Wer hat Schuld am Abstieg und Untergang der Deutschen Kriegsmarine.

Begonnen von Benny-U-30-Licht, 22 Oktober 2008, 16:32:33

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Ralf

@Scheer: Wir sollten nicht den Fehler machen, solche Dinge mit unseren Augen von heute zu sehen... GZ wäre nur mitgefahren, um BS zu schützen und nicht, wie es sich später entwickelte, umgekehrt...

Man stelle sich einen Angriff der Stringbacks gegen eine BS vor, die ein Staffel Me109T als Jagschutz gehabt hätte...

Aber ich sehe nach den Ausführungen von Thomas auch klar die Versorgung als das entscheidende Problem an. Und Barbarossa killt sämtliche Aktivitäten und lässt nur die "sparsamen" Schiffe (UBoote) die echten Einsatzmöglichkeiten...

Kern bleibt aus meiner Sicht die verloren Schlacht um England und damit in der Wirkung mit Barbarossa zusammen auch den Verlust einer Strategisch günstigen Situation zugunsten von Wahnvorstellungen im Osten...

Thomas sagte mir neulich, dass die USA eine Invasion Ds nach England nicht zugelassen hätte und spätestens dann eingegriffen hätte... Hm, ich habe da noch etwas drüber nachgedacht: Sollte eine Invasion gelingen - Luftherrschaft vorausgesetzt - werden die USA es nicht schaffen, zu mobilisieren und Truppen nach England zu schicken, bevor England fällt. Zu dem Zeitpunkt waren die Deutschen den anderen Landstreitkräften in Taktik und Geschwindigkeit weit überlegen und das dafür notwendige Material hatten die Amerikaner erst später in brauchbaren Mengen, wenn ich mich recht entsinne...

Wenn es der eine Angriff der RAF mit ein paar Wellingtons war, der Herrn Meyer dazu brachte der RAF durch die deutsche Strategieänderung die nötige Zeit zum Erholen zu geben, dann war genau diese Aktion der RAF kriegsentscheidend. Zumindest im Zusammenhang mit Barbarossa...

Und es mag sein, dass die RN da gewesen wäre, wenn die Deutschen eine Invasion gestartet hätten, aber was mit Kriegsschiffe in einem Bereich passiert, in dem der Gegner die absolute Luftherrschaft hat, hat man dann später mit HMS Prinz of Wales und der HMS Repulse im Dezember ´41 gesehen...
Gruß
Ralf
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,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Huszar

man, sind wir schon wieder bei dem bösenbösen B-Schiff? Reichen die zwei Dutzend B-Schiff-Threads lediglich in diesem Forum nicht?

Und mal eine Bitte an Benny: VOR einer Threaderöffnung bitte die Suchfunktion benutzen! B-Schiff+GZ hatten wir mindestens einmal, B-Schiff in Brest ebenfalls, B-Schiff fährt nach Norwegen zurück auch schon, "Abstieg der DKM" und Fehlplanungen diverse Male, usw, usw...


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Ralf

Tja, Alex, selbst in Zeiten von Google, weiß nicht jeder wie man im Netz sucht... Ist mir ja auch schon passiert...

Zudem müssen wir - die "alten" - immer damit rechnen, dass diese Fragen immer und immer wieder von Newbies im Forum angegangen werden. Nicht selten sind es genau diese Fragen, die sie zu uns bringen und wir mit ihnen zusammen vielleicht das Interesse entfachen können, oder?

Sysiphus lässt grüßen...  :O/S
Gruß
Ralf
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Gorch Fock

dark-schnuffi

So, würde hierzu mal meine bescheidene Meinung äußern:

ich verstehe einerseits, dass diejenigen unter uns, die schon länger im Forum sind, etwas sauer und genervt sind, wenn sie immer wieder die gleichen Themenstellungen lesen / beantworten müssen.
Aber andererseits verstehe ich es auch, dass man seine Frage hier neu formuliert, denn:
- manche Threads sind ellenlang zum Durchlesen, man is hinterher vielleicht ein wenig schlauer, aber die eigentliche Frage ist nicht beantwortet
- andere Threads sind soooo was von kompliziert geschrieben, Fachchinesisch, Fachsimpeleien, bei denen z.B. ich mir schwer tu, diese zu verstehen.

