Oszill. 2-Zyl. Dampfmaschine für Seitenrad-Dampfer

Begonnen von Turbo-Georg, 22 März 2014, 17:32:12

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Turbo-Georg

Hallo Modellbauer,
mein Freund Hartmut ist meinem Rat gefolgt und hat sich bei den Wangen der Kurbelwelle für die schwieriger herzustellende historische Form entschieden. Ich bin mir sicher, dass hierdurch das Modell noch authentischer wirkt. (... siehe Zeichnung im Bild 1).
Zur Verbesserung der Laufeigenschaften wurden die Kurbelwellenlager nicht als Gleitlager ausgeführt, sondern Kugel gelagert. Deshalb musste die Kurbelwelle geteilt werden.
Die beiden Hälften werden durch eine als Doppelflansch ausgeführte Kupplung verbunden (Zeichnungsausschnitt)
Der Doppelflansch und die beiden Außenflansche sind somit die letzten noch fehlenden Bauteile.
Die Maschine wird anschließend zerlegt, die Stahlteile poliert und der Rest mit dem Mikro-Sandstrahler behandelt. Nach gründlicher Reinigung werden alle Teile geölt und für einen ersten Probelauf montiert.

Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

... und noch zwei Bilder für Gerhard.

Fast fertig!
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

Die Maschine hat sich gestern das erste Mal von selbst gedreht.
Obwohl sie sich bereits durch ,,Hineinpusten" in Bewegung setzen lässt, wurden die ersten Testläufe mit Druckluft durchgeführt, um das Zusammenspiel aller Teile zu kontrollieren und vor allem ihre Drosselbarkeit, also die Langsamlauf-Eigenschaften zu testen.
Die Maschine läuft ohne Last und ohne eine Schwungmasse bereits bei 0,2 bar mit ca. 40 U/min gleichmäßig rund. Die Drehzahl lässt sich in beiden Richtungen leicht regulieren. Die inneren Schwungzapfenlager und die Entwässerung sind dicht. 
Nach einer kurzen Einlauf-Phase erfolgt das o. g Finish der Oberflächen.

Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

Der Prototyp ist als Standmodell vorgesehen und bekommt dafür ein Helgen-Segment als schönen, stilvollen Sockel.
Hartmut hat bereits mit der Herstellung der Bodengruppe aus Messing-Profilen begonnen.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

... vor dem Lackieren noch ein Blick auf die Bodengruppe des Helgen-Sockels.
Ihr seht die Bodenwrangen mit den Stehbolzen zur Aufnahme der Maschine und die vier Längsträger, sowie den Schiffsboden.
Die Flurplatten werden aus dem abgebildeten Riffelblech hergestellt.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

... und etwa so sieht dann die Maschine aus, bevor sie mit den Bodenwrangen auf die Pall-Hölzern der Sockelplatte gesetzt wird.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

...so, die Maschine ist fertig.

Liebe Modellbaufreunde,
zum Schluss noch eine Anmerkung.

Die Entwicklung einer in etwa authentischen Nachbildung der Dampfmaschinen der Rad-Korvette ,,Danzig" von 1851, die Gerhard (Gerharddampf) als ,,Echtdampf"-Modell zu bauen gedenkt, habe ich zum Anlass genommen, den Weg von der ersten Idee, den nötigen Recherchen, über die Konstruktion, bis schließlich zum Aufbaus eines Prototyps, hier im Forum Schritt für Schritt darzustellen.
Nun, von Gerhards Antworten abgesehen, war das Feedback aus der Leserschaft gleich Null.
Ich möchte daher Gelegenheit nehmen, unserem Forenmitglied Hartmut Babig recht herzlich für die Erstellung des Prototyps sowie seiner Bilder zu danken und ihm zu dieser Spitzenleistung anspruchsvollem Dampfmodellbaus gratulieren.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

RonnyM

...tja, lieber Georg, ich glaube, dass Null-Feedback rührt daher, dass der Laie mit offenem Mund nur noch am Staunen ist, was hier im Kleinen vollbracht wurde. Ich glaube, dass viele - wie auch ich - vor Ehrfurcht einem die Worte fehlen.

Ein Desintresse möchte ich vehement widersprechen. Es ist einfach nur staunen...

Grüße aus der Südheide
Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Woelfchen

Ja, ja, da ist so ein Forum verdammt undankbar.
Es wird viel gelesen, bewundert aber gar wenig zurückgeschrieben.

Georg sei dir sicher, du bist nicht der erste der nicht bemerken (kann) wie beliebt deine Beiträge sind.
Lass dich nicht unterkriegen und schreib auch in Zukunft bitte fleißig weiter.  :TU:)

Einer der stillen Leser.

Grüße
Johannes

iron dog

Hallo Ihr zwei "Danzig"-Spezis!

Nachdem ich nun den Mund wieder zu bekommen und die Tastatur getrocknet habe, komme ich auch wieder zum Schreiben  :angel:

Es ist eines der ersten vorbildgetreuen Modelle einer Seitenraddampfermaschine, die ich in meinem Leben sehe. So ohne Reduktionsgetriebe und andere Tricks. Chapeau!

