Piraten vor Somalia

Begonnen von Albatros, 11 Oktober 2009, 11:25:10

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t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Albatros

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat seine Forderung nach Marineteams an Bord von Frachtschiffen zum Schutz vor Piratenüberfällen erneuert.

http://www.thb.info/news/single-view/id/polizisten-an-bord-gegen-piraten.html   

Ich meine, selbst wenn der Staat private Sicherheitsfirmen beauftragen und bezahlen würde, käme das eventuell billiger als die jetzigen Einsätze der Marine.

Wie schon mal im Fernsehen gezeigt, solche Teams werden z.B. in der Straße von Malakka von Reedern auf eigene Rechnung zum Teil genutzt.

:MG:

Manfred


ede144

Zitat von: Albatros am 07 Oktober 2010, 17:01:35

Ich meine, selbst wenn der Staat private Sicherheitsfirmen beauftragen und bezahlen würde, käme das eventuell billiger als die jetzigen Einsätze der Marine.


Wenn die dann die gleichen ROE wie die Marine haben wohl eher nicht. Und wo willst du die vielen Juristen herkriegen die das dann auch beurteilen:-)

gruß

ede

Albatros

Hallo Ede,

In der Straße von Malakka gehen die Teams (meist ehemalige englische Soldaten) in oder von Singapur aus an Bord und zeigen sich tagsüber

demonstrativ mit ihrer Bewaffnung, Übungsschießen wenn es die Situation erlaubt mit eingeschlossen .Soweit mir bekannt ist es bislang  noch

zu keinem Überfall auf ein derart geschütztes Schiff gekommen. Die Anrainerstaaten dulden scheinbar diese Teams ohne denen Regeln verordnet

zu haben, zumindest war in dem Fernsehbericht davon keine Rede, dass müsste doch eigentlich auch vor Somalia möglich sein.

Diese Teams haben angeblich sogar schon Schiffe die sich in Häfen oder vor der Küste befanden aus den Händen der Piraten wieder befreit.



:MG:

Manfred

Captain Hans

@ manfred

So einfach ist das leider nicht, denn die meisten Schiffe fahren unter Liberiaflagge oder anderen Billigflaggen
und diese Staaten müßten das Einsetzen von Spezialteams, die auch noch von Deutschland bezahlt werden,
erst einmal genehmigen.

An der somalischen Küsten fahren nur noch  sehr sehr wenige Schiffe unter deutscher Flagge
(außer Schiffen der deutschen Bundesmarine)

viele Grüße

Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!


Captain Hans

@Uli

Das ist richtig.
Die USA haben die Liberia Flagge und die der Marshall Islands ins Leben gerufen.
Der Sitz dieser Flaggen ist ebenfalls in den USA.
Lange Zeit war ein ex Costa Guard General der Boß der Liberia Flagge.

Zeitweilig waren die beiden Flaggen sogar zusammen, haben sich aber wieder getrennt.

Ende 2004 gab es nur noch 265 Schiffe unter deutscher Flagge, gabei handelte es sich
hauptsächlich umd Staatsschiffe (Tonnenleger, Vermessungsschiffe und Fähren)
Es gab aber auch eine Reihe von Handelschiffen unter deutscher Flagge die aber
im Zweitregister angemeldet waren.
Was auch nichts anderes als eine Billigflagge ist aber immerhin noch dem deutschen
Recht untersteht.

Wie die Liberia Flagge in den USA angesiedelt ist, so hat die Antigua Flagge ihren Sitz in Deutschland(Oldenburg)
Unter dieser Flagge hren z.Z. mehr als 1000 Handelsschiffe, deren Reedereihauptsitz in Deutschland ist.
(Alles Fondsgesellschaften) Die Reeder sind nur mit ein paar Prozent an den Schiffen beteiligt.

Bei der Raubfischerei vor Somalia waren europäische Schiffseigentümer (Spanier/Franzosen)zu einem sehr großen Teil
beteiligt. Sie legten den Hauptsitz ihrer Postkastenfirmen nach Belize (Zentarl Amerika) und ließen ihrer Schiffe unter der selben Flagge
fahren. Damit umgingen sie jede rechtliche Verfolgung, und machten trotzdem große Profite, die sie in ihren Ländern
nicht einmal vertsteuern brauchten

siehe auch meinen Bericht unter "Captain Hans erklärt" über Billigflaggen

http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,8502.0.html

95 % der Schiffe, die ums Horn von Afrika fahren fahren unter solchen Billigflaggen.


viele Grüße

Hans 


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hansmann

na ganz toll jetzt haben sie es zum erstmal geschaft  müssen wir uns jetzt über sowas ernsthaft gedanken machen ? Piraten kapern Flüssiggastanker mit deutschem Kapitän!!!
Seeräuber haben vor der Küste Kenias einen Tanker in ihre Gewalt gebracht. Die Besatzung stammt überwiegend von den Philippinen, der Kapitän ist Deutscher. Das Schiff transportiert hochexplosives Flüssiggas.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,724989,00.html

Albatros

Ein weiterer Bericht,

Schock vor Afrika: Erneut haben Piraten zugeschlagen, zwei Schiffe gekapert. Unter den entführten Seeleuten sind drei Deutsche!

http://www.bild.de/BILD/news/2010/10/24/kenia-piraten-tanker-gekapert-drei-seeleute/entfuehrt-deutscher-kapitaen-an-bord.html 

:MG:

Manfred

RonnyM

Moin hansmann,

es ist doch bekannt, dass die sich auf alles stürzen was schwimmt. Da werden keine Unterschiede gemacht, ob zivil oder militärisch :-P.

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Albatros

Mit ungewöhnlichen Mitteln wollen britische Schiffsversicherer und Reeder die Seeräuberei vor Somalia bekämpfen: Sie planen den Kauf von

20 bewaffneten Schnellbooten, die vor Afrika patrouillieren sollen. Ihr Einsatz sei preiswerter als die Lösegeldzahlungen für gekaperte Schiffe.

http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Deutsche-Reeder-gegen-private-Kriegsflotte_aid_923281.html

:MG:

Manfred

Ulrich Rudofsky

Nur 20 Schnellboote?   :MLL:  Das ist "a drop in the bucket"  ein Tropfen Wasser im Eimer.   
Ulrich Rudofsky

Captain Hans

aber 20 Schnellboote sind besser als 2 Fregatten auch wenn es zu wenig sind.
Müßten die nicht auch ein Mutterschiff haben :?

viele Grüße
Hans
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Urs Heßling

#239
hello, Captain H

Zitat von: Captain Hans am 29 Oktober 2010, 21:58:03
1) 20 Schnellboote sind besser als 2 Fregatten auch wenn es zu wenig sind.
2) Müßten die nicht auch ein Mutterschiff haben :?

1) ja !  :-)
2) auch ja - oder einen voll ausgerüsteten Stützpunkt (Container?) im Hafen

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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