deutsche Träger

Begonnen von Admiral Kummetz, 31 Januar 2013, 17:02:31

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Kosmos

ich habe lediglich geschrieben dass für einen Tiefangriff auf einen Kriegsschiff man einen Jagdbomber braucht, weil dieser dank seiner hohen Geschwindigkeit ein schwer zu treffendes Ziel ist, andere Aussagen haben ich nicht gemacht...
Hellcat wurde gegen Kriegsende intensiv als Jagdbomber eingesetzt.

Auch kämpften die Amerikaner auf See einen anderen Krieg, ein Konvoi in Atlantik 1941-42 anzugreifen ist etwas ganz anderes als sich mit einer japanischen Trägerkampfgruppe rumzuschlagen.

Mit den langsamen Bomber und Jagdbomber ist es so, wenn man sich sicher ist alle gegnerische Jäger abfangen zu können dann ist Bomber die bessere Lösung, warum nicht wenn kaum Gefahr besteht....
Etwas anderes ist wenn die Luftüberlegenheit keineswegs garantiert werden kann, dann ist ein Jagdbomber viel besser weil dank seiner Geschwindigkeit eine viel höhere Chance besteht trotz gegenerischer Jäger doch ans Ziel zu kommen.

Deswegen ging die Luftwaffe über Kanal sehr früh zum Einsatz von Jagdbomber über und in der zweiten Kriegshälfte als deutsche Luftüberlegenheit verloren ging waren es die Jagdbomber die primär Bodenangriffe ausführten. Die Luftwaffe hatte ja sowohl Bf 110 als auch Bf 109 schon früh zur Verfügung.

Zum Einsatz, in der Schlacht um Kreta soll es ein Bf 109 Jagdbomber gewesen sein der einen schweren Treffer auf Warspite erzielt hat.

ZitatDann doch lieber Bomber mit Jägereskorte.
für Atlantik mit GZ? Ja, und von der Idee Abstand nehmen Schlachtschiffe anzugreifen, erst wenn einsatzbereite Lufttorpedos für Fi 167 und/oder Ju87D mit seiner schweren Bomben vergrößerten Tanks und Zusatztanks zur Verfung stehen gibt es überhaupt Erfolgsaussichten.
Wenn ein Konvoi in 300 km Entfernung von deutscher Kampfgruppe ausgemacht wird brauchen Gn und Sh gut 6 Stunden um hinzukommen, da kann es längst dunkel werden und/oder Aufklärungsflugzeug wegen Treibstoffmangel abdrehen.
Deswegen wäre es eine Verschwendung die lediglich 33 Angriffsflugzeuge ausgerechten einen Schlachtschiff im Konvoi anzugreifen, lieber gegen Frachter schicken und wenn es möglich ist sie noch ein zweites mal hinschicken, die sind schneller zurück als Sh und Gn bei Konvoi...

Big A

Zitatweil dieser dank seiner hohen Geschwindigkeit ein schwer zu treffendes Ziel ist,
Zitatdann ist ein Jagdbomber viel besser weil dank seiner Geschwindigkeit eine viel höhere Chance besteht trotz gegenerischer Jäger doch ans Ziel zu kommen.

Ein Jäger, der Bomben schleppt ist eben nicht deutlich schneller oder beweglicher, da die Bombe...

ZitatHellcat wurde gegen Kriegsende intensiv als Jagdbomber eingesetzt.

Gegen Ende des Krieges im Pazifik hatten die USA die Luftherrschaft und konnten daher die Jäger für solche Aufgaben einsetzen (worüber sich übrigens die betroffenen Piloten mehr als negativ äußerten), darüber hinaus wurden auch die so eingesetzen Hellcats wiederum durch Jäger (F4U oder F6F ohne Außenlasten) geschützt.

