Bestes Schiffsgeschütz in WW2

Begonnen von Reiner, 08 Februar 2006, 11:31:41

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Reiner

Hallo zusammen



eine Frage an die Waffenexperten hier in der Runde :



Welches schwere Schiffsgeschütz war Eurer Meinung nach das beste und ausgewogenste in Bezug auf Treffsicherheit, Nachladezeit, Kaliber, Turmanordnung usw. das im WW2 auf den Großkampfschiffen zum Einsatz kam??

Bin sehr gespannt auf Eure Antworten!!



Gruß

Reiner

Spee

@Reiner,

da müßte man schon mehr unterteilen. Ein britisches 35,6cm ist schwerlich mit den 46cm der "Yamato" zu vergleichen.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Scharnhorst66

Müste man gerade bei der Treffsicherheit , nicht auch die Feuerleitung mit betrachten ??

Ich höre Lutscha schon wieder rufen  :-)
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

Ralf

Oh, ja "bigshellpenetration" kommt da durch WWW gebrochen! lol...

Ich denke auch, dass man das eventuell in die Kaliber aufteilen sollte. So zB
bis 15cm
bis 21cm
bis 35 cm
bis 38,1 cm
bis 40 cm
und Yamato, oder so...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

rosenow

Hallo!
Wenn ich mal meine bescheidene Meinung äußern darf.
Alle Geschütze taugen nicht viel, wenn nicht das Feuerleitsystem und dazu gehörenden Geschtzbediener (Feuerleitmannschaften) nicht nur ausgebildet sind sondern auch hervorragende Leistungen diesbezüglich bringen.
Soweit ich das bisher gelesen habe, sind Deutsche da ganz besonders gut gewesen. Schon im ersten Weltkrieg und im Zweiten haben sie auch nichts verlernt.
Englische Schlachtschiffoffiziere haben sich mal, in einer Reportage, über die genaue Zielsicherheit der Deutschen sehr positiv geäußert.
Sie haben übrigens auch die schöne Linienführung, das gesamte Erscheinungsbild der deutschen Schlachtschiffe bewundert. Ihnen tat es Leid, diese schönen Schiffe zu versenken, aber Krieg ist Kreig, so die Meinung eines Beteiligten.
Wenn ich mich recht erinnere, ging es dabei um die Versenkung der Scharnhorst .
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Mario

Ich glaube, so einen Vergleich mit den Geschütztürmen kann man gar nicht anstellen. Nach welchen Gesichtspunkten soll denn da bewertet werden ??? Und wie sollen die einzelnen Disziplinen gewertet werden ???
Darüberhinaus dürfte es schwer werden, heutzutage noch verläßliche und vor allem unparteiische Werte zu bekommen.
Das ist dann am Ende genau so ein Blödsinn wie der Autovergleich in den Autozeitungen. Ein Auto fährt 2 km/h schneller, dafür hat es 15 liter weniger Kofferraum. Welcher ist denn nun der bessere Wagen ???

@rosenow
es tat ihnen bestimmt leid, die schöne Scharnhorst zu versenken. Wer glaubt denn sowas ??? Dann hätte ja die Bismarck in ihrem letztem Gefecht auch auf die Rodney zielen müssen.
"Feuer frei auf das feindliche Führungsschiff." - "Oh Nein, nimm lieber das Zweite, das ist häßlicher mit den drei Türmen auf dem Vorderdeck !!! "
:D  :D  :D

rosenow

@Mario
Du mußt das ja nicht glauben, ist ganz allein deine Entscheidung.  :wink:
Das hat aber tatsächlich einer der Ofiziere oder Matrosen, ich weis es leider nicht mehr, so gesagt.
Das fand ich selber noch so Beeindruckend.
Er war allerdings schon ein älterer betagter Mann, er schwälgte in seinen Erinnerungen um die Schlacht oder Versenkung der Scharnhorst.
Vielleicht finde ich dazu ja noch was, mal sehen. Diese Reportage war jedenfalls sehr gut gemacht und hatte was mit "Alte Feinde sind heute Freunde" oder so ähnlich zu tun.

