Schlachtschiff Q & Panzerschiff R

Begonnen von MP, 26 April 2012, 11:42:28

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J.I.M

Guten Tag,
ich möchte mal etwas zur Antriebsfrage einwerfen. Auch wenn ich auf den ersten Blick eine gemischte Antriebsanlage für sehr sinnvoll halte, frage ich mich schon, ob man die Probleme, die bei den leichten Kreuzern mit diesen aufgetreten sind, zu der damaligen Zeit in den Griff bekommen hätte.
Zur Erinnerung (bzw. für die, die nicht wissen was gemeint ist): Um die Dieselanlage sowohl für Marsch, wie auch für Maximalgeschwindigkeit nutzen zu können, benötigt man entweder ein geeignetes Getriebe, oder eine verstellbare Schraube. Bei Nürnberg und Leipzig wurde dieser Weg beschritten. Leider konnte man nur nach heruntergehen mit der Geschwindigkeit diese verstellen. Insgesamt hat es wohl nicht so überzeugend funktioniert, dass man bei den späteren 3 Schrauben-Schiffsklassen(Hipper, Scharnhorst, Bismarck) wieder zur "reinrassigen" Anlage mit Dampfturbine zurückgekehrt ist, obwohl natürlich ein größerer Fahrbereich "dringewesen" wäre. Für eine anständige Marschgeschwindigkeit hätte eine Welle gereicht.

Im Forum ist im Ergebnis zu Recht oftmals kritisiert worden, nach der durchaus erfolgreichen Antriebsanlage der Deutschland-Klasse nicht auf diesen Weg weitergegangen zu sein. Mit dem möglichen erhöhten Entwicklungsaufwand(--> dafür Verzicht auf die Hochdruckheißdampfentwicklung) hätte man sicher sowohl die Scharnhorst-, Hipper-, wie auch Bismarckklasse mit Dieselmotoren bei vertretbaren Verlust an Maximalgeschwindigkeit ausrüsten können. Die strategischen Vorteile einer dermaßen hohen Anzahl von Schiffen, die auch in entfernteren Gebieten hätten operieren können wäre groß gewesen. (Stärkere Zersplitterung der Britischen Seestreitkräfte)

Allerdings sollte man auch zur Verteidigung der Entscheidungsträger sagen, dass die Hochdruckheißdampfanlagen wenn Sie das, was man sich von Ihnen in Bezug an Leistung und mäßigen Verbrauch versprochen hat, gehalten hätten, durchaus eine vernünfitge Alternative zum Dieselmotor gewesen wären.

Gruß
JIM

MP

ZitatNun in Deutschland hat man sehr viel Wert darauf gelegt, das sich die Geschütze nicht beeinflussen. Da war man bei in anderen Marinen wesentlich kompromissbereiter, bzw. wollte sogar eine große Streuung. In Deutschland war man da kompromissloser, was man vielleicht in der Excel Tabelle sehen kann.

Ich hab auch mal irgendwo gelesen, das manches Hitlers Vorstellungen geschuldet war. So hatte er eine klare Abneigung gegen eine Aufteilung der Hauptartillerie in drei Türmen und auch gegen Drillingstürme. Für ihn soll die Lösung von vier Zwillingstürmen die "einzig richtige Lösung" gewesen sein, im Bezug auf Schlachtschiffe ...
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

MP

Hey JIM :-)

Ich kann dir nur zustimmen. Und noch ergänzent erweitern, das kombinierte Antriebe Heutzutage an sich Standert sind, bei Militärschiffen. Alleine schon dadurch, das dieses Antriebssystem wirklich eine tolle Lösung darstellt, hab ich mich dafür entschieden, bei meinen Konzepten. Ich meine, Schnell muss man nur sein, wenn es drauf ankommt. Ansonsten eben Reichweite  :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Peter K.