ZitatDeswegen ging die Luftwaffe über Kanal sehr früh zum Einsatz von Jagdbomber über und in der zweiten Kriegshälfte als deutsche Luftüberlegenheit verloren ging waren es die Jagdbomber die primär Bodenangriffe ausführten. Die Luftwaffe hatte ja sowohl Bf 110 als auch Bf 109 schon früh zur Verfügung.

Ergebinsse und Effektivität / Effizienz sind ja hinlänglich  bekannt!

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

mhorgran

* Warum sollte ein Jabo im tiefen Anflug (?)  auf ein Kriegschiff schwerer zu bekämpfen sein als ein anderer Bombertyp?

ZitatMit den langsamen Bomber und Jagdbomber ist es so, wenn man sich sicher ist alle gegnerische Jäger abfangen zu können dann ist Bomber die bessere Lösung, warum nicht wenn kaum Gefahr besteht....
Etwas anderes ist wenn die Luftüberlegenheit keineswegs garantiert werden kann, dann ist ein Jagdbomber viel besser weil dank seiner Geschwindigkeit eine viel höhere Chance besteht trotz gegenerischer Jäger doch ans Ziel zu kommen.
Warum widerspricht das der Realität des 2.Weltkrieges?

ZitatDeswegen ging die Luftwaffe über Kanal sehr früh zum Einsatz von Jagdbomber über
Nein, die Lw setzte Jabos nicht "frühzeitig" ein sondern erst am Ende der Luftschlacht um England. Die Trefferquote war übelst auch (und vor allem wenn es gegen Schiffsziele -Frachter- ging). Logisch, denn die ersten "Jabos" hatten praktisch keine Zieleinrichtung, ebensowenig gab es aussichtsreiche Einsatztaktiken. Erst als das entwickelt war (1941) wurden sie mit Erfolg eingesetzt.

Götz von Berlichingen

Zitat von: delcyros am 18 März 2013, 15:30:08"Treffen" mit Bomben ist nicht sinnvoll. Alle für die schwimmfähigkeit relevanten Schäden an OSTFRIESLAND wurden durch Nahtreffer verursacht. Insofern sind Kommentare wie:

Zitat"Wirkung ---> keine da von 6 abgeworfenen 2000 pound Bomben nicht eine getroffen hat
siehe General H.H. Arnolds Buch Global Mission

angesichts der Weisung Mitchells -Nahtreffer statt Volltreffer zu suchen- mit dem Hinweis dreier tatsächlicher Nahtreffer mit 2000lbs Bomben in deren Folge das Schiff kenterte (!) als sachlich unbegründet zurückzuweisen.

Zitat von: Jong am 18 März 2013, 16:46:11
Dann haben alle Nationen später nur Fehler gemacht im Versuch die gegnerischen Schiffe durch direkte Treffer zu vernichten. Wie viele Schlachtschiffe sind unter Einsatzbedingungen durch Nahtreffer verloren gegangen?

Daß Nahtreffer wirksamer sind als Volltreffer scheint aber durch den Angriff mit FX-1400 auf Warspite vor Salerno am 16.09.1943 in dieser Form nicht bestätigt zu werden:

»Here is Captain Packer's account of what followed:
"[...] One bomb came straight for the ship and penetrated to No. 4 boiler room, where it burst. A second bomb was a near-miss amidships abreast the bulge on the starboard side. It burst under water. This bomb had looked like missing by 400 yards, but about two-thirds of its way down it curved in towards the ship. The third bomb was a near-miss on the starboard side aft."

The 3,000-lb bomb which scored the direct hit penetrated right through six decks (total thickness 6 ³/4 inches of steel) to her double bottom before exploding, while the near-miss made a long gash in her starboard bulge compartments. One boiler-room was completely demolished, and four of the other five were soon flooded. "The shock", says her report, "was very violent. It was at first thought that Warspite had broken her back, and that the mast would crash to the deck." All steam was lost, she could not steer, and her armaments were all temporarily out of action.«

Quelle:  S.W. Roskill, H.M.S. Warspite, Futura Publications Ltd., London 1974, S. 267 f.

