Kühlwassereintrittsöffnungen der BS

Begonnen von wer, 11 Januar 2006, 13:45:06

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wer

Hallo!

Wo befanden sich bei BS die Kühlwassereintrittsöffnungen, wie groß waren diese und wie viel Wasser kam, bei 30,1 Knoten, in der Minute rein?
@Josef: Diesmal werde ich auch länger warten! :D
Gruß

Christian

109

Hi!

wann erreichte denn der Bismarck jemals 30,1 kn?!
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

wer

@109:

Während den Erprobungsfahrten.

Christian

109

Hasst du ein Messprotokoll oder eine andere Originalquelle? Soweit ich weiss lag sie bei knapp über 28kn. Dauerhöchstgeschwindigkeit 26 kn.

Wer weiss mehr?
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

wer

@109

Ja, hab ich. Koop/Schmoolke:Schlachtschiffe der BS-Klasse.Mit Messprotokoll!

109

Ok, hasste das zur hand? Kannste bitte die Verdrängung und den Tiefgang angeben? würde mich interessieren! danke!:D
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

wer

Habs leider nicht zur Hand, da in der Schule.aber ungefähr: 53000t Maximalverdrängung, etwas über 11 m .

109

hmm... ist das Protokoll selbst abgebildet? Sorry, wenn ich ständig nachfrage!
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

wer

Nein, aber ich zweifel nicht an der Echtheit der Angaben.

Gruß

Christian

109

Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
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Josef

@ wer

Hallo Christian,
das sind jetzt wohl eine Menge Daten, die es zu übermitteln gilt.
1. Kühlwasseröffnungen
   a) Kühlwasseröffnungen für die Mittel-Turbine von m 85,9 – m 93,9;    
       Höhe 1,45 m
   b) Kühlwasseröffnungen für die Stb- u. Bb-Turbine von m 107,3 –
       115,1; Höhe 1,29m

Die Frage, welche Wassermenge bei welcher Geschwindigkeit einströmte, stellt sich so nicht, weil hinter den Eintrittsöffnungen eine Kühlwasserpumpe installiert war, die die Menge regelte. Die max. Durchflusskapazität dieser Pumpe ist mir allerdings nicht bekannt.

2. Geschwindigkeit
Da hat Dich Bernd ja ganz schön in die Ecke gedrängelt mit Deiner Aussage über die 30,1 kn!
Vorweg mal: Vergiss mal alles, was die Autoren so schreiben (der Tag ist lang und Papier ist genug da und vor allem geduldig). Du darfst, ja Du musst also grundsätzlich die Aussagen dieser Autoren in Zweifel ziehen. Deshalb hier mal einige Hintergründe: In der deutschen Marine war es gang und gebe, die Geschwindigkeit eines Schiffes während der Werftabnahmefahrten (Erprobungsphase) zu messen. Da die Schiffe aber noch nicht voll ausgerüstet waren ergab sich aus den Meilenfahrten immer nur ein für den Zeitpunkt gültiger Messwert. Dieser Messwert wurde dann für das voll ausgerüstete Schiff hochgerechnet. Das ist kein Scherz sondern bittere Wahrheit. Wenn also irgendwo steht, dass BS soundso schnell lief, dann sind das immer Hochrechnungen. B u. V gibt übrigens diese 30,1 kn an (nachzulesen in ,,Kurzer Vergleich ,,Bismarck"/"Richelieu" vom K-Amt)
Ein mir vorliegendes Protokoll einer Meilenfahrt vom 29.10.40 weist folgende Werte aus:
Wassertiefe 65 m (Ansaugeffekt aufgehoben)
Zuladung 75 % (!!!)
Bb-Welle 38753 WPS bei 251,7 Umdrehungen
Mittelwelle 38820 WPS bei 244,1 Umdrehungen
Stb-Welle 39837 WPS bei 252,7 Umdrehungen
(es folgen weitere Angaben über Luft- u. Wassertemp. Windstärke und -richtung sowie Seegang).
Erreicht wurden an diesem Tag 28,374 Kn. Wohlgemerkt bei einer Zuladung von 75%. Was Du auch noch berücksichtigen musst ist, dass das Schiff immer noch den glatten Werftanstrich trug. Der reibungsintensivere endgültige Unterwasseranstrich wurde erst im März 41 im Dock der Deutsche Werke Kiel aufgetragen.

3. Tiefgänge
Mobfall: 53.165 t (also mit K-Zuschlägen Öl)
achtern: 10,21 m
mitte:     10,55 m
vorn:      10,94 m
Du siehst, dass das Schiff ,,auf der Schnauze lag", das kommt daher, dass die Bunker für die K-Zuschläge alle vorn lagen. Dafür darfst Du getrost noch 1-2 Kn abziehen. Damit dieser Zustand so schnell wie möglich beseitigt wurde, bestand die Anordnung, dass diese Bunker zuerst leer gefahren werden mussten!
Freundschaftlich
Josef

Spee

@Josef,

danke dafür. Das ist sehr aufschlußreich. Also hat "Bismarck" nie auf einer Meilenfahrt die besagten 30,1kn erreicht. Das wundert mich jetzt schon.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Lutscha

Du hast den BS/R Vergleich nicht zufällig als PDF? ^^

Dann war die BS ja ganz schön lahm.
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

Josef

@ lutscha

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich glaube wohl, dass die deutschen Ingenieure in der Lage waren, die Geschwindigkeit hochzurechnen, nur: ein Fakt sind diese 30,1 kn nicht, da später ja keine Meßfahrten mehr gemacht wurden. Wir können diese 30,1 kn nur als "ungefähr" einstufen. Das kann 0,4 nach unten aber auch nach oben gehen. Es bleibt auch dieser ominöse Winkspruch der ständig auf die BS auflaufenden PG, der da lautete: "Ihre 30 kn scheinen nicht meine zu sein".

Den Vergleich "BS/Richelieu" habe ich leider nur in Papierform.

Freundschaftlich
Josef

ufo

Sorry – ich schweife mal ein wenig vom Thema ab – ist aber auch beantwortet, oder?

@ Josef!

Sag – der "Kurzer Vergleich Bismarck Richelieu" vom K-Amt, den Du ansprichst – ist das die Schrift vom Chef des Hauptamtes Kriegschiffbau an Skl, "Vergleich zwischen Bismarck und Richelieu" vom 13. März 1941?

Magst Du verraten wie umfangreich das Schriftstück ist und inwieweit das ins Detail geht. Werden da Maschienanlagen verglichen, Panzerschemata, Artillerie?

Danke!
Ciao,
Ufo

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