@ ede144

ZitatNun in Deutschland hat man sehr viel Wert darauf gelegt, das sich die Geschütze nicht beeinflussen.
Bezüglich des Rohrabstands in Abhängigkeit vom Kaliber stimme ich vollkommen mit dir überein! Dies wird übrigens durch die Skizze eines geplanten deutschen 20,3 cm Drillingsturms belegt, aus der ich einen Rohrabstand von etwa 206 cm ermitteln konnte.
Worin ich nicht mit dir übereinstimme, ist die Aussage
Zitat... und die Türme werden wohl 18 m breit werden.
denn sogar die sehr große Barbette des italienischen 38 cm Drillingsturms hatte "nur" 13,25 m Durchmesser!
Auch wenn man den deutschen 20,3 cm Doppel- und Drillingsturm vergleicht, vergrößerte sich der Barbettendurchmesser nur von 6,4 um etwa 1,6 auf wenig über 8,0 m! Wenn man diese 25%ige Steigerung auf 38 cm Türme umlegt, hätte ein Drillingsturm einen Barbettendurchmesser von etwa 12,5 m!

Die erwähnten Angaben im JOHOW beziehen sich übrigens auf Krupp-Geschütze!

@ MP

Auf deine Postings versuche ich morgen zu antworten - bin heute zu müde ....
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

t-geronimo

#19
Zitat von: MP am 27 April 2012, 22:15:28
...Ich hab auch mal irgendwo gelesen, das manches Hitlers Vorstellungen geschuldet war. So hatte er eine klare Abneigung gegen eine Aufteilung der Hauptartillerie in drei Türmen und auch gegen Drillingstürme. Für ihn soll die Lösung von vier Zwillingstürmen die "einzig richtige Lösung" gewesen sein, im Bezug auf Schlachtschiffe ...

Als erstes sei mal angemerkt, dass "ich habe mal irgendwo gelesen" nicht gerade die wirklichkeitsgetreueste Darstellungsform ist, um
a) tiefer in eine solch komplexe Materie einzudringen und
b) die eigene Meinung zu bilden und aufgrund vorgefundener Fakten zu vertreten.
Entweder Butter bei die Fische oder die Pfanne gar nicht erst anstellen.

Erfahrungen in anderen Themen mit gleichem Tiefgang (zumindest gewolltem) zeigen, das sowohl Wikipedia als auch "ich habe mal irgendwo gelesen" einfach nicht zuverlässig über diejenige Fakten-Tiefe (gibt es dieses Wortgebilde eigentlich oder habe ich es gerade erfunden?) verfügen, die notwendig ist, um Dinge ausreichend beurteilen und werten zu können.
Das ist in etwa so, als ob Du über Profi-Sport mitreden möchtest aufgrund der Basis eines  --/>/> "Was ist was"-Buches.
Das soll nicht despektierlich klingen, Dir aber die Dimension verdeutlichen, in der Du gerade versuchst mitzureden. Du wirst ja vermutlich auch nicht einen Formel-1-Wagen konstruieren wollen auf der Grundlage eines KFZ-Mechaniker-Lehrgangs (ohne diesen Berufszweig jetzt abwerten zu wollen!!).

Aber der Weg ist das Ziel, und insofern ist ja noch nichts verloren - und so manche zuerst eher seltsam anmutende Idee oder Frage hatte danach eine fruchtbare und interessante Diskussion zur Folge.

Um noch einmal auf obiges Zitat zurückzukommen:
Wenn der GröFaZ wirklich die Macht hatte, sich über alle Ingenieure hinwegzusetzen, hätte ich das gern mal mit einer belastbaren Quelle belegt.
Ansonsten kann ich nur anführen, dass das Artillerie-Versuchskommando Schiffe (AVKS) grundsätzlich mit der Turm-Aufteilung der Bismarck-Klasse (4x2) recht zufrieden war: Gute Aufteilung zu allen Seiten und gute Effizienz für das Ein- und das Wirkungsschießen.
Ganz klar ist dies die Meinung der Artilleristen, und diejenigen Ingenieure, die für den Schutz der Artillerie und aller dazwischen liegenden Einrichtungen wie Maschinen etc. (Stichwort Zitadelle) zuständig waren und das Schiff gleichzeitig schwimmfähig halten sollten, waren vielleicht anderer Meinung und hätten die schützenswerten Einrichtungen lieber auf möglichst geringer Länge gesehen.