Kosmos

ZitatEin Jäger, der Bomben schleppt ist eben nicht deutlich schneller oder beweglicher, da die Bombe...
nachgeschaut wieviel dieses "nicht deutlich" sein kann?
ZitatGegen Ende des Krieges im Pazifik hatten die USA die Luftherrschaft und konnten daher die Jäger für solche Aufgaben einsetzen (worüber sich übrigens die betroffenen Piloten mehr als negativ äußerten), darüber hinaus wurden auch die so eingesetzen Hellcats wiederum durch Jäger (F4U oder F6F ohne Außenlasten) geschützt.
und die Deutschen die keine Luftherrschaft hatten setzen immer mehr auf Jagdbomber und auf aus Jäger entwickelte Schlachtflugzeuge, kommisch oder?
ZitatErgebinsse und Effektivität / Effizienz sind ja hinlänglich  bekannt!
ja, dafür das es eine Improvisation war und für geringe Anzahl gar nicht schlecht
ZitatNein, die Lw setzte Jabos nicht "frühzeitig" ein sondern erst am Ende der Luftschlacht um England. Die Trefferquote war übelst auch (und vor allem wenn es gegen Schiffsziele -Frachter- ging). Logisch, denn die ersten "Jabos" hatten praktisch keine Zieleinrichtung, ebensowenig gab es aussichtsreiche Einsatztaktiken. Erst als das entwickelt war (1941) wurden sie mit Erfolg eingesetzt.
Stefan, was ist jetzt in deinem Beitrag wirklich "nein"? Man muss nicht auf Teufel komm raus dagegen sein...
Zitat* Warum sollte ein Jabo im tiefen Anflug (?)  auf ein Kriegschiff schwerer zu bekämpfen sein als ein anderer Bombertyp?
weil ein Jabo viel schneller und beweglich ist das bedeutet erschwertes Anvisieren (auch Zeitverlust) für Luftabwehrgeschütze und schlicht viel weniger Zeit für effektiven Beschuß
ZitatWarum widerspricht das der Realität des 2.Weltkrieges?
was widerspricht der Realität des 2.Weltkrieges nun genau?




delcyros

Vorteil JABO:

  • kleinere Zielfläche
  • schneller, in der Form des Angriffs mit Abprallerbomben

    d.h. für die Flak ein schwerer zu erfassendes, und zu verfolgendes Ziel

    Nacheil Jabo:
  • geringe Bombenlast
  • größere Verwundbarkeit
  • geringere Reichweite

    Vor Kreta hat eine Bf-109 Jabo mal nen AAA Kreuzer (HMS FIJI) kritisch beschädigt:

    " she was sunk by bombs from a Bf 109 of 1/LG2, having expended all of her AA ammunition while in company with the destroyers Kandahar and Kingston, shortly after the loss of the Gloucester. As an isolated force these three ships were vulnerable and they suffered numerous attacks, which went on for about two hours without much success. Then eventually at 1845 JG77 inflicted the vital damage. One of its fighter bombers at the limit of its endurance, spotted Fiji and dropped its bomb close alongside to port. This blew in the cruiser's bottom plates and caused a list to port. The ship came to a standstill and lay there almost defenceless as she had finally run out of 4in ammunition. A Stuka now appeared to inflict the coup de grace with three bombs, all of which hit. Captain William-Powlett gave the order to abandon ship and at 2015 Fiji, a new ship just over a year in commission, rolled over and sank."

    Abgesehen davon halte ich es aber für zweifelhaft, ob ein JABO so effektiv wäre wie ein Bomber.