Ich mein, für uns "Laien" seid ihr, die ne Ahnung von all dem Kram haben, so was wie Dozenten. Und wenn ich meinem Dozenten eine Frage stelle, möchte ich eine direkte Antwort von ihm und nicht so nen Kommentar wie: "Das habe ich vor 5 Jahren in einem Buch behandelt, lesen Sie sich doch mein 500 Seiten Buch durch, heißt ...."

Und so, wie hier zur Zeit in Angriffsstellung gelauert wird, traut sich der "Dumme" (wo ich mich in maritimer Hinsicht auch dazu zähle) nicht mal mehr, überhaupt noch Fragen zu stellen.

Außerdem, wenn ich mir die Seitenaufrufe anschaue, sind genau die "Newbie-Fragen" diese, die am meisten Zugriffe haben, vor allem wenns um geschichtliche "Was-wäre-wenn-Fragen" geht. Denke, das liegt sowohl daran, dass jeder irgendwie helfen will und jeder seine eigene Meinung dazu hat.

@ Benny: Dir kann ich nur empfehlen, die Hilfe der anderen anzunehmen, sämtliche Links anzuklicken, und mal zu schauen, was da steht. Klar ist es viel Arbeit, sich durch seitenlange Texte zu wühlen, hab ich auch nicht immer Lust zu, aber wenn Du da in den Links immer noch nix findest, kannste im Forum ja schreiben: "hab mir den Link angeschaut, aber weitergekommen bin ich dadurch nicht, weil...." usw.

LG
Claudia
Nutze jede Nacht, es könnte Deine letzte sein!
http://www.nebelbanner.de.vu

Ralf

Lob und Annerkennung für die weibliche Intuition und das Treffen des berühmten Nagels auf seinen Kopf...  top top top
Gruß
Ralf
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Gorch Fock

Huszar

Hallo,

Fragen sind NIE verkehrt oder überflüssig.
Allerdings ist die letzte Fahrt der Bismarck eine Sache, die wohl als "abgedeckt" angesehen dürfte.
Schnell "Bismarck" in die Suchfunktion gegeben, und:
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1041.0.html
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,3586.0.html
auf Seite 1

http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1043.0.html

Insgesamt 5 Minuten.

Dazu diverse Threads á lá "wie hätte/sollte/wäre die DKM ausgesehen".

mit etwas Suchen erspart man sich vieles! (und dieses Suchen wurde ja auch nahegelegt  :wink: )
Wenn dann keine Besserung eintritt, sind glaube ich, einige Leute zu Recht etwas khmmm... "angesäuert".

Nun, zurück zum Thema!
(Nachdem die Suchfunktion benutzt wurde) :wink:


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Scheer

#21
Zum Thema Suchfunktion - alles schon mal geschrieben:

Schon solange es Internet-Foren gibt finden derartige Diskussionen statt.
Ich habe immer betont das es unhöflich ist, mit dem Satz zu antworten "Nutze die Suchfunktion!"
Wenn ich so eine Antwort bekomme, dann fühle ich mich nicht ernstgenommen oder schlimmer noch, als einen Störenfried, der den anderen wohl Zeit stiehlt.
So wie Kalli und Harold es gemacht haben ist es schon besser. Links setzen um den Weg zur Information zu ebnen (günstigenfalls natürlich zu einem Thread innerhalb des Forums, denn der soll ja eigentlich über die Suchfunktion gefunden werden  :wink:)
Aber nicht abkanzeln und/oder ironisch werden. Auch hier liegt, gerade gegenüber Neulingen eine krasse Unhöflichkeit vor!
Sind wir doch einfach froh darüber, das sich immer wieder "Neulinge" für unser Thema interessieren (dabei ist das Alter nicht entscheidend).
Und wenn diese Neulinge dann hier landen, dann sollte man versuchen sie hier zu halten und nicht zu verjagen. Schlimmstenfalls landen sie dann in "Halbwissen"-Foren. Keine besonders prickelnde Vorstellung, oder?

