Kriegführung Post-Seelöwe

Begonnen von Huszar, 26 Juni 2012, 15:20:19

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Huszar

Hallo, Stefan

Bedenke aber auch, dass die Engländer auch in Realität extreme Nachschubschwierigkeiten gehabt haben. Von den etwa drei Divisionen (2.Pz, 7.Pz, 6.AUS) stand nur ein Bruchteil an der Front, der Rest (bzw der Transportraum dieser) war mit Nachschubaufgaben in ganz Cirenaika beschäftigt.

In diesem Scenario fallen einige Geleitzüge, und somit sehr viel Material aus. Würden die Engländer genügend Zeugs haben, um Tripoli zu nehmen, bzw genügend Fahrzeuge, um dieses Zeugs an die Front zu bringen?

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

Cyrenaica?
Von welchem Zeitraum reden wir gerade?

Spee

Servus,

nochmal: Warum Kanada? Irland ist der nächste Halt!

"An independent Ireland would see its own independence in jeopardy the moment it saw the independence of Britain seriously threatened. Mutual self-interest would make the people of these two islands, if both independent, the closest of allies in a moment of real national danger to either." De Valera 1920

Für den Anfang -> http://en.wikipedia.org/wiki/Irish_neutrality_during_World_War_II

Daraus ganz deutlich: ....Donal McCarron gives extensive details on the otherwise secret Rathduff aerodrome. He states that as early as the summer of 1940 both governments (Irland und Großbritannien!) were worried about the "Doomsday scenario" of a successful invasion of Britain. The RAF would need at least one aerodrome to continue the fight in Ireland and both the Irish and British armies secretly scouted for a site in the south of Ireland. The other airfields of Rineanna near Limerick and Dublin airport and Baldonnel near Dublin would cover other parts of Ireland, so the RAF was keen on a site near the southeast coast.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Huszar

Hallo, Thomas,

Lesen wir hier den gleichen Artikel?

Für mich liest es sich eher so, dass die grösste Sorge der Iren war, dass die Engländer das Land besetzen - was du auch praktisch vorschlägst.
Eine englische Hilfe nach einer deutschen Landung ist eine Sache, eine de facto englische Besetzung nach einem verlorenen Schlacht um England (mit der absoluten Gewissheit, die Deutschen werden folgen) eine gänzlich andere.


mfg

alex
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Kosmos

Zitat von: Urs Hessling am 27 Juni 2012, 17:32:03
Deswegen ist für mich die Frage: was passiert in Afrika/dem Mittleren Osten, wenn GB nach dem Fall der britischen Inseln die übriggebliebenen Luft- und Seestreitkräfte im Mittelmeer für eine intensivierte Luft- und Seekriegsführung zur Verfügung stehen ? ... meine Antwort habe ich schon gegeben.

Gruß, Urs
Luftstreitkräfte würden keine übrig bleiben, es geht um Mutterland, ich denke England würde alle in dem Gebiet verfügbaren See- und Luftstreitfkräfte für Verteidigung einsetzen, nach der Niederlage würden somit keine nennenswerte Luftstreitkräfte bleiben, auch bei Seestreitkräften wären das beschädigte Einheiten die erstmals einer länger Werftaufenhalts bedürft hätten.

Wahrscheinlich gäbe es irgendwann nach Erroberung Londons einen Waffenstillstand und Frieden nach deutschen Bedingungen.

Q

Zitat von: Kosmos am 29 Juni 2012, 18:29:53
...
Wahrscheinlich gäbe es irgendwann nach Erroberung Londons einen Waffenstillstand und Frieden nach deutschen Bedingungen.

In diesem Punkt bin ich mir nicht sicher. Unter Churchill denke ich, das es weiter geht. Auch halte ich es fuer ausgeschlossen, das in einem besetzen Britanien sowas wie ein Vichy-Britanien entsteht.

Just my 2 penze


Don`t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Urs Heßling

#81
moin,

Zitat von: Huszar am 28 Juni 2012, 08:20:54
Reparaturen werden wohl ebenfalls schwierig, wenn nicht gleich unmöglich.

Das halte ich für eine (sachlich falsche) Behauptung!