    Die Vorteile von Trägerkriegführung liegen auf der Hand:
  • ein Kreuzer/ Schlachtschiff kann Ziele effektiv bis 28km angreifen, ein Träger solche bis in 300km Entfernung, d.h. weit außerhalb der Sicht- und Meßreichweite. Ein Schlachtschiff projektiert dadurch einen Gefahrenbereich von max. 60km Durchmesser, ein Träger einen solchen von 600km.
  • Dichtere Luftaufklärung = größerer Beobachtungsbereich
  • Ein Träger braucht nicht sehr viel Panzerung (Kapazitäten frei für andre Zwecke)
  • Ein Träger kann leichter auf hohe Geschwindigkeit ausgelegt werden (Rumpflänge!) und hat damit bessere Chancen eine Fühlung abzuschütteln als ein Kreuzer / Schlachtschiff
  • Ein Träger kann schneller "modernisiert" werden durch Hinzufügen neuer Flugzeugtypen
  • Flugzeuge haben ein größeres Entwicklungspotenzial als Seefahrzeuge (damals bereits erkannt)

    Ich persönlich halte auch die Luftfahrtindustrie in Deutschland für innovativer und entwicklungsfähiger, aber das ist nur eine Meinung.

Big A

#246
obwohl es eigentlich müßig ist hier weiter zu argumentieren:

Zitatnachgeschaut wieviel dieses "nicht deutlich" sein kann?

Der Geschwindigkeitvorteil liegt bei der Hellcat gegnüber der Avenger (in der Rolle als Bomber) bei etwa 15 % (Quelle: Tillman, Hellcat), die Beweglichkeit mit Bombe ist gegenüber der Jagdversion um ca. 30-40% reduziert, auch, weil starke Ausweichbewegungen dazu führten, dass die Abwurfmechanismen klemmten.

Zitatund die Deutschen die keine Luftherrschaft hatten setzen immer mehr auf Jagdbomber und auf aus Jäger entwickelte Schlachtflugzeuge, kommisch oder?

Erstens ist ein Schlachtflugzeug, welches aus einem Jäger entwickelt wurde (wahrscheinlich spielst Du auf die diversen Varianten der Fw 190 an) kein Bomber,
zweitens war es eine reine Verzweiflungstat (mhorgran top) und
drittens ist ein Seekrieg aus der Luft von Land aus oder im Küstenmeer etwas anderes als der Seekrieg aus der Luft trägergestützt

Zitatja, dafür das es eine Improvisation war und für geringe Anzahl gar nicht schlecht
Ansichtssache, für mich ist es Verschwendung anderweitig dringender gebrauchter Ressourcen

Zitatweil ein Jabo viel schneller und beweglich ist das bedeutet erschwertes Anvisieren (auch Zeitverlust) für Luftabwehrgeschütze und schlicht viel weniger Zeit für effektiven Beschuß

Beim Luftabwehrschießen wird Sperrfeuer in die Sektoren gegeben und erst im Nahbereich genauer gezielt. Es wird einfach - analog zum heeresüblichen Stahl auf die Heide - Blei in die Luft geworfen, in der Hoffnung, irgendetwas wird schon treffen

ZitatStefan, was ist jetzt in deinem Beitrag wirklich "nein"?

siehe hier:
ZitatDeswegen ging die Luftwaffe über Kanal sehr früh zum Einsatz von Jagdbomber über

Axel
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Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Kosmos

Zitatsihe hier:

erst am Ende der Luftschlacht um England1940" ist NICHT frühzeitig  :sonstige_154:, das ist wohl Kriegsende, da lag ich ja komplett falsch... "nein" vollkommen berechtigt!

Schönes Beispiel das es wirklich müßig ist versuchen zu argumentieren wenn manche Mitdiskutanten aus Prinzip dagegen sind, für derjenigen die tatsächlich Sachverhalt interessiert kann ich nur wie schon früher "Der Einsatz der deutschen Luftwaffe über Atlantik...." von Neitzel empfehlen, speziel S.66 2.2 Die Schifffsbekämpfung im Kanal.

