Torpedoschnellboote vom Projekt 206 sind hierbei in sicher eine USSG eingebunden gewesen (U-Boot-Such-und-Schlag-Gruppe), bei der ein normaler U-Bootjäger mittels Sonar den Kontakt hält, die Daten per Funk an weitere Schiffe der Gruppe sendet und diese dann angreifen. Auch eine Form der 'U-Jagd auf Anruf' ist möglich, bei der ein geortetes U-Boot dann von schnellen Schiffen auf der Ortungsposition + Kopplung angegriffen wird ...

Der Erfolg mag gegenüber den U-Boot eher psychologischer Natur gewesen sein, ein direkter Treffer bei den hohen Fahrtgeschwindigkeiten war wohl kaum zu erwarten ...

Das gezeigte Bild von @Eddy in post #33 unten sieht nach einem Abwurftraining mit scharfen Wasserbomben aus, ob nun in einer USSG oder als Einzelübung der Schnellboote mag dahingestellt sein.

Anmerkung: in der VM-Doku "Der Kommandant" mit dem Schnellboot "WILHELM FLORIN" [815] ist diese Situation auch noch mal geschildert und dargestellt ... von Bord aus ... Befehl des Kommandaten bezogen auf die Wabos: "Klarmachen zum Wasserbombenangriff ... einzustellende Wassertiefe: 80m, Wurfinterwall: 4s" [...] Auf dem Achterdeck werden daraufhin die Wabos in den beiden Ablaufgerüsten klargemacht und dann bei hoher Fahrt abwechselnd geworfen ...

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: der erste am 08 August 2015, 22:47:14
Das verwundert mich doch etwas. Eigentlich hätten doch Eure Aufklärer und andere Kräfte, die mit uns immer draußen waren, mitbekommen müssen, das unsere TS-Boote auch Wasserbomben an Bord nehmen konnten. Und diese auch einsetzten. Dann nimm es als nachträgliche Richtigstellung Deiner Handlungen. Und zu Olaf noch: Soweit ich weiß, ist das Wasserbombenwerfen immer nur im Bestand einer TS Abteilung geübt worden. Im Verband, also in einer USSG waren die nie unterwegs. Aber ich erkundige mich nochmal.
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Urs Heßling am 08 August 2015, 23:43:46
moin, Holger,

Zitat von: der erste am 08 August 2015, 22:47:14
Dann nimm es als nachträgliche Richtigstellung Deiner Handlungen.
Ich hoffe jetzt einmal, daß Du damit "Bestätigung" meinst  :wink: :O/Y

Gruß, Urs
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 09 August 2015, 00:14:09
Zitat von: der erste am 08 August 2015, 22:47:14
... ist das Wasserbombenwerfen immer nur im Bestand einer TS Abteilung geübt worden. Im Verband, also in einer USSG waren die nie unterwegs. Aber ich erkundige mich nochmal.
Hallo Holger,
jo, würde mich freuen ...  :MG: ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: der erste am 09 August 2015, 10:29:36
Zitat von: Urs Heßling am 08 August 2015, 23:43:46
moin, Holger,

Zitat von: der erste am 08 August 2015, 22:47:14
Dann nimm es als nachträgliche Richtigstellung Deiner Handlungen.
Ich hoffe jetzt einmal, daß Du damit "Bestätigung" meinst  :wink: :O/Y

Gruß, Urs

Genau, das war es.  :lol:
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sualk am 09 August 2015, 17:49:50
Hallo zusammen, möchte zu den Bilder der Volksmarine auch noch ein paar schöne Aufnahmen beisteuern!
Gruß Sualk
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sualk am 09 August 2015, 18:01:55
Der statischer Kenterwinkel betrug bei den MLR-Schiffen Typ Krake 56 Grad.
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: 2M3 am 10 August 2015, 14:21:49
Zitat von: olpe am 08 August 2015, 22:37:55
Zitat von: der erste am 08 August 2015, 14:43:30
Ja. Prj.206 in der Rolle als Hilfs-U-Jäger.
Hallo,
die Torpedoschnellboote vom Projekt 206 sind hierbei in sicher eine USSG eingebunden gewesen (U-Boot-Such-und-Schlag-Gruppe), bei der ein normaler U-Bootjäger mittels Sonar den Kontakt hält, die Daten per Funk an weitere Schiffe der Gruppe sendet und diese dann angreifen. Auch eine Form der 'U-Jagd auf Anruf' ist möglich, bei der ein geortetes U-Boot dann von schnellen Schiffen auf der Ortungsposition + Kopplung angegriffen wird ...