Und nun kommt die Crux: viele Worte meinerseits, und nichtsdesto trotz müssen sich Artilleristen und Schwimm-Schutz- und Antriebs- und andere Ingenieure an einen Tisch setzen und einen alle zufriedenstellenden Kompromiss finden, oder es zumindest versuchen. Dabei müssen sie zig Fakten und Daten und Wünsche und Vorgaben berücksichtigen wie Geschwindigkeit, Reichweite, Panzerung, Torpedoschutz, Fla-Bewaffnung, sonstige Vorräte, etc, etc, etc.
Und jetzt kommt der Stolperstein, das Haar in der Suppe, die nicht zu vermeidende Sauerei: Wikipedia und "ich habe mal irgendwo gelesen" stehen leider nicht zur Verfügung. Für belastbare und ernst gewollte Daten muß schon belegbareres und/oder nachvollziehbareres Zeugs und Gedanken her...  :|


Ich hoffe sehr, Dich jetzt nicht verschreckt zu haben, denn das war nicht meine Absicht.
Ich möchte vielmehr, dass Du, wenn Du solche Konstruktions-"Spiele" ernst meinst und nehmen möchtest (ich kenne z.B. Deine Vorbildung nicht), weißt worauf Du Dich einläßt und welche Fragen und Antworten Dich erwarten werden und auf welchem Niveau.
In diesem Sinne fröhliches konstruieren. ;)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

J.I.M

Moin,

zu den letzten Beiträgen habe ich mal eine Frage:
Hat jemand für den Entwurf der Drillingstürme 20,3cm technische Daten? Sollte die bei Hp&co sehr gute Ballistik beibehalten werden?

Allgemein zur Artillerie der schweren Kreuzer möchte ich anmerken, dass es mich wundert, dass man 4 Zwillingstürme gewählt hat.
Bei der Bismarckklasse hatte man ja durchaus viel Gewicht zur Verfügung(und hat es ja auch überzogen). Bei den schweren Kreuzern, war man ja ohnehin sehr knapp an Gewicht, hat es trotzdem überzogen und trotzdem nicht die Gewichtssparenden Drillingstürme gewählt. Während bei der Bismarck Bewaffnung, Geschwindigkeit, Panzerung, Reichweite akzeptabel waren(ich möchte an dieser Stelle keine Bismarck-Diskussion losbrechen, besser geht immer daher nur die Formulierung akzeptabel) hafteten ja fast allen schweren Kreuzer Defizite im einen oder anderen Bereich an.(Bei den deutschen Schiffen insbesondere der Fahrbereich)

Rein artillieristisch kann ich die Wahl der Zwillingstürme verstehen, aber man muss mal vorurteilsfrei beurteilen, wie oft es zu einem Gefecht gekommen ist, bei dem die vielleicht etwas sinnvollere Artillieanlage den Ausschlag gegeben hätte. Daher wäre sicher ein größerer Gewichtsanteil auf Panzerung/Fahrbereich wertvoller für einen schweren Kreuzer gewesen.

Q

Pardon Offtopic

Zitat von: J.I.M am 28 April 2012, 07:24:15
...hafteten ja fast allen schweren Kreuzer Defizite im einen oder anderen Bereich an.(Bei den deutschen Schiffen insbesondere der Fahrbereich)....


Im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Die HD HD Anlagen der Happy Hippos sollten ja nicht so unwirtschaftlich laufen. Es wurde ja thoretisch errechnet, das sie weit sparsamer sein als die Nassdampf und sogar nahe dem Wirkungsgrad der Diesel kommen sollten. Bloss hatte die Thoerie nicht viel mit der Praxis gemein. Das E-Werk das mit  HD- HD in Betrieb ging (glaube 34) war ja garncht so unwirtschaftlich und anfaellg. Jedoch war dieses E-Werk an Land. Also ganz andere Bedingungen. Somit sind die Zerstoerer und Kreuzer HD HD Anlagen weit hinter ihren Erwartungen zurueck geblieben.