Big A

Das frühzeitig in Deinem Text habe ich (wohl nicht alleine) auf den Zeitraum der LuE bezogen, dort war das Auftreten der Jabos in der Tat sehr spät.

Und Neitzels Buch stärkt nur mein Argument, dass der JaBo-Einsatz im Küstenvorfeld (mit vglw. kleinen Reichweiten/kurzen Wegen) nicht mit dem über dem Offen Meer zu vergleichen ist.

Nicht Prinzip, sondern Logik! 8-)

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Bergedorf

Moin,

zu den Jabos am Kanal noch den Hinweis, dass Osterkamp absolut nichts von so einem Einsatz gehalten hat. Z Nach meiner Erinnerung hat er die Wirkung für zu minimal gehalten um die größerer Gefährdung der Jabos hierfür in Kauf zu nehmen.

Gruß

Dirk

delcyros

Hinsichtlich des Trägerflugzeugtyps kann man unterschiedliche Meinungen vertreten. Die Bf-110 ist in dieser Funktion bereits mehrfach genannt worden. Sicher, um 1935 gibt es nur Planungen für zweimotorige Trägerprojektflugzeuge aber im Entwicklungsumfeld der Mitte der dreißiger Jahre kommt auch das vor. Im I.WK. war der erste deutsche Lufttorpedoträger ursprünglich ein Einmot (ein umgebautes Alabtros Derivat) aber das wurde zugunsten der Entwicklung von Zweimots wieder aufgegeben (anders England!).

Im Prinzip ist die -110 keine unelegante Lösung. Sie kann praktisch alle für Träger existenzielle Aufgaben wahrnehmen (Sperrflug über dem Träger als Abfangjäger, Patroullie im Seeraum als Aufklärer, Fernbegleitjäger, Bomber, Torpedoträger und Nachtbomber). Die damit einhehrgehende taktische Flexibilität rechtfertigt in meinen Augen die Begrenzung auf ein Muster. Sie ist auch sehr niedrig (nur 3,51m, vgl. Fi-167A: 4,80m) und erfordert keine übermäßigen Hangarbauhöhen. Sie ist etwa 1 bis 2m länger als andere Trägertypen (ähnlich Avenger) und hat eine vergleichsweise große Spannweite, aber nicht unüblich groß für Trägerflugzeuge (16m, ähnlich Helldiver u. Avenger), die sich durch Klappen der Außenfläche leicht auf 8m kürzen lässt.



Von daher ist keine spezielle Trägerkonstruktion der Lifte und Hangars für dieses Muster erforderlich. Die gegenüber Ar-195 und Bf-109/Fi-167 anderen Dimensionen sollten dennoch in Betracht gezogen werden, insbesondere aufgrund der größeren Gewichte. Die oktagonalen Lifte der GZ maßen 13m x 14m, für die 110 wäre das ausreichend, wenn die Flächen auf dem Flugdeck beigeklappt werden, ansonsten sind Dimensionen um 13m x 17m erforderlich aber anders als beim Orignal mit einer Lastaufnahme von min~7.5t., besser 8,0t statt 5.5t.

Auf der anderen Seite können die Hangardecks kleiner ausfallen, statt 6,0m (zweieinhalb Deckshöhen mit 1,0m Vertikalabstand) reichen 4,6 bis 4,8m (zwei Deckshöhen, mit 1,2m Vertikalabstand) völlig aus, mit erfreulichen Effekten für die Schiffsbaugewichte und Stabilitätskriterien, da bei doppelten Hangars eine komplette Decksebene weniger gebraucht wird.
Alternativ kann man mit nur 1,8 - 2m zusätzlicher Seitenhöhe ein drittes Hangardeck eingeplant werden, womit sich die Zahl der Luftfahrzeuge erheblich steigern ließe.



In der ursprünglichen Planung ging man von vier Träger A bis D aus, woraus sich zwei Doppelträgergruppen ergeben mit einer Anzahl von 80 bis 120 Einsatzflugzeugen pro Trägergruppe.