Der Erfolg mag gegenüber den U-Boot eher psychologischer Natur gewesen sein, ein direkter Treffer bei den hohen Fahrtgeschwindigkeiten war wohl kaum zu erwarten ...

Das gezeigte Bild von @Eddy in post #33 unten sieht nach einem Abwurftraining mit scharfen Wasserbomben aus, ob nun in einer USSG oder als Einzelübung der Schnellboote mag dahingestellt sein.

Anmerkung: in der VM-Doku "Der Kommandant" mit dem Schnellboot "WILHELM FLORIN" [815] ist diese Situation auch noch mal geschildert und dargestellt ... von Bord aus ... Befehl des Kommandaten bezogen auf die Wabos: "Klarmachen zum Wasserbombenangriff ... einzustellende Wassertiefe: 80m, Wurfinterwall: 4s" [...] Auf dem Achterdeck werden daraufhin die Wabos in den beiden Ablaufgerüsten klargemacht und dann bei hoher Fahrt abwechselnd geworfen ...

Grüsse
OLPE
Moin,

wie auf dem Foto zu sehen ist, werden die Wabos offensichtlich von mehrere Booten, welche nebeneinander laufen, abgeworfen, oder schreibt man besser abgerollt. Das Foto wurde übrigens von einem RS-Boot Pr. 205 aus geschossen, wie an dem Hangardeckel zu erahnen ist. Diese "U-Jagd auf Anruf" wurde so auch von den MSR-lang praktiziert. Wir haben einmal jährlich scharfe Wasserbomben (2 Wabos je Schiff) in Abteilungsformation über Heck abgerollt. Für die WB-1 gab es dazu spezielle Rollreifen, welche so angebracht wurden, dass sie genau in die an Oberdeck aufgeschweißten Minenschienen passten. Die Lagerung auf dem Achterdeck eines MSR-lang Proj. 89.2 ist  --> da lang (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=19320.0;attach=72692;image) zu sehen. Wenn sechs MSR in Keilformation im Sekundenabstand diese Menge an Wabos abrollen, ergibt das ein ziemlich großer Vernichtungsstreifen. Alle Schiffe und Boote der VM mit Minenschinen konnten somit theoretisch auch zur U-Jacht eingesetzt werden. Über Sinn des Ganzen kann man streiten, in dem von Urs angesprochenen Szenario allerdings mMn ganz plausibel, wenn man die geringe Wassertiefe von nur 25 Metern und die damit einhergehende vertikale Bewegungseinschränkung des vermuteten U-Bootes beachtet. Viele Jäger sind des Hasen Tod, vor Einführung von Sonar & Co. wurden U-Boote auch mit dieser Methode erfolgreich bekämpft. Zudem war das, wie von Olpe beschrieben, in Zusammenarbeit mit mindestens einem U-Jäger angedacht. Zu einer USSG gehörten ansonsten 3 bis 4 U-Jäger.

Nach der Explosion der Wabos wurde übrigens gleich kehrt gemacht und an der Abwurfstelle die Schlauchboote ausgebracht, um die toten Fische einzusammeln. Das Minensuchsonar MG-69 war ein ziemlich guter "Fischfinder" :wink:, sodas es danach immer frischen Fisch in (fast) allen Variationen gab.