Und warum gerade immer wieder BS oder die hätte-wäre-wenn Fragen in diesem Forum.
Bei einem Neuling in der Materie ist das nicht ungewöhnlich. BS, die Schlachtschiffe oder die U-Boote waren doch (seien wir mal ehrlich) bei den allermeisten von uns die Einstiegsdroge. KTB´s oder Schiffstypenentwicklung sind eher Randfelder denn vorwiegendes Interesse bei einem "Newbie"

Und wie war das gleich:
"Es gibt keine dummen Fragen, es gibt nur dumme Antworten"

@Ralf
Zitat@Scheer: Wir sollten nicht den Fehler machen, solche Dinge mit unseren Augen von heute zu sehen

Da hast du absolut recht, das sehe ich ja seit langem genau so. Daher stehe ich ja auch immer diesen Hypothesen um Rheinübung mit/ohne Tirpitz und/oder Graf Zeppelin oder auch "Lütjens Fehlentscheidungen" skeptisch gegenüber.
Setze ich ein Hypothese zur Rheinübung an, dann muss ich mich in das Frühjahr 1941 versetzen. Das heisst dann, mit dem zu agieren was da ist und zu betrachten, was die Zeile sind.
Ziel: Ständigen stören der britischen Nachschubrouten
Einsatzbereit neben den U-Booten: BS und PG

Also raus damit, alles andere macht keinen Sinn. Die Waffe, die nicht eingesetzt wird bleibt stumpf.
Und das Risiko die Waffe zu verlieren ist im Krieg etwas ganz normales. Die BS hat es eben getroffen.
Das war genaugenommen schon überfällig.

@Benny
Die hätte-wäre-wenn Geschichte, gerade im Bezug auf Rheinübung, bezieht sich meist auf das Warten auf zusätzliche Einheiten.
Genau so könnte man fragen, "warum hat man die Operation Berlin (Scharnhorst/Gneisenau Atlantikfahrt) nicht verschoben, bis S fertig war ? Na ja, wenn man schon dabei ist, warum nicht auch noch auf Tirpitz warten ?
Das widerspricht einfach einer aktiven Kriegsführung. Solche Stagnation geht im Krieg meist nach hinten los.

Ist jetzt sehr off topic, aber die Briten und Franzosen haben es vorgemacht.
Warum haben sie nicht bereits im September 1939 eine Westfront aufgebaut, zu einem Zeitpunkt als Deutschland seine Kräfte zu einem sehr großen Teil in Polen hatte? Nach der gesamten Vorgeschichte war ihnen doch spätestens ab dem 1 September 1939 klar, das Hitler nur noch mit Waffengewalt geantwortet werden konnte.
Theorie: Aktive Westfront schon Ende 1939 - hohe Wahrscheinlichkeit, das die Besetzung Frankreichs so nicht stattfindet - somit keine Atlantikstützpunkte für deutsche U-Boote - weniger Versenkungen durch größeren Aufwand für U-Boote - bessere Versorgung der Alliierten in einer aktiven Landfront und somit Festigung dieser unter Bindung starker deutscher Truppenverbände - diese gebundenen fehlen für Barbarossa - usw.
Die Allierten haben gezögert und der Krieg hat in Europa bis Mai 45 gedauert.
Wäre er verkürzt worden, hätte er weniger Opfer gefordert? Ja vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ich bin mir aber sicher, das bei einem sofortigeren, aktiveren Vorgehen seitens der Alliierten die deutschen Recourcen stärker gebunden worden wären und der Krieg im Osten nicht so erfolgreich hätte geführt werden können.
Hitlers Weg, seine Absichten hätten den Alliierten schon bei Kriegsausbruch klar sein können, ja müssen.

zurück zum Thema BS mit GZ

Warum eigentlich so kompliziert gedacht? War das Unternehmen nicht eigentlich fast glücklich zu Ende gebracht? Nur eine kleine Abweichung beim Anflug einer Swordfish, nur ein paar Grad und BS wäre durch gewesen. Ganz ohne Träger. Schlachtenglück!


