Die Jagd auf Piraten vor Somalia hat begonnen

Begonnen von Albatros, 22 September 2008, 11:21:55

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Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

Captain Hans

Das Problem der Piraterie ist viel groesser als allgemein bekannt.
Von 1992 bis 2002 wurden ueber 20 000 Seeleute weltweit durch Piraten ermordet.

Die Piraten hatten Zuwachsraten von bis zu 300 % pro Jahr.

Die Hauptgebiete waren:

Straight of Malacca
China Sea
Philipinische Gewaesser
Indonesische Gewaesser
Brasilien (Ueberfaelle auf Hamburg Sued Containerschiffe)
und natuerlich Somalia

Das Problem gibt es schon seit 20 Jahren und es wird immer schlimmer.

Das Nautical Institute London und MAIF (Maritime Accident International Forum)(war in beiden Mitglied) und die IMO veroeffentlichten Berichte,
hielten Tagungen ab und erliessen eine Vorschrift das Anti-Piracy System.
Dieser wunderbare Papiertiger bestand darin, dass jeder Frachter Seekarten der Piratengebiete erhielt, weiterhin Listen von zu informierenden Behoerden (bei Attacken)
und Checklisten wie man sich verhalten soll. (Ein Lacher)  :ROFL:
z.B: Tueren von innen zuschweissen, die Schiffskasse verstecken usw.
Schiffe die Behoerden bei Attacken informierten erhielten Null Hilfe.

Es gab immer Berichte, dass lokale Behoerden mit den Piraten unter einer Decke waren.

Bei dem Treffen von MAIF 1999 in Tokio hielt der brasilianische Vertreter eine  Vortrag ueber die Massnahmen, die seine Regierung gegen die Piraten unternahm.
Ein Punkt dabei war, dass man Under Cover Agents im eigenen Zoll eingeschleust hatte, um herauszubekommen, wer die Informanten der Piraten waren.
Denn die wussten bei den Hamburg Sued Schiffen genau in welchem Container sich die wertvollste Ladung befand. (Das weiss nicht einmal der Kapitaen)
Sie wussten sogar den genauen Stauplatz. Das wiederum konnte nur der Zoll des Ankunftshafen wissen.
Es wurde sogar mal diskutiert die Frachterbesatzungen zu bewaffnen. (einfach laecherlich)

Ich bin zwar 5 Jahre raus aus dem Geschaeft, krieg aber einen Wutanfall, wenn ich den heutigen Vorfall lese.

Wollen wir wieder ins Mittelalter. Wenn ja, dann moechte ich als Sir Francis Drake zur See fahren, da wird man von der Queen als Pirat noch geadelt.

Die Welt ist anscheinend zu bloed diese Bastarde zu bekaempfen, die bisherigen Massnahmen sind einfach nur laecherlich.




















,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

Kuestenjaeger

Das Beste habe ich gestern vernommen in den Nachrichten (keine Ahnung,wo das war).
Wenn die Deutsche Marine jemanden gefangen nimmt,kommen die in Deutschland vor Gericht.

Der übliche Weg wird ja dann sein,das die "armen" Piraten hier Asyl beantragen können und unsere Grünen bestimmt noch Partei ergreifen.
Als Nachbar ein Pirat,cool!  :W/(

Also Flug nach Deutschland,ein gesichertes Leben mit unseren Steuergeldern,...........ich glaube,ich werde auch Pirat!

Kann jemand dieses Vorgehen (ich meine jetzt nur die Verhaftung und Verurteilung in D) bestätigen?

hansmann

Gekaperter Supertanker hat Öl für 100 Millionen Dollar geladen

Was für eine Beute: Der von somalischen Piraten gekidnappte Supertanker "Sirius Star" hat zwei Millionen Barrel Öl an Bord - der Wert der Ladung wird auf rund hundert Millionen Dollar geschätzt.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,591074,00.html

ups wurde schon gepostet zu spät gesehen soorryy

toppertino

Um mal den Spiegel-Artikel aufzugreifen:
"Nach Angaben der 5. Flotte der US-Marine in Bahrain sank die Zahl der erfolgreichen Piratenüberfälle in der Region durch verstärkte militärische und zivile Abwehrmaßnahmen von 53 Prozent im August auf 31 Prozent im Oktober. Derzeit patroulliert eine Armada von Kriegsschiffen aus acht Nationen in der Region. "

"Eine Armada aus Kriegsschiffen"... und was sollen die machen? Auf den Tanker ballern bis er in die Luft fliegt? Spezialkommandos an Bord schleusen bis es die Piraten merken und den Tanker sprengen? Ohje, die Amis könnten ein Schlachtschiff neben dem Tanker parken und könnten trortdem nichts gegen die Piraten tun.
Hier hilft wahrscheinlich nur noch das gute alte Geleitzugsystem.
Lebensende mit 3 Buchstaben: EHE!

t-geronimo

Nur stellen sich beim Geleitzugsystem gleich mehrere Fragen:

Wer bezahlt? Dürfen alle Schiffe dran teilnehmen oder nur die, die irgendwie bezahlt haben?

Von wo bis wo wird geleitet? Scheinbar dehnen die Piraten ja ihre Einfluß-Sphäre immer weiter aus.

Ist den Reedern das den Preis wert? Es würde ja auch bedeuten, daß Schiffe dann manchmal einige Tage warten müssen, bis der nächste Konvoi zusammengestellt ist - und jeder Tag kostet bekanntlich richtig Geld.