Gruss Frank
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Eddy am 10 August 2015, 21:54:14
Hallo Männer,
ich war kurz weg und nun hat sich die Frage von Urs schon erledigt. Es war so, wie schon beschrieben, einmal jährlich fand in Bestand einer TS-Abteilung ein scharfes WaBo-Werfen statt. Ein begleitendes RS-Boot beherbergte den Brigadestab zur Beobachtung der Aufgabe. Bei meiner ersten Teilnahme am faktischen Einsatz wäre mir fast die Kamera aus der Hand gefallen weil ich auf die Detonation nicht vorbereitet war.
Hier handelt es sich um die 1. TS-Abteilung, die Boote 812 und 813 fuhren die erste Welle, 1. Bild zwei Fontänen, 2. Bild die zwei fallen zusammen und die nächsten WaBo´en explodieren, 3. Bild die Boote 814 und 815 laufen die befohlene Position an. Vom Handeln in einer USSG kann ich leider nichts sagen.
Und Fische gab es danach genug, genauso wie es Frank beschreibt.
Bis denne
Eddy
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 10 August 2015, 22:12:40
Zitat von: 2M3 am 10 August 2015, 14:21:49
Die Lagerung auf dem Achterdeck eines MSR-lang Proj. 89.2 ist  --> da lang (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=19320.0;attach=72692;image) zu sehen.
Hallo Frank,
schönes Bild ... stammt dieses von der Erprobung des Typschiffes in der Werft?
Der unfertige Rumpf an Backbordseite und die Gebäude auf der Pier deuten darauf hin ... des weiteren die volle Bestückung der Schanz des MSR ... ein Foto, welches für die Dokumentation (Bildband) an den Auftraggeber bestimmt gewesen sein könnte ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 10 August 2015, 22:34:34
Zitat von: Eddy am 10 August 2015, 21:54:14
Bei meiner ersten Teilnahme am faktischen Einsatz wäre mir fast die Kamera aus der Hand gefallen weil ich auf die Detonation nicht vorbereitet war.
Hallo Eddy,
... kann ich gut nachvollziehen ...  :-D ... Kleiner talk aus der U-Jagd-Ecke: Erprobung des ersten Schiffes 133.1M01 der Export-Serie (NATO: FG der PARCHIM-II-Klasse) ... Wasserbombenabwurfanlage achtern, zwei Ablaufgestelle unter Deck, Peene-Werft-eigene Konstruktion, zuverlässig ... dachte man ... scharfe Wabos drin (ich glaube 2x5 von 2x10 möglichen), nach Prüfprogramm Einzelwurf. Ich hielt mich im hydroakustischen Betriebsraum auf, ganz unten, immer einen Blick in den hydroakustischen Geräteraum werfend ... da hing die zylindrische Sonarantenne am Rumpf - nebst Hüllkörper. Schiff nahm Wurfgeschwindkeit auf, über BÜ kam "Erste Wasserbombe: Wurf!" ... BÜ blieb eingeschaltet ... unruhige Stimmen von der Brücke ... nach wenigen Sekunden war klar warum: WWWuuuummmm! WWWuuuummmm! WWWuuuummmm! ... Innerhalb kürzester Zeit knallten die Wabos in der Hecksee ... Irgendeine Mechanik hatte versagt und alle Bomben eines Gestells wurden abgeworfen ... Die Druckwellen ließen keine Wünsche offen - gerade im Schiffsinneren, unter der Wasserlinie. Nach diesem "Erfolg" ein rascher Blick durch die Hüllkörperluke ... ufff ... die Antennenaufhängung machte kein Wasser, soweit alles o.k. ... aufatmen ...

Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: 2M3 am 10 August 2015, 22:45:08
Zitat von: olpe am 10 August 2015, 22:12:40
Zitat von: 2M3 am 10 August 2015, 14:21:49
Die Lagerung auf dem Achterdeck eines MSR-lang Proj. 89.2 ist  --> da lang (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php?action=dlattach;topic=19320.0;attach=72692;image) zu sehen.
Hallo Frank,
schönes Bild ... stammt dieses von der Erprobung des Typschiffes in der Werft?
Der unfertige Rumpf an Backbordseite und die Gebäude auf der Pier deuten darauf hin ... des weiteren die volle Bestückung der Schanz des MSR ... ein Foto, welches für die Dokumentation (Bildband) an den Auftraggeber bestimmt gewesen sein könnte ...
Grüsse
OLPE
Moin Olaf,

Bild ist aus dem MSR-lang-Thema http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,19320.15.html (http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,19320.15.html). Darunter auch ein Foto mit Minenbestückung auf dem Achterdeck, Typ JAM,

Ich vermute mal, das könnte am Ausrüstungskai in der Peenewerft sein. Links der Dampfer eventuell ein Aalfänger, wegen der Rampe mittschiffs. Könnte also Werfterprobung stimmen, da die beiden Aalfänger (auf MSR-kurz-Basis) der VM, mW kurz vor den ersten MSR-lang gebaut wurden. Also zeitlich ca. 1971/72 ?

Gruss Fank
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 11 August 2015, 00:05:00
Zitat von: 2M3 am 10 August 2015, 22:45:08
... Darunter auch ein Foto mit Minenbestückung auf dem Achterdeck, Typ JAM, ... Ich vermute mal, das könnte am Ausrüstungskai in der Peenewerft sein.
Hallo Frank,
danke ... Ja, auf dem 'JAM'-Bild ist die Stütze eines fahrbaren Pierkranes zu erkennen ... das sieht der Ausrüstungspier der Peene-Werft sehr ähnlich ...
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sperr_UAW am 11 August 2015, 14:46:05
Hallo allerseits,

Kleine Ergänzung zu Olpe :

Zitat... Irgendeine Mechanik hatte versagt und alle Bomben eines Gestells wurden abgeworfen