@Ralf
 
ZitatMan stelle sich einen Angriff der Stringbacks gegen eine BS vor, die ein Staffel Me109T als Jagschutz gehabt hätte...

Da hast du natürlich recht !

edit (da ich alex letztes post erst jetzt gesehen habe):

@alex
genau so ist das doch klasse. Interne Links zu passenden Threads. Lobenswert.
Hat dir, als Insider, wirklich wenig Zeit gekostet und hilft weiter. Ohne die erneute Erwähnung das es ja eine Suchfunktion gibt (und damit wieder ein Kloppen mit der Dachlatte) wäre das eine rundherum höfliche, kompetente Antwort, eben würdig eines Kompetenz-Forums !!

Ob alles abgedeckt ist?
2 Jahre sind eine lange Zeit. Da kann viel passieren  :-)

Nebenbei:
Es gibt auch Foren, wo ein Ausgraben eines solch alten Threads angemeckert wird.
Ich sage ja, das wird immer Grund für Disskussion bleiben.

t-geronimo

Ich verstehe die ganze Aufregung "schon wieder ein BS-Thema" echt nicht.

Steht irgendwo, daß es eine Pflicht ist, diese Themen durchzulesen??
Kann man nicht, wenn sie einen nicht interessieren, einfach auf "als gelesen markieren" klicken und fertig? Oder völlig ignorieren?

Zeigen nicht die Zugriffszahlen, daß diese Themen sehr wohl Leser interessieren, aus dem einen oder anderen Grund?
Und sollten wir nicht den Anspruch haben, als Wissende auch dem tausendsten Fragenden versuchen zu antworten (natürlich vorausgesetzt, Antworten werden auch angenommen und beherzigt!!!!)?
Sonst wird irgendwann das Forum sehr, sehr viel nur noch aus Links zu älteren Themen und existierender Literatur bestehen.


Und jetzt hier bitte wieder zum Thema zurück, für die andere Diskussion macht ein Thema im "Boardleben" oder so auf!!
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

mhorgran

Zitat von: Ralf am 24 Oktober 2008, 08:38:05
Und es mag sein, dass die RN da gewesen wäre, wenn die Deutschen eine Invasion gestartet hätten, aber was mit Kriegsschiffe in einem Bereich passiert, in dem der Gegner die absolute Luftherrschaft hat, hat man dann später mit HMS Prinz of Wales und der HMS Repulse im Dezember ´41 gesehen...
oder Kreta 41, oder bei den Malta-Nachschubkonvois in der ersten Hälfte 1942, oder, oder ... .
Schiffsverbände benötigten gegen starke Landfliegerverbände ähnlich starke Luftunterstützung. Wenn es per Träger sein sollte, das wäre die Situation wenn DR auf der br. Insel gelandet wären, konnte das auch die USA erst ab 44 leisten.

Eine Aussage ala "USA hätte eine Landung in GB nicht zugelassen" ist ähnlich wie >>sinnvoll<< "hätte eine GZ die Bismark retten können".

@Scheer
Eine wirklich aktivere Kriegsführung der Franzosen / Briten 1939 war kaum möglich. Die Franzosen waren mit dem kleinen Vorstoß den sie unternahmen schon fast überfordert.

Huszar

Hallo, Stefan,

ZitatWenn es per Träger sein sollte, das wäre die Situation wenn DR auf der br. Insel gelandet wären, konnte das auch die USA erst ab 44 leisten.

genau. Wenn nicht sogar 1945.