Don`t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Urs Heßling

moin, Micha,

Zitat von: MP am 27 April 2012, 00:44:47
@Urs Hessling Sei gegrüßt :-)

Nun, ich bezog mich darauf, das die U-Boote mit ihren 8,8 und 10,5cm Geschützen durchaus erfolg hatten, am Anfang, als sie noch Überwasserangriffe fuhren. Desweiteren muss man auch bedenken, das "ausreichend" eben "ausreichend" und nicht "gut" oder gar "sehr gut" ist ^^  :wink:

Danke für die freundlichen Grüße  :-)

Du schriebst aber vorher auch von Zerstörer-Zielen  :| ...

... und wenn Du es so siehst (d.h. Dir der Munitionsverbrauch wenig ausmacht), mußt Du mM vielPlatz für 15 cm-Munition einplanen  :-D :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

MP

@t-geronimo

Ich glaub du erwartest zu viel von mir ^^ ich meinte eine Zeichnung/"Konstruktion" im Sinne einer solchen Zeichnung:

Bild

Ich bin hier, weil ich weis, das ihr das Wissen habt und mir daher sagen könnt, ob meine Einfälle vertretbar sind. Zu deiner Frage, was meine Qualifikationen sind, ich glaub, ich bin durchaus lernfähig. Ich hab einen Facharbeiter als Konstruktionsmechaniker (de facto ein Schlosser der auch technische Zeichnungen lesen und erstellen können muss). Ingeneur bin ich leider nicht. Damit kann nur mein Vater dienen (Dipl.-Ing.).

Und ja, im Beszug auf "ich habe mal irgendwo gelesen", ich wäre selber froh, diese Seite wieder zu finden, da sie sehr Detailreich war. Ich kann dir noch verraten, das es um die H-Klasse und deren verschiedene Entwürfe ging. Speziel bezog sich meine AUssage auf den Teil der Seite, bei dem es um einen Treiturmentwurf ging. Dort stand geschrieben, das Hitler persönlich dagegen war und einen Vierturmentwurf gefordert hat. Und ob du es glaubst, oder nicht, Hitler hatte sehr viel "Mitspracherecht". Viele der damaligen Konstruktionen, die umgesetzt wurden, waren auf Hitlers Entscheidungen gewachsen. Guter beweis ist auch, das es durchaus Konstruktionen gab, die besser geeignet gewesen wären, aber nicht umgesetzt wurden. Überall findet man den Vermerk "weil Hitler dagegen war"  :wink:

@JIM

ZitatHat jemand für den Entwurf der Drillingstürme 20,3cm technische Daten? Sollte die bei Hp&co sehr gute Ballistik beibehalten werden?

Diese Frage schoss mir auch schon durch den Kopf  :-D

@Urs

Hm, ich geh einfach davon aus, ein Zerstörer ist auch nicht grad stark gepanzert und im Kontext mit den erfahrungen aus dem Bereich Panzer weis ich, was für Panzerungen nötig sind, um eine achtachter Granate zu stoppen und daher kamm/komm ich zu dem Schluss, das 15cm durchaus effektiv sein >müssten< Ich glaub, auch ein großer Faktor ist, wie schnell kritische Treffer erzielt werden  :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Peter K.

