OhoAha

Begonnen von Teddy Suhren, 03 Oktober 2013, 15:30:16

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Spee

Servus,

das Thema "Deutsche Alleinschuld" war schon vor 20 Jahren kein Thema mehr. Haben nur wenige bemerkt, dass man an den Hochschulen gute Artikel und Bücher dazu verfasst hat. Die Frage war und ist eher, warum hat man nichts gegen den Krieg unternommen bzw. warum glaubte man, ihn gewinnen zu können, falls er kommt.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Langensiepen

#16
Tach Thomas:
In Prinzip ja, aber....  Stimme dir was den universitären Bereich angeht zu. Kam aber auf den Unistandort an. Bochum ja, Mainz nein , München ja , Bremen nein usw usw. Ich meinte aber die Darstellung in den Massenmedien und hier besonders das Fernsehen. Dort wird bis heute betr. 14-18 immer noch Fischer am Leben erhalten. Das prägt das Bild und leider nicht die Menge an hervorragender "kaiserlicher" Diplomarbeiten.
Ein Schlüsselerlebnis so um 1995. Auf der DW,Köln gab es alle 14 Tage "Das historische Buch"  G. Werth moderierte ( wenn ich mich recht erinnere) Konnte ich immer auf dem Nachhauseweg erlauschen.
Es waren vor Ort Herr Werth und zwei Profs von der Uni Mainz. Anerkannte Fachhistoriker neuerer Geschichte. Es ging um Der falsche Krieg (   :-D  ) Was war zu tun? Die beiden Fachhistoriker versuchte nun zu erklären warum ich mir dies Schandwerk nicht kaufen sollte. Das Problem der beiden war nun, das alles was man sonst ins Feld führte um wen fertig zu machen nicht zog. Ferguson war ( ist ) einer der renommiertesten Wirtschaftshistoriker und das weltweit. Hielt an "den" Universitäten in den USA und GB Lesungen.  Hatte u.a. in Hamburg studiert und war damit unserer Sprache mächtig. Neonazi war er auch nicht, es war schon eine Plage. Was tun? Die Antwort eines der Herren Professoren: Das Buch sei für den britischen Leser geschrieben, es in Deutsch zu veröffentlichen ein Fehler. Es hilft hier nur den "rechten Kreisen" zu Relativierung der deutschen Schuld. Ja , das mag der Deutsche. Klare Vorgabe was er darf und was nicht.  In Radio vor einigen Jahre auch gehört, als Kommentar zu G.Grass "Der Krebsgang": " Nun darf man auch über die Opfer auf der Gusloff reden." Toll und Dank an Herrn Grass. Mit dem Buch "Der Brand" ging es ja ähnlich.
Aber es wendet sich jetzt ja..wohin werden wir sehen.
Gruß  :birthday:

PS: Alle KTBs überspielt? Nö.. :cry:

Nachtrag:  Fällt mir just noch ein. vor einigen Tage im ZDF oder der ARD einen film über Wilhelm II . Ich guck mal kurz rein, hab aber abgeschaltet als folgendes kam. KW II wollte durch das schaffen eine gewaltigen Schlachtflotte seinen Traum von der deutschen Weltherrschaft verwirklichen. Oder so ähnlich.
Herr Waldmann, das war keine Produktion aus den Ateliers einer Feindmacht, das war rein deutsch.  :-D

Spee

@Bernd,

geistiger Müll entsorgt sich leider nur sehr langsam, da bin ich voll bei dir. Es gibt auch heute noch Beispiele, die auf der Fischer-Meinung schwimmen. Das ist halt so .... und geht auch vorbei. Fischer gibt einem zumindest die Möglichkeit, einen extrem komplexen Sachverhalt simpel und einfach zu erklären. Ist damit eher was für Flachdenker  :-D !

KTB's sauge ich gerade  :-) !
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Teddy Suhren

Ich werf immer mal zwischen :-D was mir auffällt und ich mithalten kann:
German Werth:
http://www.zvab.com/advancedSearch.do?author=Werth,+German&iref=suggest01
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Langensiepen

und ich mithalten kann   aber immer!   :-D

kalli

Vielleicht auch mal dieses Heft ansehen. Insbesondere den Beitrag von Sönke Neitzel.

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/index-2013-5.html

Langensiepen

#21
 Insbesondere den Beitrag von Sönke Neitzel. ..und damit habe ich so mein Problem.  :-(
( folgendes betr. ausschließlich 14- 18 ) Von den deutschen  "durch Film und Fernsehen  bekannten " Historikern habe ich bisher nichts neues oder zumindest nichts eigenes vernommen. Es ist leider so, das es ein ausschließliches kopieren von Forschungsarbeiten angelsächsischer Autoren darstellt. Wo bleibt der "epochale" Knaller aus deutscher Feder?  Wo mal ein Buch ,das ähnlich dem von Fritze Fischer, Wellen schlägt. Nix, immer schön auf weichgespült und warten was die Briten scheiben.
Alle wie sie dastehen hätten in den letzten 20 Jahren sich zu Wort melden können um mal Stein des Anstoßes zu sein. Es waren die kleinen Unscheinbaren , die meist nach dem Studium nicht im akademischen Historikerzirkel verblieben, die mal neue Denkanstöße publizierten.   
  8-)
Jetzt aber scheint ja der Damm gebrochen. Bleibt die Frage, wenn in der Vergangenheit deutsche  "TV-Historiker" das Gegenteil von dem behauptet haben, was sie jetzt von sich geben, ja was ist dann noch zu erwarten?   :birthday:

kalli

Gemach Herr Langensiepen. Dass Sönke Neitzel hin und wieder sein Gesicht dem Fernsehpublikum zeigt, sagt erst einmal nichts über die Qualität seiner Forschungsarbeiten aus.
Ich habe lediglich auf einen Zeitschriftenbeitrag hingewiesen, dessen Kommentierung Ihrerseits für mich eher von Interesse wäre, als die mutmaßliche Diffamierung eines von mir sehr geschätzten Historikers als einen TV-Historiker. Nun ja, wahrscheinlich haben Sie das gar nicht gelesen und und "Soldaten" und "Abgehört" wohl auch nicht. Ist ja alles abgeschrieben...
Ich kann da nur sagen: machen Sie es sich bitte nicht zu einfach.

Langensiepen

Lieber Herr Jockel, das soll hier nicht zum "Historikerstreit" ausarten. Ihr Hinweis auf das Spiegel-Heft war nicht Gegenstand meiner "Ausführungen"  Zu erst einmal habe ich doch deutlich erklärt, das es mir ausschließlich um 14-18 geht. Weiterhin habe ich ausgeführt, das ich von den Historikern die man gemeinhin im TV zu sehen bekommt, keiner irgendwelche Arbeiten ( zu 14-18 )veröffentlicht hat, deren Bekanntheitsgrad über das Fachpublikum hinaus geht.
Was an der deutschen PC ( zu 14-18) gesägt hat, waren Briten , Amerikaner und dergl. Angelsachsen. Mehr nicht.
In Abrede zu stellen ,daß es sich bei Herrn Neitzel um einen ausgewiesenen Historiker handelt, wäre ja wohl ziemlich dumm von mir. ABER: Wo liegen seine Qualitäten für den Bereich 14-18 ? Wo seine Arbeiten betr. Kaiserreich u.ä.
In einigen Monaten veranstalte eine Vereinigung ein Symposium über 14-18. Einer der dort sich zu Thema meldet  und auch über eine solide Ausbildung verfügt ist nach seinen eigenen Wort " kaum bis gar nicht am Kaiserreich interessiert" So war das gemeint.  Wenn also 14 - 18 nicht mein Thema ist ,ja dann kann ich ja wohl kaum aus eigner Forschung schöffen, sondern muß "abschreiben"
Gruß

PS: Neitzel Bücher hab ich gelesen ( wozu gibt es die Hamburger Bücherhallen ) es ist aber ein 39-45 Thema und darum ging es mir doch überhaupt nicht

kalli

Na ja, wenn Sie über Neitzel und seine Forschungsbereiche so gut Bescheid wissen haben Sie vielleicht auch folgendes gelesen?

Weltkrieg und Revolution 1914-1918/19, Berlin 2008
Blut und Eisen. Deutschland im Ersten Weltkrieg, Zürich 2003
Kriegsausbruch. Deutschlands Weg in die Katastrophe 1900-1914, Zürich 2002
Weltmacht oder Untergang. Die Weltreichslehre im Zeitalter des Imperialismus [zugl. Habilitationsschrift Mainz 1998], Paderborn [u.a.] 2000

Trimmer

Kalli -  top vielleicht auch noch "Das dt. Kaiserreich 1890-1914 ". Interessant in diesem Zusammenhang  " Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung " - Band 8 - Kaiserreich und Erster WK 1871 - 1918  von Rüdiger vom Bruch und Björn Hofmeister

Gruß - Achim - Trimmer ( Neitzel - Fan   :-D )
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Langensiepen

#26
 :-(  Au ha Langensiepen das war aber ein Eigentor.  :BangHead:

Leutnant Werner

Ohne Scheiß: Ich würde mir dem Neitzel sein Kram gerne mal reinziehen. Hab bloß keine Zeit. Wie immer.

Über ein Verdun-Buch von German Werth habe ich mal ein Schülerreferat gehalten. In der Oberstufe, könnte so 1984 gewesen sein. War nicht zu meinem Schaden...

Teddy Suhren

Die Schlacht und der Mythos war eines meiner ersten Bücher zu diesem Thema und der Einstieg in meine intensive Beschäftigung mit der Schlacht.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Langensiepen

Ja nun Herr Ldt. Werner? Ich hab mir das Heft als Reiselektüre von hier in die Zentrale des preußischen Militarismus, Antidemokratismus, Offiziersdünkel, Versklavung  der werktätigen Masse u.d.m. gekauft und muß sagen. Es hat sich gelohnt.
Der Beitrag von Neitzel besteht aus einem Interview wo die Antworten aus 2 - 3 knappen Sätzen bestehen. So auch über die " deutsche Alleinschuld" , die er im Hinweis auf  die "Schlafwandler" in Abrede stellt, nicht um im weiteren Text zu differenzieren.(!)  Das Interview wäre sintemals in der vor-PISA Zeit als Abiturwissen gehandelt.
Im weiterem folgen kurze Beiträge zu Thema. Gut zu lesen und fein illustriert. Die Fotos waren mir zum Teil nicht bekannt. Die von der Marine sind aber reichlich veröffentlicht worden.
Für den der sich mit 14-18 etwas beschäftigt aber nichts neues. Mehr als geteilter Meinung war ich ( rein persönliche Meinung ) was zum Thema "Uneingeschränkter Ubootskrieg" und der Rolle der USA geschrieben steht. Mal sehen was uns noch so die nächsten Jahre erwarte.

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