Nur Zielschießen nach "Schönheit", daß ist wohl wirklich Unsinn.
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Lebenden.
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Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

t-geronimo

Back to topic:  :wink:

Technische Vergleiche sind ja vielleicht noch möglich. So scheinen ja die britischen 35,6-cm-Türme (v.a. die Vierlinge) der KGV-Klasse auch bei voll eingefahrenen Besatzungen relativ störanfällig gewesen zu sein, während man z.B. mit den (modifizierten) 38,1-cm-Türmen, wie sie z.B. die QE-Klasse hatte, in GB sehr zufrieden war.

Treffgenauigkeit?
Wie oben schon gesagt eher eine Sache der Feuerleitung, -beobachtung usw. Die technisch bedingte Streuung dürfte eher minimal gewesen sein.

Nachladezeit?
Waren die Unterschiede so groß? Ich denke, fast alle modernen (also WK2) Geschütze kamen auf etwa 2 Schuß pro Minute, eine eingefahrene Besatzung vorausgesetzt. Die 3 Schuß pro Minute bei BS/TP können wohl endgültig ins Reich der Fabel verwiesen werden.

Kaliber?
Im Prinzip natürlich je größer desto doller. Aber halt auch eine Frage des Schiffsdesigns (Zwänge, Wünsche, Verträge etc.) und der Munition (siehe superheavies für Iowa-Klasse).

Turmanordnung?
Hat eigentlich wenig mit dem Geschütz zu tun und auch mehr mit der Bauphilosophie (hatten wir die nicht ein einem anderen Beitrag schon mal erörtert?).

Also im großen und ganzen wirklich alles sehr schwer einzeln zu vergleichen, da vieles in Zusammenhängen gesehen werden muß.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

rosenow

@t-geronimo, da Stimme ich dir im Großen und Ganzen zu.
Schwere Artillerie: 1 Schuß alle 25 Sekunden immerhin wogen die Granaten der Bismarck 798 kg und die der Rodney 1116,27 kg
Mittlere Artillerie:  10 Schuß pro Minute
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Mario

Raven und Roberts haben in ihrem Buch über die Schlachtschiffe der Royal Navy einen Vergleich der schweren Artillerie angestellt.
Sie haben das britische 38.1 cm Geschütz an erster Stelle gesetzt, aufgrund der wartungsarmen, störunanfälligen und zielgenauen Konstruktion. Das deutsche 38 cm Geschütz folgte laut Raven/Roberts dicht auf, aber beide Autoren bemängelten, daß es keine Explosionsklappen in den Türmen gab und zweifelten die Schussgeschwindigkeit von 2 Schuss/min an. Die US-Drillingstürme sollen Schwierigkeiten aufgrund des ungeraden Ladezykluses gehabt haben, die britischen 35.6 cm Geschütze bewährten sich nach anfänglichen Schwierigkeiten.
Über die italienischen und französischen Geschütze sei recht wenig bekannt, allerdings erinnern beide daran, daß die franz. Türme aus einem einzigen Hauptmagazin bedient wurden, welches nach einem Treffer geflutet werden mußte und damit ausfiel.
Das japanische 45.7 cm Geschütz beurteilten sie eher schlecht, aufgrund des großen Gewichtes und der enormen Kräfte beim Abschuss soll es viele Probleme gegeben haben. Außerdem gaben sie die Drehgeschwindigkeit des Turmes mit 45 sec für 90° an.

rosenow

@Mario, kannst du mir das mit den Explosionsklappen in den Türmen mal genauer erklären.
Sind damit die Rauchentwicklung an den Verschlüssen  gemeint und deren Ableitung?
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

DHEO

Jetzt tu ich lutscha mal einen gefallen

Was die 40.6er der iowa-Klasse angeht, in Verbindung mit Feuerleitradar und "Superduperheavyeverythingpentrationshell" denke ich waren diese die schlagkräftigsten und somit für mich besten Großkalibergeschütze der Welt. Die 38er der Bismarck waren nicht schlecht, vor allem in Verbindung mit der gut geschulten Mannschaft und hervorragenden Optiken (für die zeit, Lutscha, nur für die zeit!!! :wink: ), aber nicht jede Granate soll explodiert sein (das ganze beruht auf dem Wissen, welches ich mir hier im Forum und in einem anderen, jetzt nicht näher benanntem Forum, gelesen habe). Sehr gut sollen auch z. B. die Granaten der französischen 38er gewesen sein.