Ging schlecht.
Die Mechanik war ein schrittweise arbeitender Hydraulikzylinder mit Rastklinke.
Mit der Anlage  konnte man also gar nicht (mechanisch bedingt) mal so alle Bomben rauskullern lassen. So was ging nur aktiv mit Antrieb. Anders, als die "üblichen" Abrollgerüste. Zur Sicherheit gab es noch verriegelbare Klappen am Heck.
Ich vermute eher da hat einfach jemand auf den falschen Knopf im BS III gedrückt. Da konnte man nämlich "volle Salve " vorwählen.   :-D
Viel interessanter ist der Fakt, dass alle Bomben schon mit eingestelltem Zünder dort bereitlagen.  :-o  Normalerweise hätte es nur ( abgesehen von den wirklich gewollten Bomben) nur Platsch machen dürfen und nicht Wumms.  :-)

Übrigen hier ist eine B1 im Einsatz von besagtem Wasserbombenablaufgerüst geworfen. Und die machte richtig Wumms.
Danach gab es lecker Fisch ( wie bereits beschrieben ).

(http://file:///F:/DCIM/100HPAIO/SCAN0130_B1.JPG)

Bis dann.  :MG:

Jan


Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: olpe am 12 August 2015, 21:57:06
Zitat von: Sperr_UAW am 11 August 2015, 14:46:05
Ich vermute eher da hat einfach jemand auf den falschen Knopf im BS III gedrückt. Da konnte man nämlich "volle Salve " vorwählen ... Viel interessanter ist der Fakt, dass alle Bomben schon mit eingestelltem Zünder dort bereitlagen.
Hallo,
nun, bezogen auf das unkontrollierte Abrollen ist die Variante "Knopf" möglich, ich denke aber eher an einen unentdeckten Fehler in der Verkabelung oder eben in der Mechanik. Das Schiff fuhr unter Werftbedingungen mit Werftbesatzung, es war ja noch nicht an die UdSSR übergeben worden. An Bord weilte weiterhin die Bauaufsicht/Abnahme (Neubau) der Verwaltung Schiffbau, Vertreter des sowjetischen 'Vertreters des Bestellers' und ein Unterstützungskommando der Volksmarine. Die Wabos waren Beistellungen der VM ... wer die Zünder steckte und einstellte ist mir nicht erinnerlich, mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mann der Waffenwerkstatt der Peene-Werft - mit oder ohne Anwesenheit eines VM-Angehörigen ...  :/DK:
Auf jeden Fall hat es mehrfach (5 mal) ordentlich gerummst ... alle Beteiligten steckte der Schrecken in den Gliedern und waren froh, das nichts weiter passiert ist ... und ... das der Vorfall nicht bei niedrigerer (Anlauf)Geschwindigkeit geschah, das hätte durchaus Folgen haben können ... 
Grüsse
OLPE
Titel: Re: Bilder der Volksmarine
Beitrag von: Sperr_UAW am 13 August 2015, 14:53:46
Hallo OLPE,

Wie  gesagt, rein mechanisch war das nicht  möglich. Das wäre eine mehrfache, aktive  Abfolge von ein- und ausfahrendem Hydraulikzylinder  mit entsprechender Sensorabfrage. Damit hätte es demnach 5 mal hintereinander einer ,,falschen" aber korrekten Funktion des Ablaufgerüstes bedurft. Nach mehreren Berufsjahren als Konstrukteur von ähnlichen ( aber zivilen ) Anlagen habe ich da meine Zweifel.  :-D
Verdrahtungsfehler dann schon eher. Dann hätte aber vorher niemand die Steuerung getestet. Auch wenig wahrscheinlich. Spätestens nach der gerade fertigen Kontaktierung durch die ,,Kabelaffen"  :wink: wurde ein Testlauf mit dem leeren Ablaufgerüst durchgeführt.
Zitatund ... das der Vorfall nicht bei niedrigerer (Anlauf)Geschwindigkeit geschah, das hätte durchaus Folgen haben können ... 
Das kannst du laut sagen.
Genau das wurde nämlich beim Prototyp ( der "Wismar" ) getestet. Minimale eingestellte Tiefe ( 10m ) und von B1 zu B1 verringerte Fahrt. Mit ordentlich Flurschaden. Ich war zwar nicht dabei aber einige Legenden wurden noch zu meiner Zeit an Bord davon erzählt. Kompletter Lampenwechsel war wohl angesagt.  :ML:

Aber sei's drum. Zurück zum Thema.

Es gab ja auch noch andere ,,schöne" Bilder von Fahrten bei nicht alltäglichem, extremem Wetter. Muss ja nicht immer Sturm sein.
Hier mal ein paar Impressionen von einer eisigen Fahrt. War saukalt und es gab tolle Geräusche als wir durch die Eisfelder fuhren.

Ein U-Jäger kann das ab.   :-D

Bis dann.  :MG:

Jan