Eine Intervention 1940 ist sowohl politisch (Isolationisten), als auch militärisch so gut, wie ausgeschlossen. Von der möglischen Reaktionszeit gar abzusehen. Wenn man schon eine solche Theorie ausfstellt, sollte man sich folgende Fragen beantworten:
- wie lange würde es dauern, bis sich die Amerikaner entscheiden, bzw irgendetwas nach england verlegen können
- wie lange würde es dauern, die britischen Inseln zu besetzen
- wie viele Truppen hatte die USA 1940
- welche Luftstreitkräfte - und mit welchem Material - hatte die USA 1940

ZitatEine wirklich aktivere Kriegsführung der Franzosen / Briten 1939 war kaum möglich. Die Franzosen waren mit dem kleinen Vorstoß den sie unternahmen schon fast überfordert.

Naja, mit etwas gutem Willen wäre die Besetzung bis zum Rhein und Mosel möglich gewesen, wenn die Belgier mitgemacht hätten, wäre sogar der Aufmarsch auf ganzer Rheinlänge möglich gewesen. Mehr nicht.

mfg
alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Leutnant Werner

Die Eingangsfrage dieses Threads und dass der dann auf Fragen bezüglich der Unternehmen Rheinübung, Seemöwe und der Indienststellung der GRAF ZEPPELIN "zusammenschnurrt", das passt nicht zusammen.

Mich interessiert die Frage (obwohl ein wenig blöde formuliert: Wenn ein ganzes Land in einem selbstprovozierten Krieg untergeht, weshalb sollte dessen Marine da verschont bleiben??? :MLL:) schon auch ein wenig, denn ich lese gerade Francois-Emmanuel Brezet´s "Die deutsche Kriegsmarine 1935-45" (zugegeben: Ich lese es nur beim Scheißen - geht dann wie von allein :MLL:) und da passt der Thread sehr ins Thema.

Diskuttanten: Gebt euch mal mehr Mühe :MS: Nicht so kleinteilig denken, bitte top

Gruß
Lt.

Scheer

@Lt. Werner

nun ja, der Threaderöffner hat es ja selbst auf diese Schiene gebracht.
ZitatEinen Grund sehe ich auch darin das die Bismarck ohne Flugzeugunterstützung lief.Was wäre gewesen, wenn sie die Graf Zeppilin in Dinst gestellt hätten und der Bismarck mit gegeben hätten?

Je nun, wer ist Schuld am Untergang?

Die Führung (OKM, SKL usw.), da sie Fehlentscheidungen getroffen hat? Na ja, Fehlentscheidungen gab es auf beiden Seiten. Letztendlich hat die Führung der KM doch das herausgeholt, was mit dem Verfügbaren machbar war.
Jaaa, jetzt könnte man sagen, wenn es Anfang des Krieges mehr U-Boote gegeben hätte, dann  ...
Hatte man aber nicht, ist Fakt. Warum? Nun ja, in Deutschland war man noch nicht aus dem Schlachtschiff-Denken heraus (wer sonst ? :wink:) Der Grund liegt also in mangelndem Zukunftsdenken der deutschen Führung! Mhhh, die "anderen" haben aber auch nicht moderner gedacht.
Genau dazu passt ja der Einwand von Ralf, den ich bestätigt habe:
ZitatWir sollten nicht den Fehler machen, solche Dinge mit unseren Augen von heute zu sehen
Der richtige Aufbau der Kriegsmarine zu einer starken Streitmacht konnte doch erst 1933 beginnen.
Erst mit Hitler kam jemand, der den Aufbau wirklich forcieren wollte. Er war der, der die Reichsmarine kriegsbereit machen wollte (ab 35 war sie ja eben eine "Kriegs"marine)
Nun ist Hitler aber schuld, da er die Marine zu früh in den Krieg geschickt hat! Weil er, pardon, die Hosen gestrichen voll hatte, wenn die "großen Pötte" in den Einsatz gingen und er ihnen den Kampf (und Erfolg) untersagte! Weil er auch ein "Schlachtschiff"-Denker war!
Nur, ohne Hitler hätte es den Aufstieg gar nicht geben können, denke ich mal so.
Der Aufbau der Kriegsmarine (genau wie der der anderen Teistreitkräfte) zu einer kriegsfähigen Streitkraft hängt mit dem "kriegswilligen" Hitler zusammen. Sie war ein Werkzeug in seiner Großmachtsplanung. Sie konnte aber nicht Schritt halten. Sie hätte mehr Zeit bedurft als die, die Hitler ihr zugestand. Nur das Hitler nicht Hitler gewesen wäre, wenn er langsamer vorangeschritten wäre.
Vielleicht hätte der "Abstieg" verhindert werden können, wenn die KM während des Krieges ihre Verluste in ganzer Breite hätte ausgleichen können, nicht nur bei den kleineren Einheiten. Andere Marinen haben dies ja auch geschafft, sind während des Krieges sogar gewachsen.
Nähern wir uns jetzt der Antwort?
Liegt der Grund des Abstiegs oder Niedergangs aller deutschen Streitkräfte an der der erdrückenden Rüstungsmacht, die Deutschland im Verlauf des Krieges gegenüberstand? Um einen Namen zu nennen: An Amerika?
An dessen logistischen Möglichkeiten?
Das stelle ich mal so in den Raum.

