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#1
Zitat von: ufo am 22 Mai 2024, 12:39:36Danke fuer die tollen Bilder!
Das ist ja doch eine erstaunlich duenn dokumentierte Zeit der Deutschen Marine. Schoen da Bilder echt aus dem Leben zu sehen - nicht irgendwelche liebevoll arrangierten Pressephotos.

Weisst Du vielleicht wann Scharnhorst in Suedamerika war?
 
Das Kommando der Schulschiffe fuehrt sie nicht als eine der normalen Auslandsausbildungsreise (AAR) auf. Also vermutlich 'Ausbildung in Ausserheimischen Gewaessern' (AAG). Die sind wirklich ausgesprochen schlecht dokumentiert. Da wuerde mich jedes Fitzelchen Information sehr freuen.

Ufo

Moin Ufo,
ich werde die Tage einmal mit G. Fischer telefonieren; der alte Herr bat mich, dass wir hin und wieder uns über Bundesmarine austauschen; dann werde ich gezielt fragen; und ja, es gibt kaum Informationen in Wort und Bild aus den Anfangstagen der Bundesmarine; und wenn, dann nur für viel Geld in Freiburg? Meine Recherchen für ein brauchbares Modell nach dem letzten Umbau dauerten 3 Jahre; und ich habe aus privater Hand einige Fotos kaufen müssen; ehemalige Angehörige sind sehr rar; und dieser Herr ist in Details eine wahre Fundgrube. Ich werde wohl noch einmal die erste Version als Modell in Angriff nehmen; zur Zeit ist die HIPPER/SPEE als Schulfregatte durchkonstruiert; ich warte noch auf Ätzteile, die mein Freund mir zeichnen wird.
Mit einem lieben Gruß
Wilfried
#2
Wow,

vielen Dank für Eure Antworten.  :MG:
@ Urs: Wie meinst Du das, dass es in Verbindung mit der Bundestagswahl 1969 steht ?

Beste Grüße von Matze.
#3
moin, Thomas,

Zitat von: TW am 22 Mai 2024, 19:19:57... Oberleutnant z. S. Burchadi, dem Kommandanten von "M 72"
Das war Theodor Buchardi

Gruß, Urs
#4
Die folgende Darstellung befasst sich meiner Meinung nach mit dem T-Boot V 5. Ich bin mir natürlich nicht sicher:
Dagegen finde ich zur Rolle von A 17 und A 21 hier nichts.

ZitatDer B.S.O. [Befehlshaber der Sicherung der Ostsee] erhielt den Befehl, das Arsenal in seine Hand zu nehmen.
Die Aktion wurde von einem Landungskorps unter Bedeckung eines Torpedobootes – von der Mole des Windhafens und vom Kohlenhof aus angesetzt – und unter heftiger Gegenwirkung durchgeführt. Eine Teilung des Landungskorps war nicht beabsichtigt und gewollt auf Seiten des Arsenalkommandanten. Gleich beim Landen am Kohlenhof fiel der Arsenalkommandant, Kapitän z.S. Mönch, später sein Assistent, Fregattenkapitän Stegemann, und 4 Mann des
Landungskorps, ferner wurden 15 Leute verwundet. Die Verluste auf der Gegenseite sind nicht bekannt. Da das Landungskorps am Kohlenhof hart bedrängt wurde und auf diesem Wege offenbar ein Erfolg ohne zu große Verluste nicht zu erwarten war, zog es sich zurück.

Quelle: https://www.kurkuhl.de/docs/kampf-um-die%20werft.pdf
#5
Ganz schön bewegend auch dieser Absatz:
Aus: https://www.kurkuhl.de/docs/carl-v-seydlitz_info.pdf :