Kosmos

@Big A
von LuE war bis Stefan kam nie die Rede, ach ja, wann fing der Einsatz der Jabos im Kanal laut Neitzel?

Auch möchte ich Mankau und Petrick Messerschmitt Bf 110 Me 210 Me 410 empfehlen, speziel Seite 23 aufmerksam lesen.

@delcyros

ein Muster bedeutet viele Kompromisse,
ZitatIm Prinzip ist die -110 keine unelegante Lösung. Sie kann praktisch alle für Träger existenzielle Aufgaben wahrnehmen (Sperrflug über dem Träger als Abfangjäger, Patroullie im Seeraum als Aufklärer, Fernbegleitjäger, Bomber, Torpedoträger und Nachtbomber). Die damit einhehrgehende taktische Flexibilität rechtfertigt in meinen Augen die Begrenzung auf ein Muster.
Bf110+Sturzflugbremsen und ganzes drum und dran, perfektes Angriffsflugzeug und
technisch könnte schon 1940 als Serienmaschine zur Verfügung stehen.

Viel besser wäre nur der Skyraider...

Luftwaffe hatte das auch erkannt aber sie wollte dann keine schnelle und einfache Lösung sondern eine perfekte Lösung, statt einfach der Bf 110 Sturzflugbremsen etc. zu verpassen hat man die Entwicklung eines ultimativen taktischen Angriffsflugzeugs in Auftrag gegeben, gut gepanzert, mit schwereren Abwehrwaffen und auch noch Bombenraum und Stuka, Me 210,  ging schief der Wunsch nach Perfektion, gewisse Ähnlichkeit zur Pistolenproblematik bei Torpedos der KM.

Aber deswegen wäre zusätzliche ein Jagdflugzeug notwendig.

Aber auch sonst Fi-167 + normale Lufttorpedo + Ju 87 gar nicht schlecht, Schwachpunkt war die Abhängigkeit von Katapult nicht nur bei Stuka sondern auch und vorallem bei Bf 109, bei Jagdflugzeug wäre eine komplette Neuentwicklung tatsächlich am interesantesten.







Bergedorf

Moin,

schön und elegant ist die Bf 110. Ob sie aber wirklich trägertauglich war? Ich kann das nicht beurteilen, was m.E. aber vielleicht kritisch sein könnte, ist ob die schlanke Heckkonstruktion bei dem erheblichen Gewicht wirklich die Belastungen einer Landung mit Trägerbremse aushalten könnte? Ohne Katapult hätte die wohl auch nicht starten können, oder? Hätte man ein Katapult konstruieren können, dass den schweren Vogel ausreichend beschleunigt? Keine Ahnung....

Wenn das lösbar gewesen wäre, hätte man dann das Problem, dass sämtliche Flugzeuge mit Katapukt gestartet werden müssten. Dauert so schon vergleichsweise lange... aber war es nicht auch so dass das Katapult nach 18 Starts erst mal wieder für 50 Minuten hätte aufgeladen werden müssen? Da macht dann die Beimischung von irgendetwas was ohne Katapult auskommt schon Sinn, oder?

Gruß

Dirk

Big A

#253
Zitatvon LuE war bis Stefan kam nie die Rede,

hier schon...

ZitatDeswegen ging die Luftwaffe über Kanal sehr früh zum Einsatz von Jagdbomber über

Zitatach ja, wann fing der Einsatz der Jabos im Kanal laut Neitzel?

soll ich jetzt nachweisen, ob ich das gelesen habe :? :? :?