Mhhh, oder in dem Zusammenhang doch wieder an Hitler weil er Amerika den Krieg erklärte und damit wohl seinen eigenen Untergang entgültig herbeiführte?
Oder an den Japanern, die gegen Amerika in den Krieg zogen und Hitler mit musste? Wobei, eigentlich hätte er nicht mitziehen müssen. Korrigiert mich, aber zum Zeitpunkt des Angriff auf Pearl Harbor gab es zwischen Japan und dem deutschen Reich keinen Vertrag, der Deutschland - in Falle eines japanischen Angriffskrieges - zu Kriegshandlungen gegen die USA gezwungen hätte.

Kommt der Thread auf diesem Weg wieder in das richtige Fahrwasser?

Huszar

Hallo,

ZitatMhhh, oder in dem Zusammenhang doch wieder an Hitler weil er Amerika den Krieg erklärte und damit wohl seinen eigenen Untergang entgültig herbeiführte?
Oder an den Japanern, die gegen Amerika in den Krieg zogen und Hitler mit musste? Wobei, eigentlich hätte er nicht mitziehen müssen. Korrigiert mich, aber zum Zeitpunkt des Angriff auf Pearl Harbor gab es zwischen Japan und dem deutschen Reich keinen Vertrag, der Deutschland - in Falle eines japanischen Angriffskrieges - zu Kriegshandlungen gegen die USA gezwungen hätte.

sorry, das kann ich so nicht stehen lassen. Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung befanden sich die USA und Dtl schon seit Monaten de facto im Kriegszustand - und zwar auf Bestreben von Amerika. Lend-Lease Act, Geleitsicherung durch US-Kriegsschiffe, Angriffe auf dt. U-Boote, usw. Der kleine Schnurrbart hat auf der anderen Seite jegliche Angriffe auf US-Schiffe verboten.
Mit der Kriegserklärung hat man nur die juristischen Floskeln ausgetauscht, mehr nicht.

An sonsten gebe ich dir recht, mit einer kleinen Erganzung.

Schuld am "Untergang" der Kriegsmarine tragen auch diejenigen, die versucht haben, Dtl eine Flotte zu nehmen. 1919...

Bis Mitte der 30er durfte Dtl nichts wettbewerbsfähiges bauen. Keine U-Boote, keine echten Schlachtschiffe, keine Fliegerschiffe, lediglich ein Dutzend mikrige "Zerstörer", sechs abgespeckte Kreuzer und sechsmal Schlachtschiff-Light.
Während dessen durften und konnten alle anderen europäischen und andere Mächte lustig bauen, was ihnen gefiel (etwas überspitzt).
In wenigen Jahren kann man einen solchen Rückstand nicht wett machen - wenn es überhaupt gehen würde!