ZitatIch kann dir, z.B, sagen, das der Rumpf meines Großpanzerschiffes auf dem der Schwearnhorst basiert.
Ja, das sieht man!  :wink:
Hier ´mal einige Grunddaten zur SCHARNHORST:
Länge in der CWL 260,0 m
Breite in der CWL 30,0 m
Konstruktionstiefe 8,67 m
Völligkeitsgrad der Verdrängung 0,554
Verdrängung öhne Anhänge und Außenhaut 32.563 m³
Anhänge und Außenhaut 247 m³
Verdrängung mit Anhängen und Außenhaut 32.810 m³
Konstruktionsverdrängung bei 1,015 Seewasserdichte 33.302 t
L/B 7,5333
B/T 3,4602

ZitatSo wie ich mich belesen hab plante man bei der O Klasse wohl so etwas wie eine Hochleistungsturbine. Zu bedenken ist auch, das man mit nur einer Turbine auf eine Schraube ein runf 256 Meter langes, 27 Meter breites und 31000 Tonnen (konstruktiv) schweres Schiff auf 35 Knoten beschleunigen wollte. Dadurch halt ich es schon für realistisch, das die Angabe von 176000 WPS
Da hast du deine Quelle nicht richtig interpretiert oder sie ist schlichtweg falsch! Diese 176.000 WPS verstehen sich als gesamte Antriebsleistung des Schiffes, zusammengesetzt aus den 8 Dieselmotoren zu 14.500 WPS, also 116.000 WPS, und dem einen Turbinensatz zu 60.000 WPS! Diese 60.000 WPS waren damals in etwa auch das Maximum an Leistung, das man technisch über eine Welle ins Wasser bringen konnte!

ZitatAlso meinst du, meine Überlegung ist nicht zwangsläufig brauchbar? Was hälst du für eine gute Alternative?
Ich würde über drei 15 cm - Drillingstürme nachdenken - einer achtern überhöht, die beiden anderen an den Seiten
SCHARNHORST: 4xII+3xI=480+108=588 t
Q: 3xII+6xI=360+162=522 t
Vorschlag: 3xIII=441 t

Zitat... was würdest du für besser/vernünftiger erachten, im Bezug auf den benötigten Platz und den Verbrauch?
Ohne jetzt großartig nachzulesen, schätze ich vom Verbrauch her beide gleichwertig ein. Der Reihenmotor wird früher verfügbar sein, hat aber eine große Bauhöhe und wird schwierig einzubauen sein. Der V-Motor ist entwicklungsmäßig noch nicht so weit wie der Reihenmotor, ist aber aufgrund der niedrigen Bauhöhe viel leichter einzubauen. Alternativ wären da noch die alten Panzerschiffsmotoren in 12 Zylinder - Ausführung ...

ZitatHat jemand für den Entwurf der Drillingstürme 20,3cm technische Daten? Sollte die bei Hp&co sehr gute Ballistik beibehalten werden?
Abgesehen davon, dass eine Turmkonstruktion nichts mit der Ballistik zu tun hat, habe ich leider auch nur eine Skizze dieses Krupp-Entwurfes, gezeichnet am 05.08.1937 und am 10.06.1938 geändert. Sie trägt die Bezeichnung "20,3 cm SK L/56 in Drehscheiblafette Drillingsturm", woraus zu schließen wäre, dass das Rohr etwas kürzer als jenes auf den Schweren Kreuzern gewesen wäre.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

MP

ZitatHier ´mal einige Grunddaten zur SCHARNHORST

Danke für die Daten. Aber ich glaub, eine Sache muss man da auch noch bedenken. Die Konstruktionsverdrängung dürfte bei mir geringer ausfallen, da Panzerung usw. schwächer ausfallen werden ^^  :wink:

ZitatDa hast du deine Quelle nicht richtig interpretiert oder sie ist schlichtweg falsch!

Wahrscheinlicher ist wohl das Erstere ^^ aber gut, deine Erklährung bringt mich ein Stück weiter. Danke :-)

ZitatIch würde über drei 15 cm - Drillingstürme nachdenken - einer achtern überhöht, die beiden anderen an den Seiten
SCHARNHORST: 4xII+3xI=480+108=588 t
Q: 3xII+6xI=360+162=522 t
Vorschlag: 3xIII=441 t

Also würdest du meinen Entwurf Q bevorzugen, wenn ich dich richtig interpretiere? ^^ Ich hab mir vorhins auch wieder ein paar Gedanken gemacht und kam auf die Lösung, das man beim Großpanzerschiff auch wie folgt aufteilen könnte: 2x Drillingstürme, erhöht hinter den Haupttürmen und 2x Zwillingstürme seitlich aufgestellt. Also, im Bezug auf die 15cm Artillerie ^^
Erwähnen will ich aber auch, das ich bei einer Doku über die Panzerschiffe und nachfolgende Schiffe der KM gehört hab, das man in Deutschland eine gewissene Abneigung gegen Drillingstürme hatte, wegen der technischen Schwirigkeiten, die sich draus ergeben ...