Ich schaue gerne täglich hier im Forum vorbei, um mich an genau solchen Berichten zu erfreuen. Herzlichsten Dank fürs Teilen der Fotos, dafür gibt es ein Daumen hoch und Blumen....  top  :birthday:

Gruss, Doggie
S.M.S. Derfflinger* : Das Schiff möchte ich am liebsten schon gebaut haben!

*genannt "Iron Dog" bei der Royal Navy, weils trotz vielen schweren Granatentreffern einfach nicht sinken wollte in der Skagerrak-Schlacht.

Gerharddampf

Hallo Doggie
Die von Georg hier vorgestellte Maschine gehört auf jeden Fall mit zu den schönsten und Besten mir bekannten Dampfmschinen! In meiner Danzig werden davon gleich zwei zum Einsatz kommen, analog zum Original, da waren ebenfalls 2 Stück verbaut! Bis ich allerdings damit beginnen kann, wird noch gut ein Jahr ins Land ziehen. Derzeit baue ich grade noch einen "modernen" Schlepper fertig, daher geht`s erst im Herbst mit der Danzig los.
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21519.0.html
Da ich noch nix Neues zu berichten habe, liegt der Bauthread derzeit ein bisserl "auf Eis", wird aber auf jeden Fall weitergeführt!
Wenn ich hier Hartmut nicht extra erwähne, liegt das daran, dass ich mich bei ihm in einem anderen Forum schon ausdrücklich bedankt habe.
Liebe Grüsse aus Wien
Gerhard
Probleme sind nur noch nicht gefundene Lösungen

Turbo-Georg

#56
Hallo Ronny, hallo Johannes, hallo Doggie, hallo Gerhard,
Hartmut hat ein kurzes Video vom Betrieb der Maschine angefertigt.

Guckt ihr hier.
https://www.youtube.com/watch?v=25oraf20Csk

Ich habe mich über eure Antworten gefreut. Aber wenn man bedenkt, was so alles kommentiert wird, finde ich es schon etwas seltsam, wenn ich fast vier Monate über  den Bau der Oszill. 2 Zylinder-Maschine berichtet, ohne jede Reaktion aus dem Kreis der Modellbauer bzw. der Modellbau-Interesierten.
Dabei habe ich bewusst etwas zur Historie dieser Maschinen-Bauweise berichtet, um ein etwas breiteres Interesse zu wecken.
Aber nicht einmal das geringste ,,Dislike". flop

Betrachtet man darüber hinaus die Beiträge der letzten Monate, so drängt sich der Eindruck auf, dass sich die Modellbauer auf dem Rückzug befinden.
Aber sei es wie es sei; ... und wäret ihr die letzten vier Interessierten, so würde ich nur für euch berichten.

Wir denken auch bereits an ein neues Projekt.
Mir ist beim Studium von Fachliteratur eine sehr interessante Maschine aufgefallen.
Sie wurde bereits 1847 von der Maschinenfabrik Buckau, AG bei Magdeburg (...später unter Maschinenfabrik R.Wolf bekannt.) für den Radschlepper "Vorwärts" gebaut.
Ihre beiden oszillierenden Zylinder liegen schräg um 90° versetzt in Längsrichtung des Schiffes, jeweils vor bzw. hinter der Kurbelwelle und greifen auf die gleiche Kurbel.
Diese Bauweise wurde als Einzel- oder Doppelmaschine für besonders schmale Fluß- und Kanalschlepper gebaut.
Im Anhang findet ihr zwei Übersichtszeichnungen zum ersten Hauptentwurf unseres neuen Projektes einer ,,Oszill. Doppelzwilling-Schiffsdampfmaschine" für Seitenraddampfer.

Die Kurbelwellen der beiden Teilmaschinen sind über eine Klauenkupplung verbunden und können sowohl gekuppelt als auch beim Manövrieren einzeln gesteuert werden.
Sie verfügen über jeweils eine Einspritz-Kondensation mit Luftpumpe, sowie über angehangene Kühlwasser- und Lenzpumpen. Wir gedenken die Maschine als sehr Detailreiches Standmodell zu bauen; für den rauen Fahrbetrieb wird es wohl damit zu empfindlich.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

t-geronimo

Bei 1779 Zugriffen wirst Du sicherlich nicht nur für die vier schreiben.  :MZ:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Turbo-Georg

Hallo Thorsten,

... nur für den Fall, dass sie die Letzten wären.

PS. Es ist ein unangenehmes Gefühl, am Leser vorbei zu schreiben.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Gerharddampf

Hallo Georg
Du bringst mich damit irgendwie in Bedrängnis :BangHead: Die Maschine in vereinfachter Form MUSS sich in einen grossen Radschlepper einbauen lassen! Ich überleg schon mal :/DK:
Liebe Grüsse
Gerhard
Probleme sind nur noch nicht gefundene Lösungen

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