ZitatDer Torpedomaschinist Hagen, ein Angehöriger des Minensuchverbands, schrieb in der Kieler Zeitung, dass die Besatzungen einen Ausschuss bildeten, als sie merkten, dass ihre Offiziere den Putsch unterstützten, sie bedrohten und unwahre Gerüchte verbreiteten. Weiter heißt es: ,,Leider konnte [der Ausschuss] nicht verhindern, dass einige Boote in aller Stille des nachts in See gingen" [2]. Die Boote wurden damit der Autorität der Marinestation entzogen. Kässner beschreibt diesen Vorfall, der sich noch zu der Zeit ereignete, als Ewers amtierte, anhand von zeitnahen Berichten von verschiedenen Vertrauensmännern der Minensuchformationen. Danach wären z. B. alle Minenboote mit der falschen telefonischen Nachricht überschwemmt worden, dass in Kiel die Bolschewisten die Überhand gewonnen hätten, und Garbe, Alboldt, Tuchel und Engelmann von ihnen verhaftet worden wären. Deshalb sollten die Schiffe Kiel verlassen [3]. Der Kommandant und Torpedo-Obersteuermann Rosnick von ,,M 38" wird zitiert. Er beschreibt, wie die Seeoffiziere, als die Schiffe bereits ausgelaufen waren, Mannschaften und Kritiker der Maßnahmen, wie ihn selbst, bearbeitet hätten. Vom Oberleutnant z. S. Burchadi, dem Kommandanten von "M 72" erhielt er die Auskunft, dass die I. Torpedoboots-Flottille von Kiel geflohen wäre und dass sie den wiederholten Rückrufbefehl nicht befolgt hätte. Es wurde behauptet, dieser sei gefälscht gewesen. Es wurde immer wieder auf die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Bolschewismus hingewiesen [3]
Anm. 2:  Hagen: Der Minensuchverband während des Putsches. In: Kieler Zeitung 23. März 1920 Abendausgabe:  https://www.kurkuhl.de/docs/berichte-minensucher_1920.pdf
Anm. 3:  Paul Kässner, Oberdeckoffizier a. D.: Zur Geschichte der Deckoffizierbewegung, des Deckoffizierbundes und des Bundes der Deckoffiziere. Selbstverlag des Verfassers, Altona, Stresemannstr. 175. Altona 1932. Eine Analyse und Edition wurde 2022 erstellt von Klaus Kuhl; vgl. Klaus Kuhl: Analyse und Edition von: Paul Kässner, Oberdeckoffizier a. D.: Zur Geschichte der Deckoffizierbewegung, des Deckoffizierbundes und des Bundes der Deckoffiziere. Kiel 2022. Online zugänglich (aufgerufen am 4. Mai 2022) unter: http://www.kurkuhl.de/docs/kuhl_analyse-edition-kaessner-deckoffizierbewegung_2022.pdf oder http://kiel-wiki.de/index.php?title=Datei:Kuhl_analyse-edition-kaessner-deckoffizierbewegung_2022.pdf.
#6
Auf der Suche nach den Vorfällen auf konkret zu benennenden Schiffen der Reichsmarine (im Zusammenhang mit dem Kapp-Putsch in Kiel) bin ich im Gröner auf folgende Boote aufmerksam geworden: T-Boote (und Minensucher) A 17, A 21 und Räumboot-Mutterschiff WITTELSBACH. Aber leider kann ich die Ereignisse nicht eindeutig zuordnen. Außerdem sollen M-Boote beteiligt gewesen sein. Klaus Kuhl benennt M 12 "Bolinder", aber M 12 ging bereits am 27.6.1916 durch Minentreffer in der Nordsee verloren. Vielleicht kann Jemand etwas Genaues dazu finden.

Gerne möchte hier ich 2 Absätze aus dem lesenswerten Video-Textmitschnitt von Klaus Kuhl zitieren:
https://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf

ZitatIm Kampf um die Werft beauftragte Admiral Levetzow einen Teil der Marine mit der Räumung der Werft von See her. Zusätzlich sollte ein Trupp Löwenfelder die Werft von der Landseite her nehmen. Sie hatten seit ihrer damaligen Gründung in Kiel immer ein Bataillon hier stationiert. Der erste militärische Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Putschisten bahnte sich an. Auf der Reichswerft - der früheren Kaiserlichen Werft - hatten sich die Arbeiter inzwischen der vorhandenen Waffen bemächtigt: 800 Gewehre mit Munition. Für die Geschütze allerdings fand man keine Granaten. Deshalb zog ein Trupp weiter nach dem Munitionsdepot in Dietrichsdorf, besetzte die Höhen um das Werftgelände und verlangte die Herausgabe von Munition.

