Bugwellen am Beispiel jap. Schiffe

Begonnen von Huszar, 26 Oktober 2006, 12:20:37

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Huszar

Wenn wir schon bei Bugwelle-bis-an-Deck sind:

Im Squadron-Signal Häftchen über die japanischen schweren Kreuzer sind einige schöne Bilder von Kreuzern mit Höchstleistung drinn.
zB Furataka nach dem ersten Umbau: Die Bugwelle geht bis ca. 50% der Bordwand, und ca. auf Höhe der vorderen Türme eine RIESEN Welle bis ans Hauptdeck
Aoba bei 30 Knoten: Bugwelle ebenfalls, und eine weiss schäumende Gischt ab den Türmen bis zu den Schornsteinen
Myoko: Bugwelle bis auf 2/3 des Freibords, die Gischt ist immernoch da, allerdings flacher, und am Heck ist eine andere Gischt zu sehen, die über das Deck reicht
Haguro bei min. 30 Knoten: Bugwelle bis ans Deck, riesen Wellenbildung

Da wird gesagt, dass diese enormen Wellen bei allen jap. schweren Kreuzer zu beobachten waren. Welchen Grund gibts dafür? (zwar keine eigentliche Frage bezüglich einer Bugwulst...)

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

harold

Servus Alex,

ich kann's mir jetzt einfach machen, und auf
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,1013.60.html (die letzten beiden pages!) verweisen -

- oder wir machen's seriös, und du schickst mir die entsprechenden Fotos/Rumpfformen/Spantenrisse; dann gibt's bei Gelegenheit einen neuen thread
"Bug- und Stevenformen - eine kurze strömungstechnische Analyse", oder so.
Jaaa - das würde mir eigentlich Spaß machen -
- also wenn sonst noch wer Material hat, das er in diesem Zusammenhang mal behandelt sehen möchte - schickt mir die entsprechenden Bilders/Spantrisse/Längsschnitte an formgabe[at]web.de, ich sammle, sortiere und mach dann mal wieder "Sendung mit der Maus" [(c) Ralle  :-D ]...
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Huszar

Hmmm.. lieber die kompliziertere Methode  :-D

Ich werfe mal den Scanner an!


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Spee

@Harold,

Spantenrisse von "Takao", "Myoko" und "Oyodo" kanst du von mir haben. Anderes auch?
"Taiho" wäre als Prototyp einer Angriffsträgers vielleicht interessant. Da haben die Japaner jede Menge Arbeit reingesteckt.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

harold

Herbei, herbei!
Wird wahrscheinlich erst montags so richtig Zeit dafür sein, also: was sich so bis Sonntag ansammelt, versuch ich zu berücksichtigen.
ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Spee

Alles klar. Bis Sonntagabend sind die Scans bei dir.
"Taiho" wäre für mich deshalb interessant, weil die Japaner da etwas völlig neues bauen wollten bzw. gebaut haben. Haben sie da auch am Rumpf verfeinert und gefeilt?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Dominik

@Spee,

hast Du den Spantenriss der ursprünglichen "Tomozuru"? Wäre ja interessant, dieses Torpedoboot auch durchzurechnen, weil es ja keine Seegängigkeit aufwies und im Sturm kenterte.

harold

Dominik, immer nur herbei mit den Daten!
Hab grad meine Mailbox aufgeräumt - aber bitte, trotzdem keine Dingers so um die 10 MB schicken, einige hundert KB reichen auch.
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Huszar

Wie sich zufällige Idee entwickeln können :))))

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Sagt mal an, was denn noch so an Daten und Material gebraucht wird ...

Wer scannt denn jetzt was aus welcher Quelle?

Wir wollen doch unseren HAROLD schön mit Informationen eindecken, damit er uns eine seiner umfangreichen und erhellenden Artikel liefert!  :-D
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Spee

Ok, dann mal meine Möglichkeiten:

Monografie Morskie 2 "Akagi"
Encyklopedia Okretow Wojennych 39 "Taiho"
Okrety swiata 14 "Myoko"
Yellow Periscope 5 "Kiji"
Yellow Periscope 3 "Yukikaze"
Profile Morskie 41 "Junyo"
AOTS "Fuso", "Yamato", "Takao"
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

harold

#11
Alex hat mir gesendet:

Fotos MIT Speedangabe (wird natürlich überprüft!) von:

Aoba 30
Noshiro 35
Furutaka 33
Haguro 30
Kinugasa 25

Fotos OHNE eindeutige Speedangabe (lässt sich aber rausrechnen) von:

Atago
Furutaka
Mogami
Myoko
Suziya
Takao

Vorschlag, wir bleiben mal bei wenigen schweren und leichten Kreuzern (zu denen ich dann metrierte Seitenrisse, WL-Risse und eventuell vorhandene Spantrisse bräuchte).