Aber außer den verschienen Kaliber sollte man auch die Zeit mit einbeziehen. so kann ich schlecht ein 40,6 der rodney mit dem einer Iowa vergleichen, da immerhin 20 Jahre unterschied dazwischen liegen.

Grüße

Dirk

Huszar

Tja, gilt die Frage für "im 2WK eingesetze", oder "in der Nähe des 2WK" gebauten Geschütze?

Wenn ersteres, dann haben wir sogar 30,5er (F und SU), wenn letzteres, spielen die 406er der Rodney und die 28er der Dtl nicht mit (von den alten 380ernder RN uswuswusw erst gar nicht zu sprechen)

Zum besten GEschütz gehört auch die beste Mun gazu (ja auch die superdupermegaüberheavies), was die Italiener und die Franzosen praktisch disqualifiziert (hohe Toleranz bei den Italiener, Fehlplanung bei den Franzosen - ja, mit US-Granaten waren sie gut, ABER die wurden erst recht spät eingeführt, und nicht vom Benutzerland)

Ladegeschwindigkeit:
wir bewegen uns in einem Abschnitt von 18 cm! Zwischen 28er der SH und der 46er der Yamato sollte doch einiges an Unterschied geben (und wie mir oft gesagt wurde - Namen nenne ich nicht  :wink: - ist ein kleineres Kaliber vorteilhaft....)


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Lutscha

16 inch Mk 7.



No contest.



Mit Feuerleitungskomponente umso mehr.



Nehmen wir raw power als Vergleichspunkt, ist es das 46cm Geschütz der Yamato, egal wie superheavy die 40,6er waren, da die 40% übergewichtige ultrasuperheavy (:D)-Granate nicht vernünftig funktioniert hat. Die Granate der Yamato war einfach schwerer, durchschlug mehr, hatte deutlich mehr Sprengstoff, den Vorteil der stabilen Unterwasserflugbahn und mehr kinetische Energie. Allerdings hätten die um den Faktor von mehreren Fantastilliarden besseren amerikanischen Schadenskontrollteams einfach durchschlagende Granaten vor deren Detonation entschärft. :lol:



Die unterschiedlichen Ladezeiten fallen ohnehin nicht oder kaum ins Gewicht, wenn sie nicht gerade oberhalb von einer Minute liegen. Die 38er und 28er der Deutschen mochten ihre 3,X pro Minute gehabt haben, ohne RPC, any angle loading und vernünftigem Radar (das vor allem) nützte ihnen das herzlich wenig, zumal bei der Betrachtung der Ladewinkel, die Elevationszeiten und das Spotting konsequent ignoriert werden.



Zum Thema Granaten: Frankreich und Italien siehe Huszar, amerikanische waren einfach am besten, da gute Leistung auch bei sehr großen Aufschlagwinkel, die japanischen waren da nicht so gut, allerdings bleibt fraglich, wie ob und wenn ja wie sehr sich die guten Unterwasserflugbahnen in einem BB-Duell bewährt hätten.

Deutsche Granaten hatten keine sehr guten Zünder und waren sehr schlecht bei hohen Aufschlagwinkeln (kamen intakt kaum durch abgeschrägte GPs). Allerdings waren sie schwer zu decappen.

Japanische und amerikanische Granaten hatten noch Vorteile bei der Deckpenetration aufgrund ihrer flachen Nasen.



@Huszar Deine Frau/Freundin hat dich mit dem kleineren Kaliber glatt belogen... :D
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

DHEO

habe ich Lutscha´s Beitrag richtig gelesen????

Lutscha!!! [glow=red]BLASPHEMIE!!!![/glow]

*lolololol*  :wink:

Grüße

Dirk

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