Das Argument mit mehr U-Booten 1939 kommt immer. Meine Gegenfragen lauten immer:
- bei den Rohstoffalokationen für die Kriegsmarine, auf welche anderen Schiffe würde man verzichten müssen?
- welche baupolitischen Reaktionen würde es im Ausland geben?
- bei einer veranderten Rohstoffalokation, welche andere Teilstreitkraft müsste benachteiligt werden, und welche Folgen würde das haben?


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

harold

"Kommt der Thread auf diesem Weg wieder in das richtige Fahrwasser?"-

vermutlich nicht; sorry.-

So'n richtiges Fahrwasser für diesen thread gabs hier wohl nie ... die Ausgangsfrage (KM-? warum kein global player) wurde ja sofort vom Threaderstellerauf auf "BS - wie wärs denn mit GZ?" reduziert, und dann im Laufe allgemein erweitert auf "US-Beteiligung, welche Truppenbewegungen wann/wie" ...

... also der übliche Kreisläufer:

"wir sind ja sowas von froh, dass das DR diesen Krieg nicht gewonnen hat; aber jetzt mal herum-gespinstert: hätte zu diesem-und-jenem-Zeitpunkt nicht dieses-und-jenes auch ganz anders sein können" und dann n paar irgenwoher-gezerrte what-if's
(mit dem Nachsatz, "oh, hab ich ja nicht gewusst, dass die Fakten ganz anders sind").

Mehr an Wischi-Waschi geht wohl kaum.-
------

Ich habe (@DarkSchnuffi) kein Problem damit, dass Neulinge sich in ihre Interessensmaterie einfragen.
Fragen ist immer gut!

Allerdings finde ich es bedenklich, wenn einer dieser Neulinge

- sich ursprünglich als Fachmann deklariert (für Navigation und Maschinenkunde),
- dann noch eine seltsame Ahnengalerie nachschiebt (siehe http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,7676.msg92180.html#msg92180 ),
- und dann nebenbei noch diesen, pardon! bescheuerten Thread startet, ohne wirklich zu wissen wovon er spricht...

- Und: nehmen wir uns selbst mal an der Nase, wir antworten auf dieses Zeugs auch noch mit diversen Hypothesen...

Weiter kann ein thread wohl nicht aus dem Ruder laufen -
- still und einfach versanden lassen, do not feed the troll,
soweit meine Meinung.
Harold




4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

mhorgran

Hallo
ZitatDie Führung (OKM, SKL usw.), da sie Fehlentscheidungen getroffen hat? Na ja, Fehlentscheidungen gab es auf beiden Seiten. Letztendlich hat die Führung der KM doch das herausgeholt, was mit dem Verfügbaren machbar war.
naja, das sehe ich ein bißchen anders.
Während Heer und Luftwaffe ihre Erfahrungen aus dem 1.Weltkrieg in breitem Maßstab auswerteten und auf "moderne" Konflikte übertragen haben sehe ich das bei der KM nicht.
zb. Marineluftwaffe
Wenn man zb. James S. Corum ("The Luftwaffe - creating the operational air war 1918-1940") glauben möchte lag die praktische Nichtexistenz von nennenswerten "Marine"Luftstreitkräften sehr viel mehr in der Verantwortung Readers als in der von Göring (bzw. Luftwaffengeneralstab).
zb. moderne Personalstrukturen
Die KM schaffte es nicht die Ausbildung und Erfahrung von Schiffsoffizieren und des Ingenierskorps zusammenzufassen und daraus ein einheitliches Offizierskorps zu destillieren. Im Gegensatz zu Briten und US-Navy. Technische meist unwissende Schiffsoffziere mußten Entscheidungen treffen die sie nicht konnten, das Wissen des Marineingenieurskorps blieb häufig brach liegen.

@harold
naja
ich hab es schon sehr oft erlebt das sich recht "dünne" Ausgangsposts zu guten / informativen Threads entwickelt haben.

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