ZitatOhne jetzt großartig nachzulesen, schätze ich vom Verbrauch her beide gleichwertig ein. Der Reihenmotor wird früher verfügbar sein, hat aber eine große Bauhöhe und wird schwierig einzubauen sein. Der V-Motor ist entwicklungsmäßig noch nicht so weit wie der Reihenmotor, ist aber aufgrund der niedrigen Bauhöhe viel leichter einzubauen. Alternativ wären da noch die alten Panzerschiffsmotoren in 12 Zylinder - Ausführung ...

Gut, dann würd ich sagen, das ich an meinem bisherigen Antriebskonzept festhalte. Sprich 1x Hochdruck-Heißdampfturbine + die 8x 9 Zyl. Diesel :-)

ZitatAbgesehen davon, dass eine Turmkonstruktion nichts mit der Ballistik zu tun hat

Würd ich so nicht sagen. In einer Hinsicht kann die Turmkonstruktion die Balistik beeinflussen. Nämlich dadurch, welche maximale Höhenrichtbarkeit die Konstruktion zulässt  :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

J.I.M

@ Peter K

Die erwünschte Ballistik hat schon einiges mit dem Turm/Turmgewicht zu tun.Es wäre grundsätzlich möglich in die Türme der 15cm Geschütze kurzrohrige 20,3cm Geschütze mit geringer V0 einzusetzen. Für Kriegsschiffe wählte die Deutsche Marine jedoch in der Regel recht hohe Anfangsgeschwindigkeiten. Die Wahl der Ballistik beeinflusst erstmal das Gewicht des Rohres.
Aufgrund des größeren Rückstoßimpulses muss die gesamte Konstruktion deutlich größere Kräfte aufnehmen.

Als Beispiel wogen die Drillingstürme der ersten schweren US Kreuzer in etwa das gleich wie die dt. Zwillingstürme jedoch bei einer deutlich schlechteren Ballistik. Theoretisch hätte man also die Hipper auch mit 12 20,3 cm Geschützen ausrüsten können.  :wink:

@ Urs

Hallo Urs, Deine Kritik an 15cm / 6 Inch Geschützen als mittlere Artillerie rein in Bezug auf Seezielbekämpfung kann ich nicht nachvollziehen. Du hast ja recht, dass es einige bemerkenswerte Beispiele gibt, wo die Wirkung nicht den erhofften Effekt erzielt hat, alles in allem gab es jedoch nach meiner Meinung und meinen Unterlagen kein besseres Kaliber für die mittlere Artillerie(Fuftabwehr jetzt mal ganz bewußt nicht betrachtet).
Auch die Briten hielten 6 Inch für das beste Kaliber und haben nur aus den Erwägungen der Flugabwehr auf die kleineren Kaliber gewechselt.(Quelle Raven&Roberts).

Wenn man Pech hat, durchlöchert man den Gegner wie einen schweizer Käse und es ist nie ein wirklich unmittelbar kritischer Treffer dabei. Mal erzielst man nur einzelne Treffer und die landen gleich im Maschinenraum und machen das Schiff zum treibenden Wrack.(HMS Edingburgh-Z7) Im Fall des Gefechts von SH&GN gegen die HMS Glorious+DD`s ist es vielleicht auch der Fehler gewesen, dass man sich zu sehr auf den Träger konzentriert hat. Ein paar Treffer bis die Geschwindigkeit sinkt und keine Starts mehr möglich sind, und dann kann man erstmal versuchen die Zerstörer zu bekämpfen mit SA und MA zusammen.