ZitatAuch möchte ich Mankau und Petrick Messerschmitt Bf 110 Me 210 Me 410 empfehlen, speziel Seite 23 aufmerksam lesen.
jawohl :MG:; aufmerksam :MG:

Thema Bf 110: auch versorgungstechnisch ein Problem, denn, wie sagt der Engländer: one engine, trouble, two engines double trouble, will sagen, warum sich doppelte Anzahl an instandzuhaltenden/~setzenden Motoren aufhalsen.
Und so wie die deutschen Katapulte konstriktiv angedacht waren...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Götz von Berlichingen

#254


Hm, der Faltpunkt für die Knickflügel in der obigen Grafik befindet sich aber ziemlich genau da, wo die 300 l Zusatztanks bei der Me 110 G aufgehängt waren:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Bilder/Me110/Me110G4IR7-1.jpg

Wenn man die Flügel weiter außen faltet, erhöht sich naturgemäß die Spannweite im beigeklappten Zustand.


Und wie sieht es bei der Me 110 mit den Start- und Landegeschwindigkeiten und -gewichten aus?

Zitat von: delcyros am 20 März 2013, 15:59:44
Im Prinzip ist die -110 keine unelegante Lösung. Sie kann praktisch alle für Träger existenzielle Aufgaben wahrnehmen (Sperrflug über dem Träger als Abfangjäger, Patroullie im Seeraum als Aufklärer, Fernbegleitjäger, Bomber, Torpedoträger und Nachtbomber).

Falls die 110 auch als Jäger dienen sollte (ob das gegen feindliche Einmot-Jäger so eine gute Idee wäre, halte ich für zweifelhaft), ist zu berücksichtigen, daß für Jagdflugzeuge aus nachvollziehbaren taktischen Gründen Start- und Landefähigkeit bei 0 m/sek Gegenwindkomponente gefordert wurden [OKM 1. Skl 22686/41 g.K. - vgl. Israel, a.a.O., S. 134 f.)
Das wäre mit den vorhandenen Flugzeugschleudern und Bremswinden nicht möglich gewesen.

Das oben zitierte Dokument OKM 1. Skl 22686/41 g.K.) gibt an:

Größte Gewichte für Schleuderstart (bei 0 m/sek. Wind)




StartgewichtAbgangsgeschwindigkeitBeschleunigung
2,5 t140 km/h4,2 g
5 t120 km/h4,2 g

Größte Gewichte und Landegeschwindigkeiten für Bremswinden (bei 0 m/sek Wind):




LandegewichtLandegeschwindigkeitMax. Verzögerung
2,5 t140 km/h2 g
5 t120 km/h2 g

Max. Landegewicht 5 t (= Landestoß auf Hallendecks ~ 20 t)
Außer für Jagdflugzeuge kann mit Gegenwindkomponente von 4,5 m/sek gerechnet werden.

Max. Abmessungen:



SpannweiteLängeHöhe SchleuderstartHöhe Radstart
13,60 m12 m< Ju 87 C< Fi 167

Die Abmessungen der Me 110 sind lt. mir vorliegenden Quellen (1 = Klassiker der Luftfahrt 6/2011, S. 15; 2 = Aero 179, S. 5009)






-Bf 110 C-1 ¹Bf 110 C-4 ²Bf 110 F-2 ¹Bf 110 G-2 ¹Bf 110 G-4 ¹
Spannweite16,28 m16,28 m16,28 m16,28 m16,28 m
Länge12,07 m12,65 m12,07 m12,07 m12,91 m
Leermasse4570 kg5200 kg6030 kg5690 kg6090 kg
max. Startmasse6950 kg6750 kg9340 kg9300 kg9370 kg

Zitat von: delcyros am 20 März 2013, 15:59:44Die damit einhehrgehende taktische Flexibilität rechtfertigt in meinen Augen die Begrenzung auf ein Muster. Sie ist auch sehr niedrig (nur 3,51m, vgl. Fi-167A: 4,80m) und erfordert keine übermäßigen Hangarbauhöhen. Sie ist etwa 1 bis 2m länger als andere Trägertypen (ähnlich Avenger) und hat eine vergleichsweise große Spannweite, aber nicht unüblich groß für Trägerflugzeuge (16m, ähnlich Helldiver u. Avenger), die sich durch Klappen der Außenfläche leicht auf 8m kürzen lässt.

