Zitat von: ufo am 22 Mai 2024, 12:39:36Danke fuer die tollen Bilder!
Das ist ja doch eine erstaunlich duenn dokumentierte Zeit der Deutschen Marine. Schoen da Bilder echt aus dem Leben zu sehen - nicht irgendwelche liebevoll arrangierten Pressephotos.
Weisst Du vielleicht wann Scharnhorst in Suedamerika war?
Das Kommando der Schulschiffe fuehrt sie nicht als eine der normalen Auslandsausbildungsreise (AAR) auf. Also vermutlich 'Ausbildung in Ausserheimischen Gewaessern' (AAG). Die sind wirklich ausgesprochen schlecht dokumentiert. Da wuerde mich jedes Fitzelchen Information sehr freuen.
Ufo
Zitat von: TW am 22 Mai 2024, 19:19:57... Oberleutnant z. S. Burchadi, dem Kommandanten von "M 72"Das war Theodor Buchardi
ZitatDer B.S.O. [Befehlshaber der Sicherung der Ostsee] erhielt den Befehl, das Arsenal in seine Hand zu nehmen.
Die Aktion wurde von einem Landungskorps unter Bedeckung eines Torpedobootes – von der Mole des Windhafens und vom Kohlenhof aus angesetzt – und unter heftiger Gegenwirkung durchgeführt. Eine Teilung des Landungskorps war nicht beabsichtigt und gewollt auf Seiten des Arsenalkommandanten. Gleich beim Landen am Kohlenhof fiel der Arsenalkommandant, Kapitän z.S. Mönch, später sein Assistent, Fregattenkapitän Stegemann, und 4 Mann des
Landungskorps, ferner wurden 15 Leute verwundet. Die Verluste auf der Gegenseite sind nicht bekannt. Da das Landungskorps am Kohlenhof hart bedrängt wurde und auf diesem Wege offenbar ein Erfolg ohne zu große Verluste nicht zu erwarten war, zog es sich zurück.
ZitatDer Torpedomaschinist Hagen, ein Angehöriger des Minensuchverbands, schrieb in der Kieler Zeitung, dass die Besatzungen einen Ausschuss bildeten, als sie merkten, dass ihre Offiziere den Putsch unterstützten, sie bedrohten und unwahre Gerüchte verbreiteten. Weiter heißt es: ,,Leider konnte [der Ausschuss] nicht verhindern, dass einige Boote in aller Stille des nachts in See gingen" [2]. Die Boote wurden damit der Autorität der Marinestation entzogen. Kässner beschreibt diesen Vorfall, der sich noch zu der Zeit ereignete, als Ewers amtierte, anhand von zeitnahen Berichten von verschiedenen Vertrauensmännern der Minensuchformationen. Danach wären z. B. alle Minenboote mit der falschen telefonischen Nachricht überschwemmt worden, dass in Kiel die Bolschewisten die Überhand gewonnen hätten, und Garbe, Alboldt, Tuchel und Engelmann von ihnen verhaftet worden wären. Deshalb sollten die Schiffe Kiel verlassen [3]. Der Kommandant und Torpedo-Obersteuermann Rosnick von ,,M 38" wird zitiert. Er beschreibt, wie die Seeoffiziere, als die Schiffe bereits ausgelaufen waren, Mannschaften und Kritiker der Maßnahmen, wie ihn selbst, bearbeitet hätten. Vom Oberleutnant z. S. Burchadi, dem Kommandanten von "M 72" erhielt er die Auskunft, dass die I. Torpedoboots-Flottille von Kiel geflohen wäre und dass sie den wiederholten Rückrufbefehl nicht befolgt hätte. Es wurde behauptet, dieser sei gefälscht gewesen. Es wurde immer wieder auf die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Bolschewismus hingewiesen [3]Anm. 2: Hagen: Der Minensuchverband während des Putsches. In: Kieler Zeitung 23. März 1920 Abendausgabe: https://www.kurkuhl.de/docs/berichte-minensucher_1920.pdf
ZitatIm Kampf um die Werft beauftragte Admiral Levetzow einen Teil der Marine mit der Räumung der Werft von See her. Zusätzlich sollte ein Trupp Löwenfelder die Werft von der Landseite her nehmen. Sie hatten seit ihrer damaligen Gründung in Kiel immer ein Bataillon hier stationiert. Der erste militärische Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Putschisten bahnte sich an. Auf der Reichswerft - der früheren Kaiserlichen Werft - hatten sich die Arbeiter inzwischen der vorhandenen Waffen bemächtigt: 800 Gewehre mit Munition. Für die Geschütze allerdings fand man keine Granaten. Deshalb zog ein Trupp weiter nach dem Munitionsdepot in Dietrichsdorf, besetzte die Höhen um das Werftgelände und verlangte die Herausgabe von Munition.Anmerkung Klaus Kuhl: M 12 ,,Bolinder" (M: Minensuchboot), UZ III a (UZ: Uboot-Zerstörer), später folgte Torpedoboot V5 (V: Vulcan Werft).
Die Landungsboote der Marine erreichten - nur vereinzelt unter Feuer genommen [Anm.] - den Windhafen und machen unter dem Schutz des zuletzt einlaufenden Torpedoboots (V5) fest. Mehrere Trupps sprangen an Land und warfen sich in Deckung. Jenseits der Arsenalmauern saßen Arbeiter hinter den Fenstern der Mietskasernen. Es fielen nur wenige Schüsse. Auf einem Schiff verschanzte Arbeiter wurden vom Buggeschütz des Torpedoboots unter Feuer genommen. Als das Landungscorps sich sicherer fühlt, versuchte man sich nach Norden, dem anderen abgesetzten Trupp entgegen, vorzuarbeiten. Da setzte plötzlich von allen Seiten Gewehrfeuer ein. Mehrere Offiziere und Mannschaftsangehörige fielen. Schon nach kurzer Zeit mussten sich die Trupps zurückziehen, die Boote liefen wieder aus, diesmal unter heftigem Feuer.
Zitat von: Rheinmetall am 22 Mai 2024, 13:26:12Kann mir jemand sagen, wann es außer Mode kam, deutsche Einheiten (wie hier die Scharnhorst) nach besonderen Persönlichkeiten zu benennen ?Meines Wissens war der Zerstörer Rommel (Stapellauf am 1.2.1969) das letzte Schiff, das nach einer Person benannt wurde.
Jetzt tragen sie ja alle Namen von Bundesländern, Städten oder Landschaften / Flüsse....