... und sehe ich ganz anders: Illustrious, Warspite und Formidable wurden nach Beschädigung im 1. Halbjahr 1941 bereits in den USA repariert.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

AndreasB

Ausserdem noch ein grosses Trockendock in Durban South Africa das zumindest Anfang 42 Schlachtschiffe der QE Klasse aufnehmen konnte.

http://www.worldnavalships.com/directory/shipinfo.php?ShipID=1194

Alles Gute

Andreas

Götz von Berlichingen

Zitat von: Urs Hessling am 30 Juni 2012, 22:34:52
moin,

Zitat von: Huszar am 28 Juni 2012, 08:20:54
Reparaturen werden wohl ebenfalls schwierig, wenn nicht gleich unmöglich.

Das halte ich für eine (sachlich falsche) Behauptung!

... und sehe ich ganz anders: Illustrious, Warspite und Formidable wurden nach Beschädigung im 1. Halbjahr 1941 bereits in den USA repariert.

Und auch Malaya und Resolution.

Huszar

Hallo,

Das dock in Durban ist mmir bekannt, ebenso das in Singapore. Die Aussage stimmt allerdings weiterhin. Haben diese Docks den industriellen Hintergrund, wie die RN-Werft in Chatham oder Plymouth? Oder den von Harland&Wolff, Yarrow, Vickers-Armstrong, Cammell Laird, Farifield, John Brown oder eines der anderen kleinen Werften?

Ne, haben sie nicht.

Die komplette RN ist somit auf 3-4 eigene Docks ohne grossartigen Industriehintergrund und auf die USA angewiesen.

mfg

alex
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1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Matrose71

#85
Darüber hinaus dürfte die Munitionsfrage sehr evident sein.

Die USA produzieren zum Großteil andere Munition (Beschaffenheit) und andere Kaliber, nur wenige Kaliber zwischen RN und USN stimmen überein.
Zwischen 10 - 15cm gibt es so gut wie kein gleiches Kaliber.

Dazu wären die Deutschen mit einer Besetzung GB's im November 1940, 2 bzw. 3 sehr wichtigen mitunter Kriegsentscheidenden Entwicklungen auf die Spur gekommen, die Sie sehr misstrauisch und neugierig gemacht hätten!

1. Ultra, Bletchley Park
2. Das Flüssigkeits gekühlte Magnetron
3. de Havilland Mosquito

Außerdem wäre man auch noch im Besitz von Rolls Royce (Pläne Fabrikation), das man sich für die eigene LW zu nutze machen kann!
Viele Grüße

Carsten

Götz von Berlichingen

Zitat von: Matrose71 am 01 Juli 2012, 11:06:30
Dazu wären die Deutschen mit einer Besetzung GB's im November 1940, 2 bzw. 3 sehr wichtigen mitunter Kriegsentscheidenden Entwicklungen auf die Spur gekommen, die Sie sehr misstrauisch und neugierig gemacht hätten!

1. Ultra, Bletchley Park
2. Das Flüssigkeits gekühlte Magnetron
3. de Havilland Mosquito

Außerdem wäre man auch noch im Besitz von Rolls Royce (Pläne Fabrikation), das man sich für die eigene LW zu nutze machen kann!

Und Du glaubst im Ernst, die Briten hätten Bletchley Park nicht rechtzeitig geräumt, die dortigen Baracken nicht abgefackelt und ebenso alles andere, was nicht rechtzeitig abtransportiert werden konnte?

Zu de Havilland und Rolls-Royce:

Die Konstruktionsbüros wären sicher ebenso rechtzeitig evakuiert worden, mitsamt den Konstruktionsunterlagen. Stalin hat es 1941 geschafft, ganze Panzerfabriken ab- und hinter dem Ural wieder aufzubauen.




Zitat von: Spee am 29 Juni 2012, 12:18:28
nochmal: Warum Kanada? Irland ist der nächste Halt!

"An independent Ireland would see its own independence in jeopardy the moment it saw the independence of Britain seriously threatened. Mutual self-interest would make the people of these two islands, if both independent, the closest of allies in a moment of real national danger to either." De Valera 1920

Für den Anfang -> http://en.wikipedia.org/wiki/Irish_neutrality_during_World_War_II

Daraus ganz deutlich: ....Donal McCarron gives extensive details on the otherwise secret Rathduff aerodrome. He states that as early as the summer of 1940 both governments (Irland und Großbritannien!) were worried about the "Doomsday scenario" of a successful invasion of Britain. The RAF would need at least one aerodrome to continue the fight in Ireland and both the Irish and British armies secretly scouted for a site in the south of Ireland. The other airfields of Rineanna near Limerick and Dublin airport and Baldonnel near Dublin would cover other parts of Ireland, so the RAF was keen on a site near the southeast coast.