Was wäre denn aus Deiner Sicht besser für die Aufgabe als Seezielartillerie geeignet?(Auch wenn es zugegeben schwer ist bei dieser Betrachtung die Flugabwehr auszublenden)

Gruß
JIM

harold

Bevor die großen "Konstruktions-Aufgaben" nun so wirklich losgehen, bitte mal da nachlesen:
http://www.navweaps.com/index_tech/tech-044.htm
---
Manchmal kommts mir hier so vor, als müssten in einem Aufwaschen alle möglichen schiffbaulichen Rekorde gebrochen werden, deutscher-seits natürlich---
--- bevor man kurz drüber nachdenkt, "wozu soll das Schinnakl denn eigentlich dienen- wie schaut eigentlich unsere Strategie aus?"


4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

MP

@harlod

Na, nu siehs mal nicht so übertrieben ^^ wie öfters schon erwähnt, stellen meine Konzepte den Versuch da, bereits existierende Konzepte mit eigenen Gedanken zu vereinen und dabei im realistischen Rahmen zu bleiben. Das Großpanzerschiif zum Beispiel ist an sich nur eine Vergrößerung des "Panzerschiffs P"  :wink:

Und hey, warum sollte ich mich nicht für mein Heimatland interessieren?  :wink:
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Götz von Berlichingen

#29
Zitat von: J.I.M am 28 April 2012, 19:31:01
Im Fall des Gefechts von SH&GN gegen die HMS Glorious+DD`s ist es vielleicht auch der Fehler gewesen, dass man sich zu sehr auf den Träger konzentriert hat. Ein paar Treffer bis die Geschwindigkeit sinkt und keine Starts mehr möglich sind, und dann kann man erstmal versuchen die Zerstörer zu bekämpfen mit SA und MA zusammen.

Lt. KTB Scharnhorst hat Flottenkdo. (Marschall) nicht weniger als dreimal (1802 Uhr: »Nicht unnötig Munition verschwenden!, 1815 Uhr: »Keine Munitionsverschwendung!« und 1829 Uhr: »Ich verbitte mir jegliche Munitionsverschwendung!«) in barscher werdender Form SH aufgefordert, mit ihrer MA das Feuer auf die Zerstörer einzustellen, um Munition zu sparen (zuletzt, nachdem die MA von SH 1826 Uhr ohne Feuererlaubnis das Feuer auf Acasta eröffnet hatte und schon unmittelbar nach der Feuereröffnung Befehl vom Kdo. SH an den II.AO ergangen war, das Feuer einzustellen, da »dessen Entfernung noch zu groß ist«, 1831 Uhr liegen aber Acastas Aufschläge nur 50 m vor dem Bug der Scharnhorst [!], 1833 Uhr wurde vom Vormars gemeldet, daß der Zerstörer vier Torpedos losgemacht habe, 1839 trifft einer davon SH im Stb. Achterschiff).

Auch die Schwere Flak, die 1811 Uhr in das Feuer auf Ardent eingefallen war, wurde 1815 Uhr nach der zweiten Ermahnung des Flottenchefs, »keine Munitionsverschwendung« angehalten, da »m.E. unzureichende Wirkung« [KTB SH, zit. lt. Koop/Schmolke, Die Schlachtschiffe der Scharnhorst-Klasse, S. 104].

Ein Torpedotreffer, der 48 Mann das Leben kostete (und noch viel mehr Engländer, da der beschädigte dt. Verband danach ablief, ohne Rettungsversuche zu unternehmen, was Marschall von der Skl vorgeworfen wurde), zum Abbruch der aussichtsreichen Operation zwang (nur 80 sm nw. lief die Devonshire mit dem norwegischen König Haakon VII., der norwegischen Regierung und den norwegischen Goldreserven an Bord nach Südwesten) und eines der beiden einzigen dt. Schlachtschiffe für mehr als vier Monate in die Werft zwang, war offenbar besser, als Munition für einige Dutzend 15-cm-Salven zu verausgaben.  :x


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