Einen Versuch ist es sicherlich wert (und so könnten die Staaten, die Sicherungsschiffe stellen, wenigstens einen Teil ihrer Kosten reinholen).
Wirklich echte Abhilfe kann meiner Meinung nach nur sein, die Piraten richtig robust zu jagen: Jedes Fischerboot (und größere sowieso) durchsuchen und sobald Waffen an Bord sind: den Stöpsel ziehen.
Ist rechtlich natürlich äußerst heikel, ich weiß...
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

byron

Was heisst hier rechtlich Thorsten, diese Typen gehören gleich und nach einem "kurzen" Prozess an Ort und Stelle, auf dem höchsten Mast aufgehängt.

Die internationale Handelsmarine befindet sich zur Zeit und wegen den internationalen Misszuständen in einer enormen Krise. Die Frachtgelder sind mehr als 3.000% gefallen und Abertausende von guten Seeleuten sind arbeitslos. Von den getöteten und Geiseln gar nicht zu sprechen. Stellt Euch vor, das könnten unsere Familenangehörigen sein die sich in der Gewalt der Piraten befinden und bangen.

Nun kommt dazu diese Plage die man radikal reinigen muss.
Wenn nicht, dann haben wir alle unser böses Schicksal verdient.


www.wehrmacht-in-griechenland.de.vu

Ulrich Rudofsky

Braunes Gold  im Wert von 100 Milllionen müßte man schon schärfer bewachen. Bei 450 Sm von der Küste hatten die Piraten doch sicherlich ein Mutterschiff????
Ulrich Rudofsky

Captain Hans

Meiner Ansicht nach geht es nur mit einer Kombination aus Flugzeugen und schnellen kleinen Schiffseinheiten, und Versorger  (Mutterschiffe), die die Schiffeinheiten unterstuetzen. Jedes auslaufende Schiff muesste vom Satelitten aus geplottet werden, mit laufenden Zielangaben fuer die Flugzeuge und Schiffe.
Natuerlich muessten alle Einheiten auch das Recht zum Schiessen haben. Ausserhalb der 12 Meilen Zone hat jedes Schiff das angegriffen wird, das Recht, sich zu verteidigen.  
Wer so etwas bezahlen wuerde, ist hier natuerlich die grosse Frage.

Ich hab einen Freund, der einen Kabelleger in den Filipinischen Gewaessern faehrt, er hat konstant 12 schwer bewaffnete Soldaten an Bord.
In einem Video, dass er mir mitbrachte, sieht man, wie sich ein Piratenboot naehert, sobald die Soldaten auf der Bildflaeche erschienen raste das Boot
davon.
Es sind offene Auslegerboote, (aehnlich wie die Boote in den Kanaelen von Thailand) mit gewaltigen Aussenborder und einer Maschinenkanone im Bug.
Sie erreichen Geschwindigkeiten von 60 - 70 knoten. In diesen Gewaessern gibt hunderte von Fischerbooten zwischen denen sich die Piraten vesrtecken und scheinbar fischen.
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Big A

In den 80er Jahren gab es vor Nigeria auf Reede viele Überfälle. Ein sowjetisches Schiff hat damals einen Überfall abgewehrt und einen Angreifer in der Tat aufgehängt, gut sichtbar, seitdem wurden keine sowjetischen Schiffe mehr gekapert! Geht doch...
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

Captain Hans

Das war vor Lagos mehr als 1000 Schiffe vor Anker ueber ein Jahrlang. Irgendein nigerianischer Idiot hatte 6 Millionen Tonnen Zement bestellt, es gab nur eine Loeschanlage, die dauern kaputt war.
Taegliche Angriffe. Viele Schiffe hatten sich zu Gruppen vertaeut ,mit nur einer Instandhaltungsmannschaft, sie verteidigten sich mit Heissdampf, Feuerloeschschlaeuchen und Aexten. Eine offizielle Hilfe gab es nicht.
Sich selbst zu bewaffnen war ihnen aber verboten.Die Piraten waren aber nicht so modern bewaffnet wie heute, sie hatten meistens nur Pistolen und Gewehre.

u.A. siehe deutscher Frachter "Nordwind", der vorher schon 10 Jahre im Suezkanal festlag, dann auf seiner ersten Reise nach Lagos geschickt wurde, und dort wieder festlag.
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
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Ulrich Rudofsky

Ulrich Rudofsky

MS

Zitat von: Kapitän Hans am 18 November 2008, 14:39:33

Ich hab einen Freund, der einen Kabelleger in den Filipinischen Gewaessern faehrt, er hat konstant 12 schwer bewaffnete Soldaten an Bord.


Sind das reguläre Armeeangehörige oder eine Privatstreitmacht


Grüsse
MS

Ulrich Rudofsky

#59
Ab 30. Oktober 2008 hat die Französische Marine den engen Bewachungsdienst "Close Support Protection" für die EU in der Piratenzone übernommen. Der Meldung nach sind da  bewaffnete Kommandos auf zwei Schiffen und die unbewaffneten Schiffe sollen so zu sagen im Kielwasser hinterher fahren   http://www.icc-ccs.org/index.php?option=com_content&view=article&id=307:alert-to-all-ships-transiting-the-gulf-of-aden-&catid=60:news&Itemid=51
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,591243,00.html
Ulrich Rudofsky

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