Gerade das hier gefunden:

»All right, but were not British shores defenceless in 1940? No -- aside from a largely intact British army, two fully-equipped Canadian divisions arrived that summer, as did 200,000 rifles from the US on the 'SS Britannic'.«

http://www.independent.ie/opinion/columnists/kevin-myers/kevin-myers-everything-people-believed-about-hitlers-intentions-toward-britain-was-a-myth-created-by-churchill-3143805.html

Passt vielleicht besser in den Seelöwe-Thread, werde deshalb dort auch noch mal darauf hinweisen.

Matrose71

Doch ich glaube das die Engländer rechtzeitig Bletchley Park "vernichtet" hätten, aber es gibt viel zu viele Spuren wie Dokumente, Feindeinschätzungen und Zeugen, solche Spuren sind nicht zu verwischen!

Und wenn die Deutschen auch nur den begründeten Verdacht haben, dass in großem Ausmaß und Erfolg an der Entschlüsselung ihres Codes gearbeitet wurde/wird, werden sie Gegnmaßnahmen ergreifen.
Es ist nämlich nicht so, dass es um diese Zeit nur einfältige Deutsche gab, wie das manche hier glauben oder welche die ausschließlich schwarze Uniformen trugen!

Das gleiche gilt für De Haviland, Rolls Royce und das Flüssigkeits gekühlte Magnetron!

Und nochmal der Threadausgang war die Deutschen schaffen es in Südengland zu landen und dann das Land zu erobern!

Ich habe noch nie etwas von einem englischen Evakuierungsplan für GB gehört und im Gegnsatz zu dir glaube ich, dass die Karten für die englische Armee nach einer erfolgreichen Landung in Südengland durch die Wehrmacht äusserst bescheiden stehen!

Ich glaube nicht an 6 Wochen von der Linie Portsmouth Ramsgate zur totalen Eroberung, dass geht m.M nach schneller wenn ausreichend Nachschub über den Kanal kommt! Schau dir mal den Fall Rot an, und die englische Armee war deutlich schwächer als die Französische beim Fall Rot!

Also woher kommt die Annahme die Engländer könnten so etwas wie eine geplante "Evakuierung" ohne Panik durchführen und gleichzeitig die Wehrmacht erfolgreich hinhaltend bekämpfen?
Viele Grüße

Carsten

Huszar

Hallo,

Zitattwo fully-equipped Canadian divisions arrived that summer

Das war eine voll ausgerüstete Division, und Teile einer zweiten - allerdings nur lückenhaft ausgerüstet.

Zu den eventuellen Beutetechnlogien:
Dann hätten wir auch noch Radar, die ersten Strahltriebwerke, diverse Prototypen/Entwürfe an 24zly-Flugmotoren, und und und.
Ja, es ist wahrscheinlich, dass einiges vernichtet/evakuiert werden kann - anzunehmen, dass ALLES weg ist, wäre mM übertrieben. Sieht euch an, was alles in Frankreich - oder auch Russland - zurückgelassen wurde! Oder in Deutschland, 5 Jahre später!

mfg

alex
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1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Kosmos

Zitat von: Q am 30 Juni 2012, 21:35:23
Zitat von: Kosmos am 29 Juni 2012, 18:29:53
...
Wahrscheinlich gäbe es irgendwann nach Erroberung Londons einen Waffenstillstand und Frieden nach deutschen Bedingungen.

In diesem Punkt bin ich mir nicht sicher. Unter Churchill denke ich, das es weiter geht. Auch halte ich es fuer ausgeschlossen, das in einem besetzen Britanien sowas wie ein Vichy-Britanien entsteht.

Just my 2 penze


Don`t Panic
Churchill ist ist der Herr über alle Britten, stehen die Deutschen vor einem Sieg ist seine Kariere beendet, (bzw. selbst Churchil hat auch nur gekämpft als es möglich war erfolgreich Widerstand zu leisten, Situation in der Alternative ist eine andere).

Vichy-Britanien klingt hart, aber wenn man keine Wahl hat....allerdings könnte es zur Abspaltung von Teilen des empires kommen.

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