Von daher ist keine spezielle Trägerkonstruktion der Lifte und Hangars für dieses Muster erforderlich. Die gegenüber Ar-195 und Bf-109/Fi-167 anderen Dimensionen sollten dennoch in Betracht gezogen werden, insbesondere aufgrund der größeren Gewichte. Die oktagonalen Lifte der GZ maßen 13m x 14m, für die 110 wäre das ausreichend, wenn die Flächen auf dem Flugdeck beigeklappt werden, ansonsten sind Dimensionen um 13m x 17m erforderlich aber anders als beim Orignal mit einer Lastaufnahme von min~7.5t., besser 8,0t statt 5.5t.

Lt. Israel (S. 103) war es gelungen, »die Tragkraft der Flugzeugaufzüge ohne wesentliche bauliche Veränderungen auf 6,5 t zu steigern.«

Zitat von: delcyros am 20 März 2013, 15:59:44Auf der anderen Seite können die Hangardecks kleiner ausfallen, statt 6,0m (zweieinhalb Deckshöhen mit 1,0m Vertikalabstand) reichen 4,6 bis 4,8m (zwei Deckshöhen, mit 1,2m Vertikalabstand) völlig aus, mit erfreulichen Effekten für die Schiffsbaugewichte und Stabilitätskriterien, da bei doppelten Hangars eine komplette Decksebene weniger gebraucht wird.
Alternativ kann man mit nur 1,8 - 2m zusätzlicher Seitenhöhe ein drittes Hangardeck eingeplant werden, womit sich die Zahl der Luftfahrzeuge erheblich steigern ließe.

Ich halte es für unklug, sich bei der Höhe der Hallendecks an der für ein gegebenes Flugzeugmuster geringstmöglichen Höhe zu orientieren. Flugzeugmuster wechseln schneller als Trägerklassen.

Zitat von: Bergedorf am 20 März 2013, 20:55:29Ich kann das nicht beurteilen, was m.E. aber vielleicht kritisch sein könnte, ist ob die schlanke Heckkonstruktion bei dem erheblichen Gewicht wirklich die Belastungen einer Landung mit Trägerbremse aushalten könnte?

Wichtige Frage.

Zitat von: Bergedorf am 20 März 2013, 20:55:29Ohne Katapult hätte die wohl auch nicht starten können, oder? Hätte man ein Katapult konstruieren können, dass den schweren Vogel ausreichend beschleunigt? Keine Ahnung....

Wenn das lösbar gewesen wäre, hätte man dann das Problem, dass sämtliche Flugzeuge mit Katapukt gestartet werden müssten. Dauert so schon vergleichsweise lange... aber war es nicht auch so dass das Katapult nach 18 Starts erst mal wieder für 50 Minuten hätte aufgeladen werden müssen?

Wenn man schon die Flugzeugschleudern neu konstruieren müßte, wäre es sinnvoll, gleich Dampfkatapulte einzubauen, um die ärgerlichen und bei feindl. Angriffen hoch gefährlichen Kompressor-Zwangspausen zu vermeiden.

Weitere interessante Angaben bei Israel (S. 116):

Richtlinien zum Auftrag 374/3:







-LandegewichtLandegeschwindikeit
Ar 961750 kg100 km/h
Me 1092500 kg128 km/h
-3500 kg140 km/h
Ju 874200 kg130 km/h
-4850 kg140 km/h

  • »Weiterhin ist zu untersuchen, ob für 5000 kg Landegewicht bei 135 und 140 km/h Landegeschwindigkeit das Leistungsvermögen der Bremse nicht überschritten wird.
  • Die Verzögerung soll den Wert von 3 g und der maximale Bremsweg 40 m nicht überschreiten«


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