Machen wir's so, dass vorerst nur "hohe Bugwellen" interessant sind (auch bei modesteren Geschwindigkeiten) und halten wir die Anzahl der Kandidaten überschaubar!

Ciao,
Harold

(edit: wurde als Sonderthema aus dem Bugwulst-Thread abgetrennt)
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

harold

Methodisch schlage ich vor, folgendermaßen vorzugehen:

° Fotos nur aus vergleichbarer Lage (+/- 15-25° vorlich von querab, am Bug gepeilt) - daraus lassen sich "normalisierte" Fotos einer Einheitslage gestalten.
Bedarf dazu:
- Seitenriss (metriert), um eine scheimpflug'sche Entzerrung vorzunehmen und die wahren Höhen ab sichtbarer WL einzuzeichnen, sowie die Wellenlänge in Bezug auf Geschwindigkeitsangabe zu checken.
(d.h. schon mal, zu den hier gezeigten Einheiten die Seitenrisse mit Maßbalken)(oder, von mir aus, CWL in m).

° Fotos nur von Einheiten einer vergleichbaren Geschwindigkeit; hier schlage ich 25 kn als untere Grenze vor.

° Fotos nur von Einheiten eines vergleichbaren Beladungszustandes - hier sind Probefahrtaufnahmen (innerhalb EINER Marine) noch am homogensten.

Diese Aufnahmen -entzerrt, in vergleichbare Größen gebracht- dienen dann als Untersuchungsmaterial. D.h., wer Lust hat, schickt mir seine Probanden gleich mal auf's Wesentliche reduziert: nämlich auf die Seitenhöhe und Wasserlinienverlauf (siehe Beispiel)



Soweit OK, hoffe ich?
Harold



4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Huszar

Hallo, Harold,

Meine Bilder sind aus dem Squadron-Signal Häftchen Japanese Heavy Cruisers of ww 2 (Warship 26).

Hab da noch Seitenrisse des Überwasserschiffes (jeweils vier im gleichen Massstab), leider ohne Messbalken. Langenangaben kann ich raussuchen.
Des weiteren hab ich noch Myoko, Takao und Tone als Vollrumpfzeichnung.

Aus den Profile Morskie-Häftchen über Junyo, Chokai und Zuikaku könnte ich auch noch die Spantenrisse raussuchen.


mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Ok, also dann mal langsam:

Die Aufnahme der FURUTAKA ohne Geschwindigkeitsangabe (nicht abgebildet) stammt von 1926, also von vor dem Umbau. Den entsprechenden Linien-und Spantenriß schicke ich per Mail an HAROLD.

Erreichte Höchstgeschwindigkeiten:






NameDatumVerdrängung in tLeistung in SHPGeschwindigkeit in kn
FURUTAKA19.09.19258.640106.35235,221
KAKO01.05.19268.640103.97134,899
KINUGASA18.07.19278.610106.95935,486
AOBA27.07.19278.564103.00335,043

Konstruktionsdaten waren übrigens 102.000 SHP bei 360 U/min. für maximal 34,5 kn bei 8.600 t Verdrängung.

Für FURUTAKA und KAKO gilt vor dem Umbau:












nach Konstruktionbei Fertigstellung
Probefahrtsverdrängung in t8.5869.502
Länge in der Wasserlinie in m181,356183,440
Breite in der Wasserlinie in m15,48015,817
Tiefe vorne/achtern/mittlere in m4,4965,760/5,350/5,560
Freibord Bug/mittschiffs/Heck in m8,534/5,575/4,4727,310/4,511/3,718
Blockkoeffizient0,6650,576
Zylinderkoeffizient0,7710,661
Hauptspantkoeffizient0,8620,871
Wasserplan-0,745

Die (gezeigte) Aufnahme der FURUTAKA bei 33 kn stammt vom 09.06.1939, also von nach dem Umbau. Das zu diesem Zeitpunkt 10.630 t verdrängende Schiff erreichte dabei exakt 32,95 kn mit 103.340 SHP.

Nach dem Einbau von neuen Kesseln und Turbinenschaufeln waren übrigens 110.000 SHP für 33,3 kn erwartet worden.

Nach deren Umbau gelten für FURUTAKA und KAKO folgende Daten:







KAKOFURUTAKA
Probefahrtsverdrängung in t10.53510.507
Länge in der Wasserline in m183,47183,46
Breite in der Wasserlinie16,9216,92
mittlere Tiefe in m5,635,61

Eine Luftaufnahme der KAKO von 1928 bei moderater Geschwindigkeit folgt noch ...

(wird bei Bedarf fortgesetzt ...)
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

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