   Die Landungsboote der Marine erreichten - nur vereinzelt unter Feuer genommen [Anm.] - den Windhafen und machen unter dem Schutz des zuletzt einlaufenden Torpedoboots (V5) fest. Mehrere Trupps sprangen an Land und warfen sich in Deckung. Jenseits der Arsenalmauern saßen Arbeiter hinter den Fenstern der Mietskasernen. Es fielen nur wenige Schüsse. Auf einem Schiff verschanzte Arbeiter wurden vom Buggeschütz des Torpedoboots unter Feuer genommen. Als das Landungscorps sich sicherer fühlt, versuchte man sich nach Norden, dem anderen abgesetzten Trupp entgegen, vorzuarbeiten. Da setzte plötzlich von allen Seiten Gewehrfeuer ein. Mehrere Offiziere und Mannschaftsangehörige fielen. Schon nach kurzer Zeit mussten sich die Trupps zurückziehen, die Boote liefen wieder aus, diesmal unter heftigem Feuer.
Anmerkung Klaus Kuhl: M 12 ,,Bolinder" (M: Minensuchboot), UZ III a (UZ: Uboot-Zerstörer), später folgte Torpedoboot V5 (V: Vulcan Werft).
Beim Runden der Südspitze der Nordmole wurden zwei Mann auf ,,Bolinder" (M 12) schwer verwundet.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier Kollegen finde, die mit mir an weiterer Klärung der Ereignisse interessiert sind.
Viele Grüße, Thomas
#8
moin, Matze,

Zitat von: Rheinmetall am 22 Mai 2024, 13:26:12Kann mir jemand sagen, wann es außer Mode kam, deutsche Einheiten (wie hier die Scharnhorst) nach besonderen Persönlichkeiten zu benennen ?
Jetzt tragen sie ja alle Namen von Bundesländern, Städten oder Landschaften / Flüsse....
Meines Wissens war der Zerstörer Rommel (Stapellauf am 1.2.1969) das letzte Schiff, das nach einer Person benannt wurde.

Ich gehe von einem Zusammenhang mit der Bundestagswahl 1969 aus.

Danach gab es mW keine Benennungen von Schiffen der Bundes- bzw. deutschen Marine nach Personen mehr.

Bei der Volksmarine gab es mW bis 1986 Benennungen nach Personen (Hans Beimler am 28.10.1986)

Gruß, Urs
#9
Moin !

Auch ich sage herzlichem Dank für's einstellen dieser schönen Bilder.  top
Kann mir jemand sagen, wann es außer Mode kam, deutsche Einheiten (wie hier die Scharnhorst) nach besonderen Persönlichkeiten zu benennen ?
Jetzt tragen sie ja alle Namen von Bundesländern, Städten oder Landschaften / Flüsse....  :roll:

Beste Grüße von Matze
#10
Deutsche Kriegsmarine - Schiffe / Aw: Peter von Danzig
Letzter Beitrag von TW - 22 Mai 2024, 12:49:38
Um zum Thema zurückzuführen:

Ich kann mir vorstellen, dass die Kriegsmarineschule im Krieg kein Interesse an einer 17-Meter-Yacht hatte.
Es wäre dennoch interessant zu erfahren, ob der Teil der Geschichte mit der Internierung in Gjedser auf sie zutrifft.

"Dort wird das Schiff interniert, am 2. Juni von den Engländern beschlagnahmt und nach Kopenhagen geschleppt. Bei der Überführung nach Kiel im Oktober geht die Yacht in schwerem Wetter verloren, wird treibend aufgegriffen und nach Neustadt und schließlich nach Kiel gebracht."

Und dann ist da auch noch dieser interessante Passus:

"Am 24. März 1945 lief das Schiff mit Flüchtlingen aus Danzig aus und geriet dabei unter russischen Beschuss."
Zu welchem der beiden PETER gehört wohl dieses Erlebnis? (Ich arbeite ja auch noch an der Liste Flucht über See 1945").

Gruß, Thomas

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